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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331024023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933102402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933102402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-10
- Tag 1933-10-24
-
Monat
1933-10
-
Jahr
1933
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Brkennlnis zu Mer Im Smr Lmderrm RwgrammaMr SrNürung »er SeuWea -nut Laarbrückeu, 24. Okt. Die heutige Sitzung de» Landes» r a I e o des S a a r g e b i e l e S, die erste nach der Bildung der Deutschen Front, war nur von kurzer Dauer. Die Trt- vünen waren überfüllt. Da» Han» beschloß lediglich die lleberweisung der sogenannten „Lex Karcher" an die zu» ständigen Ausschüsse. Die drei Fraktionen gaben so dann programmatische Erklärungen ab. Im Namen der Deutschen Front «NSDAP.i, Zentrum, Deutsch.saarländische VvUsparlei und bürgerliche Mitte) gab Abgeordneter Levacher eine Erklärung ab in der es n. a. Heist», dast die Dentsch« Front den einzige» Zweck habe, alle Dcutschgesinnten im Laargebiet zusammenzusassen, um dadurch die Heimkehr in die deutsch« Heimat sicherzustellen. Mir sordern alle ehrlich gesinnten des Saargebietes aus, sich in dieser Fron» z u s a m m e n z u s ch l i e st e n. tlnsere Ein, stellung zum deutschen Baterlande, auch in seiner neuen Ge stalt, stcd« eindeutig fest. Die deutsche Bevölkerung im Laargebiet steht mit dem Führer aller Deutschen, dem Volkskanzlcr Adols Hitler, aus dem Ltandpnnkt der Ehre und Gleichberechtigung. Die Saarsrag« ist siir das deutsch« Saarnolk eine SHreosrag«, aus »er«« Lösung stch allerdings «irtschastlich« Folge« er» geb««, di« gelöst werde« müssen. Eß mnß da» Gaarvol» t« leine« nationale« Ehrgefühl sortgeseßt b«l«ibiarm daß trotz seiner bisherigen trendentsche« Haltung vierzehn Fahr« nach dem Jnkrasttreten des Versailler Vertrag« die Regier««»», kommisfton des Saargebietes ebenso «i« Westeuropa be« Wert der Saarkohle höherstellen als di« Ehr« des Saar» Volke». Als nach der Hetzrede eines Kommunisten der berüchtigte Sozialdemokrat Max Braun das Wort ergriss, verliest di« Deutsche Front geschlossen den Gaal. Danach wurde die Litznug geschlossen, ohne den Wünschen der Marxisten statt- zngebcn. Die Wtn-thorstbün-e -es Gaarvebtetes aufgelöst Saarbrücken, 24. Okt. Der LandeSführer der Windt- horstbttnde des SaargebieteS, Dr. Franz Singer, Saar brücken, hat die W t n b t h o r ft b tt n d e de» Saargebletes für ausgelöst erklärt und alle Freunde aufgesordert, ,tm Nahmen der deutschen Front für die Rückkehr unserer Saar Heimat zum deutschen Mutterlande sich einzusetzen, so wie es ia unser Streben »nd Wirken in den Windthorstbltnden ge wesen ist". Norman Davis bet Aenöerson Gens, 21. Oki. Der Delegierte der Bereinigte» Staaten aus der Abrüstungskonferenz, Norman Davis, hat heute vormittag dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz Hen derson einen Besuch abgestattet. Gegenstand der längeren 'Besprechung waren, wie verlautet, die >u Genf eiugelauscncn Meldungen aus London, wonach die englische Regierung beabsichtige, in der morgen stattsindenden Sitzung des Haupt aus>ch»sses der Abrüstungskonferenz die Vertagung vor- zuschlagcn. 