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Mittwoch. SS. Mürz 1S8S SSchslsche Volkszeitung Nummer 78. Seite 7 Urheberrecht-schutz durch BerlagSanstalt Manz. München. 87 Fortsetzung. Er hat sich auf die Zehenspitzen erhoben und starrt ihm nach. Seltsam, da sinkt alle Trauer von ihm, all die schwe ren, trUben Gedanken der letzten Tage, und in seinem Herzen wacht wieder jenes wunderleise Singen aus: „Zei- sele, liebs Zeisele..." Er weih nicht, was er tut. Er drängt die Leute weg und will ihm nach. Da fllhlt er sich zum Glück am Arm ergriffen. Der Förster ist's, der ihn zurückhält: „Bssst, bssst, was ist denn, Seppl?" Er erwacht und schüttelt den Kopf Uber sich. Daß man sich so vergessen kann? Hart schlingt er die Hände in» einander, drückt sich die Nägel ins Fletsch. I bin schon a ganz schlechter Kerl, sagt er in sich hinein. Verzeih mir's, Kathl — i kann ja nix dafür. Das ist stärker als i. Und dann sieht er der Kathl Lächeln wieder, ihr stilles, inniges Lächeln. Das ist wie die Antwort drauf. Lang steht er so und hält stumme Zwiesprache mit der Toten. Nein, er hat sich nichts vorzuwerfen und sie wirft ihm auch nichts vor. Es war alles klar zwischen ihnen. Sie hat ihn gern gehabt und er hat eine andre gern ge habt, dafür konnten sie beide nichts. Liebe ist etwas, das Gott in die Herzen legt, da kann kein Mensch dafür. Die Menschen können die Liebe nur reinhalten und ehrlich sein. Und ehrlich ist er gewesen. — Es ist schön, wenn man vor dem andern so offen stehn kann. Schritt für Schritt haben sie ihn zum Grab hingcdrängt. Jetzt steht er davor. Es ist wie ein Lächeln in seinen Augen, als er die Handvoll Erde hinabwirft und den Weihbrunn spritzt. Das ist wie der Widerschein des Lä chelns dort unten. Als er zum Ausgang kommt, fällt ihm das Zeisele wieder ein. Jetzt darf er daran denken. „Wohin denn, Seppl?" Der Förster holt ihn ein. „Gehst mit mir heim?" „Ja... aber..." Der Ferdl fällt ihm jetzt plötzlich auch wieder ein. „I Kimm gleich nach." „Ja, was hast denn heut? Du sollst doch auf di aufpassn wegen beim Kopf." „I Kimm gleich," schüttelt der Seppl und ist schon im Dehn. Zuerst der Ferdl, wenn er eben noch da ist — immer zuerst die Pflicht. Er biegt um die Kirchhosmauer, wo er den Kerl gesehen hat. Aber der Platz ist leer. Selbstver ständlich mutz er leer sein nach so langer Zeit. Er ist schon »inerl Das darf er dem Förster bei Gott nicht erzählen. Er wird ihn ohnedies wieder ausfratscheln wegen dem Schmarrn von einer Schramme. Denn datz er auf den Aopf gefallen ist, glaubt er ihm leider nicht. irr lst moesten um den ganzen Friedhof yerumgegan- gen und kommt wieder auf den Kirchplah zurück. Den Förster sieht er grad mit der Försterin heimzu wandern. Den ist er los. — Und jetzt kann er endlich nach dem Dirndl schaun. Aber das Dlrndl ist nirgends mehr zu finden. Ob er da- oder dorthin schaut, ob er den oder jenen Weg ein Stück entlangrennt. Nichts! Nichts! Endlich gibt er es aus und macht sich auf den Heimweg. Er lässt den Kopf hängen. Nicht etwa weil er so schwer ist und so schmerzt, nein, deswegen würde er nie nachgeben, es ist ein richtiger Tirolerschädel. Aber wenn einem etwas Nachdruck verbaten. ganz tief ins Herz hineingeschossen lst unv man kennt sich selber nimmer aus, dann kann man den Kopf schon hän gen lassen. Er weiß wirklich nimmer, was mit ihm los ist. Wenn man an einem Grab steht und ein