II. Das Eisen als Konstruktionsmaterial der Gegenwart. A. Die allgemeinen Eigenschaften von Kolieisen, von Sclnveifs- untl Flufseisen. (Farbe, Struktur, Härte, Elastizität, Schwindmafs, Ausdehnung, Gewicht.) Das Eisen zerfallt, wie bei der Klassifikation des Eisens auf Seite 24 schon angegeben wurde, in zwei Hauptgruppen: I. Roheisen, II. Schmied bares Eisen. I. Roheisen. Bei den Roheisensorten ist aufser dem w e i f s e n und grauen als Zwischenstufe noch das halbirte Roheisen zu nennen. Das weifseste Roheisen mit chemisch gebundenem Kohlenstoff bis zu 5 Proz. und einem Mangangehalte von 3 bis 20 Proz. nennt man Spiegel eisen, wegen seiner im Bruche ausgezeichneten grofsen Spiegelflächen; es ist äufserst spröde und von einer Härte, dafs es von den besten Feilen nicht an gegriffen wird. Diesem zunächst stellt das weifsgare Eisen, während weiter das blumige Roheisen von bläulich grau-weifser Farbe und schwach strahligem Gefüge einen merklichen Uebergang ins graue Roheisen vermittelt. Das 1 u c k i g e Roheisen , ebenfalls bläulich grau - weifs, ist löchrig und hat dabei zackig körnige Textur. Mehr und mehr ins Graue spielend, dabei porös, jedoch von ziemlich ebenem Bruch, nennt man grelles Roheisen, wel ches den ausgesprochensten Uebergang vom weifsen zum grauen Roheisen bildet, aber zum Bearbeiten mit der Feile, dem Bohrer u. s. w. noch zu hart ist. Das gemeine, graue oder gare Roh- oder Gufseisen wird, dunkelgrau mit zahlreichen Graphitblättern und glänzend blättrigem Bruch, mit Nr. I bezeichnet; Nr. III ist dagegen lichtgrau und feinkörnig. Ein zum Hartgufs sich besonders eignendes Gemenge von grauem und weifsem Roheisen wird als halbiertes bezeichnet und hat dasselbe eine ziem lich feinkörnige Textur mit dunkleren, graphitreicheren, rundlich gröfseren oder kleineren Punkten oder Flecken in weifs-grauem Grunde. Das Gufseisen wird bei hinlänglicher Schmelzhitze so dünnflüssig, dass es in die zartesten Falten der Gufsform eindringt, und so Güsse von der aus-