'Wie man hört, hat der amerikanische Delegierte in der Besprechung mit Hendcrion sich ziemlich kategorisch gegen eine längere Vertagung der Abrüstungskonferenz gewandt; mit einer kürzeren Aussetzung der 'Arbeiten des HauptauS- kchnsic» etwa bis Mitte November soll aber auch Norman Davis einverstanden sein. Wie weiter verlautet, soll auch Henderson einverstanden sein, dast die Arbeiten kort geletzt werden sollen. Vorläufig besteht aber der allgemeine Eindruck, dast trotzdem vertagt wird. Fn welcher Form das geschieht, lastt sich uoch nicht übersehen. Dr. Goebbels Frankfurter Rebe Frankfurt a. d. Oder, 2t. Okt. Wie bereits gemeldet, sprach in Frankfurt a. d. Oder am Montagabend Reichs Minister Dr. G v e bvel s in einer riesigen Wahlkundgcbung. Einleitend führte der Minister n. a. ans: Heute ist die Regierung Hitler acht Monate an der Macht, im Verhältnis zn den Ausgaben, die ihr gestellt worden sind, eine kurze Zeit. Allein wir haben ia schon in der Opposition erklärt, dast niemand sich der Hoffnung hingcbcn dürfte, dast die nationalsozialistische 'Bewegung im Handumdrehen alle Mist stände ,n beseitigen vermöchte, die In einer vierzehnjährigen Mistivirtschait sich heranSgebildet haben. Manch einer hätte sich überhaupt geweigert, diese Erbschaft zu übernehmen. Aber wir Nationalsozialisten haben die Aufgabe über nommen, und wir sind mit frischen Kräften ans Werk ge gangen. Wir haben auch keinen Zweifel daran gelassen, dast nicht nur ein Kabinetts , sondern ein S n st e m w e ch s e l eintretcn würde, und dast die Mastnahmen. die wir nun zn treffen planten, grundsätzlich anderer Art lein müstten als das, was bisher in Deutschland zur Wiederherstellung des inneren Friedens unternommen wurde. Wir musttcn radikal vorgehen. Die Mittel, die wir anivandten, konnten ihr Mast nur nehmen an dem Mast der Katastrophe, die über Deutschland hereingcbrochen war. Voraussetzung dabei war die Beseitigung der Miststäude im össcntlichen Leben, und zwar waren diese Miststäude so tiej eingerissen, dast man sie nur durch radikale Ein schnitte beseitigen konnte. Niemals wäre e» im parlamentarischen Gnstem möglich g«. wesen, diese Mastnahmen zu treffen, die wir getroffen haben. Es blieb nichts weiter übrig, als einer kleinen Gruppe die Macht zu geben mit dem Auftrag, diese Macht auch zu ge brauchen. Wir haben niemals einen Zweifel daran ge lassen, dast wir die ganze Macht wollten, weil wir von der lkeberzcugung erfüllt waren, dast wir nur durch einen nn- eingeschränkten Machtgebrauch Erfolg haben konnten. Dr. Goebbels ging dann ausführlich auf die austen» politische Lage ctn, die sich «ach unserem Ausscheiden ans der Genfer Abrüstungskonferenz und aus dem inter nationalen Arbeitsamt ergeben hat. Fm Schlusttett seiner Rede betonte er die unauflösliche Verbundenheit von Volk, Partei und Staat: Wenn wir dem Volke tre« bl«ibcu, dann wird das Volk auch uns «»d unserer Sache treu bleibe«. Nicht endenwollendcr Fubel dankte dem Minister für seine Ausführungen. Lutbertag wegen der Wahlen verschoben Berlin, L4. Oktober. Die zuständigen Stelle« habe« sich entschlofse«, de« Deutschen Luthertag lO.M, den erste« grasten Protestantenlag Deutschlands, der aulästlich de« 430. Geburtstages des Rcsormatoro am 1l>. November be gangen werden sollte, im Hinblick aus die Wahlen und di« Volksabstimmung zu vertagen. Die Hauptveraustaltun» gen im Rahmen des Deutsche« Luthcrtages sollen nunmehr am 1». November ersolgen. Eine kircheuamtlich« Mit teilung hierüber ist in Kürze zu erwarten. Der