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o. Sette r SLchftfche Bolkszetkung Sonnabend/Sonntag, 7^8. September 194» Nummer LIV. Sette L itag n überflogen Dieses erste Schisma »rfiüdie» Bernhard von Llairvaux Lin Nachwsvt zur SSV. Wiederkehr seiner Geburtstages 5par WasckrniNel! Nimm cl.äkkX! und dauerte zanze Nacht, luhe hatten, Keller ver- mgeyen wt durch Ges geregelt. Aus Fällen suchen ast die Vor» ung. Bei Be» »verdienst die ingsanmcisun» men mit dein Wirkung von» »her erzielten imen: 1. Dip von Gewerbe Landwirtschaft r Erzeugnisse, listtschen zum der sozialen > und Preis« rzer Zeit set ,eit des tsche- mngkrast der trau zu dir, der das Haupt und der Herr der Kirche ist, die du verfolgst. Dein Richter steht vor dir, in dessen Namen sich alle Knie beugen im Himmel, auf Erden und unter der Erde, eignisse am tet: ttt l n e i n« «in, da die erholen und „sang zu« istangrifs am on berichtet ten Londons elcat werden rbeitern, die varnung am kkehren und irm in den berraschl Je ywieriger ge« und bringen immer mehr is Haupt« ichen Jo». ;«rte, wurde igeben. Ein men erschiit« »er Themse- ses Morgen, e Lustalarm träge München sind >tz«n, mit der itenrn Preises ,e besteht nicht »liehen Bedarfs mdsätzlich auch , die Preisver«! ^t. Iber , überwiegend ^n Vereinigte 0 an. Im glei« Zink «ich ge- varen mit min. mkohleniverten lt plus 8 sowie Dagegen blitz« rin. Von Kali- all X Prozent, mpp behauptet, höheren Kursen ,n Heyden mit MMMt- und Li« > Pvrzent nicht ektrowerte, di» einen Ausgleich herbeizuführen. Nach der Wand- hl. Messe legte der Abt den Leib des Herrn auf und schritt zum Kircheneingang, wo der Graf sprach der Abt: „Wir selbst haben dich angefleht, uns verachtet. Ieht kommt der Sohn -er Iung- roldaleu »evantrltt Arbeitsdienst n Arbeitsplatz von arbeits- l. Der Reichs« Thüringen hat !6. August, ge-, rei EntlassÄng, nkehrerurlüub, > erhalten die old und Ver- is können die fordnung oder mrlaub frühe« >eit verlangen. Einvernehmen Greenwicher en. littag hierzu n Flugzeug« und hätten fürchterlichen zanz das gleiche Recht für sich beanspruchte, in derselben Weise sich dienstbar. Und er klagte endlich die lateinische Kirche ver schiedener Abweichungen von der wahren Lehre an. In diesen! letzteren Sinne stellte er die schon früher aufgetauchte, aber von der Ost- und Westkirche gemeinsam verurteilte Irrlehre über den Heiligen Geist als „rechtmässige Lehre" wieder auf, behauptend, datz die dritte Person in der Gottheit nur vom Vater allein und nicht auch vom Sohn lFiliogue) aus gehe. Auf einer Synode zu Konstantinopel wurde von den dort versammelten und Photius ergebenen Bischöfen im Jahre 867 der Papst für abgesetzt erklärt und der offene Bruch mit Rom vollzogen. Das Schisma war da. Obwohl alle drei übrigen griechischen Patriarchen, die van Alexandrien, Antio chien und Jerusalem, diesen Schritt missbilligten, und auch das christliche Volk seinem Unmut über das aufsehenerregende Er eignis gar vieler Orts freien Lauf lieh, erhob Photius doch als der „Oberste Patriarch" der Ostkirche den Beschluss der Sy node zum allgemeinen Beschluss ' " ' hat allerdings dann nur wenige Jahre gedauert: sowie es mit der Gunst des Kaisers gekommen war, so verschwand es mit dem Wechsel des Kaisers, und Photius selbst geriet in die Verbannung, in der er 891 starb. Nicht weniger als 9 Päpste, die während der Krise regierten, haben den Bann über ihn ausgesprochen, bis die Gefahr durch seinen Tod für das erste vorüber