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38. Jahr« r-w«ini» »Li «s»«nin». M»n«Mch»« v«,ug,»r»t» »urch Ii!lg«i «InM »0 Psg. dp». 10 VI, rr»z«lohn 1.70; durch dl, Post 1.70 ,In>chl<«VIch V»Klld«rw<>Iun,«.büh,, p^üzllch U P«ft.B<ft»ll«eL. II^el-Rr. 10 VI,., Sonnalxnd. und 8»llta,»Nr. « Vi». VbdeKellunz«, mllll«, 1l>S!«st<n, «In» Woch« v« «blau! d« vrzug-i-lt Ichilflllch beim Verl«, eln,«gan,e» >«>». Uni«« krlgo »lUt« dl« Lb beste llunze, «ulgizenne-me». M W W dl. drei.. 3.»« 4 W la, glll tünned o olksMuns echrlstlettung: Dre«xn.«., V-llerstrch, 1». Senrrus «TU stUU velchllst,stell», Druck und Verl«,: Termanl« Buchdruck«,! und Verl«, r-. und «. Winkel, P.N.rstra», 17, »nun, Bau, Pdftlcheck: Br. IM. Vantr ««dlbanl vr«»e, B, »M7 Monlag, -en Z. April 1939 3m Fall, oo» HSHerer Tewall, Verbot, «lnlreiender Bekleb» stScungen Hal der «ejleher »der Weibunglreibend« tekt» Ansprache, lall» dl» gellun, ln beschrLnllem Umleu,,. »»» IpSIel aoer nicht erlcheinl. Sr»llllu»,»»r« ist vk » » » » ^ „Antwort ans die englische Politik" Italienische Pressefiimmen zur Führerrede Adolf Hitlers groß« Red« ln Wilhelmshaven hat ihren EindruckinderWelt nicht versehlt. Viel mehr noch als alle zustimmenden Stellungnahmen lassen die bisher verständnislosen und nur von einem schlechten Gewissen zeu genden Berichte in der französischen und englischen Presse erkennen, daß Adolf Hiller den Verfechter.» der Eln- kreisungspolitik die richtige Antwort erteilt hat. Mailand, 3. April Die Machenschaften der Demokratien, die um jeden Preis den geplanten antiautoritären Block unter Dach und Fach brin gen möchten, werden in Italien mit der größten Aufmerk, samkeit verfolgt. Die Rede -es Führers, die mit überzeugender Klarheit die Nolle Englands in diesem Treiben gebrandmarkt hat, wird von der Presse ausführlich kommentiert. Der Popola d'Italia erklärt, bah die Rede vor allem in London und Paris einen tiefen Eindruck Hin te r l a s s e n habe. Es seien Worte eines Führers, der sich der Macht bewusst sei, die er dem Volke gegeben habe. Ihr energi scher und kategorischer Ton sei erklärlich, weil Hiller di rekt aus die Politik der englischen Regie, rung antworten wollte, die ihren Höhepunkt in der leh ren. auf der falschen Behauptung einer bevorstehenden deutschen Bedrohung Polens aufgcbauten Erklärung Chamber lains erreichte. Der Stand der deutsch-englischen Beziehun gen sei in der Nachkriegszeit niemals so gespannt gewesen, wie seht Deutschland sei überzeugt, bah es durch Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren und durch die in voller llebercinstimmung mit Litauen vollzogene Rückgliederung Me mels im Interesse des Friedens in Mitteleuropa gehandelt habe. Die Münchener deutsch-englische Kriegsver zichtserklärung sei zwar nicht gekündigt worden, aber in seiner Rede nach den Prager Geschehnissen l>abe der englisch Premierminister gezeigt, dass er diese Erklärung als nicht mehr in Kraft befindlich betrachte. Das Flotten- abk o mme n müsse nach Ansicht des Führers, der sich dafür eingeseht hatte, die gegenseitige Achtung zur Voraussetzung haben. Aus der Rede des Führers spreche die Großmacht, die ihrer eigenen Kraft und ihres Rechts sicher und entschlossen sei. sich nickt überwältigen und niederzwingen zu lassen sowie kei nerlei Verfolgungen und moralische Lektionen von verdächtiger Seile hinzunehmcn. Starker Gewinn der Katholiken — Beträchtlicher Brüssel, 3. April. Das amtliche Endergebnis der belgischen Parlamentswahlen ergibt folgende Zusammenstellung der Kammer: Katholiken 