Austritt aus -em Genfer Arbeitsamt Berlin, 2i. Oktober. Wie wir erfahren, ist die Aus triltserklürung Deutschlands au den Präsidenten des Internationalen Arbeitsamtes nach Gens unterwegs. Der deutsche Konsul in Gens Kat dies dem Präsidenten bereit« an gekündigt. schon anlästlich der deutschfeindlichen Haltung auf der Tagung des Verwaltnngsrats des Arbeitsamtes habe die deutsche Regierung angekündtgt, dast sie sich an der Herbsttagung nicht beteiligen wird, fall« Deutschland keine Genugtuung gegeben werde. Durch den inzwischen erfolgten Austritt Deutschland« ans dem Völkerbund ergibt sich nun aber nalurgemäst auch sein Austritt aus dem Fnternatio- na len Arbeitsamt. „Graf Zeppelin" nach Akron aufgeflieven Miami fFlorida), 2t. Okt. Das Luftschiff „Graf Zep pelin" ist in Miami, wo es eine Zwischenlandung vorgenom men hatte, zum Weiterfluge nach Akron gestartet. SeptlicheS un- Sächsisches zpchtlmw stir LrkbelmlWu» von ««lmUtmtm Der Präsident d«» Landrssinanzamts Dr«»de« weist «schmal» daranf hi», da» di« RichterftaUnng der t«n Volks. v«rrat»-«s«tz vorgeschrittene« ««zeig« über An» lau da, wert« »nd Devise« mit Znchthans bedroht ist. Die Frist stir dl« Erstatt««» d«r Anzeige lü«ft am il. Oktober lvtt ad. Da« -«stündige Finanzamt erteilt nähere Aus, knnst. Stark»» -illikamo b»r WoblmrtniMrblloltgkrtt ta SMni Der Rückgang der WohlsahrtSerwerbSlosen hat sich nach den Meldungen der sächsischen BezirkSkttrsorgeverbände an da« Statistische Vandeüamt im Mvnat September gegen den Bormonat f a st v e r d o p v c l t. Er betrug 2li 800 oder 11,0 v. H. des Standes am Ende des Vormonats. Der Be stand an WohlsahrtSerwerbSlosen belief sich Ende Septem ber auf 314 IW oder 42,88 aus 1OOO Einwohner gegenüber 240 326 oder 48,16 aus 1UOO Einwohner Ende Augstst. Gegen über dem Höchststand an WohlsahrtSerwerbSlosen Ende Fe bruar d. F >st die Zank um ruud INS NW zurttckgegangen. was einem Drittel deS damal.acn Bestandes entspricht. Uebcr die Hälfte des Standes vom Februar d. F. haben abgenom- men die Bezirkssüriorgeverbände der Stadt Glauchau lowie der Bczirksverüände Bautzen, Kamenz, Grtmma, Oschatz und Plauen, von denen besonders der BezlrkSverband Oschatz hervorgehoben set, der Ende September nur noch 840 Wohlfahrt-erwerbslose einschließlich der schwebende« Fälle hatte gegen 2012 Ende Februar. SS. Sperre vorüber-eben- aufgehoben Die Sperr« für die SS. wird, wie schon kurz mitgetetll, für die Zelt vom 1. bls s. November aufgehoben, so dast neue Bewerbungen angenommen werden können. Ei kommen für die Einstellung tedoch nur gesundheitlich uv- rassisch vollkommen elnwandsreie Bewerber im Alter von 18 bi» 38 Fahren «nd von mindestens 1,73 Meter Aröste in Ausdrücklich sei darauf htngewiese», daß kein Bewerber das Recht hat, SS.-Uniform anzulegen, bevor der Entscheid zur Einstellung erteilt worden ist. Die Bewerbungen sind schriftlich mit Lebenslauf an den zuständigen Sturmbann einznretchcn. Anschrift: Sturm- bann I der 48. LS.-Llandarte: Bautzen, Dr. Üiohr-Straste N Sturmbann ll der 40. SS.-Standarte: Meisten, Meisastr. Il: Sturmbann III und Sturmbann IV der 46. SG.