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Donnerstag, SV. April 1SSS Sächsische Volkszeitung Nummer SS, Seite 7 Sie MMimg üer Xenis kärreniliin KOMM von Ssrl-Selllr Voigt Vrl>«l>er-U-e!>»««l>ut,: vrci tDu-Il-n-V-rl-e. Xöo>ik-t>-ück ^8-r l)r«,<1en) IllllMUlllllllllllllltlllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllUllllllllllllllllllllillllllllllllllttllllüUüttttüllltUUlllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllitllllllllMNlllllliltNllllllilliillllülllliiNIl b. Fortsetzung. «Unsagbar schön", entgegnete er und lächelte sie unent wegt an, aber es gelang ihm nicht mehr, Ihre Blicke zu er haschen. «Ich könnte mir denken, daß eine Frau wie Sie in den Modebädern der eleganten Welt wie eine Königin daher schreitet und daß Ihnen die Herren der Schöpfung huldigend zu Füßen liegen. Sie sind eine aparte, eine schöne Frau." Zürnend zog sie die Augenbrauen zulammen. «Das sagen Sie wohl feder Frau, die Ihrer Einladung folgt'?" «Sie tun mir bitter Unrecht, Fräulein Barrenthin. Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, wenn ich Ihnen ver sichere, daß Sie dasjenige Mädchen sind, das Ich mir als ständige Begleiterin auf meinen Reisen schon immer erträumt und bisher nie gefunden hatte." «Dann muß Ich Sie aus Ihren Träumen reißen, Graf FKy, Ihre Hoffnung ist aussichtslos." Er lächelte noch Immer. Er, der Mann der großen Welt, kannte die Psyche der Frauen nur zu genau, um nicht zu wissen, daß sede, deren Gunst er später errungen, zuvor die Kühle, Unnahbare gespielt hatte. Der Tanz war zu Ende; er geleitete sie an Ihren Tisch zurück. Widerstreitende Empfindungen waren in Xenia. Was dieser Mann Ihr da vorgeschlagen hatte, eröffnete ihr die Er füllung ihrer geheimsten Träume: Sorglos durch die elegan testen Badeorte der Welt zu reisen, ein Leben voller Luxus zu sühren, das war so recht nach Xenia Barrenthins Sinn. Endlich heraus aus diesem engen Kreis in Tante Hennys kleiner Villa, wieder die große Dame spielen können! Aber dann war wieder ein Abwehren in Xenia, das ihr riet, sich vor diesem Mann in acht zu nehmen. Wieder neigte sich Gaston FLly seiner Begleiterin zu, wobei sich erneut das unwiderstehliche Lächeln auf ieinem sonst so oft blasierten Gesicht zeigte. «Ich habe es vorhin ernst gemeint, als ich Sie bat, meine Reisebegleiterin zu werden, oder hält Sie hier irgend etwas in Berlin, was Ich natürlich nicht wissen kann?" fragte er mit lauerndem Unter- ton In der Stimme. Xenia blickte nachdenklich In das perlende Getränk In ihrem Glase und schüttelte den Kopf. «Nein", gab sie zur Antwort, «ich bin ganz einsam." «Also kein Freund, kein Beschützer?" fragte er erleichtert. «Einen Beschützer habe ich schon, oder vielmehr eine Be schützerin, aber dies nur in der Gestalt meiner alten Tante Henny." Der Graf machte eine abwinkende Handbewegung: «Die ist ungefährlich." «Sagen Sie das nicht", entgegnete Xenia und lächelte trübe, «meine Tante Ist lehr auf mein Wohl bedacht." «Das macht Ihrer Frau Tante alle Ehre", erwiderte Gaston FLly und runzelte die Stirn, so daß eine scharfe Falte sich zwischen seinen Augen zeigte. «Geben Sie sich keine Mühe, Herr Graf, eine Xenia Barrenthin ist nicht dazu geschaffen, das Spielzeug eines Mannes zu lein." Stolz, sa fast ein wenig hochmütig hatten Ihre Worte ge klungen, und Gaston F^ly fand es überaus reizvoll, fa ge radezu verwirrend, wie sie bei ihren Worten mit einer säst herrfchlüchtigen Geste den Kopf in den Nacken warf. «Aber ich möchte Ihnen doch alles bieten, was es auf dieser Welt an Schönheiten gibt. Alle Schätze dieser Erde." Ein wenig theatralisch hatten leine Worte