Dirndl sieht und plötzlich hat man den Tod und alles vergessen, das geht nimmer mit rechten Dingen zu. Ob es am End doch so ist, wie er's dem Förster einreden möcht: daß er auf den Kopf gefallen ist? Wenn er das nächstem«! hinuntersteigt, wird er der Kathl einen Buschen der schönsten Edelweiß bringen. Es wird vielleicht lang dauern. Denn wenn der Herr hinauf kommt und ihm die Jagerei wieder so gut gefällt wie das letztemal, so kann vielleicht schon eine Woche vergehn. — Aber dann wird er den Strauß einem Sennen vom Nie- verleger mitgeben, wenn sie um Brot und Mehl ins Tal müssen. So kommt er langsam aus den letzten Häusern heraus and geht über die Wiesen. Rechts und links hängen in den schmalen Weg die Gräser herein, naß vom Regen, der in der Nacht über sie hingegangen ist. Er gelangt zum Zaun, der die Wiesen und den Wald scheidet. Er steigt über. Ein kühler, harziger Wind kommt von den Bäumen her. Der Regen hat dem Wald gutgetan. Ein klein wenig htnsitzen, das wär jetzt schön. Er läßt sich nieder auf den Zaunstieg und lehnt den Kopf zurück an die Planken. Ja, das ist gut, so still zu sein, ganz still. Nur ein Bächlein rauscht in der Nähe. Das lacht grad so hell — wie das Zeisele. — Er hört nicht, daß jemand hinter ihm herankommt. Erst als sie ganz nah sind, hört er die leichten Schritte. Und wie ein Wunder steht plötzlich das Zeisele jenseits oom Zaun. Er steht — eine unsagbare Freude hat ihn aufgehoben. Erschreckt schaut Ihn das Dirndl an. Ah, die Binde auf vem Kopf! Stammelnd kommen die Worte von den Lippen: „I bin ihnen davonglaufn... daß i di sieh." Er hat die kleine, leichte Hand ergriffen und schaut in das liebe, errötende Gesichtlein. Er kann nur schauen. Ts ist etwas fremd an dem Dirndl — ach ja, der Hals kommt aus einem feingefältelten, dunklen Kragen und es hat ein ganz neues Kleid an, ein vornehmes. Während er noch darüber staunt, redet das Dirndl weiter: „Was haben sie dir denn tan, du armer Jager du?" Ts hebt sich auf die Zehenspitzen und streicht ihm ganz sein über die Stirn. Das geht ihm durch und durch, so tief und wohl und weh durcheinander, daß er auf die Frage kaum den Kopf zu schütteln vermag. Nur immer in die lieben, lieben Augen kann er schaun und auf den leicht geöffneten, zitternden Mund. „I hab di lieb..." zittern die Lippen auf einmal und in die Augen steigt ein nasser Schein. O, diese Augen! Wie Sternlein sind sie, die vom Himmel gefallen find — drum sind sie so himmellieb. „Jetzt muh i gehn... sie rufn ml, hörst nit?" Er schüttelt Nein, denn er hört wirklich nichts. Nur aus der Ferne hupt ein Auto. Das Dirndl schüttelt auch den Kopf. Das ist wie ein ganz kleiner Spott, aber ein unendlich lieber. Und dann... dann hebt sich der bebende Mund näher und näher auf zu ihm und er fühlt plötzlich aanz leise und warm die Lippen auf oen feinen. Doch ehe er Vie Arme um das Dirndl schließen kann, dreht es sich um und läuft davon. Der Seppl schüttelt seinen schweren Kopf. Einen Au genblick meint er, daß er geträumt hat, so unwirklich ist das alles. Das scheue Zeisele hat ihm ein Bußl gegeben. Ganz von selber... Nein, das kann ja nicht wahr sein... Aber da rennt das Dirndl ja zwischen den wiegenden Halmen davon. „Zeisele," ruft er, „Zeisele!" Aber es schaut nimmer um. Nur schnell nach jetzt, Seppl! Du schläfst wohl am hell lichten Tag! Mit einem Satz ist er über den Zaun. Ein leises „Au" entfährt