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Dienstag, 4. «prN 1»SS SSchslsche Volkszeitung Nummer 81, Selle 8 I^Iotirsn Koklensäune >m k4elm Die strömende Kohlenläure ist schon seit einem Jahrhun dert als Heilmittel bekannt. In Pyrmont hat man damals Geschwüre damit erfolgreich behandelt. Später wurde das Gas angewärmt, bevor es zur Anwendung gelangte. Neuerdings werden die kranken Körperstellen in Holzkästen eingeschlossen oder mit metallischen Halbkugeln bedeckt, in die man die mäßig erhitzte Kohlensäure einleitet. Wenn eine Behandlung des Kopfes oder eines Gesichtsteiles in Frage kommt, tritt gar ein Helm in Tätigkeit. Doch ist die aus diese Weise sich offen barende Heilkraft des Gases immer wieder vergessen worden und wird selbst heute noch verhältnismäßig wenig geübt. Prof. Dr. Arnold, Direktor der Staatsanstalt für Krankengymnastik und Massage in Dresden, weist demgegenüber in einem Bericht an die „Deutsche Medizinische Wochenschrift" aus die vielseitige Verwendbarkeit des Verfahrens hin. Der Gelehrte hat sich besonders durch die Konstruktion geeigneter Apparate um die leidende Menschheit verdient gemacht. Das Gas wirkt dadurch, daß es in die Haut eindringt, die feinen Kanäle und Aederchen erweitert und die Strömungs geschwindigkeit erhöht. Die heilende Kraft äußert sich vor allem in einer Steigerung der Durchblutung. Gewiß gibt es auch andere Verfahren, die dasselbe erreichen, die Behandlung mlt Heißluft und mit Rotlicht etwa. Aber die Wirkung der Kohlen säure ist doch erheblich stärker. Besonders augenfällig waren die Erfolge bel der Wund behandlung. Schneller als die Salbe vermochte das Gas die Flächen zu reinigen und die Vernarbung zu veranlassen. So hat die Kohlensäure durch ihre Einwirkung auf schlecht heilende, stark vereiterte Wunden dem Chirurgen wertvolle Dienste ge leistet. Die heilende Wirkung, die in dieser Richtung beobachtet werden konnte, ist schon früher festgestellt worden. Professor Arnold glaubt der Kohlensäure jedoch einen erheblich erweiter ten Aufgabcnkrels zuweisen zu dürfen. Wen» man di« Paradentose als eine schlecht heilende Ge- schwürbildung in der Umgebung unserer Zähn« betrachtet, so ergibt sich unschwer eine Anwendungsmöglichkeit der erwärm ten Kohlensäure auch in dieser Richtung. Das Gas fördert die Durchblutung des in dieser Hinsicht aufmunterungsbediirftlgen Zahnfleisches, es beseitigt die Gewebstrümmer die aus den Ge schwüren stammen, und es beschleunigt die Heilung der Wunde, die der Zahnarzt Hervorrufen mußte. Es lag ferner nahe, die Kohlensäure ganz allgemein gegen Hautkrankheiten anzuwenden, deren tiefere Ursache in einer mangelhaften Funktion der Gewebe zu suchen ist. In Dresden konnte das Gas sogar zur Beseitigung des Haarausfalls an gewandt werden. Es betätigte sich also auf einem Gebiete, wo Gesundheits- und Schönheitspflege gleichbedeutend ist. Schließlich verwendeten Professor Arnold und seine Mit arbeiter die erwärmte Kohlensäure erfolgreich bel Rheuma kranken, die mlt Heißluft und Rotlicht. Massage und Bewe- gungsbchandlung nicht kuriert werden konnten, also in aus gesprochen hartnäckigen Fällen. Salpeter aus der Lust Der Nichtfachmann fürchtet die fressende Schwefelsäure. Er sieht, wie sie alles organische Leben vernichtet, wie sie das feste Holz in schwarze Kohle verivandclt. Der Chemiker aber weiß, daß die Schwefelsäure eine unentbehrliche Helferin bet einer Unmenge von chemisch» Umsetzungen ist. Deshalb ist er auf Ne angewiesen, und er kann nicht auf sie verzichten, obwohl sie früher gänzlich und ausschließlich aus dem Auslande be zogen werden mußte. Natürlich hat man Im Zuge des Vier- jahrcsplanes versucht, den wertvollen Stoff aus heimischen Quellen zu gewinnen. Das ist bereits zum Teil gelungen. Man