Volltext Seite (XML)
Freitag, -en 18. August 19ZS 2m Fall« va» hih«r«r Lewalt, liarbal, «tnlieien»«, 6«ki«d» störunz«» Hal der S»jl«h«r ad«, Wobunglulb«»»« tat»« Anspiilch«, >all» dl« 3«Nung t» k«>chiln!l«m Umlaag«, »«- lpSlkt ad«, nicht «scheint. S,tIIllui>g,»rt 1 ft D»»»d»N *rft«I« I «al wScheniNch. Xdnatll»« V«jug,»r«t, o«ch IrSg«, «lnlchl. « Pfg. »,«. « Vf». r'üzerlo-, 170: lmrch dl« Poft 1.70 «I»lchll«b»ch Poftllb«ai»«tlung«g«bllhr, ,ujllg,,q « P,g. P»ft.B«st«llg«ld. 8lnj«l.Rr. 10 Psg . San,ad«ad. und 8«stlag»N, » Psg. «bb-st.llung«» mllft«n lpLltft«,, «in« Wach« «bla«, d«r v«»ug->i«lt lch'IlUlch b«I« v«ilag «ingegang«, l«I» Uns«,« Ltftgn dürfe» Ul»« »bdistillung«« »»lgt,«»nehm«». M M Nummer 19Z—Z8. Iahro. W W d>« Upawg« rr mm d,«»« 3«u« » Ps,.; W W M gam>I>«nan^>g«n Pi, W W W W Unn«» Uli- L«wlhr lelftm. VolMMUNS Schilstl-llung: De-V«».»., P-N.chlatz« 17, S.rnni, »711 «. 1I0I1 L<Ich1ftost«ll«, Druck »»d B«,lag: Trnnanla vuchd,»ck«,«t und ««'lag LH. »ad L. wlnk.l, Paliechiaft, 17, S«nmy UVU, Postscheck: Ur. 10». Bank: Stadtbaiü D««»d«, Ur. «767 Großbritannien deckt potenterrvr Vor Abschluß des Bündnisses mit Polen London, 18. August. Nachdem die Welt angesichts der barbarischen Verfolgung der Minderheiten in Polen von Polen abzurücken beginnt, setzt in der gesamten britischen Press« «ine Aktion zur Festigung des gesunkenen polnischen Ansehens ein. Die Londoner Zeitungen betonen heute den bevorstehenden Abschluß eines englisch-polnischen Bündnisses entsprechend den sei nerzeitigen Absprachen, aus welchen bekanntlich die gegenwär tige Spannung resultiert. „Times" berichtet, daß der polnisch Botschafter in Lon- don gestern einige letzte Punkte des englisch-polnischen Ver- tragstextcs mit dem ständigen Untcrstaatssckretär im Foreign Office, Cadogan, besprochen habe. Außerdem sei der Bera ter des polnischen Außenministers, Bladislans Kulski, gestern nachmittag in London eingetroffen. Der Vertrag werde dann noch vor dem Vertrag mit der Türkei, bei dem es natürlich noch etwas mehr Arbeit gebe, alsbald un terzeichnet werden. „Dailg Telegraph" entschuldigt die Tatsache, daß das eng lisch-polnische Bündnis bisher »och nicht unterzeichnet sei mit der Arbeitsüberlastung der beiden Regierungen und der Not- Danzlg, 18. August. Der Sonderberichterstatter des „Journal", Herr Lqautey, hat die Stirn, den neuen eklatanten Zwischenfall am polnischen Dirschauer Brückenkopf in Llessau, wo von polnischen Soldaten auf deutsche Pressevertreter und einen englischen VIldberlchterstatter geschossen worden ist, abzuleug nen und als Lüge hinzustellen. Es befände sich am angeblichen Tatort eilig Mauer, die sedcn Schuß auf Danziger Gebiet unmöglich mache. Der Brük- kenkopf in Licssau ist auf zahlreiche» Bildern bekannt. Er besteht aus dem von Pole» befestigten und mit Militär besetz ten massiven Vrückentor, das die ganze Gegend weit überragt. Nicht nur von dem Tor aus und von den Brückcntiirmen, son dern auch vom polnischen Vorgelände dieses Brückentores hat man weit Einblick in die nur durch eine Schranke abgeschlossene Danziger Straßenanfahrt, Sus das Danziger Zollhaus, die vol- nischen Attentaten ausgesetzte Danziger Tankstelle und über ganz Liessau. Bezeichnenderweise hat cs Herr Lyauthcy vorgezogen, nach Herausgabe seiner unverschämten Liigenmeldung mit äußerst verdächtiger Elle Danzig zu verlassen. wendigkelt, daß die Frage der Indirekt lebenswichtigen In teressen geklärt und in den französisch-polnischen Vertrag ein gebaut werden müsse. Das Blatt glaubt, daß das endgül tige Vertrags werk gegen Ende der nächsten Woche fertig