geklungen, und Xenia empfand es auch w, und daher kam es, daß ihr Herz Immer mehr erkaltete. Hatte sie bei dem gestrigen ersten Zusammentreffen mit Graf Gaston FLly noch gedacht, daß sie diesen Mann vielleicht lieben könnte, daß am Ende mit diesem Manne das große Erlebnis über sie gekommen wäre, heute wußte sie es, daß sie diesem Manne niemals Liebe ent gegenbringen konnte. Ganz klar und kühl berechnend hatte sie herausgesunden, daß einzig und allein sein weltmännisches Auftreten, die Art, das Leben sorglos, sa fast verächtlich an zupacken, ihr imponieren konnte. Seine Reichtümer, die er, wie sie aus seinen Reden vernommen zu haben glaubte, be saß, waren wohl dazu angetan, ein gewisses Interesse bei der kleinen Xenia wach zu halten, aber Liebe, diesem Manne gegenüber, nie und nimmer! Und doch trat wieder verlockend das Angebot vor ihre Seele, aus diesem Klosterdasein bei Tante Henny herauszubrechen. Dazu reichte ihr dieser Mann die Hand, und dazu würde er wohl ihr auch genügen. Aber was folgte dann? Blitzartig kam ihr ein Gedanke. Es gab noch einen dritten Weg, und dieser dritte Weg war der beste. Sie lieh diesem Gedanken auch sogleich Worte, als Graf FLly sie wieder fragte: «Alle Verlockungen, die ich Ihnen bot, Fräulein Barrenthin, können Sie nicht veranlassen, mir zu folgen'?" „Haben Sie mir weiter nichts zu bieten?" fragte sie und funkelte ihn beinahe böse an. „Welter nichts?" fragte er. wobei seine Lippen sich ver zogen und ein spöttisches Lächeln sich auf seinem Antlitz zeigte. «Was verlangen Sie noch mehr?" „Ich will geheiratet sein!" Da hatte es die kleine Xenia nun gesagt, fast In einem befehlshaften Tone, fast wie eine Forderung hatte es ge klungen, und der Mann ihr gegenüber war ehrlich erschrocken. „Das — hätte Ich nicht von Ihnen erwartet, ich meine, eine Frau wie Sie, die hat so — verzeihen Sie — bürgerliche Ansichten?" „Welter haben Sie zu meinen Worten nichts zu sagen?" fragte Xenia hochmütig. Er antwortete darauf nicht gleich, lehnte sich in dem Stuhl zurück, kniff die Augen ein wenig zusammen, musterte lange das junge Mädchen vor Ihm, was Xenia schließlich un gemütlich war, und schnipste plötzlich mit den Fingern, als habe er soeben den genialsten Einfall der Welt gehabt: „Und wenn Ich Ihnen nun einen Helratsantrag mache, Fräulein Xenia?" „Mit solchen Dingen scherzt man nicht", erwiderte das Mädchen, erhob sich brüsk und verlangte nach dem Mantel. Der Graf war sofort an ihrer Seite, half ihr in das Kleidungsstück, warf dem hinzustürzenden Kellner den Betrag der Zeche und ein fürstliches Trinkgeld hin und bestieg mit Xenia, deren Gesicht wie in marmorner Blässe leuchtete und fast wie «ine Maske in ihrer hochmütigen Starre anmutete, den Wagen. Er sprach kein Wort mehr, ließ den Wagen anspringen und raste davon. Als sie die Straße verlassen und in einen Waldweg eingebogen waren, stoppte er plötzlich den Wagen ab. „Was ist denn los?" fragte Xenia mit unlustiger Stimme. Der Fahrer kletterte aus dem Wagen, stellte sich breit beinig vor die Karosserie hin und sragle: „Vielleicht ist mir der Triebstoff ausgegangen?" „Machen Sie keinen Unsinn, Herr Graf." „Das soll schon dem tüchtigsten Autofahrer passiert sein." Das Mädchen kroch nun aus dem Wagen heraus und stellte fachmännisch fest, daß noch genügend Benzin im Tank sei. «Ich wußte nicht, daß Sie Fachmännln sind", lächelte er gezwungen. Er stand knapp hinter ihr, und in dem Moment, da sie sich wieder umkehren und in den Wagen steigen wollte, hielt er sie mit seinen Armen umfangen. „Du, ich liebe dich", slüsterte er ihr ins Ohr. „Was gibt Ihnen ein Recht dazu, mich so vertraulich an