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38. Jahr« Volkszeitung Ikw«ln1 I «al «SchintNch. vk»aall>cht, v«i»i§»r,l» »iich Trüg«« «Michl. A> Pig t>». A> VIg Iiügkilohll 170; »ur« »I« Pak 1.7V «MichlI«dUch Pasllldriantlungrgrdlltzr, zuzüglich U Psg. PoIl<B«Il«lIgkld. LI»i«l.Ni. IS Pig., Sanualxu». und 8«ftIag,-Nr. » PIg. «ddekellungen müH«u IpINft«« «I« 1Voch« vor Ablauf de« 0«,u„plt lchilllllch d«>m ««'lag «In,«gang«» I«I«. Uniti« L'!,«! »üijt» Ul« Lbb«st«llungk, «nlgrgtNNt-m«». V«rlag»«r1 D«««i». Nnzrlgenpttlf«! »I« Ispaltlg« v «« dr«IU 3«»« I dltl sllr Aamlllrnanzelg«, » PI» 81« Platzivllnlch« S»«l, »l, KI« »,««»' l,»«. Nummer 88 SüchMe kchristlrUung: vi,««».»., Po»«igiag, 17, giruiuf »711 «. RllU» DtlchSst^t«!!«, Di«t und «««lug: Trimanl, Buch»i«1«nl und v«rlag LH. «n» 0. WMk«l, PoNrilkoh» 17. girnius «0«, PoftlcheS: Nr. lüv, Bank: Lladlbanl D«««d«u Nr. «707 Mvnlag, den 2«. MSrz 1939 2« Fall« oon HS»«r«r »«walt, ««Idol. «Mti«N»»«r V«NI<d» ftönmg«n hat »«« ««,I«h«r «d«r «kibunglrrllxn« Ul« Snsprilch«, fall» d!« gellung tn d«lchrä»N«» Umlaug«, «» lpälet ov«r nicht «tlchrlnl S«lüil»»I»»r1 Iß Die»»»» Treuelundgebungen im ganzen Reich Berlin dankt dem Mehrer des Reiches Nach den ereignisschweren Tagen, die den Abschluß einer tausendjährigen historischen Entwicklung bedeuten und den Frieden Mitteleuropas sicherten, traf der Führer am Sonntag abend wieder in Berlin ein, wo ihm ein überwältigender Empfang bereitet wurde. Auf dem Görlitzer Bahnhof waren zu seiner Begrüßung des gesamte tn Berlin weilende Füh rerKorps des Staates und der Bewegung sowie die Vertreter Italiens, Japans und Ungarns erschienen. Der unbeschreiblichen Stimmung von Dankbarkeit und Begeisterung gab Generalfeldmarschall Hermann Göring Ausdruck, als er namens des gesam ten deutschen Volkes den Schwur ablegte, das Gewaltige, das der Führer geschaffen hat, nie mehr zu lassen. Bon dem Donner der 21 Salutschüsse und dem Glockengeläut aller Kirchen begleitet trat dann der Führer seine Triumph fahrt durch die Arbeiterviertel des Südostens zur Reichskanzlei an, die alle Vorstellungen übertraf. — Wie in Berlin, so fanden auch im ganzen Reiche erhebende Dankeskund- gedungen statt, an denen in einem Begeisterungssturm der Dank und die Liebe der Millionen Deutschen zum Ausdruck kam. (S. auch unseren Bericht aus S. 2.) Dessau-Zugspitze und zurück in ^6 Min. Neuer Zunlers-Vomber fliegt Geschwlndlgkettsrekord mit 2 Tonnen Nutzlast Berlin, 20. März. Mit einer überragenden Jlugleistung hat die deutsche Lustsahrt einen neuen stolzen Erfolg zu verzeichnen. Am Sonn tag mittag gelang es einem zweimotorigen Iunkersslugzeug, den Internationalen Geschwlndigkeitsrekord slir Landslugzeuge Uber 1000 Kilometer mit 2808 Kilogramm Nutzlast slir Deutschland zu erobern. Die Besatzung, Flugzeugführer Jng. Ernst Seibert und Dipl.-Ing. Kurt Heintz, erreichte auf der Meßstrecke Dessau —Zugspitze und zurück eine Durchschnittsge- schwlndigkelt von 517 KIlometcrstunden und überbot damit den bisher vom Ausland mlt 474 Kllometerstunden gehaltenen Re- Kord um 43 Kilometerstunden. Das Rekordslugzeuge ist «in bei der deutschen Luftwaffe neu eingesührter Bomber mit zwei Motoren Jumo 211. Bei diesem Rekordslug wurden vollauto matische Luftschrauben verwendet, di« ebenfalls ein Spitzen erzeugnis der Iunkerswerke darstellen. Die neue Wellbest, leistung wurde durch den Aeroclub von Deutschland der FAZ zur Anerkennung als internationaler Rekord