zieht nämlich aus Rauch-, Schwel-, Koks- und anderen Gasen den Schwefel heraus, der bislang ungenützt in die Luft entwich und gar noch zu ihrer Verschlechterung beitrug. Man kann von vornherein mit ziemlicher Genauigkeit sagen, wieviel Schwefel sich auf diesem Wege beschaffen lätzt, denn man weiß, daß nahezu alle Brennstoffe ihn enthalten. Aber man weih auch, daß die Gewinnung niemals «in gewisses Höchstmaß überschreiten kann. Und wo soll nun -er fehlende Rest Her kommen? Die Wissenschaft hat sich dadurch geholfen, daß sie — wie die „Rundschau Deutscher Technik" berichtet — die Schwefelsäure durch die Salpetersäure ersetzt. Das ist gewiß nicht immer möglich. Immerhin können wir diese Droge in beliebiger Menge erzeugen, indem wir den Stickstoff der Luft in Ammoniak verivandeln und diesen nach gewisser Verarbei tung In Wasser leiten. Starker Erdstoß In Bosnien Einsturz einer unterirdischen Kalkhöhle? Belgrad, 4. April. Ein stärkeres Erdbeben erschreckte in der Sonntagnacht um 22.20 Uhr die gesamte Einwohnerschaft der bosnischen Stadt Banja Luka. Viele Bewohner verbrachten aus Angst vor neuen Erdstößen die ganze Nacht im Freien. Auch In den Dörfern der Umgebung wurde ein starker Erdstoß verspürt. Personen sind anscheinend nicht zu Schaden gekom men. Man glaubt, daß «ine der großen unterirdischen Höhlen dieser Kalkgegend zusammengestürzt ist. Kleine Lknonilc Mittwoch Amtsübernahme d«s Relchsprolektors. Am Mittwoch, ö. April, übernimmt der Reichsprotektor für Böhmen und Mähren, Reichsminister Freiherr von Neurath, feine Amtsgeschäfte in Prag. Die Amtsübernahme findet in öffentlicher und feierlicher Form statt. Ablösung der deutschen Truppen im Protektorat Böhmen und «ähren. Nachdem im Protektorat Böhmen und Mähren die Ord nung und Sicherheit hergestellt ist, hat der Führer und Oberste veßehlshaber der Wehrmacht ungeordnet, daß ein Teil der dort Singesehten Truppen wieder In seine Friedensstandorte abrückt. Der Abtransport dieser Teile hat bereits begonnen. Di« Goethe-Medaille für Dr. vumk«. Der Führer verlieh dem Reichsgerichtspräsldenten Dr. Dr. k. L Erwin Bumke anläßlich seiner zehnjährigen Tätigkeit als Präsident des Reichsgerichts in Anerkennung seiner Verdien e um die deutsche Rechtswissenschaft die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Eimveisuug der ««»ernannten Reichsrichter aus der Ostmark. In einer Feierstunde im festlich geschmückten Plenar- sttzungssaal des Reichsgerichts wies am Vw"tag Reichsjustiz« Minister Dr. GUrtner die neuernannten Reichsrichter aus der Ostmark in ihr hohes Amt ein. Ausgeglichener ReWhaushaliplan flir 1SZS Berlin, 4. April. In der letzten Nummer des Retchsgesetz- blattes II ist das Gesetz über die Haushaltsführung im Reich im Rechnungsjahre 1939 verkündet worden. Es bildet die Grundlage für die Haushaltsführung in den, am 1. April 1939 beginnenden neuen Rechnungsjahr. Der Reichshaushaltsplan l>at wegen der finanziellen Auswirkungen, die sich aus der Eingliederung der Ostmark und des Sudetenlandes und aus der Schaffung des Protektorates Böhmen und Mähren ergeben, noch nicht in allen Einzelheiten endgültig festgestellt werden kön nen. Das Gesetz enthält demgemäß entsprechende Ermächtigungen des Reichsministers der Finanzen. Der Reichsminister der Finanzen wird außerdem ermäch tigt, die folgenden Garantien zu übernehmen: Zur Förderung des deutschen Außenhandels bis zum Höchst betrag von 500 Millionen RM„ zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen des Vierjahresplanes sWirtschastsaufbau) bis zum Höchstbetrag von 209 Millionen NM., zur Ordnung des Marktes für Eier und Schlachtgeflügel bis zum Höchstbctrag von 80 Millionen RM., zur Einlagerung von Kartosselerzeugnissen bis zum Höchst betrag von 25 