192 Die Eisenkonstruktionen der Gegenwart. Strebepfeilers ein gufseiserner, nahezu 3 m hoher, auf einer Unterlagsplatte beweg licher Täger g angebracht, auf dessen Kopf das Tau liegt und hierbei jederzeit mit der Senkrechten einen gleichen Winkel bildet; Fig. 250 stellt dies im Detail dar. Das Aufhängetau besteht von seiner Vereinigung an mit der Hängestange bis zu seiner Endigung in den doppelten Kranz von Schmiedeisen aus zwei Teilen, welche aus Eisendraht bestehen und über dem Kopfe des vertikalen Trägers durch zwei bandartige Schmiedeisen verbunden sind; die letzteren sind bogenartig gekrümmt und tangieren die geneigten Richtungen der beiden Tauteile. Von der Stelle an, wo das Tau das Dach trägt, nimmt es bei x (Fig. 249) eine horizontale Richtung an. Es ist so angefertigt, wie die Taue bei Hängebrücken mit Umwickelung, und an beiden Enden mit Schlingen behufs gegenseitiger Verbindung versehen; sie sind mit Hülsen bekleidet, um dem Taue, wie dies in Fig. 251 sichtbar ist, durch Keile die nötige Spannung geben zu können. Der Durchmesser der Drahtseile wurde in bezug auf die zu tragende Last so berechnet, dafs jeder Quadratmillimeter des Querschnittes nur einen Zug von 15 kg zu widerstehen hat, was beiläufig nur ein Drittel seiner absoluten Widerstandsfähigkeit beträgt. Fig. 250. Fig. 252. Was die Holzkonstruktion anbetrifft, so sei hier nur erwähnt, dafs die Haupttragsparren des Pfettendaches am Fufse durch zwei beigelegte Bohlenstücke aus Eichenholz, verstärkt sind, weiter oben (von c nach b) Fig. 249 bestehen sie aus doppelt neben einander liegenden Hölzern, welche von einander so weit entfernt sind, dafs das Tragtau zwischendurch geführt werden kann, von b ab aufwärts ist der Haupttragsparren (20/10 cm stark) einfach und erhält seine Verstrebung von den Hängesäulen aus; um jedoch von den sonst hier notwen digen Zapfenlöchern bezw. Versatzungen nicht geschwächt zu werden, sind bei a zwei Bohlenstücke angelegt und mit den Streben verbolzt. Die Haupttrag sparren werden unter sich durch vier Reihen kräftiger, gegen ihre Mitte ver stärkter Spannriegel verspreizt; gegen den Fufs des Haupttragsparrens über nimmt dieselbe Funktion ein Riegel, welcher zugleich die Querhölzer für die Fensterrahmen des rings herumgehenden Oberlichtes aufzunehmen hat. Alles übrige möchte durch die beigegebene Zeichnung hinreichende Erläuterung fin den; Fig. 252 stellt den Fufs der mittleren Hängesäule bei x im Detail dar; das hier unter einem eisernen Schuh fortlaufende Seil ist auch in Fig. 253 an gedeutet, der hier dargestellte Schnitt durch xy verdeutlicht die Form der die Haupt tragsparren verspreitzenden Spannriegel und die Verspannung der Hängesäulen unter einander.