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k^otirsn 1^riur«nUe deslekllgen Isekeekiseke» feslungsive«»!« Anläßlich des Tages der Wehrmacht gab am Sonntag nachmittag die Heeresverwaltung das sonst für den Zutritt gesperrte großer tschechische Hauptsestungswerk Hose berg bei Grulich zugunsten des Wintcrhilfswcrbcs zur Besichtigung frei. Wohl hatte man damit gerechnet, dah diese Freigabe am Sonntag einen Menschcnstrom nach Neulich führen würde, wie Ihn die kleine Kreisstadt im südlichen Aus läufer des Schneegebirges noch nie gesehen hatte, doch wurden die höchstgespannten Erwartungen bei weitem Übertrossen. Tausende von Volksgenossen liehen sich diese günstige Gelegen heit, ein größeres, von den Tschechen gebautes Festungswerk zu besichtigen, nicht entgehen. Es war eine ivahre Völker wanderung, die schon vom frühen Sonntagvormittag an aus dem Sudetengau und der benachbarten Grafschaft Glatz ein- seht«. Vor dem oberen Eingang der Bergfestung stauten sich die Menschen und warteten geduldig stundenlang bis die Reihe an sie kam und sie Einlaß erhalten konnten, da >a durch die engen Pforten immer nur einzelne In das Festungswerk ein gelassen werden konnten. Im Festungswerk selbst, das durch eine elektrische Lichtanlage erleuchtet war. übernahmen unsere Feldgrauen die Führung, wiesen aus die weitverzweigten Gänge des oberen Werkes hin und ließen dann die Besucher neben dem Aufzugsschacht die 72 Meter in die Tiefe führende Treppe mit 283 Stufen HInaWeigen. Unten empfing die Be sucher ein weitverzweigtes Labyrinth von Gängen, die zu den Kasematten und Gewölben führen, wo -le tschechische Heeres verwaltung tief Im Schoße -er Erde genügend Raum für die hier unterzubrkngenden Regimenter. Munition und Vorräte geschaffen hatte. Immer durch einen Kilometersangen gewölb ten Gang längs -er Feldbahngleise vorbei an einem Umschlag bahnhof dahlnschreitend, erreichten schließlich die Besucher das am Fuße des Hofeberges gelegene untere Eingangswerk, um hier kurz vor der Stadt Grulich wieder ins Freie zu gelangen. Wohl konnte nur ein Bruchteil des großen Werkes der Ocfscnt- lichkcit gezeigt werden, doch ließ auch schon dieser kleine Aus schnitt für die Besucher das gigantische Ausmaß des Festungs werkes erkennen. Die Prager pollzeldlreklion stellt Greuel- meldungen richtig Schuhhästttnge zum großen Teil wieder auf freiem Fuß Prag. 21. März. Das Tscl-echische Preßbüro teilt amtlich mit: Die Prager Polizeidirektion stellt nut Rücksicht auf ver schiedene Gerüchte, besonders betreffs Gerüchten in der auslän dischen Presse fest, daß vom 15. März dieses Jahres in Prag und auf dem Lande eine bestimmte Anzahl von Personen, in der Hauptsache Kommunisten und Devisenschieber, in Schutzhaft genommen worden sind, daß aber diese Personen nach durch geführten Verhaftungen nach und nach wieder auf freien Fuß gesetzt würden, was schon In großem Maße geschehen ist. Die Sicherstellung dieser Personen wurde ausschließlich von der hiesigen Polizei bzw. von der hiesigen Gendarmerie durchge führt. Bezüglich der angeblichen Zahl von Selbstmorden bzw. Selbstmordversuchen betont die Prager Polizcidirektiou nach drücklich. daß die Statistik der Selbstmorde keine Zunahme aus weift. Schließlich wird ausdrücklich erwähnt, daß kein einziges Konzentrationslager in Böhmen oder Mähren errichtet wor- TschechWer Geireidehandel judenrein Prag, 21. März. Die tschechische Getrcidegesellschast hat mit sofortiger Wirksamkeit alle jüdischen Verkäufer und Kom missionäre ausgeschlossen. Die jüdisckpm Mitgliecdr des Präsi diums und des Verwaltungsrates haben ihre Aemter zur Ver fügung gestellt. Die jüdischen Exporteure wurden aus dem Verzeichnis der zugolassenen Exporteure gestrichen. Savas muß Dementi wiedergeben Paris, 21. März. D'nt