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k^otirsn Nei-rki-snkketten sm ksuNgslen «n veulscklsn«! Im September vergangenen Jahres wurde der Röntgen- schlrmbild-Seriograph, den Pros. Dr. Holfelder in jahrelanger mühevoller Versuchsarbeit konstruiert hat und der es ermög- lichte, das Röntgenbild mit der Kleinbildkamera auszunehmcn, «ingesetzt. Seit dieser Zeit werden mit dem neuen Gerät Reihenuntersuchungen vorgenommen. Die ersten hunderttausend Untersuchungen sind bereits im Röntgeninstitut der Univer sität Frankfurt ausgewertet worden. Das Ergebnis der ersten hunderttausend Untersuchungen zeigt die nackte Wahrheit Uber die Gesundheit des deutschen Volkes. Dle objektive Methode der Röntgenuntersuchung ent- hüllt schonungslos die gesundheitlichen Schäden der Atmungs organe, des Herzens, der Lunge und der Hauptschlagader. Bel diesen ersten hunderttausend Untersuchungen entfiel der höchste Prozentsatz mit 2,27 v. H. auf H e r z e r k ra n k u n g e n. Da «s kaum anzunehmen ist, daß die Gründe für diesen hohen Hundertsatz von Herzerkrankungen lokal bedingt sind, darf man diese Erkenntnis wohl verallgemeinern. Es folgt die Tuberkulose mit 1,65 v. H. Die meisten an Tuberkulose Erkrankten wurden in Betrieben festgestellt. Auf die hundert tausend untersuchten Personen entfallen somit 1600 Tuberku löse. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Fälle, die den Erkrankten selbst nicht bekannt waren. Die rein praktische Bedeutung geht aus einer kleinen Berechnung hervor, die Prof. Dr. Holfelder anstellte. Da dle Wissenschaft damit rechnet, datz jeder Tuberkulöse, bis er auf normalem Wege medizinisch erkannt wird, vier bis fünf Gesunde ansteckt, sind also bei dieser ersten Untersuchung neuntausend Menschen vor der An steckung bewahrt worden. Das Röntgenbild hat der normalen Kenntnis der Erkrankung vorgegriffen und die Krankheits herde enthüllt. Wenn man annimmt, dnk eine Behandlung eines an Tuberkulose Erkrankten 5000 RM. kostet, so sind bei neuntausend verhüteten Erkrankungen 45 000 000 RM. allein an Behandlungskosten gespart. Hinzu kommt noch die gar nicht zu bewertende Ersparnis, dle durch dle Erhaltung der Volksgesundheit und der Arbeitskraft der deutschen Volks genossen erreicht wird. Das Röntgenschirmblld-Seriograph arbeite» so peinlich genau, datz sogar eine Hirsekorn-Tuberkulose im Nöntgcnbild bei geringer Vergrösserung deutlich erkennbar ist. Die nur 24 mal 24 Millimeter großen Aufnahmen weisen auch in der Vergrösserung eine Deutlichkeit und Schärfe auf, wie sic mit der besten Kleinbildkamera nicht übertroffen werden kann. Auf diese Weise Ist es möglich, bei den Reihenuntersuchungen auch die geringsten Erkrankungen des Herzens oder der Lunge festzustellcn. Schonungslos enthüllt das objektive Auge der Kamera auch die geringsten Schäden. Die mit dem Röntgen- schlrmbild-Scriograph gewonnenen Ausnahmen werden zum größten Teil projiziert und ausaewertet. Nur von besonders komplizierten und schwierigen Fällen werden Vergrösserungen angefertigt. Neben mancherlei nebensächlichen und unwcsent- Achen Erkrankungen wurden unter den hunderttausend 0.56 ». H. fcstgestellt, die an Aorten-Verändcrungen leiden. Erfreu- Ncherwcise wiesen HI, Jungvolk und VDM die niedrigsten Krankheitswerte auf. Aufhebung der Siudenierrhöchffziffern Der Reichserzirhungsministcr hat von der Festsetzung be- »onderer