angemeldet. Die Vorbereitungen für den Angriff ans den Rekord wur den unter Aussicht von Sportzeugcn der FAZ In oller Stille getroffen. Nach den einzuhalteuden Rckordbestimmungen war es am zweckmäßigsten, als Flugweg eine 560 Kilometer lange Meßstrecke zu wähle», die zweimal durchslogen werden muhte. Die um die Zeit des Rekordversuches herrschenden Wclterver- hältnisse liehen es ratsam erscheinen, hierfür die Strecke Dessau—Zugspitze festzulcgen. Das Rckordslugzeug überflog die Mehlinie auf dem Werkflughafen der Iuukerswerke in Dessau inu st. >7 Uhr vormittags, bereits »ach 58 Minute» um rundete die Maschine um 10.43 Uhr die Wendemarke auf der Zugspitze und überflog um 11.43 Uhr wohlbehalten wieder die Mehlinie bei Dessau, wo der erfolgreichen Besatzung durch die Gefolgschaft des Werkes ein begeisterter Empfang bereitet wurde. Das Flugzeug hat somit mit seiner Nutzlast von zwei Tonnen für die 1O»0 Kilometer lange Strecke Dessau—Zug spitze—Dessau eine Flugzeit von 118 Minuten benötigt. Mit der erfolgreichen Durchführung dieses Rekordflugcs haben die Funkers-Flugzeug- und Motorenwerke einen der wich tigsten internationalen Rekorde, der vor allem auch von we sentlicher militärischer Bedeutung ist. in deutschen Besitz gebracht. Damit hat Deutschland sekie hervorragende Stellung In der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie der Welt er neut bewiesen. Rechtskraft -es Ermächtigungsgesetzes Annahme auch durch den Senat - Bericht NaladierS über die ersten Maßnahmen Paris, 28. März. Am Somitagnachmittag nahm der Senat die Ermächtigungsvorlage der Regierung mit einer Mehrheit von 288 gegen 17 Stimmen an. Das amtliche Gesetzblatt erscheint ausnahmsweise heute niit dem Wortlaut des Ermächtigungsgesetzes, wodurch dasselbe Rechtskraft erlangt hat und der Regierung die legale Möglich keit gibt, mit sofortiger Wirkung von den neuen Vollmachten Gebrauch zu mache«. Zusammentritt des französischen KablnettsraiS Paris, 28. März. Der französische Kabinett s- rat, der am Sonntag Im Anschluh an die Annahme der Er- machtigungsvorlnge im Senat zusammentrat, hat der amtlichen Verlautbarung zufolge einen Bericht des Ministerpräsidenten und Kriegsministers Da lädier über die ersten Mahnahmen anaehört, die auf Grund der Vollmachten der Regierung ge troffen werden. Diese Maßnahmen werden am Montag dem Miuisterrat, der um 17 Uhr Zusammentritt, zur Billigung vor gelegt. „Rettet Rumänien für die Blockade!" Parts, 20. März Ein Blick in die vor Wut zitternde französiscl)c Presse weist die Borniertheit und von keiner Maske mehr verhüllte Niedertracht einer Politik, die keineswegs auf Moral und „Liebe zu den Unterdrückten" basiert, sondern nun offen über den Zusammenbruch verbrecherischer Einkreisungspolitik wütet. Auf schlußreich für die innere Linie soläier Politiker sind gewisse Eingeständnisse der Enttäuschung, auch die offenen Darlegungen künftiger Bemühungen. So plaudert „Epoque" über die Schleichwege der englischen Diplomatie von USA. bis Sowjet rußland. Das Hauptziel der britjschen Aktion sei, Rumä nien. eine der größten Quellen von Getreide, Petroleum und Holz, nicht zu friedlicher Zusammenarbeit mit dem deutschen Nachbarn kommen zu lassen. Rumäniens riesige Reichtümer würden die Wirkungen einer Blockade um Deutschland s!) auf Monate hinaus abschwächen. Dies hätten die Militär- und Wirtschastssachverständiocn Londons verstanden. Daher handle London in Warschau, Sofia, Ankara. Belgrad und