Millionen RM., zur Ordnung des Marktes für Getreide, Hülsensriichte und Futtermittel bis zum Höchstbetrag von 300 Millionen RM., ' zur Förderung von Arbeitsbcschassungsmaßnahmcn aus dem Gebiete der Landeskultur bis zum Höchstbctrag von 100 Millionen RM.. zur Erfüllung der nach Ucbcrgang des preußischen landwirt schaftlichen Siedlungsvcrmögcns auf das Reich auf Grund des 8 3 des Preußischen Landcsrentenbankgesetzcs vom 1. August 1931 (Preußische Gesetzsammlung Seite 154) übernommenen Verpflichtung zur Gewährleistung der Ver bindlichkeiten, die der Landesrentenbank aus der Ausgabe der Inhaberschuldverschreibungen erwachsen, sowie zur Förderung des Landarbeiterwohnungsbaues bis zum Höchstbetrage von 250 Millionen NM. Der Relchshaushaltsplan für 1939 wird, wie wir aus dem Reichssinanzministerium erfahren, trotz außergewöhnlichen Fivanzbedarss des Reiches vollkommen ausgeglichen sein. Der Ausgleich wird erreicht durch strengste Sparsamkeit bei den Ausgaben der gesamten öffentlichen Berwaltung, durch weitere Aufwärtsentwicklung des Steueraufkommens des Reiches, durch das Steuergutscheinversahren im Rahmen des neuen Finanzplanes. Die „Liste unerwünschter und schädlicher Msik" Der Präsident der Relchsmusikkammer hat die Anordnung zum Schutze musikalischen Kulturguts in einer neuen Fassung erlassen. Musikalische Werke, die dem nationalsozialistischen Kulturwillen widersprechen, werden danach von der Reichs- muslkkammer in einer „Liste unerwünschter und schädlicher Musik" geführt. Die Entscheidung über die Aufnahme in die Liste trifft die R e t ch s m u s i k p r ii f st e l l e nach Anhörung des Präsidenten der Relchsmusikkammer. Die in die Liste auf genommenen Werke dürfen nicht verlegt, vertrieben oder auf geführt werden. Unter die Anordnung fallen sowohl deutsche als auch ausländische Werke. Das Verbot des Vertriebes er streckt sich nicht auf die Ausfuhr und den Durchgangshandel. Da die Tätigkeit der Wandermusiker der Pfalz nicht als Verbreitung musikalischen Kulturguts angesehen wird, hat sie der Präsident der Reichsmusikkammer aus der Relchsmusik kammer ausgegltedert. Die Mitglieder der Relchsmusikkammer sind zur Bestätigung als Wandermustker nicht mehr berechtigt. Der Ersatz abgebrochener Eisenzäune Keine Verwendung von Nadelschnittholz. Um dem Eisenmangel abzuhelfen, sind von Derwaltungs- und Parteidtenststellen in den letzten Monaten die verschie densten Maßnahmen zur vermehrten Schrottgewinnung getrof fen worden. Diese Maßnahmen sind nach wie vor notwendig. Da Inzwischen aber das Holz, und zwar vor allem das für Bauzwecke bestimmte Nadclschnittholz ebenfalls sehr knapp ge worden ist. muß von Fall zu Fall darauf geachtet werden, daß die getroffenen Maßnahmen nicht zu einem erhöbten Verbrauch an kontingentiertem Nadelschnittholz führen. So ist es zur Zeit nicht vertretbar, daß die zur Schrottgewlnnung abzubre chenden Türen, Hoftore. Zäune usw. durch Schnittholzbauweisen ersetzt werden. Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Vauwirtschaft. Dr. Todt, hat daher angeordnet, daß die im Zuge der Schrottgewinnung zum Abbruch kommenden Eisen teile nicht aus Nadelschnlttholz ersetzt werden dürfen. MmettändMe Zustlzverwaltuna übernommen Ab 1. Mai M deutsches Recht Memel, 4. April. Die memelländische Justizverwaltung Ist von der deutscl-en Retchsjustizverwaltung übernommen worden. Ab 1. Mai tritt im Memellande das Reichsrecht, auch für das Straf- und Ztvilvcrfahr«n, in Krast. Die erforderlichen organi satorischen Aenderungen sind bereits in Angriff genommen werden. Vollstreckung eines Todesurteils Berlin, 4. April. Am 3. April 1939 ist der am 15. Dezem ber 1907 geborene Johann Vlcnovsky hingerichtet worden, der durch Urteil des Sondergerichts Wien vom 20. März 1939 