Agentur Havas meldet aus Chi- kago, der Sekretär Veneschs. Hitchcock, habe Gerüchte demen tiert, denen znfolge amerikaniscl-e Tschechen und Slowaken unter der Präsidentschaft Veneschs in den Vereinigten Staaten eine provisorische Regierung bilden würden. Ser Reiseverkehr nach Nähmen und Mhren Durchlabscheine für die Einreise Berlin, 21. März. Ab Dienstag, 21. März, werden von den Staatspolizeileitstellcn und Staatspolizeistellcn Durchlaßscheine für die Einreise nach Böhmen und Mähren ausgestellt. Durchlaßschcine werden zunächst für Personen ausge stellt, die a) nachweislich In Böhinen oder Mähren ihren Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt haben und dorthin zurückkehren wollen; b) nachweislich wegen Todes oder schwerer Erkrankung naher Verwandten in Böhmen und Mähren dorthin zu reisen beabsichtigen; e) die Notwendigkeit zur Reise nach Böhmen und Mähren aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen durch ein« entspre chende Bescheinigung des Reichswirtschaftsministeriums oder der zuständigen Industrie- und Handelskammer, soweit diese hierzu vom Reichswirtschastsministerium ausdrücklich ermächtigt ist. vorzulegen. Für alle anderen Personen bleibt die Einreise nach Böh men und Mähren weiterhin gesperrt. Klein« Lkroniic Glückwunschtelegramm Francos an Hitler. Generalissimus Franco hat dem Führer seine Glückwünsche zur friedlichen Wiedereinbeziehuna alten Reichsgebietes in Großdeutschland ausgesprochen, wofür der Führer telegraphisch seinen Dank übermittelt«. Der Tag der deutschen Kunst. Mit der Durchführung des Tages der deutschen Kunst 1939 hat der Führer wieder den Gauletter des Traditionvgaues, Staatsminister Adolf Wagner, beauftragt. Hühnlein sprach in Sonthofen. Zum Abschluß des ersten Tages der Arbeitstagung der Kretsleiter und Gauamtsleiter in Sonthofen sprach der Korps führer des NSKK, Retchsletter Hühnlein. Reu« Uniform und Rangordnung für di« Politischen Letter. Hauptamtsleiter Mehnert, der Leiter des Hauptorgantsa- ttonsamtes der NSDAP, sprach auf der Großdeutschen Tagung der Kreisleiter und Gauamtsleiter in Sonthofen über den Stnn, die Gründe und die Notwendigkeiten der neuen Uniform und Rangordnung für die Politischen Leiter der NSDAP. Ehepaare mit erwachsenen Kinder» Die steuerliche Behandlung der Zukunstssicherung I» der Oeffentlichkeit bestehen vielfach Unklarheiten über die neuen Steuergruppen des Einkommensteuergesetzes. Ehe paare mit erwachsenen Kindern glauben, daß sie In die neue Steuergruppe II sallen und daher mehr Steuern bezahlen müßten, und auch Ehepaare, deren Kinder gestorben sind, rechnen sich zur Steuergruppe II. Demgegenüber stellt die „Deutsche Steuerzcitung" nochmals fest, das verheiratete Per sonen, aus deren Ehe Kinder hervorgegangen sind, nicht in die Steuergruppe II fallen. Ehepaare, deren Kinder erwachsen sind, sallen daher ebenso in die Steuergruppe III wie Ehe paare, deren Kinder gestorben sind. Sie zahlen nach der neuen Gruppcneinteilung nicht mehr Einkommensteuer als bisher. Aus den neuen Lohnsteuer-Durchführungsbestimmungen ist noch die Regelung für die Zukunftssicherun gen van Arbeitnehmern nachzutragen. Im Rahmen der modernen Gestaltung der betrieblichen Fürsorge für die Gesolgscl-astsmitglieder nimmt die Zukunstssicherung gegen Tod, Krankheit. Alter und Invalidität eine überragende Stel ¬ lung ein. Ihr Wesen besteht darin, daß in großem Umfange von den Arbeitgebern Beiträge zu Bersicherungs- und Ver sorgungseinrichtungen zr^gunsten der Gesolgschastsmitglicder geleistet werden. Die lohnsteuerliche Behandlung der Arbeit- gebcrbeiträge zu diesen Einrichtungen war bisher nicht aus drücklich Im Gesetz geregelt. Die Grundsätze sind durch die Verwaltung und Rechtsprechung entwickelt worden, wobei sich jedoch