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Donnerslag, -en S. Angus» 1SZS Im Fall« von höher« S-.walk, «erbot, elnlrelender Betrieb» störunzen hat vee V-.pehei ober Äjeibunglreibeird« lei»« Anlprüche, lall, die Leitung In beschiönklem Umsang«, vee- Ipälet oder nicht erl<h/,nt. ErslIItnngookttS Deo, do«. Srsöjelnk 0 mal wöchentlich. Monatlicher vezugsprel, durch Tröger einschl. SO Pfg bzw. 10 Psg. Irögerlohn l 70; durch di« Poft l.70 elnschlieblich Postllberweilungsgebllhr, iujllglich öS Pfg. Post-Bestellgeld. Linzel-Nr. 10 Psg, Sonnabend- und Festlag,-Nr. 70 Psg. itbbesteNungen milsten st>ötesten, «In« Woche vor Ablaut der Bezugozeit schrlstlich beim Verlag «lngeg-mgen lein. Unter, Tröger dörseu lein« Abbestellung«, enlgegennehmen. Verlag,ort Dresden. Anzeigenpreis« dl, llpaltig, rr mm breit« geil« 0 Pfg.s sör Famllienanzeigen » PIg Für Platzwilnsch« können «I, kein« Lewöhr leiste«. -zr M — Nummer 18V—38.Iabrg Schrtstleitung: Dresden-«., Polierftratz« 17, Fernruf 70711 210,7 Eelchöttsstelle, Druck und Verlag: Eermanla Buchdruckerel und Verlag Th. und D. Winkel. Polierstrab« 17. gemruf 71017, Postscheck: Rr. 107S, Bank: Etadtbank Dresden Nr. St7O7 Gesetz gegen Wahllorruplion in LISA Oie Hatch-Bilt von Roosevelt unterzeichnet Sonderbolskhast des Präsidenten - Roosevelt lobt sich selbst Washington, 3. August. Die nach Senator Hatch benannte und bereits vor einiger Zeit vom Kongreß verabschiedete Vorlage wurde am Mittwoch endlich von Roosevelt unterzeichnet. Sie ist damit Gesetz geworden. Dieses verbietet nicht nur allen im Sold der Bundesregierung stehenden Personen jede politische Betätigung mit Ausnahme der Ausübung des Wahlrechtes, sondern es untersagt auch die Verwendung staatlicher Un ter st ii tz u n gs g e l d e r zur Veein flussung wahl berechtigter Personen. Die Folge des Gesetzes ist, datz tzünftig z. B. die von der Bundesregierung ernannten Staats anwälte, Zollbeamten usw. nicht mehr als Vertreter politischer Parteien an Zusammenkünften teilnehmen können, auf denen Präsidentschaftskandidaten genannt werden. Im Zusammenhang mit der Unterzeichnung des Gesetzes richtete Roosevelt wieder einmal eine Sonderbotschaft an den Kongreß, in der er sich als Musterbeispiel für den politischen Anstand im öffentlichen Leben hinstellt. Während sich die Mehrzahl der Zeitungen auf eine neu trale Berichterstattung über das „Hatch-Gesctz" beschränkt, rückt die republikanische „Newyork Herold Tribüne" Roosevelts Kon greßbotschaft ironisch in den Vordergrund. Zur Erklärung des Präsidenten, daß das Gesetz gegen die Wahlkorruption ein Schritt auf dem richtigen Wege sei, stellt das Blatt fest, man habe zwar immer geglaubt, daß erstens Roosevelt das Riesen heer der Notstandsarbciter gern für seine Wahlfeldzüge in An spruch nehme, daß zweitens eilige Masseneinstellungcn von Bnndesarbcitern vor Wahlen mit der Politik Zusammenhängen, daß drittens das Bundesnothilfegesetz in Kentuckn in Penn- snlvanien für Parteizwecke mißbraucht wurde und daß vierten» die demokratische Partei ihren Kongreßmitgliedern nahegelegt hirbe. daß das Hatck-Gesetz unschädlich gemacht werden müsse, aber die Erklärung des Herrn Roosevelt, er habe immer für den Anstand im politischen Leben gearbeitet, strafe diese Ent hüllungen wohl Lügen. Man sei tief empört über eine solche irrtümliche Auf fassung. Das Blatt schließt: „Ist cs jedoch anmaßend, zu fra gen. weshalb die Anhänger des New Deal die Hatch-Vorlaae bekämpften, warum Roosevelt so lange mit seiner Unterschrift zögerte und warum er schließlich überh iupt eine Sonderbot schaft an den Kongreß für nötig hielt?" WA'StaMchuld stelqt Wetter Im Juli 500 Millionen Dollar Defizit. Washington, 3. August. Das Schatzamt schloß den ersten Monat des lausenden Rechnungsjahres mit einem Defizit von etwa 500 Millionen