zureden?" fragte sie zürnenden Blickes, „doch nicht etwa die Tatsache, daß ich Ihre Einladung angenommen habe?" Obgleich sie sich aus seiner Umfassung zu befreien ver suchte, hielt er sie noch immer sest: „Das Recht der Liebe, das jeder Mensch besitzt." „Sie haben nicht mit der Absage Ihrer Partnerin ge rechnet; Sie sind wohl bisher immer auf Ihre Kosten ge kommen, Herr Graf, aber hier ist nun einmal ein Mädchen, das Ihnen Schwierigkeiten in den Weg legt, und das geht Ihnen gegen Strich und Jaden." Sie hatte sich nun losgerissen und war wieder in den Wagen gestiegen, dessen Tür sie krachend zuschlug. „Bitte, fahren Sie weiter." „Nicht bevor Sie mir gesagt haben, ob Sie meinen An trag, den Ich Ihnen hiermit ein letztes Mal wiederhole und den ich ernst meine, wirklich abschlagen " „Erpresser!" sagte sie, und es klang halb erbost und halb belustigt. Gras Gaston FLly trat wieder ganz dicht an sie heran, aber die Wand des Wagens trennte sie. Er legte seinen Arm auf den Wagenschlag und neigte sich ihrem nun rot überhauchten Gesicht ganz nahe zu. „Ich habe wirklich ehrliche Absichten, Fräulein Xenia, und denke. Sie sehen, daß ich es ernst meine, wenn ich morgen bei Ihrer Frau Tante ganz offiziell, wie es sich gehört, um Ihre Hand anhalte. Wenn Sie mir dann noch einen Korb geben, dann werde ich wie ein geschlagener Ritter heim kehren." Er sprang schon wieder in den Wagen, setzte Ihn In Be wegung und brauste davon. „Meine Tante ist aber morgen vormittag nicht zu sprechen!" sagte Xenia. Graf Föly wandte ein wenig den Kopf. „Dann werde Ich eben übermorgen kommen, da ist sie doch zu Haufe, die Frau Tante?" fragte er mit lauter Stimme zurück. lFortsetzung folgt.) „Schöne Frau — ich liebe dich!" In der Madison Avenue Nr. 1061 In Newyorb erwachte di« Krankenschivester Marianne Cribbs nachts von einem eigentümlichen Gefühl. Es war Ihr, als ob jemand ihr unter den Fühen kitzele. Sie stellte sich weiter schlafend und beob achtete einen Mann, der am Fußende des Bettes stand und ihr die Zehen kitzelte. Da sie dieses Spiel mit geschlossenen Augen nicht weiter fortsetzen konnte, richtete sie sich auf und fragte den Mann, was er wolle und was er hier im Zimmer anstelle. „Beunruhigen Sie sich nicht. Ich bin Einbrecher und wollte ursprünglich Ihr Geld stehlen. Aber nachdem ich gesehen habe, daß Sie ein so hübsches Mädchen sind und so schöne Füße haben, will ich Ihnen natürlich nichts wegnehmen. Aber ich muß Ihnen gestehen, daß ich Sie liebe!" Miß Cribbs war nicht auf dem Kopf gefallen und antwortete: „Lieber Mann, ich liebe Sie auch. Außerdem habe Ich 2000 Dollar auf der Sparkasse. Wenn Sie wollen, können wir uns In den nächsten Tagen ver heiraten. Rosen Sie morgen bei mir an, damit wir ein Tres sen verabreden!" Der Einbrecher ging und rief tatsächlich am nächsten Tag an, um die Krankenschwester zu einem Kino besuch abzuholen Aber als er erschien, wurde er von der selbstverständlich längst benachrichtigten Polizei In Empfang genommen. Miß Cribbs hatte ihre Komödie glänzend gespielt. Zur Sicherheit — durchgesirichen Falschgeld wird anscheinend zur Zeit In England In gro ßem Umfang« hergestellt. Scotland Nard ist auf der Jagd. Man hat schon manchen Falschgeldfabrikanten gesucht und zur Strecke gebracht. Aber nur einmal ließ sich ein englischer Minister dazu herbei, selbst ein soläxes Gerät ln Bewegung zu setzen. Man fing einen sehr talentierten Fälscher, der darauf bestand, daß der Finanzminister Sir Bastle Thomson selbst seine Einrichtungen ansehe. Dieser brachte den Schatzkanzler Reginald Kenna mit. Keona konnte angesichts der schönen Apparate der Versuchung nicht