7» SIH« (bisher 83. also plus 16); Sozialdemokraten 64 (minus 6); Liberale 83 (plus 10); Flä- mische Nationalisten 17 (plus 1); Kommunisten 9 (wie bisher); Rexisten 4 (minus 16); 1 Unabhängiger (der Antwerpener „Technokrat" Frenssen); 1 Frontkämpfer. Zusammen 202 Ab geordnete. Für denSenat lautet das Ergebnis: Katholiken 38 (plus 4); Sozialdemokraten 35 (minus 4); Liberal« 16 (plus 5); Flä mische Nationalisten 8 (plus 3); Kommunisten 3 (minus 1); Rexisten- 1 (minus 7). Zusammen 161 Senatoren. Von den übrigen 66 Senatoren werden 44 durch die Pro- vinzialräte und 22 durch den Senat selbst durch Zumahl bestellt werden. Diese Ergebnisse werden erst am 12. April bekannt werden. Die Abendblätter stellen fest, daß Belgien noch nie so stille Parlamentswahlen erlebt höbe. Die Wähler seien mit größter Ruhe und teilweise mit Gleichgültigkeit zur Wahlurne gegangen. Selbst die üblichen Kundgebungen des Wahlvor abends Im Zentrum von Brüssel seien vollkommen ausgeblieben. Veil heute Nachmittag ln Lenden London, 3. April. Der polnische Außenminister Beck trisft am heutigen Montag um 16 26 Uhr in London ein. Zur gleichen Stunde sindet im Unterhaus eine außenpolitische Aus sprache statt. Die Blätter sind sich darüber einig, daß Beck in London im Laufe seiner Verhandlungen mit den britischen Ministern überredet werden soll, die bisherige einseitige eng lische Garantie für Polen auf eine „gegenseitige bri tisch-polnische Garantie" auszudehnen. Dabei machen die Zeitungen den ungeschickten Versuch, auch Rumänien in den Kreis der britisch-imperialistischen Absicht einzubeziehen. Der diplomatische Korrespondent der „Times" erklärt, niweobi'cklich sei die britische Garantie für Polen einseitig, doch müsse man im Perlaufe der Londoner Verhandlungen Becks London zur Rede von Wilhelmshaven Verständnislosigkeit gegenüber den deutschen Lebens« Notwendigkeiten London. 3. April Die Rede des Führers in Wilhelmshaven wird von den Londoner Morgenblättern am Montag in großer Ausmachung wicdergegeben Die meisten Blätter nehmen auch ausführlich zum Inhalt der Rede Stellung. Dabei mutz wieder einmal festgestellt werde», daß man in England offenbar ein fach nicht bemüht ist. den nationalen Lebensbedürfnissen eines anderen Volkes Rechnung zu tragen. Sämtliche Blätter, allen voran die angeblich so „objektive" offiziöse Times, geben sich gar nicht erst die Mühe, die klaren und offenen Worte des Füh rers in ihrer wahren Bedeutung zu begreifen. Vielmehr wett eifern sie in ihren Kommentaren in dem Bemühen, die morali- scl>e Berechtigung der britischen Aktion „zur Rettung Europas" zu „beweisen" und gleichzeitig die betonte Friedensbcreitschaft des Führers in angebliche „Kriegsdrohungen" umzusälsch'en. Dieses gan.se Gemisch von Verständnislosigkeit, Lügenhctze und „moralischer Ertrüstung" soll offenbar den am heutigen Mon tag beginnenden Verhandlungen mit dem polni schen Außenminister Beck den Boden bereiten. Pariser preffe betont zurückhaltend Einseitiger Charakter der Londoner Beistandsoerpflichtnng heroorgehoben Paris. 