Dollar ab. Im Juli betrugen die Negie rungsausgaben 807 Millionen Dollar, denen nur 307,8 Millio nen Dollar Einnahmen gegenüberstehcn. Trotz des von Kongreßkreisen ausgehenden Einsparungs versuchs steigt also die amerikanische Staatsschuld weiter an. Mivlanlsche Zentralbank verstaatlicht Buenos Aires, 3. August. Im Rahmen der scharfen Maß nahmen Boliviens zur Zusammenfassung aller Kräfte und zur Ausschaltung der wirtschaftlichen Interessenpolitiker ordnete Staatspräsident Busch in Uebercinstimmung mit dem Minister rat die Verstaatlichung der Zentralbank an. 70 v. H. der Bank aktien gehen in Staatsbesitz über. Der Maßnahme kommt um so größere Bedeutung zu, als die gesamte Devisenbewirt schaftung sowie der Außenhandel von der Zentralbank über wacht wird. Ausnahmezustand in einem Teil Lowrados Streikzwischenfall in USA. Newyork, 3. August. In den Green Mountains wurden drei Personen bei einem Zusammenstoß mit Streikenden ver wundet. Die Streikenden wollten ein im Bau befindliches Wasserreservoir stürmen, das von Arbeitsw lligen und Bich züchtern mit Gewehren verteidigt wurde. Sic sprengten dann, da sic abgeschlagen wurden, eine Brücke, um so die Verbindung der Außenwelt mit der bestreikten Anlage abzusckncidcn. Die Lage in Green Mountains hat sich zuge spitzt. Es kam an dem Bau des Wasser Reservoirs zu einem zweiten blutigen Zwischenfall, bei dem vier Personen verletzt wurden. Es sind bisher sieben Verwundete zu verzeich nen. Ter Gouverneur von Colorado hat daraufhin den Aus nahmezustand über das betroffene Gebiet im No-d>ves«en dieses Staates verhängt. Großer Zapfenstreich in allen Siandorlen - Srlnlierunasseiern der Wehrmacht an den 2. August 1914 Die von Adolf Hitler im brüderlichen Geist von 1914 geeinte deutsche Nation beschloß den Tag der Erinnerung an den großen Ausbruch vor 25 Jahren mit erhebenden Feiern seiner stolzen Wehrmacht. An allen Standorten des Groß deutschen Reiches gedachten junge und alte Soldaten gemein sam mit riesigen Massen ergriffener Volksgenossen beim Gro ßen Zapfenstreich der glorreichen Bewährung eines Volkes in "lassen. In sämtlichen Garnisonen Groß-Berlins wurde der roße Zapfenstreich durchgesührt; am eindrucksvollsten aber war ohl die nächtliche Feierstunde auf dem Sportplatz im Fried ¬ richshain, dessen weites Rund bereits in den frühen Abendstun den von Tausenden von Berlinern umsäumt war. Mit klingen dem Spiel marschierten um 21 Uhr mehrere Kompanien des Regiments „General Göring" unter Borantritt der Regiments kapelle auf dem Platz auf. Schweigend verharrten die Tausende in Ergriffenheit und stillem Gedenken an die großen Tage vor 25 Jahren, als das deutsche Volk geschlossen antrat, um seine Lcbensrechte gegen eine Welt von Feinden zu verteidigen. — Die vertraute, getragene Melodie des Liedes „Ich bete an die Macht der Liebe" leitete über zum Ende des Großen Zapfenstrei ches, der mit den Lieder» der Nation erhebend ausklang. - In Wie n erlebte die Bevölkerung am Abend des 2. August zum erstenmal das eindrucksvolle und feierliche militä rische Schauspiel des Großen Zapfenstreiches. Um 21 Uhr war das Musikkorps des Wchrmachtbataillons Wien vor dem Dicnst- gebäuüc des Hcercsgruppenkommandos 5, dem ehemaligen öster reichischen Kriegsininistcrium, flankiert von Fackelträgern ange- trcten. Der Schein der Flammen umspielte das mächtige, sich vor dem Gebäude erhebende Reiterstandbild des Feldmarschalls Radetzki und warf seine lodernde Glut auf die Gruppen der Offi ziere, die zu beiden Seiten des Standbildes Aufstellung genom men hatten. Ein symbolisches Bild ruhmreicher Vergangenheit und stolzer kraftvoller Gegenwart. Nach der Meldung an den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 5, Generaloberst List, nahm die Weihestunde ihren Anfang. Mit Präzision und Schwung wurden die einzelnen