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..... - rwen-Ausva-e «MW, «. R»W«chtr 1»» «.Sah««». kll PollzelprDdent Seines wirb vernommen Was Mr ml» lm Braunbu» »M, Ist Me WM« Zemen belasten Tanesf na» Mess ümban »er italienischen Regierung ««-tgenpeeye? « «unNrrN« 0Mn»^«e »» W». »u-«trt> -» Vt«. «blchlag u»d N-d-Ue n«ch LaUf. SamMenänjklqe« und SIrlleugeluchk n- mLglg«« »-«>!«. 0ü..»ebl>»r ,0 Pf».— «achdruck nur mU QuMruangab« Dresdner NochUch,«». Unverlangte Echrtststücke werde« nicht -usdewadrt hat. Der Angeklagte Dtmttrofs ist sttr die Sitzung noch ausgeschlossen. Poltzetprasibent Heines-Breslau n. a.: Was in dem Braunbuch über mich behauptet Berlin, 9. Nov. Als erster Zeuge erscheint auf der heutigen Zengcnliste Polizeipräsident HeineS lBreSlau), der aus Italien zuritckgekchrt ist und nun noch nachträglich zu den im Braunbnch gegelt ihn erhobenen Borwlirsen auS- sagen wird. Die Angestellten des Hotels „Haus Ober schlesien" in Gleiwitz hatte» bereits als Zeugen bekundet, -aß Heines zur Zeit des NcichSt«>gSbrandeS in Gleiwitz geweilt heutige Parole in den Flngblättern noch erschienen. Zeng«: DaS ist ' " "" ' ' " Valdo Gouverneur von Lichten Rom, «. November. Der italienische Marineminister Admiral Sirtanni und der Luftsabrtminister Balbo haben ihre Demission cingcrcicht. Ebenso sind die Unter staatssekretäre Russo vom Marinemtnisterlum und Rtc- cardi vom Luftfahrtministerinm von ihren Posten zurück- getreten. Der König hat die Demission angenommen und die beiden Ministerien der Marine und der Luftfahrt -em Regierungschef Mussolini Übergeben. Zum Unter staatssekretär des Luftfahrtmintsterinms ist Geschivadergeneral Balle und zum Untcrstaatssekretär im Marinemtnisterlum Admiral Eavagnart berufen worden. Marschall Balbo ist zum Gouverneur von vnbien ernannt worden, während Admiral Siriannt Prästdentsämst und Leitung der Industrie-Unternehmnngen Eagnc übernimmt. Der Ehcf der italienischen Regierung hat an die beiden zurückgetrete- nen Dttnister herzliche Handschreiben gerichtet. erklärt . . . . wird, sind nichts anderes als unglaubliche Lügen. Ich glaube, durch die vorher vernommenen Zeugen aus Gleiwitz ist schon nachgewicscn worden, das« ich am 27. Fe bruar in Gleiwttz war. Ich war schon am Sonnabend in Gleiwitz und habe dort abends eine Parade abgcnommen. Die Berichte und Photographien davon sind in der Glct- witzcr Zeitung veröffentlicht worden, die ich hier mitgcbracht habe. Am nächsten Morgen hatte ich einen groben Aufmarsch abzunehmen. Ich war den ganzen Tag über, auch am Sonntag und am Montag, in Gleiwitz. Am Montag dem 27. Februar, abends 8 Uhr, habe ich in einer Ver sammlung in der „Neuen Welt" in Gleiwitz gesprochen. Ich bin erst am 28. Februar von Gleiwitz abgefahren. Bom Reichstagsbrand erfuhr ich in Gleiwitz «ach meiner Bersammlnng am L7. Febrna« nacht». Der Zeuge erklärt dann: Ich fühle mich hier auch alS Bertreter der SA., und deshalb will ich das eine sagen, daß die SA. kaum mehr versteht — und das muh auch einmal gegenüber dem Auslände zum Ausdruck gebracht werde» — mit welchem Langmut die Angeklagten hier behandelt werden. Der Vorsitzende unterbricht den Zeugen und erklärt, dab dies nicht hierher gehöre. Der Prozeß ziehe sich im wesent lichen deshalb in die Länge, weil sehr viele Fragen ge stellt werden. ES komme hinzu, das, die ganze Angelegenheit mit ausgedehnt werde auf die Frage, inwieweit der Kom munismus überhaupt schuld sei an derartigen Vor kommnissen. Das erfordere selbstverständlich eine gründliche weitgehende Erörterung. Wenn cö sich nur um van der Lubbe gehandelt hätte, wäre es schneller gegangen. —Zeuge Angeklagter