seinen Zähnen. Aber schon rennt er hinter dem fliegenden Dirndl her. Jetzt verschwindet es hinter dem Hügel, um den sich das Weglein biegt. Hinter dem Hügel ist die Straße. Er beißt die Zähne aufeinander und springt noch schneller. Doch dann hält er erschrocken ein, denn dort auf der Straße steht der Wagen des Amerikaners. Das Dirndl steigt grad zu ihm ein. Lachend macht der dort dem Dirndl Borwürfe, warum es denn ausgerissen sei. Er habe es grad noch in den Weg einbiegen sehen. Unwillkürlich hat sich der Seppl an den Hügel hin geduckt, daß man ihn von unten nicht wechrnehmen kann. Was das Zeisele antwortet, vermag er leider nicht zu hören. Er sieht bloß, wie es verlegen den Kopf senkt. Und da läßt der Diener, der gspaßige Fanny, den Mo tor anspringen. Der Wagen fährt an und verschwindet hinter einer Staubwolke. Langsam hat der Seppl sich wieder aufgerichtet. Es ist alles wirr in seinem Kopf: Das Zeisele, das scheue, läuft ihm nach... gibt ihm ein Büßt... dann ist s beim Ameri kaner... und das Kleid, das es anhat... Vielleicht ist s doch nicht ganz recht mit seinem Kopf. * Der Seppl ist wieder im Forllhaus. Der Förster und die Försterin haben ihn einfach nimmer fortgelassen. Fast einen Streit hat es gegeben, als er nach dem Mittagessen aufstand und aus der Stube wollte. Mit aller Macht zog es ihn hinauf auf sein Iagdhütti, hinauf in die Berge — dort oben war's still, dort konnte er wohl wieder zurecht kommen mit seinen Gedanken. Aber dann ist ihm auf einmal schwarz geworden vor den Augen und er mußte sich wieder setzen. La haben sie ihn in die Kammer gezogen und ins Bett gesteckt, trotzdem er beteuerte, daß nur die stinkende Pfeife des Försters schuld sei. Es hat ihm nichts genützt und er hat seltsamer weise auch gar keine rechte Kraft gehabt, sich zu mehren. Schließlich ließ er alles mit sich geschehen, ließ sich einen dicken Salbenverband machen von der Försterin und trank den Tee, den sie ihm brachte. Er war plötzlich so müd. Und dann schlief er ein. Doch als er am andern Morgen erwachte — den ganzen Tag und die Nacht hatte er verschlafen — wollte er gleich wieder los. Das war doch seine Pflicht, auf seiner Jagd hütte zu sein. Aber die Hose war sort und die Tür ver sperrt. Da pumperte er so lang, bis ihm die Försterin Antwort gab und ihm versprach, die Hose zu bringen. Nach einer Weile kam sie auch, aber sie brachte — den Amerikaner mit. Ter setzte sich zu ihm ans Bett und sagte: „Was machst du denn für Sachen, Seppl?" Er schaute ihn lang an, den Amerikaner. Es war kein Falsch in seinen Augen, nichts gab dem Mißtrauen recht, das wegen des Zeisele heimlich m Seppi fraß. Nein, daß er mit dem Dirndl zusammengekommen, das wax wohl ein Zufall. Und dann mußte der Seppl erzählen. Wie er zu dem Dinkel gekommen sei. Mit langsamen Worten tat er dem Herrn den Willen. Freilich, Ferdis Namen verschwieg er. Denn mit dem möchte er ganz allein abrechnen. «Forliehung folgt.) fragen hinter der IVand Das Japanische Palais A. B. in D. — „Ist das Japanische Palais in Dresden, in -em jetzt -le Landesbibliothek untergcbracht ist, von Anfang an als Heim für -lese Bibliothek geplant gew'sen?" — Keineswegs! Das Japanische Palais sollte der Porzellan sammlung Augusts des Starken einen würdigen Rahmen bie ten. Widrige Umstände haben es aber mit sich gebracht, datz es diesen seinen ersten Zweck niemals ganz hat erfüllen dürfen. — Der älteste Teil des Baus ist der Mittelteil des jetzigen Elbslügels, der 1715 im Auftrage des Generalseldmar- schalls und Ministerpräsidenten Grafen Jakob Heinrich von Flemming gebaut worden ist. Er erhielt den Namen „Hollän disches Palais", weil zunächst der Gesandte Hollands beim sächsischen Hose den Bau mietete. 