Stücke meisterhaft zum Vortrag gebracht und von den Wienern mit lebhaftem Be'fall bedacht, der sich besonders steigerte, als zunk Abschluß die bekannten Klänge des Radctzkimarsches arsklangcn. In Saarbrü ck e n der Stadt, die nach dem Befehl des Führers vom Oktober 1938 in den Westwall mit einbezogcn wurde, hatte sich aus dem „Platz der Deutschen Front" eine un ¬ übersehbare Menschenmenge eingcfunden, um den Klängen des Großen Zapfenstreiches zu lauschen. Man gedachte dabei des 2. August 1914, als Saarbrückens Söhne auszogcn, um nicht nur das Vaterland zu verteidigen, sondern auch die engere Hei mat vor dem Einbruch feindlicher Heere zu schützen. Man er innerte sich aber auch der fünfzehnjährigen Fremdherrschaft. Noch sind es keine fünf Jahre her, daß der Marschtritt fremder Soldaten in Saarbrücken ertönte. Auch in den anderen Gar nisanorten des Saarlandes sand der Große Zapfenstreich unter stärkster Beteiligung der Bevölkerung statt. Besonders eindrucks voll war die abendliche Feierstunde auf dem Adolf-Hitler-Platz in Saarlautern, der Stadt, die mit ihrem überwältigenden Bekenntnis l>ci der Saarabstimmung alle Lügen über das fran zösische „Saarlouis" eindeutig widerlegten und die sich jetzt im Schutze des Westwalles sicher weiß gegen feindlichen Angriff Auch Prag, die alte Kaiscrstadt, erlebte als Krönung jenes Tages, an dem die deutsche Wehrmacht des Eintritts Deutschlands in de» dem deutsche» Volke ausgezwungenen Krieg gedachte, den Großen Zapfenstreich Mächtige Scheinwerfer war fen ihre Strahlenbündel auf die einzigartigen Baudenkmäler der Moldaustadt. Vom nächtlichen Himmel hoben sich die Türme der alten g, tischen Bauten eindrucksvoll ab. Lange vor Beginn des von vielen Pragern zum erstenmal erlebten militärischen Schauspiels strömten Tausende Deutscher und Tschechen vereint zu dem großen Platz vor dem Haupteingang der Prager. Burg, die im festlichen Lichtcrglanz erstrahlte. Unter den Klängen des Parademarsches „Die langen Kerle" zog ein kombiniertes Musik korps vor die Prager Burg. Fackelträger marschierten in Zweier reihen auf und teilten sich dann zn einem leuchtenden Spalier. Andachtsvolles Schweigen breitete sick über den weiten Platz, ein weiteres Kommando kündete den Beginn des großen Zavfen- streichcs an. Das Locken des Snielmannszuges klang ans. dumpf dröhnte der lange Wirbel des Musikkorps, nachdem dann in der Ferne die Kavallerierctraite ertönte ... Feierliche Stille. Dann das Kommando „Helm ab zum Gebet'" D'c Musik intonierte den Choral „Ich bete an die Macht der Liebe": ergriffen lauschte die Menge den getragenen Klängen des Liedes. Nachdem der „Ruf nach dem Gebet" verklungen war, ging eine Bewegung durch die Massen. Die Lieder der Nation brausten ans und wur den begeistert von den Tausenden ausgenommen rind mitgesun- gcn. Das Deutschland- und Horst-Wesscl-Lied klangen wie ein feierlicher Schwur, dem Vaterlande die Treue zu halten und die deulscl-en Soldatenehre zu wahren — komme, was kommen möge! Unruhiges Indien Zu den vielen britischen Sorgen tritt auss neue die Angst um Indien, dieses sogenannte Kronjuwel in der Kolo-j nialkrone Englands. Nicht nur die blutigen Kämpfe an der Nordwestgrenze Indiens, in Waziristan. sind wieder aujg flak- kert und der Fakir von Ipi, dieser Britenseiud, ist dort wieder tätig, sondern auch in ganz Indien ist der Kampf aller gegen alle und aller gegen die Engländer aufs neue entbrannt. Der Leiter des linken Flügels der panindi'chen, in Wirklichkeit hin duistischen Bewegung, Dubar Bose, hat einen Appell an die Koigreßanhänger gerichtet, einen großen Feldzug des „zivilen Ungehorsams" gegen die Engländer zu beginnen, und es kann nicht bezweifelt werden, daß diesem Befehl Folge geleistet wird. Dem greisen Gandh dagegen gleitet anscheinend immer mehr die Leitung der nationalen