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Sächsische Volkszeitung : 16.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193903162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390316
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390316
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-16
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.03.1939
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Donnerstag. 18. M8rz 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer «5. Seite 5 I^IotiLSN vei» kinsstr «les 6e«tsckei, vengdsues Rationalisierung und Leistungssteigerung sind zwei For derungen, die heute auf allen Gebieten unserer Volkswirtschast immer wiederkehren. Ueberall ist man bestrebt, durch ratio nellsten Einsatz aller verfügbaren Mittel und Kräfte die Er füllung des Vierjahresplancs zu ermöglichen und das Produk tionsvolumen unserer gesamten Volkswirtsä>ast gewaltig aus zuweiten. Auch -er deutsche Bergbau hat tn dieser Hin sicht soeben durch eine von Generalfeldmarschall Göring er lassene Verordnung zur Erhöhung der Förder leistung und des Leistungslohnes eine autzerordent- ltch bedeutsame Aufgabe siir -le Zukunft erhalten, die würdig an die grosse Vergangenheit des deutschen Bergbaues anknüpst. Die neue Verordnung, die als Rahmenverordnung zu werten ist, gibt dem deutschen Bergmann, der sich seit jeher durch mannhafte Einsatzbereitschaft ausgezeichnet hat, die Möglich keit, seine Arbeitskraft durch erhöhte und zusätzliche Leistung ebenso zu seinem eigenen Wohl wie zum Wohl der Volks gemeinschaft einzusetzen. Der Bergmann kennt genau die hohe Bedeutung seines Schassens; er weitz, datz aus seiner Leistung mich das Leistungsvermögen fast aller Sparten der deutschen Wirtschaft beruht, und darum wird er auch das Vertrauen, das ihm der Staat und die Volksgemeinschaft entgcgenbringen, durch Leistungssteigerung und erhöhte Einsatzbereitschaft zu würdigen wissen. Die neue Verordnung besagt, datz die Schichtarbeit der Untertagearbeiter um 45 Minuten, jedoch nicht über 8 Stunden 45 Minuten hinaus, verlängert wird. Es bedarf dabei kaum der Erwähnung, datz der Bergmann für diese zum Nutzen der Allgemeinheit notwendige Mehrarbeit auch eine besondere An erkennung erhält, die in einem 25prozentigen Mehrarbeits zuschlag zu- dem entsprechenden Lohnanteil ihren sichtbaren Niederschlag findet. Mit anderen Worten heitzt das. datz bei spielsweise -er Untertaaearbeiter einen um rund 12 v. H. er höhten Schichtlohn erhält, -er ihm u. a. die Möglichkeit gibt, seine Ernährungsbasis beträchtlich zu erweitern. In ähnlicher Weise weiden sich die Lohnverbesserunaen auch für den Ueber- tagearbelter ausmirken. Allein die Tatsache der Erhöhung des Leistungslohnes bringt dem Bergarbeiter eine weitgehende soziale Besserstellung, die sich im besonderen Matze für die im Gedinge tätigen Bergmänner answirken wird. Das gesamte Gedingewesen wurde durch die Einführung eines Sonder- zuscblages von 200 v. H. für eine Mehrleistung, die über die in der verlängerten Schicht zu verlanacnde Reaelleistung hin ausgebt. auf eine völlig neue und feste Grundlage gestellt. Für die Erhöhung der Förderleistung wird künftig die ebenfalls in der Verordnung verankerte Tatsache, datz die Gewährung von Nlterspensionen sAltersrubeaeldl nicht an die Voraussetzung geknüpft wird, datz der Versicherte keine gleich, wertiae Lohnarbeit mebr verri-btet. von