1717 kaufte August der Starke bas Palais. Seit 171V beschäftigen den Kurfürsten Pläne zum Ausbau des Palais. Von Anfang an besteht der Plan, das Palais nach seiner Erweiterung mit Porzellan auszuschmücken. 1723 taucht infolgedessen zum ersten Male der Name „Japa nisches Palais" auf. 1728 wurde das Palais zunächst aufgestockt. Der eigentliche Erweiterungsbau begann 172S. 1731 war bereits der Trakt am heutigen Kaiser-Wilhelm-Platz fertig. Für die Umgestaltung des Baus war der Einfluß Pöppelmanns ent scheidend. Als August der Starke 1733 starb, geriet der ganze Bau ins Stocken. Der Siebenjährige Krieg hat dem Gebäude arg mitgespielt; es blieb noch zwei Jahrzehnte nach Kriegsende in wenig würdigem Zustande stehen. 1782 wurde es für die königlichen Sammlungen umgebaut. 1788 wurde auch die könig liche Bibliothek, die vorher im Zwinger mit uniergebracht war, ins Japanische Palais Ubergefllhrt. Nach uird nach haben dann die anderen Sammlungen anderweit Unterkunft erhalten; seit 1887 füllt die Landesbibliothek den Bau allein. Für ihre Zwecke ist er 1V25 bis 1V35 umgebaut und würdig erneuert worden. Der Kreuzweg F. P. in L. — „Versteht man unter dem Kreuzweg ein bestimmtes Gebet? Uird seit wann ist es üblich, den Kreuzweg zu beten?" — Das Beten des Kreuzweges war ursprünglich ein Brauch, der von den christlichen Pilgern, die Jerusalem besuchten, geübt wurde. Man schritt den Weg, den Christus vom Hause des Pilatus bis zum Kalvarienberg gegangen ist, nach und betrach tete dabei das Leiden des Erlösers. An diesem Wege wurden Stationen errichtet, die an Vorgänge beim Kreuzweg des Hei lands erinnern, die teils durch die Berichte der Evangelien, teils durch die Legende - überliefert sind. Die Berichts bei Matthäus, Markus und Iokanncs über den Kreuzweg sind ja ganz kurz, ausführlicher ist nur der bei Lukas <23, 2l>—54s. Zuerst zählte man sieben Krcuzwcgstationcn, deren Zahl all mählich auf vierzehn anwuchs. Neun dieser Stationen sind durch den Berichi der Evangelien begründet, fünf durch die Legende.— Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts haben die Franziskaner, denen seit 1342 die Obhut über die hl. Stätten anvertraut war, bas Kreuzweggcbet vom Morgenland nach -em Abendland über tragen. Erst im 17. Jahrhundert ist die Zahl der Kreuzweg stationen dabei auf vierzehn vermehrt worden. Ein bestimmter Gebetstext ist für das Beten dos Kreuzweges nicht vorgeschrie ben. Es genügt, die vierzehn Stationen, so wie sie heute in den meisten katholisck)en Kirchen zu finden sind, abzuschrciten und dabei das Leiden Christi zu betrachten. — Die Entwicklung der Krenzwegandacht seit dem 15. Jahrhundert hat der bil denden Kunst wertvolle Anregungen vermittelt: sie ist nicht müde geworden, die einzelnen Kreuzwegstatlonen immer aufs neue in oft packenden, künstlerisch hochwertigen Bildern und Plastiken darzustellen. Bustrophedon M. R. in P. — „Von einer alten Inschrift las ich dieser Tage, sie sei „bustrophedon" gehalten. Was versieht man dar unter?" — Die meisten der heute üblichen Schriften, so die aller europäischen