widerstehn, einmal an der Ma lchine zu drehen und einige Banknoten hervorzuzaubern. Sie waren gut geraten. Der Minister betrachtet die Noten von affen Selten und war von seiner Arbeit entzückt. Aber ehe er sie In die Tasche steckte, um sie seinem Prtvatmuseum ein zuverleiben. zog er seinen Füllfederkalter heraus und schrieb quer durch die Noten: „Gefälscht." Womit einerseits zum Aus- druck gebracht wurde, daß die Noten, die ein Minister gefälscht hatte, ausgezeichnet waren, während anderseits diese Anmer kung besagte, daß auch «In Minister einmal vergeßlich sein kaim und vielleicht sogar kein Geld in der Tasche hat.,., Unsere Pferdezucht Ende des 17. Jahrhunderts war es um die Pferdezucht in Deutschland schlechter bestellt als Im Mittelalter, als man aus bei» Mcraentande häufig edle Pferde hereinbekam und dadurch die heimischen Rassen aufbessern konnte. Erst Friedrich Wil helm I. brachte in Preußen die Pferdezucht aus eine gewisse Höhe. Um seinen eigenen Marstall mit guten Pferden zu ver sorgen, richtete er das Gestüt Trakehnen ein und tat damit den ersten Schritt zur Veredlung des sehr vernachlässigten preußi schen Pferdes. Man kreuzte diese preußischen Pferde mit ara- bischen und englischen Vollblutpferden uno erzielte auf diese Welse den später so berühmten Trakehner, der sich in unver minderter Beliebtheit und Leistungssähigkeit bis heute erhalten hat. Auch aus dem Gestüt Graditz-Beberbeck sind besonders wertvolle Pferde hervorgegangen. kostspielige Luftspiegelungen Es gibt viele Formen von Luftspiegelungen. Manche von Ihnen sind dauernd und können von dem gleichen Ort aus Tag für Tag beobachtet werden. Eine solche Luftspiegelung gibt es im südlichen Arizona, wo ein Weg durch eine Talsenkung führt, In der sich früher ein Binnensee befand. Autofahrer, die i» das Tal hinunterfahren, sehen vor sich einen breiten, blinkenden Wasserstreifcn, der entweicht, wenn sie sich nähern. Wenn sie an der anderen Talfeite wieder binauffahren, sehen sie hinter sich wieder das Wasser. Der amerikanische Polarforscher Pear» hatte bei der Heimkehr von seiner arktischen Expedition im Jahre 1000 berichtet, er habe zweimal weiße Berggipfel eines sernen, unbekannten Landes Uber dem Hor-zon! ausragen sehen. Das Land nannte er Crocker-Land, uro das Naturhistorische Museum Amerikas rüstete eine Expedition aus, um die Ent deckung genauer erforschen zu lasse». Dos Expeditionsschiff er litt »nterwcgs Schiffbruch, der Führer MacMllan aber begab sich über das Eis zu Fuß nach der Stelle, wo das Crocker-Land liegen sollte. Dort mar aber kein Land z» 'indcn und Mac- Millan, der ahnte, daß Peury durch eine Luftspiegelung gc- norrt worden war, begab sich nun nach dem Ort. von wo Peary Crocker-Land gesehen hatte. Und wirklich sah er an einem klaren Tage durch das Fe'iglas tentüch alle -Einzelheiten wie P^ary sie beschrieben hatte. Es war ohne Zweifel eine Lnlt- spiegelung, aber eine, die die Amerikaner viel Geld gekostet halte. Mehr Frauen fallen als Männer / Um Man mag es glauben, oder nicht, aber es ist so: nicht die Menschen in große» Betrieben, In Fabriken, in Werkstätten oder in Gruben sind am stärksten den Brandgefahren ausgesetzt. Nein, die bei weitem meisten Verbrennungen kommen In den Haushalten vor! Es sind die Frauen und Kinder, die am meisten den Bränden zum Opfer fallen, und nicht etiva die lm Berufe stehenden Männer! Nur ein Beispiel sei hierfür genannt: Die Wiener Sta tistik vom Jahre 1005 zeigte, daß unter den insgesamt 40 nach gewiesenen Todesfällen durch Verbrennungen nur vier Leute ihr Leben im Betrieb eingebüßt hatten. 