der Mangel einer ausdrücklichen gesetzlichen Regelung fühlbar machte. Jetzt Ist deshalb erstmalig dieser Fragenkreis ausdrücklich geregelt worden. Die Regelung bringt nichts grund sätzlich Neues, sie lehnt sich weitgehend an die bisherige Ner- waltungspraxis an. Beiträge für die Zukunstssicherung des Arbeitnehmers, die der Arbeitgeber leistet, gehören zum Ar beitslohn, auch wenn aus die Leistungen aus der Zukuults- sichcrung kein Rechtsanspruch besteht. Neu iss jedoch die Bestim mung, -aß bei Pauschalversicherungen die Paulchalleiltung des Arbeitgebers auf die Zahl der begünstigten Arbeitnehmer aus zuteilen ist. Nicht zum Arbeitslohn gehören nach wie vor Aus gaben für die Zukunstssicherung, die aus Grund gesetzlicher Verpflichtung geleistet werden oder die nur dazu dienen, dem Arbeitgeber die Mittel zur Leistung einer dem Arbeitnehmer zugesagten Versorgung zu versessen. Llrkundenbeschaffung für Verlobte Dem Beauftragten der Deutschen Evangelischen Kirchen kanzlei für das kirchliche Archiv- und Kirchenbuchwesen ist aus Anfrage vom Reichsminister des Innern folgendes mitgetcilt worden: „Die Verlobten haben die nach 8 19 der Ersten Aus führungsverordnung zum Personenstandsgesetz vorzulegenden Geburtsurkunden und die Heiratsurkunden ihrer Eltern auf eigene Kosten zu beschaffen. Können Eintragungen in das Fa milienbuch wegen fehlender Urkunden nicht gemacht werden, so darf der Standesbeamte diese Urkunden nicht etwa im dienstlichen Interesse bet anderen Standesbeamten oder Klr- chenbuchfiihrern anfordern; die Beschaffung der Urkunden ist vielmehr Sache der Ehegatten." Wer darf M Sauer nennen? Bauer (Bäuerin) darf sich nur der Besitzer eines Erbhofes nennen. Die Eigentümer oder Besitzer anderen land- oder forst wirtschaftlichen Grundeigentums heißen Landwirte. Die Berufs bezeichnung Winzer, Weingutsbesitzer usw. Ist auch durch das Reichserbhofgesetz nicht unzulässig geworden. Vauernkinder, die auf dem elterlichen Hof mitarbeiten, aber als Anerben nicht in erster Linie in Betracht kommen, werden vielfach als Iungbauern oder Iungbäuerin, auch als Bauernsohn oder Dauerntochter bezeichnet, so lange sie keine selbständige Bcrufsstellung innehaben (SlAZ). Vauernkinder, die in fremden Betrieben arbeiten, werden als Wirtschafts gehilfe (Gehilfin) bezeichnet. Was ist mit dem villener Wer? Durch die Einbeziehung Böhmens und Mährens in das deutsche Zollgebiet gehören auch die berühmten Brauereien in Pilsen zum deutschen Wirtschaftsraum. Bor dem Weltkriege wurden aus Böhmen jährlich 709 909 Hektoliter Bier ausge- führt Dabei handelte es sich hauptsächlich um Pilsener Bier. Inzwischen ist ein starker Rückgang der Ausfuhr eingetreten, die etwa auf ein Siebentel der Vorkriegszeit siel. Das Ein fuhrkontingent in das Altreich und die Ostmark ist seit Anfang des Jahres für die ehemalige Tschecho-Slowakei auf 136 000 Hektoliter festgesetzt worden. Der Vertrieb der Tabakerzeuaniffe aus dem Allreich in der Ostmark Nach wie vor nur durch die Tabakregle Berlin, 21. März. Die Nachricht, daß am 1. April 1939 die „Tabakgrenze" zwischen der Ostmark und dem Altveich fällt, ist unzutreffend. Tabakerzeugnisse können in der Ostmark nach nne vor nur vertrieben werden, wenn sie von der österreichischen Tabakregle eingeführt sind. Die Trafikanten in der Ostmark dürfen nur Erzeugnisse absetzen, die sie von der Tabakregle be zogen haben. Zuwiderhandlungen werden geahndet. Standbilder der salischen Kaiser lür Speyer Speyer, 21. März. Wie die „NAZ" meldet, kommt Reichs innenminister Dr. Frick im Laufe des Frühjahrs nach Speyer, um persönlich im Einvernehmen mit dem Landesamt für Denk malspflege in München, der Domverwaltung und der Stadt Speyer über die endgültige Placierung der von dem Kreuz- nacher Bildhauer