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Hin die Wiedervereinigung init denr christlichen Osten Schon frühzeitig hotten die Bemühungen eingesetzt, die christlichen Völker der Ostkirche von der polnischen Ostgrenze bis zum Stillen Ozcon, vom Eismeer bis noch Zentralasien religiös wieder mit Rom zu vereinen. Mit nie erlahmender Ge duld haben sich die römischen Päpste um die Rückkehr der ge trennten Orientalen bemüht. — Die Ostkirche hatte nach ihrer Loslösung von Rom vor 906 Jahren ihre nutzere Zusammen fassung zum grötzten Teil im oströinischen Kaiserreich gefunden, das zugleich auch die kirchliche Spitze abgab. Diese Recktsform mochte wohl über das Fehlen und die Notwendig keit eines gemeinsamen kirchlichen Oberhauptes hinwegläu- schen. Als der Islam immer tiefer in das Glaubensgebiet der Ostkirche vorgedrungen war und zuletzt im Jahre 1483 die Hauptstadt des oströinisck)en Kaiserreiches, Konstantinopel, an sich gerissen hatte, scharten sich unter diesem politischen Druck die Gläubigen zunächst nur noch fester um ihre Kirche zusammen. Aber bald machten sich Selbständigkeitsbestrebungen bemerkbar, die Kirche des Ostens ging den Weg der Zersplitterung. In Rutz land wurde die grotze griechisci)-orthodoxe Kirche unab hängig von Konstantinopel und geriet unter die Herrschaft der Zaren als Rechtsnachfolger des byzantinischen Kaisers in bezug auf die Kirchenhoheit, ivährend am Balkan auf dem Boden des ehemaligen oströmischen Kaiserreiches mit der Zurückdrän- gung des Islam neue selbständige Staaten entstanden, in denen auch die Kirche „autokephal", d. h. selbständig wurde. Zunächst haben die Päpste in ihrem Wunsch, eine Wieder vereinigung mit der Ostkirche zu erreichen, wichtige Anlässe be nützt. um ihre Teilnahme zu bekunden. So hat Gregor VII. an den Fürsten von Kiew, „an Demetrius, dcu russischen König, und seine Gemahlin, die Königin" bei Gelegenl-eit der Thronbestei gung emen Brief gerichtet, in dem er von ganzem Herzen Heil und Segen für das Königspaar von Gott erfleht und damit die Bitte ihres in Rom weilenden Sohnes erfüllt. Honorius III. schickte eine Gesandtschaft nach der Stadt Nowgorod, seinem Beispiel folgte Gregor IX. und bald darauf Innozenz IV. Er übertrug diese Ausgabe einem angesehenen Franziskaner, Jo hannes de Piano Carpino Bereits im Jahre 1285 zeigten sich die Früchte. Es herrschte wieder Liebe und Eintracht, und bei diesem festlichen Anlatz konnte der päpstliche Legat Abt Opizo im Namen und in Vertretung des Papstes dem Sohne des Ro manns, Daniel, die Königskronc auf Haupt sehen. Nach einer Uebcrlicferung verpflichtete sich der damalige Metropolit von Kiew und Moskau, Kardinal der römischen Kirche, auf dem Konzil von Florenz auch im Namen und in der Sprache seiner Landsleute die katholische Einheit in Treue gegen den Apostolischen Stuhl heilig und unversehrt zu bewahren. Diese Wiedervereinigung hatte eine Reihe von Jahren ge dauert/ bis die politischen Wirren zu Beginn des 16. Jahrhun derts an ihrer Zertrümmerung mithalsen. Im Jahre 1595 konnte sie wiederhcrgcstcllt und im darauffolgenden Jahre aus dem Kongretz von Brest verkündet werden auf Veranlassung und Betreiben des Metropoliten von Kiew und der anderen ruthe- nischen Bischöfe. Diesen Würdenträgern trat Papst Kle mens VIII in herzlicher Weise gegenüber und forderte In der Bulle „Magnus Dominus" alle Christgläubigen des Erdkreises auf, Gott Dank zu sagen, „dessen Gedanken stets Gedanken des Friedens sind, und dessen Wille es ist. datz alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen". Die Vorsehung aber hatte beschlossen, die Einheit und Ein tracht mit dem Zciclnni des Martyriums zu besiegeln, um ihre Fortdauer sür alle Zeiten sicherzustellen. Das Los. als Mär tyrer der Einheit zu sterben, war schlietzlich auf Josaphat, Erz bischof von Polozk Ritus orientalis, gefallen. Kurz vor seinem Tode halte der Heilige, vor den Verfolgern gewarnt, ausgcrufcn: „Herr latz mich mein Blut vergiessen sür die Einheit!" Dieser Wunsch wurde ihm am 12. November 1623 erfüllt. Eine Wiedervereinigung schien im 17. Jahrhundert die Un- terwcrfung Rutzlands unter die polnische Herrschaft herbeizu führen; eine im Jahre 1695 in Ostgalizien abgeschlossene Union existiert heute noch Auch wurden mit dem Zaren direkte Ver handlungen angekniipst; zu diesem Zwecke war am Ende des 16. Jahrhunderts der Jesuit Posscvino nach Moskau abgeschickt worden. Andrerseits sandte zu Anfang des 18. Jahrhunderts Peter der Grotze eine russische Sondergesandtschast nach Rom. Jedoch alle Versuche vermochten die Kluft nicht mehr zu überbrücken, die durch das Auseinanderfallen des römischen Im periums in ein weströmisches und in ein oströmischcs Reich ver ursacht worden war. Als es schlietzlich Peter dem Grotzen ge lungen war, nach dem Vorbild des oströmiscken Kaisertums die höchste geistliche Gewalt mit der höchsten weltlichen zu vereinen, war auf absehbare Zeit jede Möglichkeit einer Annäherung und Wiedervereinigung geschwunden. In grotze Bedrängnis war die russische Kirche durch den We'ltkrieg geraten. Wie sie durch den Sturz des Zarentums und damit den Verlust ihres Oberhauptes an innerer Stärke eingebützt hatte, so brachte die Trennung von Staat und Kirche und die Konfiskation des Kirchcngutes auch die Gefährdung der äußeren Subsistenzmittel. Durch den Ausgang des Weltkrieges waren jedoch auch manche Fesseln gefallen, die einst im Zaren reiche den Unionsbestrebungen im Wege standen. Die schwierigen politiscl)en und k:rchlicl)en Verhältnisse im Osten seit der Revolution in Rußland hatten ein direktes Ein greifen des Papstes erforderlich gemacht. Papst Benedikt XV. hatte bereits ivährend des Weltkrieges einen Legaten nach der Ukraine entsandt, um die dortigen Verhältnisse zu studieren; er hatte eine Kongregation für die orientalische Kirche und ein orientalisches Institut mit unionistischen Zielen in Nom gegrün det, er hatte durch Breve vom 15 bezw. 27. April 1616 Gebete für die Wiedervereinigung der Orientalen und der Andersgläu bigen mit der römischen Kirche approbiert, in denen es in be merkenswerter Weise heisst: „Behüte uns vor jedem Fehler, die sie uns noch mehr entfremden könnte." Im Juli 1918 wurde Prälat Ratti, der heutige Papst, wegen seiner umfassenden Kenntnis des Nahen Ostens von Benedikt XV. zum Apostolischen Visitator von Nutzland ernannt, ohne je von der Sowjetregierung die Ein reiseerlaubnis zu erhalten. Unter anderem hat Prälat Ratti die Freilassung des verurteilten Erzbisckofs van Mohilew, Baron von der Ropp, bewirkt. Als Pius XI. als Nachfolger Bene dikts XV. Papst wurde, gewann die Arbeit an der Kirche des Ostens ein rascheres Tempo. Zunächst konnte er das grotze Hilsswerk für Rußland vollsühren; im Juli 1922 kennte die Hilfsmission, reich mit Mitteln bedacht, in Bari sich zur Reise uach Odessa einschissen. „Die Not übersteigt unsere Mittel", sagt Pius XI. in der Enzyklika „Ecclesiam Dei". „Auch konnten wir nicht die allen religiösen Gefühlen spottenden Be schimpfungen von Wahrheit