Studentonhochstziffern für das Sommerscmester 1939 sowie für die künftigen Semester abgesehen. Studcntenhöchst- «tffern galten für die Universitäten Berlin, Frankfurt, Köln, Leipzig, Hamburg, München. Münster, für die technischen Hochschulen Berlin, Dresden und München, für die Tierärzt liche Hochschule Hannover und für die Medizinische Akademie in Düsseldorf. Abgesehen von der Tatsache, daß die Studentcnhöchstzis- «rn fast an keiner Hochschule, für die sie in Kraft gesetzt wur- den, mehr kalten, ist diese Maßnahme deshalb notivendig ne« worden, um ungerechte soziale Härten, die durch die Festsetzung der Studentenhöchstziffern ausgetreten sind, zu verhindern. Häu- M machten nämlich die Studentcnhöchstziffern für diejenigen Abiturienten, deren Eltern am Hochschulort wohnten und finan ziell nicht in der Lage waren, ein Studium außerhalb des Wohn ortes zu bezahlen, einen Hochschulbesuch überhaupt unmöglich. Nach wie vor ist es selbstverständlich nicht erwünscht, daß die Hochschulen und Universitäten der Großstädte gegenüber den »leinen Universitäten in der Studentenzahl benachteiligt werden. Gr ließ seine Eltern „verungliiüen" Frankfurt a. M., 5. April. Kurt, ein junger Mann mis brm Braunschweigiscl-en, hatte seine Stellung in Berlin verloren «md ging zu einem Freund nach München, der längere Zeit für seinen Unterhalt sorgte. Schließlich kam er nach Frankfurt, und als er einen Schulkollegcn traf, erzählte er ihm, seine Eltern seien verunglückt und er habe kein Reisegeld nach Braun schweig. Er bekam fünfzig Mark, aber es fiel ihm nicht ein, nach Hause zu fahren. Nachdem er gemerkt hatte, daß das vor gespiegelte „Unglück der Eltern" Zugkraft besaß, sand er sich nach und nach bei verschiedenen Personen ein, die sich auch alle herbeiließen, ihm Unterstützungen zur Heimfahrt bis zu 40 Mark «u geben. Er versprach, das Geld zurückzugebcn, aber er hatte «einerlei Aussicht, die Beträge zu erstatten, und das Ende vom Liede mar, daß er In Frankfurt verhaftet wurde. Das Schöffen gericht. dem sich Kurt nun stellen mußt«, verurteilt« ihn zu drei Monaten Gefängnis. «Isins Lkronile Ker früher« portugiesisch« Kultusminister b«im Führer. Der frühere portugiesische Kultusminister Professor Ramos wurde vom Führer empfangen. Deutschlands Trauer zum Tod« König Ghazis. Der Führer sandte an Prinz Abdul Illah anläßlich des Todes König Ghazis 1. ein Beileidstelegramm. — Reichsaußen- mlnister von Ribbentrop hat dem irakischen Minister des Aeußeren die Teilnahme der Reichsregierung ausgesprochen. Zum Wehrmachtbevollmächtigten beim Reichsprolektor ernannt. Der Führer hat Generalleutnant Fridrriei zum „Wehr- mochtbevollmachtlgten beim Reichsprotektor in Böhmen und Mähren" ernannt. Keine Arbeitslosigkeit mehr in Memel. Gauleiter Koch äußerte sich Uber die Eingliederung Me- mels in dle Aufbauarbeit Ostpreußens und stellte fest, daß die Arbeitslosigkeit im Memelgebiet schon nach wenigen Tagen restlos beseitigt worden sei. Gras Dohna 66 Jahr« alt. Am 5. April feiert Korvettenkapitän a. D. Nikolaus Burg- ^gras »nd Graf zu Dohna-Schlodien seinen 60. Geburtstag. W 7/ Lonöpreisivell ZS 29 /MB vün«ke klervame 1 üelslcelfen, de- zMpreiSivell A Hugencüicber siomisolßlelü reich m.swLNi. Stickerei unci XMpienverrier» Winkels ' Der vierte Teil der Bilch war Wasser Delmenhorst, 5 April. Dor dem Einzclrichter hatte sick in Delmenhorst eine ältere