Ungehorsams-Kampagne gegen England aus der Hand, und zwar durch seine in sich wider spruchsvolle Taktik. Gandhi mar vor dem Weltkriege ein aus gesprochener Feind Englands, aber er nahm am Weltkriege als Militärarzt in Englands Diensten, teil! Er verurteile die cnglandfreundliche Haltung der indischen Fürsten und trat noch kürzlich gegen einen dieser Paladine Englands in de» Hun gerstreik; er forderte als Voraussetzung der Einigkeit Indiens die Beteiligung dieser Fürsten, und doch hat er kürzlich einen im übrigen wirkungslosen Appell au die Hindus gerichtet, die sen Fürsten Reverenz zu erweisen, nur dafür, daß er von den Fürsten einen Verzicht auf einen Teil ihrer Bezüge fordert. Durch solche Widersprüche hat sich Gandhi nicht zum Führer der unterdrückten Inder gualisizicrt, und wenn mich sein Name von den Hindu-Massen noch vereint wird, so sind ihre politischen Führer doch längst über Gandhi zur Tagesordnung übergegangen. Ob und inwieweit die nationaündische Bewegung bolsche wistisch ist oder nicht, kann noch nicht gesagt werden. Der 12. Hindukongreß sprach sich Ansang dieses Jahres gegen den Bol schewismus aus, im September 19:'-8 faßten die Vereinigten Handelskammern gegenüber der verstärkten Werbung der Boi schewisten starke Entschlüsse, und d>c Provinzialregicrung wurde aufgefordert, nach dem Reckten zu sehen. Nach der Ver fassung von 1935, die augenblicklich eingefüh't wird, regiert in acht von elf Provinzen die Allindische Kongreßpartei, deren linker, über die Politik des Mahatma Gandhi hinweggeschrit tener Flügel kürzlich die ossizielle Führung der Parteien an sich gerissen hat. Im Konflikt um--die Verfassung, die die Kongrcßparlel bekanntlich nicht anerkennt, haben die Fürsten einen probriti- schcn Standpunkt eingenommen. England schützt natürlich deren feudale Staatsverfassung. Vis jetzt hatte England auch die Mohammedaner für sich, die 80 von 350 Millionen Inder ausmachen und die nach ansänglichcr Aufspaltung und Teil nahme an den Kongressen und Forderungen der Konarcßpartei doch erkennen mußten, daß die Hindus dort gegen die moham medanische Minderheit eine durchaus indische Kultur, eine durchaus hinduistische Mentalität predigen, die sich auch gegen den Mohammcdanismus richtet. Bis jetzt haben die Hindus nicht vermocht, die Einteilung der Hindus in Kaste,, zu über winden, diesem wirklichen Steh-im Wege für jeden Fortschritt. Die Mohammedaner aber kennen keine Kasten, und die damit verbundenen ost sehr schroffen Unterschiede in der Religion und im sozialen sowie völkischen Leben. Sie sind die ein zige geschlossene Gruppe in Indien. Nun ist eine Versöhnung dieser Gruppe mit der nationalindischen Kultur, wie sie von der Kongrcßpartci ausgcfaßt und propagiert wird wohl voll kommen ausgeschlossen. Nach anfänglichem Bemühen der Füh rer der Moslems und der Hindus macht sich jetzt die Trennung immer schärser bemerkbar auf der anderen Seite aber ist der Mohammedanismus jetzt auch gegen England in Bewegung ge raten, vor allem, seit die Sache der Freiheit für die Palästina- Araber immer mehr zu einem Kamps des gesamten Moham medanismus gegen England führt. Vis jetzt halte England nach dem Prinzip des „teile und herrsche" die einzelnen Gruppen in Indien auscinandergehetzt. Zusammenstöße aus religiösen Gründen zwischen Mohammedanern und Hindus zeigten die ganze Erbitterung von Rcligionsstreitigkeiten. Sic sind auch in der letzten Zeit erfolgt. Aber wichtiger ist. daß jetzt die Mo hammedaner sich ebenfalls gegen die neue Versassungsrcsorm wenden, z. B. in Heiderabad, wo cs zu blutigen Zusammen stößen -er Moslems mit den Hindus kam, weil die Moslem« diesmal gegen die Verfassung demonstrierten, und in Bombay. Dabei passierte der englischen Presse, die die Bewegungen in Indien möglichst verschweigen möchte, eine Panne. Angeblich