und Tugend und die in manchen Orten selbst blutige Verfolgung der Christen und der Priester und Bischöfe verhindern." Bei der Arbeit für die Ostkirche dar? nicht vergessen wer den. datz eine Union nicht erst geschaffen werden mutz, sondern datz sic bereits besteht und nur der Erweiterung bedarf. Die katholische» Armenier, Syrer, Chaldäer. Maläbaren, Maroniten und Georgier weisen, wenn auch nicht in allzu großer Zahl, ihren zahlreicheren getrennten Mitbrüdern den Weg. Auch dür fen die 7 bis 8 Millionen Katholiken des byzantinischen Ritus (Griechen, Rumänen, Slaven verschiedener Nationalitäten) nicht übersehen werden. Zur Theslogie -ev Hellenen Die Vorstellung von der Eötterlehre und dem Glauben der Griechen schöpft vielfach gemeinhin aus den Göttervorstellungen der homerischen Gedichte. Die Zeit vor Homer war bis noch vor 16« Jahren siir die abendländische Menschheit nichts an dere» als ein vorgeschichtliches Dunkel. Und doch kommen die entscheidenden Erkenntnisse für die Frage, wie sich die Griechen das Göttliche und das Jenseits gedacht haben, aus der Durch dringung jener vorhomcrischen Zeit. Einen sehr beachtenswerten Beitrag hierzu hat Eckart Peterich mit seinem umfangreichen Buch „Die Theologie der Hellenen", erschienen im Verlag Jakob Hegner, Leipzig, geliefert. Gestützt auf verschiedene neuere Forschungen und vor allem auf eigene Arbeit, liefert er in glaubwürdiger Form den Nach weis, daß der Glaube an die olympischen Götter, wie er be sonders bei Homer und bei Hesiod hervortritt, keineswegs der älteste Glaube der Griechen gewesen sei: „Wir wissen heute von hellenischen Glaubenslehren, die tief gewirkt haben, doch in der Ilias und Odyssee kaum erwähnt werden." Freilich sind es nur Bruchstücke, die der forschende Geist über jene Theologie der Hellenen in vorhomerischer Zeit zu erfassen imstande ist: „Ein Gesamtbild fehlt uns; Teilansichten, die wir schauen, sind um stritten. Zu spärlich fließen die Quellen der schriftlichen Ucbcr- lieserung, zu stumm sind die Steine." Immerhin lassen sich aus archäologischen Funden und aus der griechischen Sprachforschung eine Anzahl von Tatsachen und Vermutungen herlciten, die über wesentliche Punkte Aufschluß geben. Allerdings ist der Glaube der Hellenen mit nur geschichtlichen Mitteln nicht zu verstehen. Daher versucht Peterich in feinem Buch einen neu artigen Weg zu gehen, nämlich meist von einer gründlich ge faßten Sprachdeutung her eine Art „Eedankengeschichte" zu erschließen, wo eine Tatsachengeschichte unmöglich scheint. Die vorhomerische Religion der Griechen steht auf einer hohen Stufe. Ihre ältesten Theologe» sind Sänger gewesen. Es steht aber, wie Peterich sagt, jede Religion zur Wahrheit in einem ähnlichen Verhältnis, wie die echte Dichtkunst zur Wirklichkeit, wobei es sich Im Fall der Religion um die unsicht bare, göttliche Wirklichkeit handelt: „Jede Religion, außer der christlichen, ist also Erdichtung einer unsichtbaren Wirklichkeit . . . Die größte unter den erdichteten Religionen aber muß die sein, die vom dichterischsten Volke hervorgebracht wurde. Dieses Volk sind im abendländischen Altertum die Hellenen gewesen. Ihre Religion ist darum eine gewaltige und fromme Dichtung, an der geführt von groben Gottsuchern, von Sängern und Diese tatsächlich schon bestehende Einheit hat ihren sinn- sälligsten Ausdruck in der 1 660. Feier des Konzils von Nizäa gefunden, als in der Basilika S. Giovanni in Laterans feierliche Gottesdienste in den verschiedenen orientali schen Riten