besonderer Bedeutung sein. Hier wird der ältere Bergmann, bei dem bereits die Voraussetzungen der Pensionierung erfüllt sind, eine Möglich keit finden, seinen alten, ihm liebgewordenen Berus weiter auszusiillen und nicht einen geringer bezahlten. Damit geht endlich auch ein Wunsch des Bergmanns in Erfüllung, dessen Verwirklichung er schon lange herbeigesehnt hat und der gerade dem älteren Untertagearbeiter beträchtliche Erleichte rungen und Vorteile bietet. Zur Abrundung des Bildes darf nicht unerwähnt bleiben- dah durch die neue Verordnung lieber- und Nebenschichten, die — allein schon wegen ihrer Unreaekmätzlgkclt — sich bei dem Bergarbeiter keiner sehr groben Beliebtheit erfreuten, weitest gehend vermieden bzw. unterbunden werden. Darum bestimmt auch die Verordnung, datz produktive Ueberschichten zu ver meiden sind und auberdem Nachholschichten und Ueberschichten nur in besonderen Fällen zulässig sind. Damit wird dem Berg mann der Feierabend und der Sonntag gesichert als Zeit der Entspannung und Erholung und ebenso als Zeit, in der er sich mit offenen Augen und offenem Herren -en „Kraft-durch- Freude"-Deranstaltungen widmen kann. Und das um so mehr, als er die Mewibkeit hat. datz er durch seine Leistung in autzer- ordentlichem Umfange dazu beiträgt, das deutsche Volk wehr- haft zu erhalten und die Verwirklichung des Viersahresplanes um ein bedeutendes Stück wclterzubringen. Beflaggung bis auf weiteres Berlin, 16. März. Der Rcichsmtnlster des Innern gibt be- kannt: Das Ende der mit meiner Anordnung vom 15. März d. I. verfügten Beflaggung der Dienstgebäude der staatlichen und kom munalen Verwaltungen und der Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechtes, wird besonders bekanntgege- den werden. looo mal in soöo Meter SSHe Norderney, 16. März. Der Norderneyer Wetterflieger der Seeslugwarte, Dr. Herrström, Meteorologe der Wctterflugstatton Norderney, feierte dieser Tage ein seltenes Jubiläum. Er unter nahm seinen 1000. Höhenaufstieg. Aus Anlatz dieses Iubiläums- flitges wurde ihm vom Kommandeur des Seefliegerhorsts, Oberst leutnant Roth, eine Urkunde überreicht. Autzerdem ehrten die Mitglieder der Wettenvarte und der Wetterstation den Jubilar. Bemerkenswert Ist, datz der Wetterflieger Dr. Herrström täglich Erkundungsflüge in 5000 Meter Höhe unternimmt. Kleins Lkrsnilc Die Relse Stanleys und Hudson» „unzweckmätzlg". Die englische Regierung hat mit Rücksicht auf die gegen wärtigen politischen Umstände es für unzweckmätzlg angesehen, datz der Handelsmintster Stanley und der Staatssekretär für den Ueberseehandel Hudson setzt ihre in Aussicht genommene Vesuchsreise nach Deutschland antreten. Eine entsprechende Mitteilung ist von der britischen Botschaft an das Auswärtige Amt ergangen Die in Gang befindlichen Besprechungen der deutschen und englischen Industrievertreter in Düsseldorf wer den fortgesetzt. Konteradmiral von Seebach Inspekteur der Marine-Artillerle. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den Konteradmiral von Seebach, bisher Kommandant der Be festigungen der pommerschen Küste, zum Inspekteur der Ma rine-Artillerie ernannt. Inhaber tschecho-slowaklscher Pässe benötigen Visum für Ein- relse in di« Schweiz. Die Schweizerische Gesandtschaft teilt mit: Die Schweize rische Regierung hat mit sofortiger Wirkung angeordnet, datz Inhaber tschecho-slowaklscher Pässe nur auf Grund eines durch ein schweizerisches Konsulat erteilten Visums einreifen können. Elsenbahnbetrleb in Böhmen und Mähren. Der Eisenbahnbetrieb, sowohl im Personen- wie >m Gü terverkehr, wird in dem unter deutschen Schutz gestellten boy- Empfang der MnuiWMe bei Kardinal- staattsekretär Maglione Nom, 15. März. Am Montag empfing Kardlnalstaatsselretär Maglione im Auftrage des Papstes in der päpstlichen Sommer-Residenz Castel Eandolso die zur Papstkrönung nach Rom entsandten Mitglieder der ausländischen Staaten. Die Zahl der eingeladenen Gäste, die in einem langen Kraftwagenzug nach Castel Gandolfo kamen, betrug etwa 000. Sie wurden bei ihrem Eintreffen vom Kar dinalstaatssekretär und zwanzig Mitgliedern des heiligen Kol legiums und den höchsten Würdenträgern des päpstlichen Hose» empfangen. Hochzeit in Kairo Kairo, 15. März. Um 11 Uhr fand am Mitlwochvormittag in Kairo die Hoch zeit des irakischen Kronprinzen mit der Schwester des ägypti schen Königs, Prinzessin Fawzia, statt. Den Heiratsvertrag unterzeichnete König Faruk für seine Schwester. Der Ehe vertrag ist vom Scheit El Maraghi, dem Rektor der berühm ten arabischen Ahzar-Hochschule, ausgesertigt worden. Der eigentlichen Hochzeitszeremonie, die sich in schlichten Formen abspielte, wohnten etwa hundert geladene Gäste bei. Kairo zeigt reichen Schmuck besonders an Flaggen und Girlanden. Viele Zehntausend« sind aus der ägyptischen Pro vinz nach Kairo gekommen, um dort den Volksfesten beizu wohnen, die anläßlich der Hochzeit veranstaltet werden. Alldeutscher Verband und Alldeutscher Wehrschah E. V. aufgelöst Berlin, 16. Mürz Der Reichsführer SS. und Chef der deutscl>cn Polizei hat durch Runderlaß vom 8. März 1980 auf Grund des 8 1 der Ver ordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 den Alldeutschen Verband und den All deutschen Wehrsä>atz e. V. mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Autzerdem sind die Alldeutschen Blätter und die Lageberichte des Alldeutschen Verbandes verboten worden. Jede Tätigkeit, die -en Versuch einer Fortführung dieser Organisationen oder eine Ncugründung mit gleichen oder ähn lichen Zielen darstellt, sowie die Herausgabe von Ersatzer,Zeug nissen der verbotenen Druckschriften ist untersagt und nach §4 der genannten Verordnung des Reichspräsidenten strafbar. Durchstechereien bei der Flelschbelieferuna Berlin, 16. März Mit Durchstechereien, die aus dem Berliner Fleischgrotz- markt vorgekommen ivarcn, hatte sich die 19. Berliner Strafkam mer in mehrtägiger Verhandlung zu beschäftigen. Die Anklage ging auf aktive und passive Bestechung sowie auf Betrug und richtete sich gegen den 38jährigen Wiegemeister Albert E. und sechs Schlächtermeister und Gesellen, die sich durch die Zusammenarbeit mit E. unerlaubte Vorteile verschafft hatten. Er hatte eine Waage zu bedienen, auf der die an die Schlächter abzugcbcnden Schweinehälften gewogen wurden. Mit Hilfe eines Tricks bei der Bedienung dieser automalisä)en Waage verstand er es so einzurichten, datz auf der Wiegekarte ein geringeres Gewicht eingeprägt wurde, als sich tatsächlich auf der Waage befand. Dadurch verschaffte er den Mitangeklagten mehr Fleisch, als mit den Lieferstellen verrechnet wurde. Für seine „Gefälligkeit" erhielt er entsprechende Geschenke an Bar geld, Fleisch usw. Von den mitangeklagten Abnehmern erschien der siebenmal vorbestrafte 31jährige Geselle Werner B. am schwersten belastet. Er zog auch seinen