war. Jedoch die Saat, die gelegt worden war, konnte durch den Tod des Verbannten nicht mehr aus dem Boden des Ostens und aus den Geistern der davon Betroffenen ausge- rottet werden. Wohl dauerte es noch fast 166 Jahre, bis das endgültige Schisma ausbrach, aber in dieser Zwischenzeit, wo der nutzere Friede wiederhergestellt schien, wirkte der Geist des Toten weiter; so sehr hatte das bestechende Wesen de« Photius Macht gewonnen. Ueber diesen Mann, dem bei allen verhängnisvollen Eigenschaften eine gewisse magische Kraft des Verstandes eigen ivar, die nicht nur das Gemüt des ein fachen Volkes, sondern auch höher gebildete Kreise zu bestechen mutzte, schrieb ein Kircheuhistociker des vorigen Jahrhunderts (F. von Kerz) folgende treffende Worte: „Photius war ein Mann von ganz ungewöhnlichen Geistssgaben. Mit einer ebenso gründlichen als alles umfassenden Gelehrsamkeit und einer ganz ungeheuren, wahrhaft Erstaunen erregenden Be lesenheit verband er einen scharfen, tief eindringcudeu, alle« mit Leichtigkeit sich eigen machenden Verstand. Selbst nach dem Zeugnisse seiner Gegner mar Photius, nur mit Ausnahme der Dichtkunst, ein echtes Universalgenie. Keine Wissenschaft mar ihm fremd und er in keiner ein belesener Dilettant, son dern stets tief in alle Ereignisse eiugewciht. In seinem be« rühmten Vücl-e „Die Bibliothek", welches er zum Teil während seiner Gesandtschaft an dem Hose der Khalifen von Bagdad schrieb, lieferte er von 880 Schriftstellern. Philosophen, Theo logen, Geschichtsschreibern, Rednern u. a. gedrängte, jedoch lichtvolle Auszüge ihrer Werke in einer oft sehr treffenden, kritischen Beurteilung des Inhalts ihrer Schriften, wie ihres Stiles und Charakters. Kurz, dem von der Natur wie von dem Zufalle so verschwenderisch hegünstigteu Photius fehlte durch aus nichts als blotz echtes Christentum, wahre Frömmigkeit und ein redliches, wahrheitslie bendes Herz". In Photius hatte in der Tat die Fülle grlechisch-morgenländischer Geistesgaben, wie sie so oft vorher im ersten Jahrtausend im Osten erblüht ist. ein fo ungewöhn liches Gefätz gefunden, datz es sich wohl der Welt zeigen durfte, wenn cs nur ein Gefätz der Wahrheit geblieben märe. Solche Fülle setzt die unbedingte menschliche Anspruchslosigkeit und Einfachheit voraus, damit vom rein Menschlichen her die Wahrheit nicht gefälscht iverde. Es war das alte, Immer gleich« Erbübel der Menschheit, die Selhstübcrhebung, wodurch int Osten der Abfall von der Kirche mit leinen so unglückseligen Folgen sich vollzogen hat. A. lSchlutz folgt.) Im Jahre 1090, also vor 850 Jahren, hat ein Mann das Licht der Welt erblickt, der zu den gewaltigsten Gestalten seiner Zeit zu rechnen ist. der -er machtvollste Prediger und tiesste Mystiker des ganzen Mittelalters, der geistige Urheber des zweiten Kreuzzuges, ein nimmermüder Schiedsrichter Un- Friedensstifter. In die Jahre seiner Kindheit hinein fiel das grösste Er eignis der christlichen Welt, der erste Kreuzzug, das bestimmend auf die geistige und seelische Entwicklung des Heramvachsenden einwirken sollte. Auf dem väterlichen Schlosse Fontaines bei Dijon in Burgund unter -er Obhut seiner edlen Mutter Aleth fromm erzogen und auf der Schule zu Chatillon wissenschaftlich gebildet, folgte Bernhard, der -em burgundischen Hochadel ent stammte, schon frühzeitig der tiefen Sehnsucht seines Herzens nach einer sichereren Gewinnung des letzten Zieles und entsagte allem Glanz, den ihm die hohe Geburt für sein späteres