Frau wegen Milchpanscherei bzw. Nah. rungsmittelfälschung zu verantworten. Bei der Molkerei stellte man fest, daß die von dieser Jrmi abgeliescrte Milch einen merk würdig geringen Fettgehalt aufwies. Es wurden Proben ge nommen und Gegenproben im Stall gemacht und dabei stellte der Milch- und Fettwirtschaslsvcrband Oldenburg fest, daß dieser Milch durchschnittlich nicht weniger als 25 Prozent Wasser zuge- setzl worden sind Die Angeklagte bestritt jegliche Schuld und gab an, daß das Wasser nicht in ihrem Betrieb, sondern vor oder während des Transports znr Molkerei beigemischt worden sei. Das Gericht hielt dies für unwahrscheinlich. Zwar ist das Motiv für die Tat unerklärlich, da die Angeklagte keinerlei Nutzen davon hatte, denn die Molkereien bezahlen die Milch nach Fett gehalt Das Gericht hielt die Schuld für erwiesen, sah aber von der Verhängung einer Freiheitsstrafe ab. da kein nennenswer ter Schaden entstanden ist. Die Angeklagte erhielt eine Geld- strafe Uber 100 RM 20 Zähre unter falschem Aamen gelebt Köln, 5. April. Dieser Tage stellte die Polizei fest, daß in Herzogenrath ein Mann seit 20 Jahren unter falschem Namen lebt. Es handelt sich um einen Polen, der im Jahre 1919 aus Polen floh und nach Obcrschlesien ging. Hier lernte er eine Polin kennen, mit der er ein Verhältnis ankuüpftc. Die Frau lebte seit 1915 von ihrem Mann getrennt und hatte später für Deutschland optiert. Eie meldete sich dann in Obcrschlesien ab. wobei der Mann den Abmeldeschein fälschte, indem er „Berta" in Berthold" änderte. Mit diesem gefälschten Meldeschein, der ans den Namen des Ehemannes der Polin lautete, zogen die beiden zunächst in einen kleinen Ort bei Bremen, erhielten dort andere Papiere und siedelten dann nach Westfalen und 19.10 nach Holland über. 1931 wurden sie aber dort abgeschoben, kamen nach Deutschland und ließen sich dann in Herzogenrath nieder. Obwohl der Mann mehrmals von Gerichten verurteilt wurde, kam nie heraus, daß er unter einem latschen Namen lebte. Er verbüßt gegenwärtig eine längere Zuchthausstrafe; außerdem wurde die Sicherungsverwahrung über ibn verhängt. Aus dem Verhältnis der beiden gingen sechs Kinder hervor, non denen drei in Westfalen, eins in Holland und zwei in Herzogenrath geboren sind. Die Frau beabsichtigt jetzt erneut zu heiraten. Um ihren ersten Mann zu ermitteln und die Scheidung einzulei ten, ssßd umfangreiche Nachforschungen im Gange. Der Mann wird sich allerdings lebhaft wundern, wenn er von dem Vorhan densein der sechs Kinder hört, die gesetzlich als seine Kinder gelten und somit auch die polnisci»e Staatsangehörigkeit besitzen. clunch mocsiscße üwsskusivcrbl un6 bekannt vorteil batte Preise! Z Zwanzigmarkscheine sm Verdiener verbrannt Stuttgart, 5. April. Ein« Einwohnerin in Gronzach war einen Augenblick aus der Küche gegangen, um einen Mann an der Flurttir abzusertlgen. Währenddessen hatte das in der Küche verbliebene kleine Kind drei auf dem Küchentisch liegende Zwan- zlgmarkscirelne ergriffen und diese in das Herdfeuer geworfen. Als die Frau wieder in die Küche kam, waren die Scheine nicht mehr zu retten. kiottsl'tkmfe! ouLtioosci-eos msssctiEbio saioomiemng unoLcho!.sM oeMeit.eine Leistung tür Gemälde mtt falschen Melsterzeichen Drei Jahre Zuchthaus sür den Fälscher Stuttgart, 5. April. Zu Beginn des ausgedehnten Vilder- fälschungspvozesses vor der 3. Strafkammer