Prof. Kauer im Auftrage des Reichsinnen- mtnisters gesämfjencn überlebensgroßen Standbilder der sali- schon Kaiserreihe zu entscheiden. Die Standbilder sind ein Ge schenk des Relchsinnenministers Dr. Frick. Wieder itallenlfkbe Landarbeiter ln Deutschland Erster Transport trifft am 21. März ein München, 21. März. Wie im Vorjahre werden auch in die sem Jahre wieder rund 37 000 italienische Landarbeiter in Deutschland eingesetzt werden. Der erste Transportzug mit 750 Arbeitskräften trifft am 21. März 1939 auf deutschem Reichsboden ein und wird in Rosenheim am Vormittag durch die zuständigrn Staats- und Paiteistellen feierlich empfangen. 42 Kinder leben Unglilcksmeldung glücklicherweise falsch Warschau, 21. März. Die Polnische Telegraphenagentur teilt mit, daß die in der polnischen Presse verbreitete Nachricht von einem Unglück in der Nähe von Krzemieniec, bei dem 42 Kinder ertrunken sein sollten, sich nicht bestätige. Belgrad, 21 März. Bei Vorführungen des Laibacher Aero klubs verunglückte der Mechaniker Nodobnlk tödlich mit «iner englischen Maschine, die aus einer Höhe von 15 Meter plötzlich absackte. Rückkehr der deutschen Teilnehmer am Oasenslug. Am Montagnachmittag trafen die deutschen Teilnehmer an dem Internationalen Oasenwettbewerb aus dem Berliner Zentralslughafen Tempelhof ein. Das deutsche Hllsswerk für Katalonien. Die Sendungen des deutschen Hilfswerkes für die Be völkerung Kataloniens, über die schon mehrfach berichtet wurde, nehmen ihren Fortgang. Nachdem am 11. März 670 000 Kilogramm Weizenmehl mit dem Sloman-Dampfer „Livorno" in Hamburg mit der Bestimmung nach Barcelona verschickt worden sind, kamen am 29. März weitere 530 009 Kilogramm Weizenmehl auf der „Procida" von derselben Linie zur Ver ladung. Schließung der amerikanischen Gesandtschaft In Prag. Wie Unterstaatssekretär Welles in der Pressekonferenz mitteilte, hat er am Montag den amerikanischen Gesandten In Prag angewiesen, die Gesandtschaft zu schließen und nach Uebergabe des gesamten Archivs an das Generalkonsulat Prag zu verlassen. Belgien erkennt Franco an. Dle belgische Regierung hat die endgültige Anerkennung der Franco-Regierung beschlossen. Der Zarenkoch verhungert Newyork, 21. März. In einer kleinen Dachkammer schlief ein müder Greis auf seinem Strohsack ins Jenseits. Der hin zugerufene Arzt konnte nur noch feststellen, daß er an völliger Entkräftung, hcrvorgerufen durch mangelhafte Ernäh rung, gestorben war. Seit vielen Wochen hatte sich niemand mehr um den Armen gekümmert, der krank darnicderlag und keinen Cent besah, um sich Nahrungsmittel Kausen zu können. Das war das Ende von Alexander Mallscheff, des Mannes, der einst der Leibkoch des letzten Zaren war. Als „Chef aller Küchenä;efs" hat er zahllose Staatsbankctte über wacht, die berühmtesten Leute der Vorkriegszeit, Kaiser und Könige, Fürsten und Minister, huldigten seinen Kochkünsten. Oft genug speiste er mit „Väterchen Zar" gemeinsam an der kaiserlichen Tafel. Dann mußte er fliehen, als die Revolution ausbrach. Solange er rüstig war, sand er in Amerika seinen Lebensunterhalt. Dann wurde er krank und konnte seinem Beruf nicht mehr nachgehen. In bitterster Armut und Not starb der Mann, der vor 25 Jahren der Küche eines Kaiser» Vorstand. Aul tragische Weise ums Leben gekommen Petzer (Riesengcbirgc), 21. März. Ein schweres Unglück hat sich im Riesengebirge ereignet. Als in der Fuchsbergbaude abends acht Gäste fehlten, telephonierte der Vaudenbesitzcr nach Petzer, damit eine Hilfskolonne nach dem Verbleib suchen solle. Die beiden Brüder Vorauer sowie Angehörige der SA. und des NSKK., im ganzen acht Mann, machten sich sofort aus deu Weg. Sie suchten den Zergrund ab. Diese Arbeit war ziemlich schwierig, weil der schmale Weg und der Bach vollständig