abgehalten wurden. Von der grötzten Bedeutung für die Unionsbestrebungen wird eine geistige Annäherung und Durchdrin gung sein. Um die Scheidewand zwischen Osten und Westen niederzureißen, mutz der Orient auch wissenschaftlich ersatzt wer den. Zu diesem Zweck soll das bereits von Benedikt XV. ge plante, von Pius XI. begründete Orientalische Insti tut in Rom eine Annäherung in geistiger und wissenschaft licher Beziehung herbeiführen und Verliesen, wo berufene Ken ner der orientalischen Angelegenheiten mit wissenschaftlicher Unparteilichkeit und Genauigkeit die brennendste» Fragen zu erforschen suchen. Insonderheit sollen alle Fragen behandelt werden, welche die orientalischen Kirchen, auch die von Rom getrennte», sowie die Beziehungen zwischen Rom und der Ost kirche betreffen. Dazu kommt noch die zweckdienliche Biblio thek des Instituts, die nach dem Wunsche des Papstes Pius XI., des ehemaligen Bibliothekars und Gelehrten, mit allen Hilfs mitteln der Neuzeit ausgeftaltet worden ist. Anläßlich der 390. Wiederkehr des Todestages des heili gen Märtyrers Josaphat, Erzbischofs von Polozk Ritus orientalis, hat Pius XI. in der Enzyklika „Ecclesiam Dei" vom 12. November 1923 dies als willkommene Gelegenheit ergriffen, „der väterlichen Liebe, die er für alle Slaven des Orients emp findet, Ausdruck zu verleihen und ihnen in der allgemeinen Einheit der heiligen Kirche die Krane des Glückes zu verheißen". „Zu dieser Einheit rufen Wir mit inständiger Mahnung die Ge trennten und möchten, daß alle Christgläubigen nach dem Willen und Vorbild des heiligen Josaphat mit gesammelter Kraft uns bei dem schweren Werk helfend zur Seite stehen. Möchten sie alle bewußt sein, datz die Macht des Wortes und der Ueberredung bei weitem nicht in dem Maße der Einheit vararbeitet wie die vorbildliche Pflichttreue eines hciligmäßigen Lebens " Aus der Brücke gegenseitigen Verstehens müßten sich Ka tholiken und Orientalen finden das ist Meinung und Mahnung des Papstes: denn es ist seine Ueberzeugung, daß „eine genaue Kenntnis des wirklichen Wesens der Dinge auf beiden Seiten gerechte Beurteilung und aufrichtig versöhnliche Geünnuna als schöne Blüte zeitigen wird. Kommt dann noch die Liebe Christi hinzu, so muß mit Gottes Gnadenhille das Werk der religiösen Einheit prächtig gedeihen". Aber „nick! Menschenweiskeit wird das Werk der Einigung zu Ende führen, sondern allein di« Güte Gottes".... Dr. W. R. in -er vsrhoni«rtschen Zeit Theologen, ein geniales Volk durch Jahrhunderte gedichtet bat, um durch tausend Bilder und Gleichnisse, in denen das Irdische und Menschliche dem Göttlichen verglichen wird, das Unsicht bare, von dem es sich immer und überall mit magnetischem Zauber angczogen fühlte, in dieser Welt sichtbar zu machen, und es in dieser sichtbaren Gestalt anbeten und verehren zu können." Dieser Zug zum Unsinnlichen, fast Abstrakten, sei der ältesten griechischen Religion eigen gewesen. Keineswegs war sic in ihren Anfängen etwas Primitives, sondern etwas Ge reistes und Vollendetes. Die Griechen waren in dem Zeitraum, in dem wir ihnen zuerst begegnen, bereits ein hochentwickelte» Volk. Und so hat die Theologie der vorhomerischcn Griechen nichts zu tun etwa mit Fetischismus oder Magie. Die Götter lehre geht stark aufs Geistige. Nichts erfahren wir hier von einer äußeren Gestalt der Götter, nichts Sichtbares also, sehr wohl aber von ihrem Wirken im Unsichtbaren und von ihre» moralischen Eigenschaften. So gesehen, ergibt sich, daß di« Eötterlehre der Ilias und der