Einleitung. „So endigte die äthiopische Geschichte von Theagenes und Charikleia, die ein Phönizier aus Emesas und aus dem Geschlechts des Helios, Heliodor, der Sohn des TheodosioS, verfaßte." dieser seiner eigenen, den Schlußsatz des vorliegenden Werkes bildenden Angabe zufolge war somit unser Heliodoros zu Emesa, einer Stadt in Phönizien, geboren, und der Sohn eines gewissen Theodosios. Der Beisatz „aus dem Geschlechte des Helios", bezieht sich ohne Zweifel auf die zu Emesa ein heimische Verehrung des Sonnengottes (Elagabal), von dem die Vorfahren Heliodors ihr Geschlecht abgeleitet haben mögen. Seine Blüthezeit fallt in das letzte Vicrtheil des 4. Jahr hunderts unserer Zeitrechnung. Nachdem er lange zuvor schon, noch als junger Mann, die „äthiopischen Geschichten" geschrie ben hatte, wurde er in reiferen Jahren zur Würde eines Bischofs von Trikka in Thessalien erhoben und führte als solcher in seiner Diöcese die Regel ein, daß jeder Priester nach empfangener Weihe sich entweder der ehelichen Gemeinschaft mit seiner bisherigen Frau zu enthalten, oder aber sein Amt nie derzulegen habe. Nikephoros berichtet im zwölften Bande seiner Kirchengefchichte, eine Provinzial-Kirchenversammlung