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133 die getödteten, und diese zeigen erst, wenn sie ausgeschnitten sind, un ser» Priestern die Zukunst in ihren Eingeweide» an. Du hast recht gehabt zu sagen, inein Vater, daß der Fremdling wie ein Sterbender spricht. Aber wenn du befiehlst, so mag man ihn jetzt zum Altäre bringen, und sänge du das Opfer an, wenn du besorgt hast, was dir etwa noch übrig ist zu thun. Theagenes wurde hieraus zum Altar zurückgeführt. Chari- kleia, die ihn wegführen sah, fing jetzt wieder an zu weinen, nachdem sein Sieg nur eben ihr einigen Muth und einige Hoffnung gegeben hatte. Persina bemühte sich, sie zu trösten und sagte: vielleicht kann der Jüngling wohl noch gerettet werden, wenn du mich nur deutlicher von deinen Umständen unterrichten willst. Dies zwang Charikleia endlich, da sie wohl sah, daß die Zeit keinen Aufschub mehr gestattete, das Wichtigste von ihrer Geschichte zu entdecken. Hydaspes aber fragte den Harmonias, dessen Amt es war, die Fremden bei ihm zu melden, ob noch einige Gesandtschaften zu gegen wären, die er nicht gehört hätte. Da dieser antwortete, keine sonst, außer den Gesandten von Syene, die nur eben mit Geschenken und mit einem Briese von Oroondates angekommen sind, so befahl Hydaspes, daß auch diese noch vor ihn geführt werden sollten, und sogleich kamen sie und übergaben ihm den Brief, den er aufschlug und Folgendes enthalten sah. 34. An den menschenfreundlichen und glücklichen König der Aethio- pier, Hydaspes, Oroondates, der Statthalter des großen Königs. Wenn du nach dem Siege, den du in den Waffen über mich errungen, mich noch mehr durch deine Großmuth besiegt hast, da du mir meine ganze Statthalterschaft freiwillig zurückgabst, so darf ich jetzt wohl nicht mich darüber wundern, wenn du mir eine kleine Bitte bewilligen woll test. Ein gewisses Mädchen, das von Memphis zu mir gebracht wor den war, ist auch ein Raub des Krieges geworden, an dem sie keinen Theil gehabt hat, und ich höre, daß sie auf deiuen Befehl nebst ihren Gefährten, die aus der Schlacht mit dem Leben entkommen sind, nach Aethiopien gebracht worden ist. Ich bitte mir diese zu einem Geschenke von dir aus, da ich nicht nur selbst das Mädchen in Freiheit zu sehn, sondern noch mehr ihren Vater zu verbinden wünsche, der schon viele Länder nach ihr durchirrt hat, zur Zeit unseres Krieges aber in die