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Sächsische Volkszeitung : 25.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193904259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390425
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-25
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.04.1939
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Faktor angewendet Während der Kur sind Reizmittel, wie Nikotin, Kossein usw. fernzuhalten. Außerdem muh durch ge eignete Ernährung dafür gesorgt werden, daß Aufbau- und Er gänzungsstoffe zugcführt werden, wobei vor allem eine vege tarische Diät vorzuzichen ist. Neben der Ernährung spielt die Psychotherapie eine auherordentlich große Rolle. Der behan delnde Arzt muh jeden Kranken zunächst psychisch erfassen, keinen Gemeinschaftsgeist heben und die Kranken in einer gro ben Familie in der Klinik zusammcnschliehen. Der sichtbarste Kurerfolg tritt meistens in den ersten drei Wochen oder 14 Tagen ein, wobei vor allem der Speichelfluß, die Muskelstarre und auch der Tremor gebessert werden. Insgesamt ist die bul garisch-italienische Kur als eine Wiedcrherstellungskur anzu sehen. Wichtig erscheint es, geeignete Aerzte durch Schulungs kurse in der neuen Heilmethode zu unterweisen. Das Rescrat schliefst mit einem Vergleich mit der Atropin kur. Anscheinend ist die Wirksamkeit des Belladonna-Wasser vollauszuges bei gleicher Anzahl der Alkaloide bedeutend höher als bei Atropingaben. Diese auch in Rom von Professor Pancgrossi beobachtete Tatsache geht möglici-erweise darauf zu rück, daß Im Belladonna-Wasservollauszug teilweise unbekannte Begleitalkaloide vorhanden sein dürsten. 18. internationaler Landwlrtschastskongreß Dresden Ministerialdirektor Dr. Walter und Generalsekretär Dr. Sohn über Bedeutung und Durchführung. Anlähllch des 18. Internationalen Landivirtschaftskon- gresses, der vom 6. bis 12. Juni 1939 In Dresden stattsindet, machten — wie der DHD aus Berlin meldet — Ministerial direktor Dr. Walter vom Reichsministerium sür Ernährung und Landwirtschaft und der Generalsekretär des Kongresses, Dr. Sohn, vor Vertretern der Presse interessante Ausführun gen über die Bedeutung und Durchführung dieses Kongresses. Ministerialdirektor Dr. Walter betonte hierbei u. a., dah der 18. Internationale Landwirtschaftskongreh in der Geschickte der internationalen Kongresse in Deutschland einen neuen Höhe punkt darstellcn wird. Dieser Kongreh beschränkt sich nicht, wie alle seine Vorgänger In Deutschland, auf ein bestimmtes Fachgebiet, vielmehr weist er ein Arbeitsprogramm auf, das das gesamte Gebiet der Landwirtschaft umfasst und daher das In teresse weiter landwirtschaftlicher Kreise erregt. Als Veranstal ter des Kongresses tritt der „Internationale Verband der Land wirtschaft" auf. Der Kongreh wird am Mittwoch, dem 7. Juni, mit einer feierlichen Sitzung eröffnet, auf der der Geschäftsführende Präsident. Reichsobmann des Reichsnährstandes Bauer Gustav Behrens, der Präsident des Internationalen Verbandes, Mar- guis de Vogiiö, der Reichsminister R. Walther Darrä, der Prä sident des Internationalen Landwirtschafts-Institutes In Rom, Baron Acerbo, und der Mitbegründer des Internationalen Ver bandes, der bekannte Schweizer Bauernführer Prof. Laur — in dieser Reihenfolge — sprechen werden. Die eigentliche Kongreharbcit spielt sich alsdann In neun Sektionen ab. die sich nach folgende» Gesichtspunkten glie dern: Agrarpolitik und Wirtschaftslehre des Landbaucs: Land wirtschaftlicher Unterricht und Propaganda; Landwirtschaftliches Genossenschaftswesen; Pflanzenbau; Weinbau, Obstbau und Sonderkulturen; Tierzucht; Landwirtschaftliche Industrien; Das Landleben und die Tätigkeit der Landfrau; Landwirtschafts wissenschaften. Die Reihe der Sektionssihungen wird durch Staatssekretär Backe vom Reichsminlstcrlum für Ernährung und Landwirt schaft eröffnet, der einen Hauptbericht über „Die tn Deutfch- land ergriffenen Mahnahmen zur Erhaltung des Bauernstandes" erstattet. Bisher haben sich 89 Nationen angemeldet, aus denen