Kultursprachen, lausen von liikks nack rechts. Daneben gibt es andere Schriften, z. B. die arabische und hebräische, bei denen die Schrift von rechts nach links laust. Bücher In diesen Schriftarten sind dementsprechend auch nicht links vorn, sondern rechts hinten aufzuschlagen: sie beginnen für unsere Begriffe auf der „letzten" Seite. — In gewissen alten Inschriften wechseln nun aber beide Arten der Schrift richtung miteinander: die erste Zeile wird von links nach rechts, die zweite von rechts nach links geschrieben. Im Alt griechischen. im Hcthitischen, Etruskischen und auch bei der Runenschrift kommt das vor. Man nennt diese Schreibart mit dem griechisck>en Worte „bustrophedon", d. h. „wie man beim Pflügen die Ochsen wendet". Die Zeilen dieser Schrtst werden geschrieben, wie die Furchen eines Ackers gezogen werden. Man hat deshalb für diese Schreibart das deutsche Wort „Furchcnschrift" vorgeschlagen. „Quo vadis?" M. B. in D. — „Aus welcher Quelle stammt jener Bericht über die Flucht des Apostels Petrus aus Rom, aus der ihm Christus begegnet sein soll? (Stoff des bekannten Romans von Sienkiewiecz.) Ist dieser Bericht nur eine Legende?" — Der Bericht stammt aus den sog. „Petrusaktcn". die als apokryph gelten. Sie kommen also im dogmatischen Sinne als Glaubensguellc nicht in Frage, im historischen Sinne ist ihre Zuverlässigkeit zweifelhaft. — Die fragliche Stelle der Petrns- akten lautet: „Auch die anderen Brüder zugleich mit Marcellus forderten Petrus auf, abzureiien. Petrus aber sagte zu ihnen: „Sollen wir denn lausen gehen. Bruder?" Sie sagten: „Wir nicht. Du aber, weil Du dem Herrn noch dienen kannst" Und er hörte auf die Brüder und ging allein hinweg indem er sagte: „Keiner von euch soll mitgehcn, ich gehe allein in Ver kleidung." — Als er aber zum Tor hcranskam. sah er den Herrn nach Rom hineingchcn. Und als er Ihn sah. sprach er: „Herr, wohin gehst Du in dieser Gestalt?" Und der Herr sagte zu ihm: „Ich gehe hinein nach Rom. mich kreuzigen zu lassen." Und Petrus fragte: „Herr, wiederum wirst du gekreuzigt?" Er sprach: „Ja. Petrus, wiederum werde ich gekreuzigt." Da kam Petrus zu sich. Er sah den Herrn zum Himmel fahren. Dann kehrte er nach Rom zurück, freute lich und pries -en Herrn, weil er selbst gesagt hatte: „Ich werde gekreuzigt." Da» sollte an Petrus geschehen." Mistral A. F. in C. „Gibt es einen Dichter namens Mistral? Ist Mistral nicht eine Art von Wind, ähnlich unserem Föhn?" Mistral nennt man in Südsrankreich den Nord- bzw. Novdivcststurm, der die französische Mittelmcerküstc samt ihren» Hinterland helnrsucht, ivenn Zyklonen das Mittelmcer durch ziehen. Er tritt meist als Rückseitensturm auf, ist daher kühl, aber auch trocken. Er weht ost in heftigen, schadenbringendcn Stößen. Besonders stark vom Mistral betroffen ist das Rhone tal bet Avignon. — Der Mistralwind ist viel besungen worden, u. a. hat Nietzsche ein Gedicht über den Mistral geschrieben. Der bekannteste provenzalische Dichter ist Frederic Mistral <1830—1014), er erhob die neuprovcnzalische Literatur über das Niveau der Dialektdichtung zu europäischer Bedeutung. Marabu. Hauptschristleiter: Georg Winkel. Verantwortlich lür Inhalt u. Bilder: Georg Winkel, Dresden. Verantwortlicher Anzeigcnleiter: Theodor Winkel, Dresden. Druck und Verlag: Germania Buchdruckerei Dresden, Polierstr. 17. D. A. ll. 3V: über 4300 - Z Z^ ist Preisliste Nr. 4 gültig.