Torgler: Hatten Sie den Eindruck, dab es der Partei ernst war mit der Bekämpfung feder terrori stischen Einstellung? Der Zeuge bejaht dies. Torgler: Sind nicht organisatorische Mabnahmen gegen solche Per sonen oder Gruppen getroffen worden? Zeuge: Sie wurden immer getroffen, aber die Untersunktionäre haben sie nicht immer so durchgcsührt, wie sie durchgcftthrt werden mubtcn. Oberreichsanwalt: Sic sagten, die Partei habe sich wohl gegen solche Sachen gewandt, aber Untcrorganisationen wie die Note Hilfe hätten trotzdem Unterstützungen gewährt. Ist Ihnen bekannt, baß andere UnterorgantsaUonen wie der Rotfront» kämpferbnnd und die Selbstschutzorganisationeu nach wie vor aus Gewaltmaßnahmen hingearbeitet haben? Zeuge: Das ist richtig. OberreichSanwalt: Ist Ihnen bekannt, dab die Parole „Schlagt die Ja sch ist en" im Notsrontkämpscrbund und in den Flugblättern der Partei organisationen immer wiederholt worden ist? Zenge: Mir ist bekannt, das, diese Parole von Ruth Fischer auSgcgebcn worden ist, die ausgeschlossen wurde. Oberreichsanwalt: Auch in den letzten Jahren ist diese .1- ... 7.' 7 77' " - i allerdings bekämpft worden. Es war ein Erbübel des Szk-lost-n lm Stettiner Großkraftwerk Stettin,». November. Im Stettiner Großkrastnwrl an der «ltdammer Straße «rplodierte der große 82 V00-Mla« watt-Turbogeneratvr «nd wurde »ollftändig zerstör«. Sin Elektromonteur wurde schwer, «in Odermafchiutft leicht »«,« letzt. Zentnrrfchwere Maschinenteil« durchschlugen Decken «nd Maner« »es Generator««»*«!«». D«r Schade« Mr» «S eine halbe Million Marl »«schätzt. Görtnv auf dem Fluge nach Rom Berlin, 8. Nov. Der prcusilsche Ministerpräsident Göring ist mit dem Oberpräsidenten von Hessen, Prinz zu Hessen, Staatssekretär Körner, Major Bodcnschatz und einigen anderen Herren zu der schon seit längerer Zeit geplanten Besichtigung der prcubischcu Institute in Rom heute morgen dorthin abgeslogen. Er wird sttr Mittwoch in Berlin zurückerwartet. Als Belastungszeuge gegen Tanesf wird dann der Kaufmann Rannert vernommen. Er bc- kündet, dab er früher Mitglied der KPD. und bis zum No vember 1928 bei der Noten Hilfe tätig gewesen sei und dort in der Zeit vom Oktober 1827 bis Oktober 1928 wiederholt Tanesf gesehen habe. Auf eine Frage des OberreichSanwaltö erklärt der Zeuge cS für möglich, dab Tanesf damals seinen ständigen Wohnsitz nicht in Berlin hatte, sondern vielleicht immer dann aus Oesterreich oder einem anderen Lande, vielleicht auch aus Rus,land, nach Berlin kam, wenn eine Be sprechung notwendig war. Auch im Karl-Liebknecht-HauS habe er Tanesf wiederholt im Gespräch mit dem Funktionär Kratzert gesehen. Er könne eS deswegen mit Bestimmt- heit behaupten, weil ihm Tanesf damals durch seine eigen- artige GesichtSbildnng ausgefallen sei. Er habe eine etwas hängende Backe und erwecke dadurch den Eindruck, als ob er ständig an Zahnschmerzen litte. Der Angeklagte Tanesf erhebt sich auf Anweisung des Vorsitzenden. Der Zeuge Banuert sieht ihn an: Jawohl, das ist derselbe Mann. Auf eine Frage des Vorsitzenden gibt der Zeuge Bannert an, dal, er 1921 vom Staatsgerichtshof wegen Beihilfe zum Hochverrat verurteilt worden lei. Es habe sich damals um ein Wassculager gehandelt. Die Strafe sei aber durch die Amnestie gelöscht worden. Auf Fragen von RA. Dr. Tcichert erklärt der Zeuge, er selbst habe mit Tanesf nicht gesprochen, aber nach seinen Beobachtnngcn habe sich Tanesf mit Kratzert gebrochen deutsch unterhalten. RA. Dr. Teich ert: Tanesf versteht aber auch heute noch kein Wort Deutsch. Der bulgarische Dolmetscher bestätigt das. Der Angeklagte Tanesf bleibt bei seiner schon öfter abgegebenen