IV. Dächer aus Holz und Eisen. Die Konstruktion der Dächer aus Holz wurde bereits im II. Teile dieses Werkes eingehend behandelt, und wurde bei den Dachungen mit Häng- und Sprengwerken, ganz besonders aber bei den Hallendächern darauf aufmerksam gemacht, wie grofs die Vorteile sind, welche man bei solchen Konstruktionen durch Beihülfe von Eisen gewinnt. Dabei können, wie dies eingehend erörtert wurde, solche Verbandstücke, welche nur mit relativer Festigkeit in Anspruch genommen werden, als Sparren, Pfetten u. s. w. aus Holz hergestellt werden, während alle diejenigen, bei welchen es hauptsächlich nur auf Zug- und Druck festigkeit ankommt, aus schmiedbarem Eisen, beziehungsweise aus Gufseisen an gefertigt werden. Solche Dächer gewähren bei grofser Leichtigkeit und eleganter Erschei nung einen hohen Grad von konstruktiver Sicherheit und sind dabei relativ wohlfeil; jedoch mufs man bei ihnen von der Bedingung absoluter Feuersicher heit abstrahieren, was in den meisten Fällen auch geschehen kann, da die betreffen den Dächer zu ernsten Feuersgefahren nur selten Veranlassung geben. Die Verwendung hölzerner Sparren und Pfetten gestattet aber auch eine äufserst einfache und bequeme Befestigung der Einlattung und Verschalung für das später zu befestigende Deckmaterial und möchte bei unseren gegenwärtigen Bauverhältnissen die kombinierte Holz- und Eisenkonstruktion auf unsere Dachkonstruktionen besonders da äufserst warm zu empfehlen sein, wo es sich um Herstellung von Hallendächern handelt, bei welchen die Bedingung eines benutzbaren Dachraumes ausgeschlossen erscheint. *) Figur 215 (S. 178) giebt ein Dach an von nur 7,20 m lichter Raum tiefe. Das mit Schiefer eingedeckt gedachte Dach benötigt nur eine First- pfette und zwei am Fufsende der Sparren angeordnete Fufspfetten, wenn, wie dies hier geschehen, als Sparrenprofil 12/15 cm und das Profil der Pfette 15/18 cm angenommen ist. Zur Aufhebung des Sparrenschubes und zugleich zur Ver ankerung der gegenüber liegenden Umfassungsmauern ist ein Zuganker an- *) Hallendächer: II. Band, S. 226 u. s. w.