3. April Die außenpolitischen Kommentare der französischen Früh presse bieten am Montag wenig Neues und Bemerkenswertes. Man merkt den Blättern fast durchweg das Bestreben an, die Dinge nicht auf die Spitze zu treiben. Die schwebenden politi schen Fragen werden daher zurückhaltend und ohne besondere Schärfen erörtert. Die größte Aufmerksamkeit sindet der be vorstehende Besuch des polnischen Außenministers Oberst Deck in London. In diesem Zusammenhang wird betont, daß das Boi- standsversprechen Londons gegenüber Polen bisher nur einen einseitigen Charakter trage. Der Beschluß, die französische und britiscl-e Hilfe herbeizurufen, hänge ausschließlich von Warscl>au ab. Die Blätter nehmen deshalb an, daß die Bedingungen der Anwendung des englischen Beistandsversprechens sowie die Ga rantien und Zusicherungen, die Polen als Gegenleistung zu geben sich verpflichte, wahrscheinlich den Gegenstand der Bespre chungen bilden werden. Rückgang der Rerlsten — Ruhiger Wahlverlauf Die Wahlergebnisse in Euven.Balmedy Die Deutschen stellen di« stärkste Partei Brüssel, 3. April Vom Gebiet Eupen-Mal medq lagen am Sonntag abend die endgültigen Wahlergebnisse vor; sie zeigen, dah die Heimattreue Front (keusche Liste) überall, auch im sranzö- stschsprechenden Malmedy, die stärkste Partei ist. Die Ergebnisse sind wie folgt: Stadt und Kreis Eupen Malmedy St Vith Heimattreue Front 3217 24.3» 2676 Katholische Union 2524 2135 1»58 Sozialdemokraten 265 26» 13» Kommunisten 167 64 11 Rexisten 27» 437 43» Liberale 223 388 15 Boi den Wahlergebnissen ist zu berücksichtigen, daß rnnd 2666 Wähler seit dem Versailler Diktat in das Gebiet Eupcn- Malmedy aus Altbelgien zugewandert sind. Die Sozialdemo kraten, Kommunisten mH Rexisten haben in Eupcn-Malmedy sehr erhebliche Verluste erlitten; die Katholiken haben sich auf Kosten der Sozialdemokraten und Rexisten verbessert und auch die Liberalen zeigen einige Gewinne. versuchen, dieses Verhältnis in ein gegenseitiges und diploma tisches umzuwandeln. Weiter schreibt die „Times", man werde „verschiedene Sachen" mit Beck beraten, z. B. die Frage, ob Platz im bri tischen Empire für die „überzähligen Jude» In Polen" gefun den werden könne. Auch werde man in London dem Wunsch der Warschauer Regierung, besondere Erleichterungen für den Zugang zu den R o h st o f f q u e l l e n zu erhalten, mehr Sym pathie zeigen. Die Ausdehnung des Welthandels sei nicht nur ein Schutz Englands, sondern auch eine Tradition und ein „vi tales Interesse". Die Londoner Reise des polnischen Anßenministers ist heute das Hauptthema der Presse. „Erpreß Poranny" deutet bei dieser Gelegenheit an. daß in London auch die polnischen Wirtschaftssachverständigen etwas zu sage» haben werden, weil Polen die Gewährung einer englische» Anleihe erwartet. Das Blatt nennt dabei den Betrag von 36 Millionen Pfund. Eine klare Mahnung Der Führer hat am Sonnabend zur Nation ge^ sprachen, und das deutsche Volk hat seinen Ausführun gen jene Aufmerksamkeit entgegengebracht, die nur aus jenem seltenen Vertrauensverhältnis erwachsen kann, wie es nun einmal zwischen dem deutschen Volk und seinem Führer als nicht zu beseitigende historische Tat sache besteht. Das deutsche Volk ist dem Führer nicht nur dankbar für die Taten, durch die er das Groß deutsche Reich geschaffen und das deutsche Volk zu einem der mächtigsten der Erde gemacht hat, sondern noch viel mehr dafür, das; der Führer ihm die Augen über seine Umwelt geöffnet hat. Man scheint immer noch nicht überall draußen zur Kenntnis genommen zu haben, daß das ganze deutsche Volk in unwandelbarer Treue hinter seinem Führer steht und daß Reden, die der Führer an die Nation hält, Feierstunden für dies Volk sind. Wenn man dies lm Auslande besser beachten würde, dann würde man auch endlich begreifen, daß ein erheblicher Unterschied gegenüber den Aeußerungen von Politikern in den westlichen Demokratien besteht. Solchen Aeuße rungen kommt bestenfalls der Charakter einer Regie rungserklärung zu, die auf ebenso unsicherer Grundlage