45 dagegen lm Haus halt. Und darunter wiederum waren nicht weniger als 20 Kin der! Diese Statistik ist zivar ganz besonders zu ungunsten der Haushalte ausgefallen, trotzdem kann man, nach verschiedenen anderen Mitteilungen zu urteilen, Im Durchschnitt mit nicht weniger als sünf Verbrennungen Im Haushalt gegenüber einer Verbrennung im Betriebe rechnen! Aus welche Eigentümlichkeiten sind denn nun aber der artig viel« Brandunfälle zurückzusühren? Wie Dr. Fasal vor einiger Zeit in einer Fachzeitschrift feststem«, entfallen über raschenderweise die meisten häuslichen Unfälle auf Verbrühun gen, sei es nun im Einzelsall durch Wasser, Lauge, Suppe, Fett oder Kaffee bedingt. Bald ist ein zu heftig vom Herd ge zogener Topf heißen Masters die Ursache, mis dem überschla gendes, siedendis Wasser die Hände, Unterarme oder gar das Gesicht verbrüht. Bald gleitet «Ine Frau mit einer Schüssel heißer Suppe aus und verbrennt sich beide Beine und Füße. Oder ein Tiegel sich entzündende» Fettes wird vom Feuer ge rissen und unbedacht einem anderen Menschen an den Körper geschleitdert. Und wie oft hört man, daß «in Kind eine Kanne frisch bereiteten heißen Kaffees vom Ofen zieht und sich dabei verbrüht, ck>er ein anderes Mal in einem unbewachten Augen blick rücklings In eine Wanne kochendes Wasser stürzt! Es muß also Immer wieder heißen: Hausfrauen undHaus angestellte, achtet noch mehr als bisher auf alle solche Gefahren! Uebertrlebene Eile während der Hausarbeit, alle Hast bringt Bränden zum Opfer eine ärztliche Statistik sagt — Unfälle im — Immer noch nicht vorsichtig genug! euch im günstigsten Falle vielleicht einen Gewinn von einigen Se.aunden oder Minuten, aber einen Verlust von ost Tagen und Woche,, an Arbeitskraft und Gesundheit, wenn nur ein einzi ges Mal eine unglückliche Bewegung ansgcsührt wird! Rian vergesse niemals, wenn man Kinder in der Wohnung oder in der Waschküche hat, daß heißes Wasser sür die Hand des Kin des unerreichbar bleiben muß! Verbrühungen tressen bei klei nen Kindern meist so ausgedehnte Haulparlien, daß eine Ret tung des Lebens leider nur zu ost nicht mehr möglich ist. Nicht weniger gering ist die Verbrcnnungsgefahr, die durch das unvorsichtige Un^chen mit feuergefährliche» Mitteln her aufbeschworen wird. Sei cs nun Im Einzclsalle durch Benzin, durch Petroleum oder durch Spiritus. Immer wieder geschieht es, daß das Handschuhreinigen mit Benzin bei oisener Flamme erfolgt und damit schwerste Verbrennungen an den Händen cr- zeiHt werden; oder daß benzinhaltige Schuhpastcn oder Bo- denwachs entgegen der Vorschrist, um Zeit zu ersparen, auf offener Flamme erwärmt werden, obgleich ein jeder wissen sollte, wie leicht dies eine Explosion mit allen ihren schreck lichen Schädigungen zur Folge haben kann! Wie ost wird doch noch immer Spiritus bei noch bren nender Flamme nachgegossen! Wie leicht wird auch beim Bren nen der Haare ein Spirituskocher umgesioßen oder eine Petro leumlampe aus Unachtsamkeit umgeworse». Und kommt es nicht auch heut« noch trotz aller Warnun gen vor, daß Hausfrauen zum Anheizen schlecht in Brand kom mender Oefen entweder Petroleum gleich in die Flamme gie ßen oder mit Petroleum getränktes Papier in das Feuer legen, wobei dann durch das Entflammen des Petroleum gefäßes schwerste, oft tödliche Verbrennungen zu entstehen ver mögen! Hüte sich auch ein jeder, Zelluloidgegenstände, zum Beispiel Kämme oder Puppen, zur Vernichtung in einen Ösen zu werfen. Erhebliche Explosionen können die Folge sein! Und nicht weniger Vorsicht auch beim Abstcllcn des Bit- gelelsens. Kommt es Ins Rutschen und wird im ersten Schreck oer Versuch gemacht, es mit den Händen oder dem Schoß auf-