wegen Mordes zum Tode verurteilt morden ist. Johann V. hat am 18. März 1939 den Landesgerichtsrat Dr Crammer in seinem Amtszimmer im Iugendgerichtshof in Wien aus Groll über eine von diesem gefällte sachgemäße Ent scheidung durch einen Schuß getötet und den Im Zimmer mit- anwesenden Referendar Dr. Haertl durch einen weiteren Schuh schwer verletzt. Der Keiler am Kaffeetifch Büdingen, 4. April. Ein Iagdpächter aus Franksurt-M. saß mit seiner Frau und einigen anderen Iagdgästcn am Kaffee tisch in seiner Jagdhütte In der Nähe des Dorfes Bindsachsen, als plötzlich mit großer Wucht die Tür aufgcstoßen wurde und ein Keiler hercinstürmic. der von wildernden Hunden verfolgt wurde. Tisch und Stühle und das Kaffeegeschirr flogen bunt durcheinander. Der Schwarzkittel wollte nun schleunigst wie der ausreißen und sein Heil in der Flucht suchen, doch kam ihm die Frau des Iagdpächters dadurch zuvor, daß sie die Iagdbüchse ihres Mannes ergriff und den flüchtenden Keiler auf etwa 20 Meter Entfernung noch durch einen gutgezielten Schuß zur Strecke brachte. Präsident Lebrun wird erneut kandidieren. Nach einer Havasmeldung sott sich Präsident Lebrun be reit erklärt haben, am 5. April in Versailles erneut für den Präsidcntenstuhl zu kandidieren. Senator Godart Gegenkandidat Lebruns. Nach einer Havasmeldung ist Senator Justin Godart ent schlossen, sich am 5. April In Versailles zur Präsidentenwahl zu stellen. Chamberlaln lehnt Zwangsregistrlerung ab. Im Unterhaus lehnte Ministerpräsident Chamberlain er neut die Zwangsregistrierung ab. Rotspanisch« Anarchisten in Bordeaux verhaftet. In Bordeaux wurden von der Geheimpolizei fünf rot spanische Anarchisten verhaftet, die einen bewaffneten Raub überfall auf «ine große Bank geplant hatten. Guy-la-Ehambr« will «nglisch-französische Zusammenarbeit lm Flugzeugbau zustandebring«n. Der französische Lustfahrtminlster Guy-la-Chambre ist am Montagnachmittag im Flugzeug nach London abgereist. In seiner Begleitung befanden sich mehrere technische Sachverstän dige. Guy-la-Chambre wird zwei Tage In London bleiben. — Wie der „Paris Sotr" in diesem Zusammenhang aus London mitteilt, wolle Guy-la-Chambre eine Zusammenarbeit der Pro duktion in England und In Frankreich zustandebrtngen. Tragischer Retteriod der prlnzesfin Ma Oldenburg Eutin, 4. April. Die Familie des SA Standartenführer» Erbgroßherzog von Oldenburg in Lensahn bei Eutin wurde von einem schweren Echicksalsschlag heimgesucht. Die Ikjähr. Prinzessin Rixa von Oldenburg, eine begeisterte Iugendreiterin, di« sich schon manchen Erfolg bei Reiterturnieren geholt hatte, war am Sonnabendnachmittag von Hans Lensahn fortgcritten. Als die Prinzessin am Abend noch nicht zurückgckehrt war, wurden sofort die Wehrmacht und die SA alarmiert. Erst am Sonntagvormittag gelang es, das Mädchen im Lensahner Ge hölz aufzufinden. Ihr Pferd hatte einen Herzschlag erlitten, so daß die Reiterin bei dem plötzlichen, nicht erwarteten Zu sammenbruch des Pferdes so unglücklich stürzte, daß sie einen tödlichen Schädelbruch davontrug. Siebenjähriger von einer Lawine verschüttet Innsbruck, 4. April. Am Sonntag ereignete sich auf dem westlich der Seckargrube gelegenen Teil der Nordkctte ein Lawinenunglück, dem ein junges Menschenleben zum Opfer fiel. Die Lawine löste sich unterhalb des sog. Langen Sattels und raste über einen Hang zu Tal, der zu gleicher Zeit von mehreren Skifahrern überquert wurde. Don den nieder gehenden Schneemallen wurde der 40jährige Kaufmann Franz Unterkircher und sein siebenjähriger Sohn erfaßt. Während der Junge unter dem Schnee begraben wurde, kam sein Vater auf die Oberfläche zu liegen. Einer sofort abgegangenen Ret tungsmannschaft gelang es. Unterkircher mit schweren Beckcn- und Beinbrüchen aus der