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38. Jahr« e 8 Volkszeitung seter >om- pro- izen, eckte :r. art« ;arn akei Sie und Saft Srrlagsarj Di««v««. UnselgenpttN«! »I« UpaMg« v <nm dr«0» gell« I Pfgl sll» Famlllk>ian,«lg»n 5 PI- 811» Vl«twllns4« tönn«, ,l» UI« <r«a>S-» UP«» S»I4«I»U I «»> «SchrnIN^. «miaNkher v«tug,pr«l» »urch Lkllg«» «Inschl « Vtg t»». « Vsg lrüg«'!»-» LTV; durch »!« poft 1.70 «lnschlletzttch Pos!llberw«stung»g«bW, pijllgllch X> VI«. Poll-Bkft«llg«ld. tkluzel-N». 10 Pt»., S«nm>b«nd» und g«sttag»>Rr. rv Psz. Übb-klellung-n mllst«n IvSt«ft«n, <In» Moch« »,» «blau! d«, 0«,u!,si«tt ichilstllch delm v«la, «Inge,an,e» I«I» Uni«»« r,»^, »llrj«« Ul« «lbbiflillunz», «nt,!,«nneh»,n. Sächsische eq>»lIU«lIun,: v»-d«a.«., P»tt«ifl»-b« 17, S«»u«ck «Ml , Uvir D-IchSstrstrll«, D»«I und «,»lag: Errmania BuchdluS«»«! und vikla, Ich und S. Wink«». Poll«»ft»-b« 17. F«rn»«t 710«, Pastsch««: Nr. tors, vank: Stadtbant V»««d«a 7l». «7«7 Mittwochs -en 4. Januar 1S3S Zm Fall, von HSH«»«» Lewalt, verbot. «InlkitiiUx» vekted» ftörungen hat de« V«,lehe» ode» wiibungtrelbind« t«t« Anjpiiiche, fall, bl« Zeltun, In belchrlnltem Umlang«, u«r» Ipätet ode» nicht eilchiinl. S»lllllung«ort tlt v » « » » « ». e « n m l I S si ch End- ebuch- : die : den > da» Stadt See« o»s«. Ingina, !. St-, Sud«, »NI«» » r- v»I«i» lllllll L«na» lar«, ich«: Imk««, 40 ei 012 IIIIIIM uch. >ichs« ause. er. izert. nschl. zum Sazw. Wirt« ktber. Kam- licst Ken. sitz. z! letter- en. Kabinett Konoe zurückgetreten Baron Hirannma neuer Ministerpräsident? Tokio, 4. Januar. Wie die japanische Nachrichtenagentur Domei meldet, ist das Kabinett Konoe zu rück» getreten. Fürst Konoe begab sich darauf zum Kaiser, um ihm den Gesamtrücktritt des Kabinetts vorzutragen. Der Entschluß wurde in der Kabinettssihung am Mittwoch margen gesagt, nachdem in tagelangen vorbereitenden Bespre chungen Konoes mit der Umgebung der Krone und des Präsi denten des Staatsratcs Hirannma sowie den Mitgliedern des Kabinetts alle Instanzen den Rücktritt gebilligt hatten. Nachdem Baron Hiranuma eine führende Nolle In den Verhandlungen gespielt hatte, rechnet man mit seiner Beauf tragung, die noch heute erfolgen dürste. Tokio, 4. Januar. Zum Rücktritt des Kabinetts Konoe wird aus politischen Kreisen mitgeteilt, die in den letzten Monaten geplante „na tionale Mobilisierung", die das Ziel hatte, eine ge schlossene Einheitspartei herzustellen, sei zunehmend auf den Widerstand der Parteien gestotzen, den aktivistische Kreise durch Auflösung des Reichstages hätten beseitigen wollen. Der In nenminister, Admiral Suetugu, soll dies auch Innerhalb des Kabinetts angeblich befürwortet haben, dadurch sei aber die Geschlossenheit des Kabinetts in Frage gestellt morden. Die Zusammensetzung des kommenden Kabinetts hängt von der Entscheidung des neuen Ministerpräsidenten ab, doch vermu ten die politischen Kreise, das; ein großer Teil der bisherigen Minister durch neue Männer ersetzt wird. Wie von unterrich teter Seite verlautet, soll die neue Regierung etwa folgender matzen aussehen: Ministerpräsident Baron Hiranii- mn, Autzenminister Arita, Kriegsminister Itagaki, Ma rineminister Hascgawa, Innenminister Shiono und Land« wirtschnftsministcr Sakai. Baron Hirannma ist 73 Jahre alt. Er ist Jurist und wurde im Jahre 1907 Bizejustizmintster im Saionji-Kabinett, 1923 war er Iustizminister. Bon 192N bis 1930 war er Vize präsident des Geheimen Staatsratcs, danach Präsident. Hira- numa steht entschieden der nipponistischcn Bewegung nahe und war Führer der aktivistischen Kokuhonkai. Admiral Hasegawa. gegenwärtig Slationschcf in Poku- fuka, war früher Flottenchef und mährend des Chinakonsliktcs Bilbao, 4. Januar. Die Kampforganisation der Sozialdemokratischen Partei