sein werde. „Daily Herald" teilt mit, der Vertrag würde Definitionen über die Tatbestände enthalten, unter denen sich die Notwendig keit des Beistandes ergebe. In diesen Definitionen werde es klar gemacht, daß „ein deutscher Coup in Danzig" (!) als eine Bedrohung der Unabhängigkeit Polens angesehen iverde. — „Daily Expreß" erklärt, daß die Engländer im Falle eines An griffes aus Polens Unabhängigkeit „sofort und auto matisch zu Hilfe kommen würden". Die beiden Mächte wer den ihre für notwendig gehaltene Unterstützung zu Lande, zu Wasser und In der Luft zur Verfügung stellen, sobald Polen um Hilfe ersuche. Das Blatt verrat übrigens ebensowenig wie die anderen mit echt englischen Versprechungen um sich werfenden Zeitungen, wie man sich in London eigentlich die auch den Herren Benesch, Schuschnigg, Regus usw. nicht bekannt gewordene Hilfe zu Wasser, zu Lande und in der Lust eigentlich praktisch vorstellt. Lord Sallsax vor Gericht geladen Formalitäten sollen Auslieferung der chinesischen Terroristen verhindern. London, 18. August. Ein Londoner Gericht beschloß, am Donnerstag Außen minister Lord Halifax für Dienstag vor Gericht zu laden. Der Grund sür diese Maßnahme ist die Amvendung der sogenannten Habeas-Corbus-Akte auf die vier chincsisci)en Terroristen, die inzwischen von einem britischen Gericht in Sämnghai abgclchnt worden ist. Sollte vor dem Londoner Gericht die Anwendbar keit dieser Akte bejaht werden, so müßten die vier Chinesen vor ein britsches Gericht gebracht oder frcigelassen werden. Die Vorladung ging gleichzeitig dem britischen Generalkonsul in Tientsin, dem Vorsitzenden des dortigen britisck>en Gemeinde rates und dem Direktor des britisä-en Gerichts in Tientsin zu. Wenn am Dienstag nicht verhandelt wird, dürfen bis auf ivei- tcrcs keine Maßnahmen zur Auslieferung der Chinesen getrof fen iverdcn. Lhamderlaln unterbricht seine Ferien Besprechungen in London über di« internationale Lage. London, 18. August. Ministerpräsident Chamberlain wird am Dienstag nächster Woche nach London zurückkehren und mit seinen Mini, sterkollegen die allgemeine internationale Lage bespreä-en. An den Besprechungen werden Außenminister Lord Halifax, Schatzkanzler Simon und Innenminister Hoare teilnehmcn. Wie weiter verlautet, wird Chamberlain, falls keine un erwarteten Ereignisse eintreten, voraussichtlich nur kurze Zeit in London bleiben und sich dann zu seinem Ferien aufenthalt »ach Schottland zurückbegeben. Gegen Ende des Monats wird Chamberlain einige Tage als Gast des Kö nigs paares aus Schloß Balmoral verbringen. England ohnmächtig gegenüber der Abschnürung Hongkongs London, 18. August. Die beginnende Einschließung Hongkongs durch die vor dringenden Japaner wird von den l)eutigen Morgenblättern be zeichnenderweise bagatellisiert. Man teilt de» erstaunten engli- scl>en Lesern mit, daß die Lage in Hongkong am Donnerstag ruhig gewesen sei Allerdings meldet man nebenbei die Pla- zderung zweier britischer Kanonenboote, da man britischerseits mit weiteren japanischen Truppenlandungen rechne. „Times" droht Man mit Moskau Das Dunkel der brillsch-sowjetrussischen Verhandlungen lichtet sich mehr und mehr. London, 18. August. In der englischen Presse erscheint heule ein neuer Hinweis auf die Bedeutung der gegenwärtigen britisch-sowjestussiscl-en Verhandlungen sür die Fernostpolitik. Nachdem trotz peinlich ster Geheimhaltung der antijapanischcn Abspraäxm in Moskau seit längerer Zeit in der Weist,resse Meldungen über die hieraus erwachsenden Schwierigkeiten erschienen, gibt die „Times", in ihrer heutigen Morgenausgabe zu. daß die Moskauer Verhand lungen eng mit der Fernostsrage verknüpft sind. In Zusammen hang mit Tokioter Berichten stellt ma„ in der „Times" nämlich fest, daß die Moskauer Verhandlungen den Japa nern eine Gelegenheit böten, ihre E u r o p a p o l i t i k einer PrUfung zu unterziehen (! !