Dasein gewährleistete. Er trat mit dreitzig Gcsährten, meist Brüdern und Verwandten, in das strenge Kloster Citeaux ein. Das war das Aeutzerste, was sich ein Mensch an Entsagung und Vutz- übung damals auferlegen konnte. Wer einmal in dieser trau rigen Einöde Zuflucht genommen hatte, galt als lebendig begraben. Nun aber blühte diese Stiftung des hl. Norbert, die vorher völlig auszustcrben schien, von neuem auf und wuchs über Ihre Grenzen hinaus. Der erst 25jährige Bernhard mutzte mit einigen Brüdern zur Begründung einer neuen Niederlassung ausgesandt werden. Bernhard verstand es, aus dem unheim lichen „Valtz'-e de l'Absinthe", „Tal der bitter» Kräuter", ein „freundlich Helles Tal", eine „clara vallis" (Clairvaux) zu machen. Bernhard wurde der erst« Abt von Clairvaux. Obwohl er mit äutzerster Strenge den Ahtstab führte und das Aeutzerste on Askese und Butze forderte, drängten sich ständig neue An kömmlinge zur Klosterpsorte des hochgeachteten Abtes, so datz immer wieder Neugründunqen notwendig wurden, die schlietz- lich die Zahl von 68 erreichten. Doch sollte das weitere Leben dieses autzcrgewöhnlicl)«» Mannes, -er in seiner Jugend die Aussicht auf eine glänzende Zukunft mit der einfachen Mönchskutte vertauscht hatte, nicht in der Stille des Klosterfriedens verlaufen. Erst vereinzelt, dann immer häufiger wurde an -er Klosterpforke des berühm ten Abtes angeklopft, auf datz er streitende Parteien durch sein kluges Wort versöhne und Frieden stift«. Eine besonders tief ergreifende Szene, die hier erwähnt werden soll, hat sein Freund Ewald von Bonneval überliefert. Als der Graf von Aguitanlen eine Aussöhnung mit den vertriebenen Bischöfen seines Landes verweigerte, mutzte der Abt auf eine ganz eigen artige Weise lung In der eine Patene stand. Dann und du hast -ein Richter, in dessen Hände auch deine Seele fallen wivHs Willst auch du ihn wie seine Diener mit Verachtung zurück, weisen?" (s. H. Sauerland). Da sinkt der Graf tieferschütterß auf die Knie vor dem allgegenwärtigen Gottessohn. Der Ruf der friedenstistenden und ausgleichendo» Tätt« keit des Abtes hatte sich weithin verbreitet, so datz bald Städnl und Länder sich dort Rat holen liehen und das wclteutlegen« kleine Clairvaux zu einem Zentrum von europäiscl)«r Bede«! tung wurde. Bald sollte der Abt seine Kraft auch in den Dienst de< Kirche stellen und ihr den Frieden wicdcrbringen, die seit dem Jahre 1180 durch das Schisma gespalten war. Es gelang ihnh in achtjährigem zähen Ringen die allgemeine Anerkennung dep rechtmätzigen Papstes Innozenz II. gegenüber Anaklct durch zusetzen. In seinem Kampf gegen die vielfachen Häresien der dama ligen Zeit erreichte Bernhard von Clairvaux auf der Sqnod« zu Sens im Jahre 1140 die Verurteilung einiger Sätze Abälard« und auf der Synode zu Reims im Jahre 1148 die Verwerfung der Irrtümer des Bischofs Gilbert von Poitiers. Mit Erfolg betrieb er auch die Bekehrung der Katharer und die Unter drückung -er von Arnold von Brescia in Rom und von Peter von Bruys in Südfrankreich hcrvorgcrusenen Unruhen. Sein« reformatorische Tätigkeit erstreckte sich auch auf das Ordens wesen. Der Zisterzienserorden, der nach ihm auch Bernhardiner orden heisst, verdankte ihm seine neue Blüte. Auch bei der Abfassung der Regel des Templcrordcus hat er mitgewirkt. Diese geivaltigen Arbeitsleistungen, die auch noch weit«, für den nach seiner strengen Klosterrcgel lebenden Abt beson ders aufreibende Reisen erforderten, nagten an seinen