Athen, vor allem aber In Sowletrukland. Und deshalb habe sich eine regel rechte englisch-sowietrussischc Annäherung während des gestrigen Tages nbgezcichnct. „Früher, als dl« Tschecko-Slowakel sich noch in di« Flanke des Reiches bohrte, als 48 Divisionen ein« der reichsten deutschen Provinzen bedrohten und als die Flugzeuge von der böhmischen Plattform gegen Berlin, Dresden und München aufsteigen konn ten, wäre dies alles viel leichter gewesen". Heute ginge es nur noch, wenn man sich auf „die riesige Bastion Sowjetrußlands" stütze. Englische und französische Proteste in Berlin zurückgewiefen Berlin, 20. Mürz. Der englische und der franzö sische Botschafter haben aus Anlaß der Aktion, die von Deutschland zur Herstellung von Ruhe und Ordnung In Böhmen und Mähren und damit zur Befriedung Mitteleuropas durch geführt worden ist, eine Demarche im Auswärtigen A m t gemacht, um gegen eine angebliche Ungercchtmäßigkclt des deutschen Vorgehens zu protestieren. Wie verlautet, ist den beiden Diplomaten von amtlicher Seite mitgetcilt worden, daß die Reichsregierung nicht In der Lage sei, solche Proteste ent- gegcnzunehmen, da diese jeder politischen, rechtlichen und mo- raiischen Grundlage entbehrten. Notschalter von Dlrksen aus London abgerelst Sir Nevil Henderson von Lord Halifax im Foreign Office empfangen. London, 20. März. Der deutsche Botschafter in London Dr. von Dlrksen hat am Sonntag um 14 Uhr London verlassen und sich nach Berlin begeben. Der englische Botschafter tn Berlin, Sir Nevil Henderson, traf am Sanutagnachmittag in London ein und begab sich sofort ins Foreign Office, wo er von Außen minister Lord Halifax empfangen wurde. Dle Vertreter Polens und Litauens bei Bonnet Pari», 20. März. Außenminister Bonnet entwickelte auch am gestrigen Sonntag eine rege diplomatische Tätigkeit. U. a. hat er den polnischen Botschafter in Paris sowie den litauischen Gesandten tn Paris und den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Senates, Senator Beran- gor, empfangen. Prag, 20. März. Der Militärkommandant von Mährisch- Ostrau hat den bisherigen Bürgermeister der Stadt, Chalup- nik, seines Amtes enthoben und den Rechtsanwalt Dr. Hinner vorläufig mit der Führung der Geschäfte beauftragt. Llnberechtigte Kritik Der englische Ministerpräsident Chamberlain hat in einer Rede in Birmingham an der Ordnung, die Deutschland im mitteleuropäischen Raum geschaffen hat, eine Kritik geübt, die von deutscher Seite nicht ohne Antwort bleiben kann. Der englische Ministerpräsident hat es so dargestellt, als ob der Einmarsch deutscher Truppen in Böhmen und Mähren, der im Einverständnis mit den führenden Männern des tschechischen Volkes erfolgt ist, eine Vergewaltigung der tschechischen Nation gewesen sei. Dieser irreführenden Darstellung gegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß der Schaffung des Neichsprotektorates Böhmen-Mähren die Abtrennung der Slowakei vorausging. Der Konflikt zwischen Tsche chen und Slowaken hatte eine völlig neue Lage geschaf fen. Die Rundfunkrede Sidors und die Proklamation Tisos enthalten sämtliche Argumente gegen die tsche chische Vorherrschaft, die auch von deutscher Seite vor gebracht werden konnten. Der Zerfall der ehemaligen Tschecho-Slownkel und die mit Ausschreitungen gegen Deutsche verbundenen Unruhen zwangen zu einer grundsätzlichen Lösung, die nur unter Mitwirkung des Reiches erfolgen konnte. Die völkische Einbettung der Tschechen in den deut schen Raum