Viertes Buch. 1. Äm folgenden Tage hörten die pythischen Wettkämpfe auf, und das Kampfspiel des jungen Paares nahm mit aller Kraft seinen Anfang, wobei Amor, wie ich glaube, den Ordner und Schiedsmann machte und sich bemühte, durch die Streiter, die er allein mit einander auftreten ließ, feinen eigenen Wettkampf als den größten von allen er scheinen zu lassen. Es geschieht nun also: Zuschauer war ganz Hellas, die Anord nung und Aufsicht bei den Kämpfen führten die Amphiktyonen. Nach dem die andern Kämpfe, der Wettlauf, die Verschlingungen des Rin gens, die mannigfaltigen Handbewegungen des Faustkampfs, mit aller Großartigkeit beendigt waren, da rief endlich der Herold: Die Schwer- bewaffneten sollen auftreten. Plötzlich zeigte sich am Ende der Lauf bahn in strahlendem Glanze die Priesterin, Charikleia; sie hatte sich ungern eingefunden, um dem vaterländischen Gebrauche zu genügen, aber mehr, wie ich glaube, in der Hoffnung, vielleicht den Theagenes zu sehen: in der Linken trug sie eine brennende Fackel, in der andern hielt sie einen Palmenzweig. Ihre Erscheinung zog die ganze Zu schauermenge auf sich, aber wohl keiner kam dem Auge des Theagenes zuvor: denn der Liebende hat ein scharfes Auge für den ersehnten Gegenstand; und weil er schon vorher gehört hatte, daß sie kommen würde, so war sein Geist nur damit beschäftigt, auf sie Acht zu geben, daher vermochte er auch nicht zu schweigen, er sagte vielmehr leise zu mir (er hatte sich absichtlich neben mich gesetzt): Da ist sie, da ist Charikleia. 2. Ich hieß ihn sich ruhig verhalten; aus den Ruf des Herolds trat