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erzählen. Du hast mir schon oft deine Geschichte versprochen, und hast sie bisher immer noch unter verschiedenen Vorwänden verschoben. Und nunmehr wäre die beste Zeit dazu, indem du zugleich das Verlangen des Nausikles befriedigen, und uns allen den langweiligen Weg ver kürzen könntest. Knemon war sogleich dazu bereit, und erzählte von neuem, doch nur in Kürze, was er vorher schon dem Theagenes und der Charikleia erzählt hatte, daß seine Vaterstadt Athen, der Name seines Vaters Ari- stipp wäre; das; er die Demänete zur Stiefmutter bekommen, diese sich in ihn verliebt, ihm nach dem Leben getrachtet, da er ihre Liebe nicht erwidert, und die Thisbe zum Werkzeug ihrer Nachstellungen gebraucht: zugleich beschrieb er diese Nachstellungen, und wie das Volk ihn als einen Vatermörder aus seinem Vaterlands verbannt hätte. Darauf fügte er hinzu, daß er auf der Insel Aegina zuerst von einem gewissen Chartas, einem seiner Freunde, die Nachricht bekommen, wie Demänete durch andre Nachstellungen der Thisbe das Leben verloren; daß er nachher von einem gewissen Antikles das Unglück seines Vaters erfah ren, wie seine Güter von dem Volke konsiscirt worden, nachdem die Verwandten der Demänete sich wider ihn vereinigt, und das Volk aus den Argwohn gebracht, als ob er der Demänete das Leben genommen hätte, und wie Thisbe mit ihrem Liebhaber, einem Kaufmann aus Naukratis, die Flucht aus Athen ergriffen habe. Zuletzt erzählte er auch, wie er mit Antikles nach Egypten gereist wäre, in der Hoffnung, die Thisbe da zu finden, und sie nach Athen znrückzubringen, um als dann durcb ihr Geständniß den Argwohn wider seinen Vater zu ver nichten und sie selbst zur Strafe zu ziehn; wie er auf dieser Reise große Gefahren ausgestanden, viele verschiedene Zufälle gehabt, wie er vou Seeräubern gefangen worden, und nachdem er diesen entflohn und in Egypten angelangt, in die Hände egyptischer Räuber gekom men; wie er bei diesen mit dem Theagenes und der Charikleia bekannt geworden, und was ihm mit ihnen begegnet sei. Hier schilderte er den Tod der Thisbe, und fuhr fort, alle seine ferneren Begebenheiten zu erzählen, bis aus diejenigen, die dem Kalasiris und dem Nausikles be kannt waren. 3. Bei dieser Erzählung Kncmons entstanden dem Nausikles tau send Gedanken. Bald war er Willens, seine ganze Geschichte mit der