Körper kräften. zumal er seit seiner Jugend an einem bölen Magen leiden litt. Denn niemand vermochte Bernhard zu bewegen« sich Irgendwelche Erleichterungen zu gestatten. Während so im Abendland der Friede cinkchrte, drangeil im Nahen Osten die Sarazenen kriegslustig gegen das neu errichtete Königreich Jerusalem vor und drohten die Erfolge des Kreuzzuges zu gefährden. Schon längst l>atte der politisch« Weitblick Bernhards eine solche Entwicklung vorausgesehen und in kluger Voraussicht dem Templerorden tätige und moralische Hilfe gewährt. Tief erschüttert über die Entwicklung der Dinge im Osten wusste Bernhard von Clairvaux den Papst Eugen lll., seinen früheren Schüler und Ordensbruder, für tue Idee eine« neuen Kreuzzuges zu begeistern. Er wurde vom Popit als der gewaltigste Mann des Wortes seiner Zeit.zum Kreuzzugs prediger ernannt. Nun erklomm der Abt den Miufelpunkt seine« religiösen und politischen Wirkens. In sieghafter Glaubens begeisterung wusste er die Herzen zu öffnen und mitzureitzen zur Rettung der heiligen Stätten aus den Händen der Un gläubigen. Bald hatte er die Könige Ludwig VN. von Frank reich und Konrad Nl. von Deutschland für den Kreuzzug ge wonnen. Als das Kreuzheer Im Jahre 1147 ausbrach, zählte e« über 100 000 Mann. Diese geivaltige Bewegung, aiwefacht durch die übermenschlichen Anstrengungen dieses einen Mannes, er reichte leider Ihr Ziel nicht. Tief traf dieses Unglück den Wie kain es znin Abfall der Ostkirche? 1. Teil. Es mutz von den Christen des Abendlandes immer wieder festgehalten werden, datz das erste Jahrtausend der christlichen Zeitrechnung die morgenländische und die abendländtscl)e Kircl>e in ihren Grundpfeilern geeint sah, datz der Osten und der Westen gemeinsam den Glauben gegen alle Irrlehren verteidigt haben, und datz die auftretende Spaltung nicht ihren Grund in einer Gegensätzlichkeit der Lehre hatte, sondern in rein menschlichen Unzulänglichkeiten. Um dies zu ver stehen, ist eine tiefere Kenntnis der Vorgänge in der östlich griechischen Kulturwelt nötig, jener Welt, die in einen immer schärferen Gegensatz zur Kulturwelt des Abendlandes trat. Schon als das römlscl-e Reich, das lange Ost und West vereint hatte, sich in das oströmische (griechiscl-e) Reich mit der Hauptstadt Byzanz, dem späteren Konstantinopel, und in das weströmische (lateinische) mit Rom um 395 aufteilte, waren be deutende Gegensätze zwiscl-en Griechen und Lateinern vorhan den, die sich mehr und mehr verschärften. Die Gegensätze la gen in erster Linie auf rein weltlichem Gebiet, indem jedes der beiden Reiche das andere überflügeln wollte oder das Weltliche färbte mit der Zeit auf das kirchliche Leben ab. ob wohl bis zur Kirchenspaltung das Bewutztsein in Ost und West lebendig war, datz der Papst zu Rom das Oberhaupt der ge samten Kirche sei. Selbst die allmählich sehr stark werdenden, von den byzantinischen Kaisern geförderten Patriarcl>en von Konstantinopel, die sich des Vorranges über alle orientalischen Patriarchen zu versichern wussten, hielten am päpstlichen Pri mat fest. Erst die schliessliche Vermischung des welt lichen und kirchlichen Machtstrebens in Byzanz, in dieser Stadt, die mit der Zeit über die ganze Christenheit herrschen wollte, um dadurch auch die Mahnungen des päpst lichen Rom, die bet verschiedenen Gelegenheiten nötig wurden, zum Schweigen zu bringen, wurde die eigentliche Ursache für das Schisma. Es trat dabei die Verstrickung bestimmter kirch licher Persönlichkeiten