Lawine zu bergen, während der Junge bis zum Abend noch nicht gefunden werden konnte. An den Rettungsmaßnahmen nahmen neben Soldaten und Gendarmerie auch Teile der Innsbrucker SA-Gcbirgsiäger- standarte teil. Infolge der großen Ausdehnung der Lawine, die eine Länge von fall 1000 Meter ausweist und stellenweise acht bis zehn Meter tief ist, gestalteten sich die Rettungsarbciten sehr schwierig. Geheimnisvoller Gisttod Meter Männer Pose», 4. April. Ei» Schlosser, dessen Frau Selbstmord begangen hatte, sprach mit seinem Schwiegervater zusammen in einer Gastwirtschaft reichlich dem Alkohol zu. Als beide In der Wohnung angelangt waren, mußte ein Arzt gerufen wer den, der aber nur noch den Tod des Schlossers fcstllellen konnte. Der Schwiegervater mutzte ins Krankenhaus geschasst werden, er starb ebenfalls bald darauf. Man nimmt an. daß der Schlosser in selbstmörderischer Absicht Gift zu sich nahm und der Schwiegervater versehentlich aus demselben Glase ge trunken hat. Ungeklärter Brand auf britischem Dampfer London, 4. April. Der regelmäßig zwischen Hcyisham an der englischen West küste und Belfast verkehrende Passagierdampfcr „Duke of Lancester" und der Frachtdompser „Slieve Bernagh" wurden am Montagvormittag bei ihrer Ankunft In Belfast von einem großen Aufgebot von Kriminalbeamten empfangen, die die Reisenden daran hinderten, an Land zu gehen. Aus dem Frachtdampfer war auf der Nähe der Insel Man ein Brand ausgebrochen, der von der Mannschaft aber bald gelöscht wer den konnte. Als Täter werden irische Extremisten vermutet, die, witz.man annimmt, sich auf einem der beiden Schiffe be fanden. Nach eingehender Untersuchung aller Reisenden gab die Polizei erst In den Mi"agsstunden die'Landunaserlanbnis flir die Passagiere. Die Täter konnten bisher nicht s c st - gestellt werden. In der Nähe des Londoner Zentralbahnhoss entdeckte «in Schaffner eines vollbesetzten Autobusses einen Koffer mit Explosivstoffen. Der Fobrer des Wooens oab sofort Vollgas und fuhr zur nächsten Pnli-ciwacke. Do>t wu' de der Koffer schleunigst unter Wasser gesetzt, um eine Explosion zu verhindern. Dor dem englischen Hauptstrafaerickt Old Ballen in Lon don hatten sich nm Montag wieder sieben irilcke Ertremistcn. die unter der Anklage des Hochverrats standen, zu ver antworten. Nach kurzer Sitzung wurden die Annelllggten zu Zuchthausstrafen bis zu zehn Jahren verurteilt. Glashütte nledergebrannt Neustadt a. Rennsteig, 4 April. Ein Großfener äscherte die Glashütte einer hiesigen Firma ein, die 90 Arbeiter be schäftigt. Ein großer Teil der Fertigsabrikale konnte in Sicher heit gebracht werden. Das Feuer Ist oller Wahrscheinlichkeit nach auf das Auslaufen flüssige» Glases aus einer Wanne zurück,»führen. Man hofft, den Betrieb bald wicderaufnehmcn zu können. isjährloer erschlägt und beraubt den eigenen Vatek Karlsbad, 4. April. Am 25. März war der Gemeinde sekretär Friedrich Rauchsuft in der Nähe des Dorfes Welm- schloß bei Saaz in einer Wiese tot aufgefmHcn worden. Die Ermittlungen der Mordkommission ergaben, daß es sich um einen mit bestialischer Roheit ausgeführten Raubmord handelt. Rauchfuß hatte durch Schläge mit einem Holzbeil tödliche Kopf verletzungen erlitten. Als Tater konnte der eigene Sahn des Erdmordeten, der fünfzehn Jahre alte Fritz Rauchfuß, festgestellt weiden, der nach hartnäckigem Leugnen schließlich ein Geständ nis ablegte. Er hat danach am Abend des 24. März seinen Vater durch sieben Hiebe mit einem Beil erschlagen. Als Grund der Tat gab der jugendliche 'Mörder Furcht vor Strafe wegen schwerer Schulverfchlungen an. Der Vatermörder, der nach Brüx in das Gerichtsgesängnis eing.liescrt wurde, hatte seinem Opfer auch die Taschen nusgcplündert und ihm Brieftasche, Geld und Uhr abgenomme».