>. Ministerkonserenz tu Tokio verlast Tokio, 18. August. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß die für Freitag angesetzte Fünferkonferenz ulmr die Einstel lung Japans zur europäischen Politik vorläufig vertagt wurde. Unerhörte Fälschung -es „Journal" Amtliche Danziger Erklärung zu dem Zwischenfall am Dirschauer Brückenkopf Von amtlicher Danziger Seite wird zu der frechen Lüge des französischen Berichterstatters erklärt: „Die Behaup tung des Herrn Lyauthcy, der sich übrigens im Umgang mit Danziger Stellen mit nachträglich sehr verdächtig erscheinendem Eifer den Anschein eines loyal denkenden und objektiven Man nes zu geben versuchte, wird allein dadurch widerlegt, daß den polnischen Schüssen in Liessau bereits drei ähnliche Beschießun gen vorausgcgangen sind, wovon sich die eine gegen eine amt liche Danziger Untersuchungskommission gerichtet hat, die den ersten Fall, die Beschießung von Passanten auf Danziger Ge biet in der Nähe des polnischen Brückenkopfes, an Ort und Stelle untersuchte. In dem daran angeknüpften Notenwechsel mit Polen ist von polnischer Seite die Tatsache der Beschießung keineswegs In Abrede gestellt worden. Ebensowenig konnte von Polen die Beschießung eines reichsdeutschen Transitsahrcrs ab gestritten werden, zumal die Kugelspurcn auch für den fran zösischen Berichterstatter, der behauptet, an Ort und Stelle ge wesen zu sein, auf Danziger Gebiet in einem Transformatoren haus neben der Zollstelle noch heute deutlich sichtbar sind. Die von Herrn Lyauthcy bei Llessau angeblich gesehene Mauer ist also ein reines Produkt seiner eigenen Phantasie." . Lhodackt bel Greiser und deck Danzig, 18. August. Der Präsident des Senats hatte vor gestern Im Senatsgebäude eine Zusammenkunft mit dem diplo matischen Vertreter der Republik Polen, Minister Chodaeki. Der Empfang durch den Senatspräsidenten bewegte sich im Rah men der üblichen normalen Fühlungnahmen. Nach der Unter redung. die etwa eine halbe Stunde währte, begab sich Minister Ehodacki im Flugzeug nach Warschau. Dort hatte er unmit telbar nach seinem Eintreffen eine längere Aussprache mit dem polnischen Außenminister Beck. Der neue britische Gesandte in Bukarest London, 18. August. Wie das Foreign Office bekannt- gibt, hat der König die Ernennung des Botschaftsrates R- W A. Leeper zum Gesandten in Bukarest genehmigt. Der bisherige britische Gesandte In Bukarest, Sir Reginald Hoare, wird den Posten ftn Herbst verlassen. Leyper ist bisher der Leiter der Prcsseabteilung des Foreign Office gewesen, d ° in ihre» Ar- beitsmethoden schon seit Jahren immer sehr einseitig gewesen ist. Er hat kürzlich Lord Perth bei der Aufstellung des neuen P apagandcmpparates des Foreign Osfiee geholfen. Manöver zwischen Elbe und Elster Pioniere auf dem Schlachtfeld von Wartenburg Ostwärts von Wittenberg fanden in diesen Tagen im größeren Rahmen P i o n i e r ü b u n ge n in Verbindung mit anderen Waffen statt. Ihnen wohnte neben dem Inspekteur der Pioniere, Generalmajor Jacob, auch der Befehlshaber der Gruppe 3. General Blaskowitz, ferner der Komman dierende General des IV. Armeekorps, General der Infanterie von Sch w edler, der Kommandeur der Luftflotte l, Gene ral der Flieger Kesselring, sowie zahlreiche andere hohe Offiziere. Leiter der Uebung war Generalmajor