in den Glanz und in die Macht der Welt zutage, wobei eine tiefgreifende innere Lähmung des kirchlichen Lebens sich vollzog. Schon früh waren solche Ver strickungen im Orient zu verzeichnen, und schon Konstantin der Grotze war. als er seine Residenz nach Byzanz verlegte, Zeuge derartiger Vorgänge gewesen, und sein Sohn Konstantins machte sie sich für seine unrühmlichen Pläne dienstbar. Als schltetzlich um die Iahrtausendwende der byzantinische Hof auf das tiesste entartet war, fielen um so tiefere Schatten auch auf das kirch liche Leben: jedoch auf dem Koftstantinopcler Patriarchenstuhl sagen nicht nur unwürdige Kirchenfttrsten, sondern bis zum letz ten Augenblick auch die ehrwürdigsten Gestalten, die der Osten aufzuweisen hat. Ueberhaupt kann weder die griechische Ge- samtkirche noch das gesamtgriechische Volk für den Ausbruch der Spaltung verantwortlich gemacht werden, sie war allein das Werk bestimmter Einzelmächte, die allerdings schlietz- ltch den ganzen Orient für sich gewinnen konnten, weil der Boden durch die vielfachen Entartungen aufgelockert mar, weil die verschiedenen Irrlehrer, die seit Beginn des Christentums tm Osten auftraten, tiefe Wunden geschlagen hatten, und weil keine genügend grotze Zahl heiligmätziger Vorbilder mehr vorhanden war Wahrhaft tragisch erscheint uns Heutigen, datz in dem Augenblick, als das erste Schisma sich ankündlgte, ein ver- ehrungswtirdlger, edler Patriarch auf dem Stuhl von Konstan tinopel satz: der glaubensstarke Ignatius. Seine Gestalt, die fest mit Rom verankert war, deutete darauf hin, datz es für den innerlich zerrütteten Osten, ja für das wankende öst lichen Reich, gegen das von nutzen damals auch der Islam heranstiirmte, nur eine einzige Rettung gebe, den Anschluss an den Mittelpunkt der Christenheit, die engste Verbindung mit dem Abendland. Doch die Dinge kamen anders. Ignatius verweigerte dem Günstling des Kaisers Michael lll., dem sit tenlosen Casar Bardos, öffentlich das heilige Abendmahl und dieser stürzte, im Einverständnis mit dem Kaiser den Patriar chen, um an seine Stelle den gelehrten, aber von Ehrgeiz er füllten Photius, einen Beamten des Hofes, zu setzen. Da Photius Laie war — er bekleidete das Amt des Staatssekre tärs und war Oberst der Leibwache und Senator — erhielt er entgegen der kirchlichen Ordnung in 6 Tagen die Weihen: am ersten Tage wurde er Mönch, am zweiten Lektor, am dritten Subdiakon, am vierten Diakon, am fünften Priester und am sechsten Patriarch. Ein ihm ergebener Bischof war bereit, all diese Weihen nacheinander zu erteilen. Der Neuerhobene ersuchte den Pavst Nikolaus l., an den er zusammen mit dem Kaiser sehr kostbar« Geschenke schickte, um Anerkenung der Patriarchenwllrd«. Aber er wurde abgewiesen. Der Papst bestätigt« von neuem den auf di« Insel Terebinthos verbannten Ignatius. Und nun begann der eigentliche Kampf um die Macht. Photius ruhte nicht. Er begann all das, was tm Osten sich als Gegensatz zu der Welt des Abendlandes anaesammelt hatte, alle scheinbaren Unterdrückungen des griechischen Kul- turkretses seitens der römischen Kirche und alle Demütigungen, di« die Griechen scheinbar erfahren hatten, wenn einer der ihren in der Vergangenheit als Irrlehrer hatte verurteilt wer den müssen, für sein« Ziele auszunutzen. Er machte auch die Spannungen, die gerade damals in der bulgarischen Frage bestanden, «ndem Rom die junge bulgarische Kirche un mittelbar ihrer Jurisdiktion unterstellen wollte, während By-