des Landgerichts wurde zunächst der wegen fortgesetzter schiverer Urkundenfäl- schung in Tateinheit mit Betrug angeklagte 50jährige Anton Strichele aus Herrsching am Ammersee über seine persönlichen Verhältnisse vernommen. Er entivickelte sich vom Banklehrling zum Kunstmaler und Kunsthändler. In dieser Doppeloigensclmst verübte er als Fälscher von Gemäldesignaturen umfangreiclze Betrügereien. Seine nach Auffassung des Staatsanwalts in die Hunderte gehenden Fälschungen — er selber gibt 45 zu, von denen 26 vom Gericht mit Beschlag belegt werden konnten — erstreck ten sich ln der Hauptsache auf Meisterwerke der Münchner Schule des neunzehnten Jahrhunderts. Sein Versuch, einen Nervenschock, den er im Feld erlitt, als geistige Ursache seiner St ras taten entlastend anznführen, wurde vom Gerichtsarzt zu- rückgewiesen, der seine volle Zurecimungsfähigkei» jetzt und bet der Begehung seiner Straftaten betonte. Anderseits ging sein Verteidigungsvorbringen dahin, er sei innerlich überzeugt bavon gewesen, daß die unsignierten Gemälde von den Künstlern stammten, denen er sie durch die von ihm angebrachte Signie rung zuschrieb. Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten wegen eines fortgesetzten Verbrechens der erschwerten Urkundenfälschung in Tateinheit mit einem fortgesetzten Verbrechen des Betrugs In besonders schwerem Fall zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Die 22 beschjagnahmten gefälschten Ge mälde wurden eingczogen. 44 Millionen Katholiken Neues Zahlenverhättnis der Konfessionen ln Deutschland. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Evangelischen und Katholiken, das sich bereits nach Rückgliederung Oesterreichs und des Sudetenlandes zugunsten der Katholiken verschoben hatte, ist durch die neu hinzutretende Bevölkerung des Pro tektoratsgebietes und des Memellandes erneut geändert worden. Während im Altreich nahezu ein Drittel der Bevölkerung evangelisch war, gehören gegenwärtig von den über 86 Millio nen Einwohnern des Grotzdeutschen Reiches smit den Bewoh nern des Protektorats) über die Hälfte, ungefähr 44 Millionen, dem Katholizismus an. Zuverlässige Zahlenangaben, dle dieses Verhältnis aber nicht wesentlich verändern dürsten, werden erst nach der kommenden Doikszählung vorliegen. W Gründung eines Hamburger Dichterkreise«. In dle Reihe der Dichterkreise, die heute in den verschie denen Gauen des Reiches bestehen, ist ein neuer getreten. In Hamburg wurde soeben ein Rlng hansischer Dichter gegründet, der den echt hansischen und verpflichtenden Namen „Die Kru" erhalten hat. Teilstreik im belgischen Kohlengebiet. Im belgischen Kohlengebiet Ist ein Teilstreik ausgebrochen. Kabinettsfitzung ln Brüssel. Die belgische Kablnettssitzung am Dienstag beschäftigte sich mit der außerordentlich schwierigen Lage der Staatsfinanzen. Lebrun — Kandidat der „nationalen Union". Lebruan erklärte, er wolle seiner Präsidentschaftskandi- datur den Stempel der nationalen Union geben. Englands Botschafter bet Eiano. Der nach dreiwöchiger Abwesenheit wieder nach Rom zu- rückgekchrte englische Botschafter Perth hat am Dienstag mit tag aus Weisung aus London den italienischen Außenminister Graf Eiano ausgesucht. Dem Vernehmen nach händigte Graf Eiano dem englischen Botschafter eine Mitteilung der italie nischen Regierung au», die zur Zeit von der englischen Re gierung geprüft wird erfüllen