-Ttandarte: Dresden, Parkstrabe 0. ——. —* Anftaltsaüter spende« Kartsssel« ««d Brotgetreide für das Winterhilsswerk. Nachdem sich die staatlichen An halten bereits durch vcrclnsachung der MlttagSmahlzcitc» an den ersten Sonntagen fedeS Monats und Ablieferung der hierfür ersparte» Beträge in den Dienst des Winter hilsSwerkeS de» dcntschcn Volke» gestellt haben, werden nun auch die AustaltSgüter gröbere Mengen ihrer Erzeugniiie an da» Winterhilsswerk abliesern. Fnögesamt werden von den AnstaltSgütcrn über 800 Zentner Sveisekartosfeln und gegen 40 Zentner Brotgetreide dem Winterhilsswerk un entgeltlich zur Verfügung gestellt werben. * Freie Fahrt sür ständige Begleiter vo« Schwerkriegs beschädigten ans Krastposten und Landkrastposte« der Deut schen Reichspost. Die Deutsche Reichspvst gewährt den Be gleitern von Schwerkriegsbeschädigten bei Benutzung der Krastposten und soweit möglich auch der Landkraftpostcn wie im Eisenbahnverkehr freie Fahrt. Diese Vergünstigung er streckt sich auch aus die Rückfahrt de» Beglei ters nach der Unterbringung des Schwerkriegsbeschädigten und auf die Fahrt zum UntcrbringungSort. um ibn wieder abzuholen. Als AuSwetS dient bi» auf weiteres die von der Eisenbahnverwaltnng ausgestellte Bescheinigung. Lie ist mit einem Lichtbild des Schwerkriegsbeschädigten vei sehen und enthalt die Angabe, dah der Fnhaber schwer kricgSbeschädigt Ist und ständig begleitet werden must. Bei den Alleiniahrten de» Begleiters ist auster dieser Bescheini gung noch der im Bahnverkchr vorgeschriebene Fahraue weis der Gemeinde-lOrt-volizei-ibebörde erforderlich der den Namen de» Begleiter» sonne den Namen und den Wohn ort de« Schwerkriegsbeschädigten und eine Bescheinigung darüber enthält, dast der Fnhaber den LchiverkrtcgSbeschädig tcn untcrgebracht hat oder abhvlt. Kunst un- Wissenschaft Mitteilungen -er Eächftfchen Maatslbeater Opernhaus Donnerstag, den 20. Oktober, wird Olkenbachs phantastische Oper „Hoffmanns Erzählungen" wieder in den Spielplan ausgenommen. Hoffmann: Kremer. Lindors: 'Burg, Andrea»: Dcsimcr. Olvmpia: Erna Berger, Gtulietta: Elsa Wicbcr, Antonia: Maria Eebvtari, Niklaus: Eamiila Kallab. Musikalische Leitung: Kutzschbach. Fnzcnic ruug: Staegemaun. Anfang 8 Uhr. — 'Anrecht U. Schauspielhaus Zur Ura » is tt h r u n g de» Schauspiel» „D od in Genf non Friedrich Schre » vogl, die am Frei tag. dem 2 7. Oktober, unter Schröder» Spielleitung stattiindet, brinat da» Programmbnch Beiträge ded Dichter» und Wilhelm Michel». Anrechtskarten sür beide Ltaatstheater. Die Ausgabe der Karten für den zweiten Dell de» Schauspiel-Anrecht» 1088/84 erfolgt von Montag, den 6. No- nember. bis mit Freitag, den 10. November, an der Anrecht kaste de» Schauspielhauses vo» vormittag» >o bis nach mittag» Uln. Die Ausgabe der Karten für den zweiten Teil de» Opern Anrecht» erfolgt von Montag, den 18., bl» mit Freitag, den l7. November, an der 'Anrechtkasse des Opernhauses von vormittag» 10 bs» nachmittag» 2 Uhr. 7* Rksidenzihcalkr. Tie erlvlarcichc OpcreNk „Mil dir »Nein ciuk einer einsamen äntel" kann nur nach wenige Tage ans t>em Lpielplnii weiden '.'Zielen WIlnichei, nachkommend, letzen mtr ad Zannadend, den Oklader, noch einmal di« ginst, AiiSltaktnng»- - vereu« „H o I l a n d w e i l> ch e n" ans -en Lvielplan. Sn de» e'aiiviroll n die Tamcn Llhiitnri, Eckart, «atlnee und die Herren: Marl.