berief eine außerordentliche Tagung für den 20. Januar nach Barcelona ein, um angesichts des beängstigenden Vordringens der nationalen Truppen i>, Katalonien wichtige Beschlüsse zu fassen. Für die Verteidigung Barcelonas sollen euer» gische S o s o r t m a tz n a h m e n beschlossen werden. In politischen Kreisen Barcelonas herrscht ein ausge sprochener Pessimismus. Die politischen Kommissare suchen täglich die Kriegsmaterialfabriken auf, wo sie die Belegschaften anfeucrn, Ucberstunden zu machen, und zwar soll 14 Stunden täglich gearbeitet werden. Auf diese Weise will man den Personalbestand der Fa briken herabsctzen, um die zur Verstärkung des Heeres not wendigen Menschen zu gewinnen. Alle Fabriken, die nicht un mittelbar für den Krieg arbeiten, sind stillgelcgt, nur die Tex tilfabriken sind in Tätigkeit, um auf Weisung des Sowjetbot- schasters den Export nach Sowjetruhland aufrechtzuerhalten. Ans den Provinzen Lerida und Tarragona trafen bereits über 10 000 geflüchtete Landleute ein, die durch die nationale Offensive gezwungen wurden, Haus und Hof zu verlassen. Die Berpslcgung wird dadurch in Katalonien immer schwieriger und der Hunger ständig drückender. Gleichzeitig verstärken die ro ten Gerichte ihre Tätigkeit gegen Leute, die wegen Spionage oder Desertion angcklagt sind. So wurden am Dienstag drei Offiziere zum Tode verurteilt, weil sie eigenmächtig ihre Stel lung aufgcgeben hatten. 80 Soldaten sehen ihrer Aburteilung wegen Desertion entgegen. Kostspielige Wahlkampagne Fast 1,8 Millionen Dollar für 37 Senatssitze Ncivyork, 4. Januar. Der Senatoausschuh, der die Aus gaben für die Wahlkampagne bei den letzten Senatsivahlen untersuchte und in seinem Bericht seststellte, datz die vom Kon- grctz zur Unterstützung Notleidender bewilligten Gelder in zahl reichen Fällen den Nothilfezwccken entzogen und für politische Zwecke verbraucht worden seien, gibt als Wahlausgaben Sum men bekannt, die eine erstaunlick-e Höhe erreichten. Die Unter suchung ergab, datz die Bewerber um 37 Senatssitze während der Urwahl und der Hauptwahlkampagne insgesamt 1 410 000 Dol lar ausgegeben haben. Ein republikanischer Senator veraus gabte allein 1b9 000 Dollar. eine Zeitlang Chef des Chinageschwaders. Shiono, der bisher Iustizminister war. steht in engsten Beziehungen zu Hirannma. Er ist ebenso wie Graf Sakai Mitglied des Oberhauses und Füh rer des sogenannten „Landesverteidigungsverbandes". Letzte Aussprache bei Prinz Saionji Tokio, 4. Januar. Siegelbewahrer Puasa begab sich zum Genro Prinz Sal ons! auf dessen Landsitz in Shizuoka zu einer Rücksprache über die Kabinettsbildung. Die Zusammensetzung der neuen Regie rung wird wahrscheinlich erst am späten Abend nach der Rück kehr Uuasas bekanntgegeben werden. Fürst Konoe über die Gründe seines RliüirMs Neue Lage ersordert Vereinigung aNer Kräfte ., Tokio, 4. Januar. Fürst Konoe gab am Mittwochvormittag eine Erklärung ab über die Gründe seines Rücktritts, in der es hcitzt: Der China konflikt habe allmählich ernste Ausmatze angenommen, und in folgedessen sei die innen- und außenpolitische Lage immer ver wickelter geworden. Er habe ost gesürchtet, datz seine Fähigkei ten der gegenwärtigen Lage nicht gewachsen seien, aber der Ernst der Zeit habe einen Kabincttswcchsel bis heute nicht ge stattet. Der Chinakonflikt sei nun in ein neues Stadium ein getreten, und die Negierung mützte nunmehr alle Kräfte ver einigen für den Aufbau einer neuen Ordnung und die Aufrecht- erhaltung eines dauernden Friedens in Ostasicn. Er sei überzeugt, datz es dringend notwendig sei, das Ver trauen des Volkes durch Festlegung neuer politi scher Richtlinien unter einem neuen Kabinett zu heben. Die unerschütterliche, grundsätzliche Politik der Negierung in dem Chinakonflikt