Meister in die Angelegenheit mit hinein. Die Braut dieses Meisters brachte die ganze Sache schliesslich zur Anzeige, um einer iveiteren ungünstigen Einflußnahme des V. einen Riegel vorzuschieben. Der unredliche Wiegemeister wurde zu 9 Monaten Gefäng nis verurteilt. Der Geselle Werner W. erhielt drei Monate Ge fängnis. Im übrigen wurden Geldstrafen von 600 bzw. 200 Mark verhängt und In einem Falle das Verfahren auf Grund der Nm- nestle eingestellt. Bluttat tn aeistlaer Llmnachtuna Der Täter einer Anstalt zugeführt Paderborn, 16. März. Die Grosse Strafkammer verhan delte gegen den 30jährigen Gregor Ueberdick aus Bödexen im Kreise Höxter. Der Angeklagte, der infolge einer Verletzung am Kopf durch einen Hammer seit vier Jahren geisteskrank ist, hatte eines Tages in einem Anfall sinnloser Wut mit einer Axt starke Beschädigungen an dem Hause vorgenommen, in dem er wohnte, und sich dann mit einem Buchenscheit auf seinen Vater gestürzt und ihm einen Schlag auf den Schädel beigebracht. Der alte Mann erlitt dabei einen Sä-ädelbruch, an besten Folgen er wenige Stunden nach der Tat starb. Ueherdick war dann vor das Haus gegangen, um die 60 Jahre alte Haushälterin des Vaters zu sucl-en und hatte diese in einer Gruppe non Dorf bewohnern angetrossen. Auch auf sie stürzte er sich und versetzte Ihr ebenfalls einen Schlag über' den Kopf, so datz sie blutüber strömt zusammenstiirzte. Nur das Eingreifen einiger beherzter Männer, die den Wütenden überwältigten, bewahrte die Frau vor weiteren Angriffen. Das Gericht stellte sich auf den Stand punkt, datz der Angeklagte für seine Taten nicht zur Verantwor tung gezogen werden könne, und ordnete seine Unterbringung in einer Heil- und Pslegeanstalt an. mischen und mährischen Gebiet in vollem Umfange auf rechterhalten. Unberührt hiervon bleiben die von den zustän digen Stellen gegebenen besonderen Bestimmungen über die Ein- und Ausreise in das genannte Gebiet. Errichtung einer polnischen Gesandtschaft in Pretzburg. Die polnische Regierung hat die Errichtung einer Gesandt schaft in Pretzburg beschlossen, womit die Anerkennung des slowakischen Staates ausgesprochen ist. Zum Leiter der pol nischen Gesandtschaft in Pretzburg wurde der bisherige pol nische Generalkonsul >n Uzhorod, Chalupczynski, ernannt. Die Goethe-Medaille sür Gymnasialprofessor a. D. Dr. Beltz. Der Führer hat dem Gymnasialprofessor a. D. Dr. Dr. h. e. Robert Beltz tn Schwerin anläßlich der Vollendung seines 85. Lebensjahres in Anerkennung seiner Verdienste um die deutsche Vorgeschichtsforschung die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Dr. David Oberlandesgerichtspräsident in Leitmeritz. Der Führer hat den früheren Rechtsanwalt Dr. David aus Leitmeritz zum Präsidenten des für den Sudctcngau am 1. 3. 39 tn Leitmeritz errichteten Oberlandesgerichtcs ernannt. Heimkehr Miguel Prlmo de Riveras aus roter Gefangenschaft. Miguel Prlmo de Rivera, der Bruder des Gründers der Falangc, Iosö Antonio, der bis zur Erschießung Iosö Antonios mit diesem das gleiche Gefängnis in Alicante teilte, kehrte aus der roten Gefangenschaft nach Nationalspanien zurück. Schweres FluMugunMü durch Schneeflurm Berlin, 16. März, lieber Dänemark und Südschweden ging Mittwoch nacht ein heftiger Schneestur m nieder. Durch den plötzlich auftretenden Sturm ereignete sich nachts ein schweres Flugzeugunglück, bei dem sünf schwedische Mi- litärmaschinen völlig vernichtet