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132 Poseidon ein Dankopfer darbringen, und schleppten lyrischen Wein und einiges Andere aus dem Schiffe heraus und schickten Leute ab, um aus den umliegenden Orten Vieh zu kaufen; sie gaben ihnen eine Menge Geld und befahlen ihnen, jeden verlangten Preis zu zahlen. 28. Wie diese, eine ganze Heerde von Schafen und Schweinen vor sich hertreibend, wieder da waren und die Zurückgebliebenen einen Scheiterhaufen anzündeten, die Opferthiere abzogen und den Schmauß herrichteten, nahm mich Trachinus ans die Seite, so daß die Andern nichts hären konnten, und sagte: deine Tochter habe ich mir zur Ge mahlin erkoren, lieber Vater, und gedenke heute, wie du siehst, den Hochzeitsschmauß zu feiern und das angenehmste Fest mit dem den Göttern dargebrachten Opfer zu verbinden. Damit du selbst nun nicht in verdrießlicherer Stimmung dich an dem Gelage betheiligst, weil du nichts gehört hast, und damit das Mädchen, durch dich unterrichtet, freudig, was geschehen wird, aufnähme, halte ich es für billig, dir meine Meinung vorher zu eröffnen, nicht um von dir ihre Bestätigung zu erlangen (denn ich besitze die Macht, die nur meinen Willen gewähr leistet) , sondern weil ich es für geziemend und passend erachte, daß das Mädchen folgsamer gemacht werde, indem sie durch ihren Vater von der Heirath in Kenntniß gesetzt ist. Ich billigte seine Worte, äußerte meine Freude und bekannte mich den Göttern zum allergröß ten Danke verpflichtet, die in dem Herrn der Tochter den Mann gezeigt hatten. 29. Ich ging eine kleine Strecke und überlegte ein wenig bei mir, was zu thun sei; dann kehrte ich zu ihm zurück und bat ihn, das Fest in feierlicherer Weise zu vollenden; er möge das Schiff zum Braut gemache des Mädchens bestimmen und Jedem verbieten, hineinzukom men und zu stören, damit wir Zeit hätten, für den Brautschmuck zu sorgen und die andern Vorkehrungen mit geziemendem Anstande zu treffen; es wäre denn doch über die Maßen seltsam, wenn ein auf ihre edle Geburt und ihren Reichthum stolzes Mädchen und vor allem die künftige Gemahlin des Trachinus sich gar nicht einmal, so weit es an geht, setzen wollte, hat uns auch schon Zeit und Ort den größeren Glanz der Vermählungsfeier benommen. Diese Worte brachten den Entschluß des Trachinus zum Wanken, und er versprach freudig, es