Erklärung, dab er znm ersten Male am 21. Februar 19!i:i «ach Deutschland gekommen sei. Der Zenge Kratzert war zehn Jahre lang Mitglied der KPD. und als technischer Angestellter im Karl-Liebknecht- Haus nnd auch in der Nachrichtenabteilung beschäftigt. Er ist 193t aus der Partei ausgetreten wegen verschiedener Differenzen. Auf Grund der Bilder hat er gesagt, dab er Poposs nnd Dimitross schon etpmal gesehen haben müsse, «nd daß er auch mit Daness wiederholt z« tun gehabt haben müsse. Er erinnere sich aber nicht mehr, wann nnd wo. ES komme die Zeit zwischen 1927 und 1929 Frage. Es sei möglich, daß er mit Tanesf auch gesprochen habe. Er hielt ihn sttr einen Russen. Deutsch sprach er wohl nicht, vielleicht ein paar Worte« ehemaligen Notfrontkämpserbundes, dab die Mitglieder dieses Bundes mit der Parteileitung vielfach nicht ein verstanden waren. Als nächster Zeuge wird der Steuerberater J«ng ver nommen. Der Vorsitzende teilt ihm mit, daß zwei russisch« Zeuginnen bekundet haben, Poposs habe sich von Mitt« Mai bis Ende Oktober in Rußland ausgehalten. Der Zeuge erklärt, er müsse dennoch bei seiner schon vor dem Untersuchungs richter «nter Eid gemachte« Bekundung bleibe«, daß er Poposs mindestens dreißig» bis vierzigmal als Besucher -er Wohnung des Kommunistensührers Kämpfer in der Zechliner Straße gesehen habe. Er selbst wohne schräg gegenüber von Kämpfer. Er habe beobachtet, wie von Mitte oder Ende Mai bis Mitte oder Ende Juli Poposs mit einer großen Aktentasche sehr oft vormittags aus der Kämpferschen Wohnung weggegangen und abends wicderaekommen sei. Dann sei Poposs längere Zeit verschwunden gewesen und erst im Oktober und November ein paarmal wieder zu Kämpfer gekommen. Kämpfer sei immer die treibende Kraft bei de« kommunisti sche« Zusammenrottungen im Norden Berlins gewesen, aber er habe sich selbst bet solche« Zusammenstößen im Hinter grund gehalten. Bei Kämpfer seien auch einmal zwei Kisten abgegeben worden, die nach ihrer Form und ihrem Gewicht daraus schließen ließen, daß sie Maschinen gewehre enthielten. Kämpfer habe früher immer eine rote Kommuntstensahne aus dem Fenster gesteckt. Als aber bei der Rcichspräsidentcnwahl er, der Zeuge, eine Haken kreuzfahne heraushina, da habe Kämpfer die Koinmunisten- fahne nicht mehr gezeigt, «nd er habe auch verbreiten kaffe«, daß er au» d«r kommunistischen Bewegung auSgefchteden fei. Auf die Frage des Vorsitzenden, woran der Zeuge Poposs wieder erkenne, gibt der Zeuge Jung ganz be stimmte Merkmale in der GesichtSbtldung des Angeklagten an. Er habe bet der Gegenüberstellung mit den drei Bul garen sofort Poposs als den Mann erkannt, der immer zu Kämpfer kam. Der Angeklagte Poposs erklärt, er betone nochmals, baß er 1982 in Moskau gelebt habe. Er fragt, ob dem Zeugen die Besuche bei Kämpfer verdächtig er schienen seien. Zeng«: Jawohl. Poposs: Warum haben Sie sich nicht gleich bei der Polizei gemeldet? Zeuge: Weil ich der Polizei damals selbst nicht traute. Von uns ist einmal eine Anzeige gemacht worden, und am nächsten Tage wußten schon die Kommunisten davon. Dr. Teichert: Kämpfer kommt doch noch als Zeuge? Vorsitzender: Leider nicht, er ist flüchtig geworden. Er war schon aus dem letzten Terminzettel genannt, ist aber seit dem 80. September verschwunden. Zeuge: Seit heute ist auch seine Fra« verschwundeu. Auf verschiedene Vorhalte bleibt der Zeug« Labei, daß «S sich bet dem Besucher Kämpfers um Pvpoff gehandelt habe. Ein Irrtum sei vollkommen ausgeschlossen. Die Ehefrau d«s Zeugen Jung bestätigt dann als Zeugin im wesentlichen di« von ihrem Manne gemachten Bekundungen. Sic sagt, sie sei fest davon überzeugt, baß