wurden. Die süns Flugzeuge waren mit schwedischen Fluaschülern an Bord zu einer Nacht übung über Südschmcden aufgestiegen. Alle Maschine» gerieten in das Slurmzcntrum, und das heftige Schneetreiben machte es den jungen Fliegern unmöglich, sich zu orientieren. Sie waren gezwungen, aus Feldern Notlandungen vorzunehmen. Dabei wurden alle Maschinen zertrümmert. Ein Pilot kam ums Leben, zwei erlitten Verletzungen. Tödlicher Anfall eines Rangierers Berlin, 16. Mürz Ein folgenschwerer Unfall, der ein Menschenleben forderte, trug sich gestern früh auf dem Moabiter Güterbahnhof zu. Als der 31 Jahre alte Rangierer Hans Schifsmann aus der Fehr belliner Straße 97 in Berlin N. zwei Güterwagen zusammen koppeln wollte, rutschten plötzlich von dem einen offenen Wa gen, dessen Stirnwand beschädigt war, mehrere schwere Eisen- blecl)c herunter und fielen Sch. auf de» Kopf, so -atz er zu Bo den stürzte. Arbeitskollege» eilten sofort herbei, doch Hilfe kam zu spät, denn der Unglückliche hatte so schwere Verletzungen erlitten, daß er aus der Slellc verstarb. 5 Zahre Gefängnis für 34 Straftaten Danzig. 16. März. Das Schössengrricht in Danzig verur teilte den 25 Jahre alten polnischen Staatsangehörigen Günther Walden wegen 34 Straftaten, nämlich Diebstahls, Betrugs, ver suchten Betrugs und Unterschlagung zu einer Gesamtstrafe von 5 Jahren Gefängnis. Der Angeklagte mar im November ver gangenen Jahres ohne Ausweispapiere von Gdingen nach Dan zig gekommen und hatte, da er im Besitz von Barmitteln war, seinen Lebensunterhalt durch Straftaten bestritten. Er hatte 19 Diebstähle verübt, und zwar mehrere im Studentcnhaus in Lang fuhr. wo er sich Fahrräder. Motorräder, Kleidungsstücke und andere Sachen aneignete. Dr er nicht in der Lage war, diese Sachen bei Hehlern abzusrtzcn. verfiel er aus den Gedanken, Schulden zu maäpni und als Sicherheit seinen Gläubigern die gestohlenen Sachen zu übergeben. Hin und wieder gelang es ihm auch, ein Darlehn zu erhalten, siir das er als Sicherheit auch gestohlene Sachen aushändigte. Da die Betrogenen nicht nach dem Patz fragten, gelang es dem Täter, mehrere Monate hin durch sein Treiben fortzusctzen. Rach 14 Vorstrafen in SicherheitSverwahruna Hamburg, 16. Mürz. Tas Schöffengericht Hamburg ver urteilte den 30 Jahre alten Wilhelm Knoclze als rückfälligen Dieb und gefährliären Gewohnheitsverbrecher zu 12 Jahren Zucht haus, 5 Jahren Ehrenrechtsvcrlust und zur Sicherungsverwah rung. Knoche ist ein schwerer Junge. 14 Vorstrafen zieren seine Personalakte, fast immer wurde er als Dieb bestraft. Im Juni 1936 nxurde er zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und Siche rungsverwahrung ungeordnet. Genau ein Jahr später entwich er, als er mit Außenarbeiten beschäftigt war, aus der Straf anstalt Neumünster und konnte sich ein Jahr lang verborgen halten. In dieser Zeit war er nicht unlütig, zahlreiche Einbrüche in Hamburg, Lüneburg. Lübeck und Hannover sprechen davon. Als er im Oktober 1937 ein Mädchen kenncniernte, ging er mit ihm aus Reisen und beging Einbrüche in Bremen, Paderborn, Detmold, Bielefeld und Weimar. Nach seiner Rückkehr hielt er sich nicht lange in Hamburg auf, sondern wandte sich im No vember 1937 nach Berlin, wo er in den Vororten zum gefürch teten Einbrecl^er wurde, bis man ihn im September 1938 durch die Festnahme auf frisärer Tat das Handwerk legte. Insgesamt erfaßte die Anklage 53 Einbrüche, die auf dis