-, Harlann», Znklttll. Lanner. -.Kl-erNnn. Kkcder. Ter Vor »erkaiik liat degonnen. AbrndmnNk l» der Lnkaokl-che Tani-erstag den 2«. Ot «ober, abends n »Ihr, in der LutaSklrchc Ütelormntzonsleier. Musik aulllüiruiin mlt Loli, cclwr, Or,kicher und Orgel bei lrelem Eiu- lrilt, Porlragsor-uuiig :!N Pl. Werke von NIcger, Bruch und <>. Leb. Bach. Mllmirkeu-e Sulnuue Helfe. Lopran, tlur« Fngo Nlleger, Barilon, NIndoll ««rohe, Orgelbenleitnng, -er krelwllllge uud stän dige Kirchenchvr -er VukaSgemelude, das Kammerorchesier LI. Luka» und die ehemaligen Hvklrompeler. Orgel und Leitzing: Kauior un- Organist Paul HSpuer Aukprache: Plärrer Ichillze. k» Drutlcher Gnmuasialverein lkrtSgrapp« Dresden) uns G«- frlllchafi flir AliertumSwilsenkchaf«. Freitag abend« 148 lldr tn der Aula der Kreuzlchule: l. grofter BortragSabrud. Pros. Dr. Wer. ner Ooeger von der Universität »lerktn spricht Über: „T h u kn- di d e S nl» politischer Deuker." M>«gli'd«r srel. «asie zahseu I MM. Pläne des Dresdner Sreuzchores. Fm Rahmen der Krenzchorvcspern 1088/84 werden neben alten Meistern ein« Anzahl nencr Werke ihre Ur- bzw. Erstausführung erleben. Zwei Lulhervelpern stehen am Beginn mit alte» reformatori schen und mit modernen Meistern. Die 'Novemberveipern bringen u. a. Werke aus den Totensonntag vo» Fortner: „Der Mensch lebet und bestehet", H. Ehemln-Pcttt: „Schön heil dieser Welt vergehet". A. Mendelssohn: „Mvtettc aus das Totenfest" zur Erstausführung und am 'Vorabend zum Toten sonntag de» „Geistlichen Dialog" von Mcuer von Bremen zur Uraufführung. Fm Dezember wird das W e i h n a ch t » o r a t v r I n m von F. S. Bach ausgeführt. Für Anfang 1081 ist die Uranssührnng de» „E m m a n » - O r a l o r i ii m S" von Eberhard Wenzel geplant. Wenn es die Verhältiiiiic erlauben, wird 'Ansang >084 die „F o h a n n e» p a I s l o n" non Bach von den Kru zianern zum ersten Male unter der Leitung von Rudolf MauerSberger gelungen. Für die PalsionSzelt sind die „M a r k u S p a sss o n" non Thoma» und die B a ch sch c „M a t t h ä u s p a s s t o n" am Gründonnerstag und Kar sreitag tn Aussicht genommen. s* «Arabella" nun auch tn Wien. Die Srstanssübrung von Richard Stroust' „Arabella" in der Wiener Staats- oper hat den Erfolg der Dresdner Uraufführung und der Berliner Erstausführung durchaus bestätigt. Höhe de» Lebens und Höhe der Meisterschaft kennzeichnen Ltraust' jüngste Schöpfung. AlterSweiSbeit des Gefühls, eine be glückende Reife, das llt die Musik zur „Arabella". Die Wiener Ausführung halte grasten Stil. Da» Orchester «Iller Elemens Kraust war meisterlich. Ganz grost war di« Ara bella der Frau Lolle Lehmann. Fhre Leistung war bei nahe eine heroische, denn die Künstlerin stand unter einer schweren seelischen Depression. 2t Siundcn vor der Premiere war Ihre Mutter aestorben. Trotz de« tlelen Schmerze», der sie uiederbcugte, fang die Künstlerin die Rolle, die doch hei teren Eharakter trägt, mlt bewuudernSmertem Ausdruck. Lotte Lehman» wurde auch nom Premlerenpubllkum stür misch gefeiert, erschien aber nicht vor der Rampe. Fn ritter licher Geste dankte Richard Ltraust dem Wiener Publikum im Namen der Künstlerin. Bei den Wiederholungen wird zunächst Bioriea Ursnleac. die gefeierte Dresdner und Ber liner Arabella die Partie fingen. Ganz grost war auch Kammcriänger Richard Maur al» aller Gras Waldner, eine Rolle, die lstm wie ans den Leib geschrieben ist. Fer- ger als Mandruka wirkte wie Immer prachtvoll echt und lebendig. Mlt Fran Rünger als Gräfin und Frau Hellctkigrnber und NoSwaenge al» Zdenka und Matteo waren ebenfalls erst« Kräfte am Werk. Adele Kern sang die kühnen Koloraturen der Fiakeimllll mlt Grazie und Schwung. Di« Biihirci'bilder