der jetzige An geklagte Poposs der Mann sei, der ihr damals wegen seines ausländischen Typs ausgefallen sei. Sie habe diesen Mann genau und o f t beobachtet. Einmal habe sie auch mit ihm gesprochen. Sie sei aus dem Hause getreten. Da sei hinter ihr Poposs durch die von ihr geöffnete Tür gegangen. Sie habe darauf gesagt, «s sei doch unverschämt, wenn «r nicht einmal „Guten Abend" oder „Danke schön" sage. Der Mann habe aber auf diese Vorhaltung gar nichts geantwortet. Aus ihrem Fenster habe sie stundenlang zur Wohnung des Ausländers Htnttbcrgesehen. Sic habe dabei beobachtet, daß der Mann an einem Tisch mit Papier arbeitete. Sie habe auch Maschinenklappern und Surren gehört, so daß st« an nahm, das, dort Flugschriften vervielfältigt würden. RA. Dr. Teichert: Haben Sie Ihre Beobachtungen mit dem bloßen Auge gemacht? Zeugin: Nein, mit dem Feldstecher. Bors.: Ihr Gatte ivar ja im Nachrichtendienst beschäftigt, und er hatte sich die Aufgabe gestellt, nach der Richtung Beobach tungen anzustellen, so daß das nicht nur Sdeugter «var. Zeu gin: Nein! Hierauf tritt «ine Panse ein. HeineS: ES ist im Prozeß mehrmals gesagt worden, daß Torgler konziliant sei. Ich muß schon sagen, daß ich Torgler auch ost inanderer Weise kennen gelernt habe. Torgler ist der Zyniker, dem ich die Teilnahme au dieser Brandstiftung ohne weiteres zutrane. Er hat wohl manchmal bester« Formen als andere Kom munisten, aber in Wirklichkeit «ar er immer der, der die Hetze anschürte. Wenn irgend etwas war, sich man Torgler immer, wie er die anderen vorwärtstrieb. Er war nicht derjenige, der geschrien hat, sondern derhi«te « stand nnd a «trteb. Bors.: Sie haben als Polizeipräsident das Recht, so etwas auSzusagen, weil es auch zu Ihrem Amtsbereich ge hört. Ich bitte Sie, nun zu dem cigeutlichen Beweisthema -urttckzukehren. Sie haben schon gesagt, daß Sie damals in Gleiwitz waren. Bon welchem Tage ab waren Sie in Gleiwitz? — Zenge: Von Sonnabendabend bis Dienstag oder Mittwoch. — Bors.: In der Zeit sind Sie nicht in Berlin gewesen? — ^Zeuge: Nein, auch nicht außerhalb von Gleiwitz. — Bors.: Also, Sic nehmen aus Ihren Eid, daß Sie in dieser Zeit ständig in Gleiwitz gewesen sind und daß Sie an dem Gegenstand der Anklage nicht beteiligt sind? Zeuge: Das kann ich «nter meinem Eid sagen, daß alles, was über meine Person im Braunbnch steht, gemeine Lüge ist. Ich habe mit dem Reichstagsbrand in k«i««r Weis« irgend etwas -« t«n. Reichsanwakt Parisi«»: Wann haben Sie Ober leutnant Schulz zum letzten Male gesehen? — Zenge: Ich glaube, bet der letzten RcichStagStagung Ende 1932. — Angell. Torgler wendet sich gegen die Bemerkung des Polizeipräsidenten Heines, er, Torgler, sei der Hetzer ge wesen, und erklärt, gerade er habe zu wiederholten Malen verhindert, daß cs zu irgendwelchen Prttgelszenen im Reichs tag gekommen sei. Bei dem letzten Zusammenstoß am 6. De zember hinter dem Präsidententisch sei er hingerannt und habe versucht, eine Prügelet zu verhindern. Zenge HeineS: Ihre Nolle war nicht so zurückhaltend. Sie war nach meiner Meinung absolut so, daß Torgler mitten dabet war und keineswegs beschwichtigte, sondern absolut bet denen war, die die Schlägerei inszeniert hatten. Der Zeuge Heines wird dann entlassen. G-grunöet 1896 »ri «aNch »w-t-mlis« «n> VrNckn.Vrrlag, LtepschchRelchardt, lvreoden-A. l, Marten« peiluna monainch «m. ».«o <etnichlie»uch straße ZS/^2. Fernruf 252?l. Postscheckkonto lo6S Dreoden durch *Ae,uo Die« Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der »n Amwhauptmannschaftvre-den und d«. Schirdoamte. beim w»chenM«em «ryand. Mmeluilnumr »o vik «Vberverstcherungsamt Dresden