einge- schncit waren. Weg und Bach bildeten eine einzige Schnee fläche. Während nun die Suchkolonne aus diesem Schneefeld weiter dahinschritt, gab plötzlich der Schnee nach, und der SA.» Mann Franz Doppelt aus Petzer rutschte mit den Schnocmasssn ab. Dabei geriet er unter diese und erstickte, bevor ihn noch seine Begleiter retten konnten. Auch Gustl Berauer befand sich in Gefahr und konnte sich nur mit Mühe aus den Schneemassen befreien. Inzwischen waren die Vernichten in einer Baude ein- gctrosfen, haben es aber unterlassen, ihrem Standquartier Mit teilung davon zu machen. Lieber Gesabr der Krankheit nicht aufgeklärt 600 RM. Geldstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung. Detmold, 21. März. Die Große Strafkammer hatte sich mit einem nicht alltäglichen Fall von fahrlässiger Körperver letzung zu befassen. Unter Anklage stand der 41 Iabre alte Alfred K. aus Lemgo. Zu ihm kam eine 64 Jahre alte Frau aus Kirchheide, die In Ihrer rechten Brust einen kirschgroßen Knoten etwa gegen Ende 1936 bemerkte, der zeitweilig schmerzte. K. stellte mittels „Augendiagnose" Schwächung von Herz und Nieren fest und, als die Frau ihn aus deu Knoten aufmerksam machte, erklärte er dielen für einen Karfunkel. Anfang November 1937 brach der j-tzt hühnereigroße Knoten an einer kleinen Stelle auf. eine dünn", gelbliche und übel riechende Flüssigkeit entströmte. Der Anoeklagte b/h.indelte den Knoten weiter als Geschwulst und bestrahlte mit einer Soluxlampe Obwohl den: Angeklagten Anfang 1938 der Ge danke kam. daß es sich nm Krebs handele, behandelte er weiter. Der Angeklagte behauptet nun. die Fran daraus hssmewiesen zu haben, sogar mehrfach, daß sie nun zum Arzt müsse, diese habe jedoch aus Angst vor Schneiden abgelehnt. Die Frau be streitet das. Der Angeklagte erklärte, er habe die Frau des wegen nicht zum Arzt überwiesen, weil die Wunde damals sehr groß gewesen sei. Durch die Bestrahlungen sei sie dann zurückgegangen, und nun habe er die Frau zum Arzt geschickt. Anfang Oktober 1938 kam die Frau ins Krankenhaus. Der als Gutachter vernommene Oberarat Dr. Hellmer lMüustcrl er klärte, daß..bereits im Juli 1937 die Geschwulst als Krebs habe erkannt werden müssen, spätestens aber bei Offen brechen. Der Angeklagte behauptet weiter, daß er die Fran, als er Krebs vermutet habe, zum Arzt geschickt habe. Hier stehen sich Aussage und Aussage gegenüber. Im übrigen ist zu erwähnen, daß die Bchandlnuoskarteikarte der Frau verschwunden ist. — Das Gericht erklärt die Fahrlässigkeit darin, daß er die Frau über die Art der Krankheit nickt auf geklärt habe, als er Krebs erkannt habe. Er wird diekerhalb wegen beruisfahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 600 RM. verurteilt. 150 RM. gelten durch die erlittene Untersuchungshaft als getilgt. Interessante ZwillinaSvererbung Karlsruhe, 21. März. Eine wohl nicht alltägliche biologisch interessante Zwillingsvererbung wird aus Oberharmersbach im Kinzigtal gemeldet. Dem am 29. Februar 1912 geborenen Fried rich Nock und seinem gleichzeitig geborenen Zwillingsbruder Fridolin Nock wurden in den letzten Tagen von ihren Ehefrauen wieder Zwilling« geschenkt. Die Ehefrau des Friedrich Nock wurde von zwei Buben, während die Ehefrau des Fridolin Nock von zwei Mädchen entbunden wurde. Griechischer Dampfer auf ein Riff gelaufen und gesunken Mannschaft gerettet Belgrad, 21. März. In der Nähe der Ndriainsel Ms (Lissa) lief der griechische Dampfer „Valinos" aus ein unter dem Was serspiegel liegendes Rifs und sank in kurzer Zeit. Die 30 Mann starke Besatzung konnte sich retten. Berichtigung: In der gestern auf Seite 6 wiedergegebenen Meldung muß es selbstverständlich „Steigende Einnahmen au» der Reichs s l u ch t steuer" heißen. ou/crirsrz zivor Wknxc, xvl.»»