Konto Knoche fallen und bei denen er einwandfrei als Täter sestgestellr wer den kennte. Restlose Erfassung der AmzMulenden Eine neue Anordnung des Reichswirtschastsministcrs Um jede sür eine Umschulung zum Fach- bzw. Spezialarbei ter geeignete sreie Arbeitskraft möglichst schnell zu erfassen, hat der Neichswirtschastsministcr im Einvernehmen mit dem Noichs- arbcitsminister unter dem 14. März 1939 ungeordnet, daß die Landssarbe-itsämter monatlich der zuständigen Bczirkswirt- sä-aftskammer die in Frage kommenden Arbeitskräfte melden. Dort wird entschieden, wieviel Arbeitskräfte in industriellen und wieviel in lpmdwcrklichcn Betrieben umgeschult werden. Die Umschulung erfolgt in iedcm Falle, entsprechend einem früheren Erlaß des Reichswirtschastswinisters, nack den vom Reichsinstitut sür Berufsausbildung in Handel und Gewerbe er arbeiteten Umschulungslehrgüngen. Weaen eines Schillings Karriere zerstört London, 16. März. Dieser Fall ist ganz unverständlich; die Vorgesetzten des angeklagten Detektiv-Sergeanten John MacKinnon von Scotland ?>ard begreifen ihn nicht. Und der Polizeirtchter von Marylebouc mutzte die Strafe über den Mann verhängen, ohne die Sache selbst ausdcnken zu können, obschon ein Richter mancherlei gewöhnt ist. MacKinnon hat zehn Jahre bei der Armee gedient, hat sich niemals etwas zu schulden kommen lassen und die allerbesten Zeugnisse. In 18 Fällen erhielt er während seiner Tätigkeit in Scotland Pard besondere Lobe, so datz der später zum Detektiv-Sergeanten beförderte Polizeibeamte als einer der angesehensten Polizisten in der Londoner Truppe galt. Zuletzt hatte MacKinnon einen Auftrag erhalten, der eigentlich eine kleine Sinekure bedeuten sollte, weil sich der Sergeant In vielen anstrengenden und großen Fällen etwas übermüdet hatte. Man übertrug MacKinnon die Jagd nach den Dieben, die die Zigarettenauto maten Londons systematisch oder sporadisch plünderten. Mit falschen Melallktücken wurden die Schillingspakctchen aus den Automaten hervorgezaubert. MacKinnon brachte manchen Dieb zur Strecke. Da ereignete es sich, daß der Sergeant durch einen Ueberwnchungsbeamten dabei überrascht wurde, wie er mit einem falschen Metallstück, wie es die Berufsdiebe zu ge brauchen pflegten, ein Schillingspäckchen Zigaretten zog. Nur der eine Fall war dem bisher to treuen Beamten uachzuweisen, aber er genügte doch, um ihn gänzlich zu ruinieren. Das Po lizeigericht steckte MacKinnon ins Gefängnis. Aber weder der Richter, noch die Boraeletzten, noch der Sergeant selbst konnten eine Antwort auf die Frage geben, weshalb hier der Vock zum Gärtner wurde. Höhere Strafen für Verkehrssünder Berlin, 15. Mürz. Der Leiter des Ihüringisä>en Ministe riums des Innern. Staatssekretär Ortlepp, hielt mit den betet« kigtcn Stellen In Weimar eine Arbeitstagung über den Kampf gegen den Verkehrssünder ab. Der Staatssekretär kündigte dabei an, die Polizcistrasen gegen Verkehrssünder würden In Zukunft wesentlich erhöht. Wo bei einem Verkehrsvcr- gehen eine Gefährdung herbeigesührt worden sei. werde grund sätzlich eine Strafanzeige gemacht. Wo bisher gebührenfrei ver warnt worden sei, solle künftig nur noch gebührenpflichtig ver warnt werden. An die Stelle der gebührenpflichtigen Verwar nung trete künftig die Strafanzeige. Auch die Polizcistrasen wegen Verkehrsübertrctling würden wesentlich erhöht werden.
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