ist in der ethnographischen Gliederung Europas eine so einzigartige Erscheinung, daß sie nur durch eine einzigartige Lösung endgültig geordnet wer den konnte. Staatspräsident Hacha hatte mit seiner Regierung den Entschluß zur Unterstellung unter das Reich schön festgelegt, ehe er seine Reise nach Berlin antrat. Dieser Entschluß bedeutete nur die Konsequenz aus dem allgemeinen Zusammenbruch des alten tschecho slowakischen Staatsgefüges. Deutschland verdient nicht Vorwürfe, sondern den Dank Europas, daß es den Gefahrenherd für den europäischen Frieden, der auf diese Weise entstanden war, so rasch und entschieden beseitigt hat. Den im Einvernehmen mit den führende» Männern des tschechischen Volkes erfolgten Einmarsch als eine Vergewaltigung zu bezeichnen, ist ein Vorwurf, der sich gerade im Munde eines Engländers sekr seltsam ausnimmt. Chamberlain, der am Sonnabend seinen 70. Geburtstag feiern konnte, war gerade 30 Jahre alt, als England die Burenstaaten in Südafrika überfiel und dieses freie Volk durch Konzentrationslager für Frauen und Kinder und ähnliche „humane" Mittel zur Unter werfung brachte. Chamberlain war !>0 Jahre alt, als das tapfere irische Volk hingemordet und ausaeplündert wurde. England empfand keine Empörung, als bei der Besetzung deb Rheinlnndes bewaffnete Senegalneger In diesem alten deutschen Kulturland die demokrotische „Zivilisation" repräsentierten. Das deutsche Volk ist nach dem Weltkrieg in Dutzenden von Fällen von den demo kratischen Mächten vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Auch dos Versailler Diktat ist ohne A"''ören der deutschen Vertretung zustande gekommen. Gerade England hat also nicht den geringsten Grund, gegen Deutschland wegen der tschechischen Frage einen Vor wurf zu erheben. Der englische Ministerpräsident hat die Frone auf geworfen. ob Deutschland nicht die .Hegemonie in Europa und die Weltherrschaft durch Gewalt erstreb«-. Ein solcher Vorwurf klingt gerade im Munde des fükrenden S'aats- mannes Englands einfach grotesk. Nicht Deutschland, sondern England besitzt ein Viertel der Erde und bält ein Drittel der Menschheit unter seiner Herrschaft. England kontrolliert alle bedeutenden Seewege und verfügt über die wichtigsten Rohstoffquellen. Deutschland dagegen bat noch nicht einmal die angemessenen Mittes, nm sich so zu entwickeln, wie es der Höhe seiner nöllstschen Kultur und seiner Bevölkerungszahl entspricht. Statt Deutsch land die ihm widerrechtlich geraubten Kolonien zurück zugeben. engt England den deutschen Lebensraum immer weiter ein, indem es den friedlichen Handel Deutschlands durch besondere Wirtschaftsmaßnakmen hindert und be kämpft. Menn bei einer solchen Lage England gegen Deutschland den Vorwurf richtet, es strebe nach der Weltherrschaft, so kann ein solcher Vorwurf nur als grotesk bezeichnet werden. Das deutsche Volk hat jahrelang um das Verständ nis und die Freundschaft Englands geworben. Es Kat mit dem deutsch-englischen Flottenvertrag sich selbst Be schränkungen auferlegt und damit den größten Beitrag zur Verständigung zwischen den beiden großen germa nischen Völkern geliefert. England hat auf diese Haltung Deutschlands keine andere Antwort gehabt als Kühle Ablehnung, Vorwürfe und zuletzt Drohungen. Diese Sachlage kann von der deutschen Staatsführung nicht übersehen werden. Der Annäherung der Westmächte an Sowsetrußland und der Drohung einer neuen Einkrei sung gegenüber kann Deutschland nichts anderes tun,