waren non Pro fessor Roller, die 'Regie führte Wallerstetu. ES war ein siegreicher, groster Abend, der an die besten Zetten der Wiener Oper erinnerte. Vr. kir. Herbstausstellung des Vereins Berliner Stlnstler. E» ist grmlb viel Gutes und Gekonnte« tu dieser Herbst ausstellung de» Veretn« Verltuer Künstler zu sehen, aber der Aesamteinbruck ist: «lne strenger«, klelnrre und wählerlsche Auswahl wäre mehr gewesen. Das auf ¬ fallende grvstc Bild Paul Hermann» „Plenarsaal de« Reichstage» nach der Brandstiftung" bleibt in der realistischen Schilderung verbogener Gerüste und ver brannter Möbel stecken, erhebt sich aber nicht zum grauen vollen Erlebnis einer ungeheuerlichen Tat. Vom Zeit- geschehen findet man überhaupt wenig: einen männlich ge kühlten Btldnislopf Adolf Hitler» von F. Pagel und Er innerungen an den Weltkrieg — Ludwig Dettuiann „Handgranate" und Georg Lebrecht „Kameraden". Unter den Bildnissen erheben sich, sei «S im handwerklichen, fei e» Im Ausdruck, über den „guten Durchschnitt": Georg Ebmtgs realistische „Alte Frau", etu talentvolles Kinder bildnis von Hubert Gölz, «in herber Arbetterkops von Müller-Münster, Frlv Rheins Helle», geistreich«» Porträt des Kollegen Fritz Klinisch. Georg Walter Röst- ner« selne», kleines Mädel „Gnzanne". Paul Schroe- ter« „FrauenblldniS" und vor allem das raisige „Damen- btldniS" von Karl Storch. Fm übrigen lehr viele Land schaften. die nicht warm machen. Hier zeigen das beste: Erich Fockstädt mit gepflegten Berliner Ausschnitten fan der Parochtalkirche) Georg Ehmig .Deinlele", HansHartta „Abend über dem Wannsee", der tempera mentvolle, sarbsrohe Ludwig Kath t„Srt,rnst«Ine") und Karl Henne manu mlt einem fahlgelb gestimmten „Abend im Vorfrühling" Meine Freude hat man an Linde-Walter» humorvoll beobachteten „Zaungästen" und an Radzlg - Radzykü lustig hingelprttzter Et-bahn. Preisgekrönt wurden, neben anderen, ein gediegenes strich dichtes „Maleratelier" vo» R. Damm «ter. Unter der Plastik gefiel mtr besonders «in rührend HUfto» junge» „Reh" von Ernst Gorsemann und der entzsickend rein geformte Körper einer kindlichen „Flötenspielerin" von August Rhade s. Ii. lü. K. Musikpädagogisches Jubiläum. Clara Schlafs horst, die Gründerin und Leiterin der „Schule Schlasshorst Andersen für Aiem-, Sprech und GelangSkunst" lsrit 1020 Hustedt bei Celle) feierte Ihren 7N. Geburstag. Au» ganz Dciikschland hatten sich Lehrer, Schiller und Freunde der Schule darunter namhafte Vertreter von Knnst und Wifsenschast, eingcfnnden. Klavtersptel, rlmthnittchc Bc wegung, solistische und chorlicke Sprech- und Gesana»- vorträge von unmittelbarster Au-druck-krait erwiesen, dast die neuen Wege, die Clara Schlasshorst und Hedwig Andersen in 4l)jävriger stiller Arbeit tn ihrer Lebrmeitzode erprobten, crkolgrrich waren. Deshalb ist cs zu begrüben, dast der Chor der Schule Reifen nnternlinnit. nm wetteren Krelien Einblick in das Schassen von Clara Schlasshorst zu B«rlz«gerunß de» W«rner»Sra«-»Gaftsptel» tn Laudon. Da» Londoner Gastspiel von Werner Kraust wird blS End« November verlängert werden. Nach Ablauf seiner Londoner Verpflichtungen — die lvielletch« gerade durch die elend« Gegenpropaganda von fetten den"^ck-fnöki^<>r Kreise!) zu einem überragenden Erfolge des -rosten deut schen Künstler» geworden sind — wirb Krauß tn Berlin für
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