Odyssee mit ihren ost allzu greifbaren Eöttergestalten nicht am Anfang, sondern am Ende einer Entwicklung steht. Vor allem wird deutlich, wenn auch die erforschbare Uebcr- lieserung nur lückenhaft ist, daß die alte Religion der Griechen eine viel tiesere und reichere Ienseitslchre gehabt habe al» es die der homerischen Gedichte gewesen ist: „Die Griechen der vorhomerischcn Zeit haben eschatologische Lehren gekannt, Vor stellungen über das Leben nach dem Tode und über eine jen seitige Gerechtigkeit, die sehr viel reicher und tieser waren al» das, was wir in den homerischen Gedichten über das Jenseits lesen." Archäologische Funde haben die Vermutung bestätigt, „daß die Griechen der sogenannten Mykenischen Periode einen Totenkult übten, der bestimmt mit einem Weiterleben nach dem Tode rechnete." „Für die Helden der Ilias und der Odyssee (aber) ist das Leben im Jenseits ein Schattendasein, ohne In halt und ohne Tat, ein Verbleichen im eigentlichen Sinn de» Wortes." Die vage Vorstellung vom Jenseits ist unter de» Griechen in der nachhomerischen Zeit vorherrschend geblieben: „Ganz anders aber denken gerade die höchsten Geister und größ ten Denker: Pythagoras, Heraklit, Empedokles, Platon, zum Teil Aschylos. In diesem Jenseits der großen Deuker waltet eine ewige Gerechtigkeit. Ihren Lehren aber entspricht kaum etwas bei Homer, weniges bei Hesiod." Wo haben diese Lehren der großen griechischen Geister ihren Ursprung? Peterich entscheidet sich dafür, daß sie in ihre» Hauptbestandteilen eben auf den Totenglauben und aus die Icnseitsvorstellungen der alten Hellenen zurllckgehen. Dieser Glaube sei später in der großen Masse, zum Teil auch unter dem weitreichenden Einfluß der homerischen Gedichte, zurück gedrängt worden. Aber im Grunde sei festzustellen, „daß di« Griechen zu allen Zeiten vom Leben nach dem Tode und der göttlichen Gerechtigkeit di« in jenem Leben waltet, eine i» späterer Zeit freilich trilmmerhaste Anschauung gehabt haben, die aus ihrer Religion in keiner Weise fortgedacht werden kann". Gewiß haben die homerischen (bedichte die ihnen eigen» färben» und sinnensrohe Götterlehr« nicht erfunden, sondern si« fanden schon menschlich gestaltete Götter vor. Diel« homerisch» Eötterwelt „ging hervor aus einer gewaltigen Vermischung, di« nach den Gesetzen, die die Kunst regieren, eine Form fand, und wurde zusammengefaßt von einem großen Dichter oder einer Dichtergeneration, die Gedachte» und Gesehenes so vollkommen zu verschmelzen wußten, daß eine neue, nicht mehr auflösbar» Einheit entstand. Staunend, bewundernd sahen die Griechen die» herrliche Werk und erkannten darin ihren Glauben wieder. Ver« gebens sind groß« Theologen später dagegen Sturm gelaufen, vergebens hat Tenophanes gegen Homer und Hesiod gewettert, die »den Göttern angedichtet, was nur immer bei den Menschen Schimpf und Schande ist«, hat gesagt, es gäbe »nur einen ein« zigen Gott, unter Göttern und Menschen der größte«, vergeben» hat der gewaltige Heraklit gefordert, daß man Homer mit Rute« züchtige. Die olympische Religion blieb die herrschende, fi« schuf den griechischen Staat und sie schuf di« griechische Kunst, Bi» zum Ende d«r Antik« beherrschte sie di« Völker rings um das Mtttelmeer. Aber ihr« Vormacht blieb niemals ungefährdet »ährend der Jahrhundert« ihr«« Dauer. Di« theologisch«. Valadlev auf Aovsika Der französiscl)« Minister- vräsident Daladier fX) in oen Straßen von Ajaccio auf dem Wege zum Gefal lenendenkmal fPresse-Hosfmann Ni.) Die Griechen und das Jenseits