Tiemnnn, Höherer Pionierofflzier der Gruppe 3, während der Höhere Pionieroffizier b, Generalmajor Dehmel, die in dieser Uebung van aktiven und Rescrvceinhciten des IV. AK im großen Rahmen einer angenommenen 8. Armee als rote Partei dar gestellte 24. Division führte. Die Pioniertruppe stand in diesem Uebungsraum zwischen Pretzsch an der Elbe, Jessen an der Elster, Gcntha und Gorsdorf auf ihrem klassischen Boden. Nicht allein, weil hier, im Mündungsgebiet der Schwarzen Elster, ein vielfältig durchschnittenes und wechselnd bedecktes Gelände Führung und Mannschaft vor schwierigste pioniertechnischc Probleme stellt. Ganz in der Nähe, bet Wartenburg, entschied vor 126 Jahren der Elbiibergang, den Blüchers Vorhut unter General Porck gegen den Widerstand der Armee Verstand erzwang, mit der dadurch ermöglichten Vereinigung der Schlesischen und der Nordarme« über das Schicksal der Freiheitskriege. Jener 8 Armee der roten Partei war es, so nahm die Lage an, gelungen, die in der Linie Kottbus—Brandenburg verlaufende blaue Front im Abschnitt des IV. AK bei Lucken walde zu durchbrechen und den Gegner nach Süden zurück- zuwersen. In der Verfolgung kann es für Rot nur ein Ziel geben: ohne Rücksicht auf den Nachbarn am Gegner bleiben, um — in der allgemeinen Richtung aus Leipzig vorstoßend — das Loch der Einbruchsstelle aufzuretßen. Und so lautete auch der Auftrag des ursprünglich rechts und links angelehnten IV. AK, beiderseits Wartenburg über die Elbe vorzustoßcn und zunächst die Linie Kemberg—Bad Schmiedeberg zu ge winnen. In dieser Lage konnte es den gewohnten Riesenapparat zur Erkundung von Feind und Gelände nicht geben. Im Vor- wärtsdrängen galt es herauszufühlcn: wo sind die „weichen Stellen" des Gegners? Der hatte hier, im Hinterland der durchbrochenen blauen Front, nur bei Wartenburg und bei Schweinitz eine (angenommene) 2V. und eine Landwehrdivision zum Auffangen des roten Stoßes einzusetzen. Zwischen den beiden aber klaffte eine breite Lücke, die Blau in aller Eile mit verhältnismäßig schwachen motorisierten Kräften zu stopfen versuchen mußte. Zum Glück ist das Gelände hier dem Verteidiger ziemlich günstig. Elbe und Elster sind starke Abschnitte: die Uebcrgänge stehen Blau zur Verfügung. Seine ersten schnellen Einheiten — durch Pioniere verstärkte Kompanien des MG Vataliions 7 — können in später Abendstunde noch bei Pretzschen über die Elbe setzen. Etwas stromabwärts entstehen zugleich, als Reserve für den etwaigen Ausfall der großen Wagenfähre, zwei Pon- tonführen. Bei dieser Arbeit in tiefster Finsternis bewährt sich ein methodischer A u s b i l d u n g s d r i l l: die schweren ge ländegängigen Zugmaschinen der Brückenkolonne werden zu -en Baustellen hart am User dirigiert, und rasch, lautlos fast, werden die 16 Zentner schweren Pontons abgeladen. .Wasser- wärts zu—gleich!" Halblaute Kommandos leiten die Arbeit. Streckcnträger, Unterzöge, Bohlen für den Belag, Rödelballen und Scherhaken — all das raffiniert ausgeklügelte, in iahr- zchntelanger praktischer Erfahrung entwickelte Gerät zum raschen Bau robuster Kriegsbrücken und betriebssicherer Fähren hat seinen Platz. Jeder Handgriff, hundertmal geübt, sitzt. Nördlich der Elster schon, in den Waldstücken um Gentha. waren die roten Aufklärer auf Widerstandsnester des MG- Bataillons gestoßen. Der prächtige Angriffsschwung zwingt Blau zwar zum Ausweichen, aber als die Elster erreicht wird, beginnen die Schwierigkeiten. Die sür Blau offen gewesenen Brücken und Stege sind zerstört. Bei Gorsdorf will e auch der zu Erdbeschuß eingesetzten leichten Flak nicht geling n.