sei bereits festgelegt und vom Kaiser gebil ligt worden. „Nachdem ich", so schlicht die Erklärung. ..so dir schwere Verantwortung hierfür übernommen hatte, fühle ich mich beschämt, datz meine Fähigkeiten nicht ausreichen, um meine Aufgaben durchzuführen. Das ist der Grund für den Rücktritt meines Kabinetts." Vlulige Gefechte in Palästina 2« Mann starke britische Patrouille ausgerieben. Beirut, 4. Januar. Den syrischen Zeitungen zufolge kam cs in den letzten Tagen zu blutigen Gefechten zwischen arabi schen Freiheitskämpfern und englischen Soldaten. Im Balaa- gebirge sollen Araber eine 20 Nimm starke britische Patrouille angegriffen und völlig ausgcrieben haben. In einem Kamps bei Beit Dadja wurden ein britischer Offizier und sechs Soldaten getötet. Zwischen Sarona und Tel Aviv griffen arabische Frei schärler einen Polizeipanzerwagen an: bei dem sich entspinnen- den Feuergefecht wurden zwei Engländer getötet. Mer einer Lawine begraben Beim Skilaufen in der Schweiz verunglückt. Vern, 4. Januar. Bei Martigny im Kanton Wallis, in der Nähe des Ferret-Passes, der ins Chamonix-Tal führt, begrub eine vom Mont Dolent niedergehende Staublawine 8 skilau fende Studenten unter sich. Zwei von ihnen konnten gerettet werden. Sic haben ernste, aber nicht lebensgefährliche Ver letzungen erlitten. Nach den drei anderen wird noch gesucht. Man mutz leider annehmcn, datz sie nur noch tot geborgen wer den können. Selm Skiläufen von einer Lawine inilgerlffen Adelboden sKanton Verns, 4. Januar. Am Dienstagnach- mittag ereignete sich beim Hahnenmoos. dem berühmten Ski gelände über Adelboden, em Lawinenunglück. Der 30 Jahre alte Hellmuth B. aus Freiburg i. Br. stietz bei der Abfahrt auf eine Wachte, die sich loslöste und in Gestalt einer Lawine den Hang hinuntcrwälzte. B. wurde von den Schneemassen mitgerissen und konnte, wenn auch sofort Hilfe zur Stelle war, erst nach etwa 114 Stunden anstrengendster Arbeit aus dem Schnee befreit werden. Die sofort vorgcnommencn Wiederbelebungsversuche waren leider erfolglos. Warschauer Mschlrienbaichychschwe judensrel Sie weigerten sich, die abgesonderten Plätze einzunehmen Warschau, 4. Januar. Eine Maschinenbanhochschule >» Warschau dürste als erste polniscl-c Hochschule judenfrei gewor den sein. Da sich hier die jüdischen Studenten weigerten, die ihnen zugcwiesenen abgesonderten Plätze in den Hörsälen ein zunehmen, wurde ihnen das Betreten der Hochschule verboten. Mistelmeergespräche Der große russische Dichter Gogol hat gemeint, Frankreich niese, wenn England eine Prise nähme. In den Mittelmeerfragen geschieht das Prisennehmen und Niesen umschichtig, aber es wird beherrscht von dem Gedanken, daß man immerhin eine möglichst krause Nase machen müsse, um die natürlichen Anrainer des Mittelmceres. nämlich die Italiener und die Spanier des Ee« nerals Franco, wissen zu lassen, datz jede Erörterung der dortigen Machtverhältnisse in London und Paris sehr verschnupfe. Beide demokratischen Westmächte hatten sich daran ge wöhnt, Spanien überhaupt als Nebensache zu betrachten und Italien als ganz unmatzgebliche Macht. Erst als nach dem Krieg sich die Lage wandelte, als England sich in Palästina die Finger verbrannte, der Faschismus Italien zu einer zentralen Mittelmeermacht umsormte und General Franco nachdrücklichst betonte, das nationale Spanien Habs Mittelmeerpolitik zu treiben und werde sich nicht durch veraltete Machtgelüste daran hindern lassen, kam die Dynamik der aufstrebenden Nationen mit dem konservieren den Historizismus der westlichen Demokratien in Konflikt. Der Kampf um eine Neuordnung aber droht infolge der sturen Haltung Frankreichs genau so zu ver laufe», wie um die Unsriedensverträge, die durch die lange verschwiegene und plötzlich austretende