steht wie die demokratischen Negierungen selbst. Eine leichte parlamentarische Brise, und schon können sie ver weht sein. Den Worten des Führers aber sollte auch das Ausland die notwendige Beachtung schenken, denn es ist nicht das erstemal, daß eine allzu demokratische Interpretation zu Enttäuschungen führt. Es scheint über haupt notwendig zu sein, den demokratischen Inter preten ans Herz zu legen, sich etwas genauer mit der deutschen Sprache zu befassen. Vielleicht gelingt es ihnen dann, Fehlurteile und damit Enttäuschungen zu ver meiden. Aber vielleicht ist es gar nicht die mangelhafte Vegriffsfähigkeit, die dazu führt, daß das Echo auch auf diese Führerrede so verworren ertönt, denn nicht nur die verschiedenen westlichen Beurteiler kommen zu sehr unterschiedlichen Ansichten über die Führerrede, nicht wenige von ihnen widersprechen sich in ihren An sichten beinahe im selben Satz. Für so etwas gibt es nur eine Erklärung: Adolf Hitler hat ins Schwarze getroffen. In Ermangelung der Gegenargumente begnügt man sich daher mit ebenso unverbindlichen wie unbegründeten Anmerkungen. Da man nicht gut die sachlichen Argu mente des. Führers in bezug auf den Ablauf der Dinge widerlegen kann, klammert man sich verzweifelt an Nebensächlichkeiten und übersieht dabei, wie gefährlich eine solche Methode ist. Man versichert scheinheilig, daß man nur das Beste Deutschlands im Auge habe, daß man niemals die Absicht gehabt habe, das Reich einzu schüchtern oder einzukreisen, daß man auch seine Ruhe nicht stören wollte, um dann die unverschämte Behaup tung zu wiederholen, daß Deutschland die Welt nicht in Ruhe lasse. Man stellt die Behauptung auf, der Führer habe mit seiner Rede vor dem deutschen Volke die böhmische Frage rechtfertigen wollen. So blödsinnig war das deutsche Volk selbst in seiner tiefsten Erniedrigung nie, als daß es nicht den Auftrag der westlichen Demo kratien an den Benesch-Staat gekannt hätte, Und ein so schlechtes Gedächtnis hat das deutsche Volk nicht, als daß es nicht die schamlose Unterdrückungspolitik Frank reichs und Englands seit Versailles sich immer wieder vor Augen führen würde, wenn auch nur ein englischer Minister den Mund auftut. Daß die tugendhaften Demokraten nicht gern an ihre Untugenden erinnert werden, ist begreiflich, enthebt uns aber nicht der Verpflichtung, auf diese Untugenden hinzuweisen, denn bis jetzt haben sie uns noch keinen einzigen greifbaren Beweis ihrer Gesinnungswandlung geliefert. Und solange sie das nicht tun, solange werden wir sie eben nach ihren Taten beurteilen. Und darin sind wir und unsere Freunde südlich der Alpen und auf der iberischen Halbinsel nicht die einzigen. In jenen Staaten, die dank des deutschen Emporstiegs nicht mehr in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich und Eng- land stehen, hat man gerade für diese Argumente außer ordentlich viel Verständnis. Sie erkennen auch die Be deutung. die auch dieser Führerrede wieder zukommt. Für sie ist sie eine klare und harte Mahnung an die Verfechter der Ein k reis nngs Politik, eine deutliche Antwort auf die englischen Manöver, nach einem großen Prinzip zugeschnitten, das neue und weite Perspektiven in der europäischen Politik eröffnet. Die Welt weiß also heute, wo die Verantwortung für den friedlichen oder unfriedlichen Ablauf der nächsten Phase der Geschichte liegt. Und wer in den westlichen Demo kratien die Rede des Führers noch nicht begriffen haben sollte, der lese sie lieber erst noch einmal, ehe er zu Das amtliche Wahlergebnis in Belgien