reale Macht des autoritären Deutschland in Fetzen gerissen wurden. Dieses Verkennen der Wirklichkeit ist aber eine Gefahr, die für Frankreich um so brennender wird, als es heut« seine Vor machtstellung über das europäische Festland verloren hat und auch England nicht mehr die erste Geige in den fest ländischen Hauptstädten spielt. Die englische Politik versuchte, auf ihre Weis« die Mittelmeerfragen zu regeln: sie schlotz mit Italien das Ost«rabkommen, das erst nach fast einem Dreivierteljahr und nach der Zurückziehung von 10 000 italienischen Legionären aus Nationalspanien in Kraft trat, aber die Wirkungen dieses Abkommens müssen auf der für den 10. Januar fest gesetzten RomretleChamberlains noch geprüft und die spanischen Angelegenheiten geregelt werden. Mit aller lei Ausflüchten haben Frankreich und England General Franco widerrechtlich die Kriegführendenrechte abge sprochen: denn Spanien soll möglichst schivach gehalten wer den. Für Frankreich und England ist ein starkes und eint- ges Spanien ebenso wie ein faschistisches Italien kein an genehmer Nachbar, da beide Nationen sich zrvangsläufig gegen die englisch-französisch« Vormacht stellung im Mittelmeer wenden müssen. Mün chen brachte den Engländern und Franzosen nur teilweise die Lehre bei, datz es besser sei, sich zu einigen und di» Lebensinteressen- der Nationen zu berücksichtigen als eine» unhaltbar gewordenen Standpunkt weiter zu verfechten. Di» Mittelmeerfragen werden dadurch nicht erledigt, datz di« eine Gruppe sie aufwirft, die andere sie unter Drohungen verneint und erklärt, alles müsse beim alten, alles müsse bleiben wie vorgestern. Der heiklen Mission Chamberlains in Rom — heikel, well große Teile der britischen öffentlichen Meinung mit großer Verbissenheit die neuen Kräfte im Mittelmeer nicht wahr haben möchten — geht die Reise Daladiers nach Korsika und Tunis vorauf. Daladier fand auf Korsika starke Worte, er behauptete, datz die Korsen Frankreich einen Bonaparte und die Franzosen den Korsen einen Na poleon geschenkt hätten, daß die unzweifelhaft doch der ita lienischen Rasse zuzuzählenden Korsen zunächst einmal Franzosen seien. Diese Worte sind in Italien als provo zierend aufgefatzt worden. Wenn man schon die Geschichte sprechen lassen will, wie es Daladier tat, dann steht doch fest, datz Korsika länger zu Italien gehört als zu Frank reich, dem es gegen seinen Willen angegliedert wurde. Mögen derartige historische Reminiszenzen gut oder schädlich sein, fest steht, daß Daladier den französi- scheu Imperiumsgedanken erneut und nicht ganz einwandfrei auch damit bekräftigen zu müssen glaubte, datz er sagte, Tunis stelle „den festen Fels des französischen Imperiums dar". Es ist merkwürdig, daß das Frankreich der Gegenwart auf Tunis jetzt so viel Gewicht legt, nachdem die Kammer 1881 nur sehr widerstrebend die Gelder für die Eroberung bewilligte; daß Tunis auf einmal ein Fels sein soll, obgleich Frankreich dort nur ein Protektorat ausübt und sich eigentlich, was es nicht immer tut, an den Buchstaben der Verträge halten müßte; daß im Protektorat Tunis Hunderttausende von Italienern seit Menschenaltern leben, die sich über französische Bürokratie beklagen und nicht vergessen können, daß sie eigentlich das Land entwickel ten, daß in diesem Lande Karthago liegt, die Stadt der treulosen Punier, die Rom einst zum Heile der Menschheit zerstörte, und daß das volksschwache Frankreich überhaupt 'nicht in der Lage ist, dieses Land so zu erschließen, wie Jta« lien durch Massensiedlungen von italienischen Dauern z. B. das anliegende Libyen. Dieser Fels steht zu einem sehr er heblichen Teil auf italieniichem Urgrund, und uür glauben, Gedrückte Stimmung in Barcelona Der Vormarsch der Nationalen lastet auf Katalonien