etwa 1500 bis 2M9 Persönlichkeiten erwartet werden. Ium Ver- gleich sei erwähnt, dah am 17. Internationalen Landwirtschafts- kongreft, der 1937 im Haag stattfand, annähernd 1009 Personen teilnahmen. : Reichsgesundheitsführer Dr. Conti kommt nach Dresden. Der Sächsische Aerztetag am 29. und 30. April in Dresden er hält durch die Teilnahme des neuernannten Reichsgesundheits- und Reichsärzteführers Dr. Leonardo Conti eine besondere Bedeutung. Der Reichsgesundheitsführer wird am Sonnabend auf der 18 Uhr im Deutschen Hygiene-Museum beginnenden Arbeitstagung, der die feierliche Enthüllung einer Erwin-Lick- Büste in der Ehrenhalle des Museums vorausgelst, das Wort ergreifen. Gauamtsleiter Dr. Wegner wird dem Reichsgesund- heltsführer die führenden Mitarbeiter des Gaues für Volks gesundheit verstellen. Am Sonntagvormittag findet eine Ge denkfeier für den verstorbenen Relchsärztefiihrer Dr. Wagner statt. Zu der grohen Aerztetagung am Sgnntagnachmittag im Ausstellungspalast wird u. a. der neucrnannte Hauptamtsleiter Dr. Blome sprechen. : Die Sieger im sächsischen Melstcrschastsfrisieren. Bei dem am Sonntag im Dresdner Ausstcllungspalast von der Bezirks stelle Sachsen des Reichsinnungsverbandes des Friseurhand werks veranstalteten Bezirks-Meisterschastsfrislercn, an dem 37 Berusskameraden aus ganz Sachsen teilnahmen, wurden fol gend« Sieger ermittelt: Klasse 1: B e z i r k s m e i st e r für Sachsen: Degenhardt (Dresden), 2. Kurth (Leipzigs, 8 Kühn (Chemnitz), 4. Stateczny (Dresden), 8. Rampenthal (Leipzig), 6 Schild (Dresden). 7. Fellingcr (Dresden) Sieger der Städlemannschast Dresden-Chemnitz-Leipzig: Dresden. Klaffe 2: 1. Heinz Richter (Zwickau), 2. K. Georg (Radeberg), 8. Erhard Ritter (Dresden), 4. Horst Lähig (Chemnitz), 8. Saal bach (Großenhain), 8. Lnezak (Dresden). : Wie soll die Grotzgaststätte auf der Deutschen Kolonial- Ausstellung In Dresden heitzen? In Dresden wird zur Zeit eine grohe Deutsche Kolonial-Ausstellung vorbereitet, die vom 21. Juni big zum 10. September dauern wird. Die grohe Gast stätte im Ausstellungsgelände, die Im vorigen Jahre „Sächsisches Haus" hieh und In früheren Jahren die Bezeichnung „Ober bayern" führte, soll während der Kolonialschau einem dem Aus- stellungsthcma entsprechenden Namen erhalten. Wer findet eine paffende Bezeichnung? Die Ausstellungsleitung bittet um Ein sendung geeigneter Vorschläge. Als Gegenleistung erhalten die Einsender der 10 originellsten und treffendsten Bezeichnungen Dauerkarten sür die Deutsche Kolonial-Ausstellung, bzw. Bücher prämien. Die Vorschläge werden bis zum 30. April auf einer Postkarte mit dem Vermerk „Gaststätten-Name" an das Städt. Äusstellungsamt, Dresden A, Lcnnästraße 3, erbeten. : Prof. Dr. Theodor Beste, der Ordinarius für Volkswirt schaftslehre an der Technischen Hochschule Dresden, ist zum 1. Oktober 1939 in gleicher Diensteigenschaft an die Universität Berlin berufen. : Aufnahme des durchgehenden Betriebes Heidenau—« Altenberg. Der erste Personenzug der neuen Vollspurbahn, der die Strecke Heidenau—Altenberg im Osterzgebirge durchgehend befährt, vcrläht den Hauptbahnhof Dresden am Mittwoch, dem 28. April, 8.14 Uhr. : Kein Nachttarif am 1. Mai. In der Nacht vom 1. zum 2. Mai fällt der Nachttarif auf allen Strahenbahn- und Kraft omnibuslinien elnschllehlich der Driiveglinien weg. : Marktordnung sichert Ernährung. Der Landcshauptab- tetlungslcitcr IIl der Landcsbauernlchast Sachsen, Bauer Wal ther Busch besichtigte mit den Vorsitzenden und Geschäfts führern der Marktverbände und mit seinen Mitarbeitern der Hauptabteilung lll den VIehgrohmarkt und zwei Fleischwarcn- sabriken In Dresden. Die Besichtigung sowohl des Viehgroß- marktes in Dresden als auch der beiden Flcischwarenfabriken zeigte, dah die durch die Marktordnung getroffenen Mahnah men hinsichtlich der Verteilung des Viehes sowie der festgeleg- ten Preise und Qualitätsbestimmungen die Versorgung mit Fleisch und Fleischerzeugnissen sicherstellen. In einer anschlie- henden Besprechung zwischen dem Hauptabteilungsleiter und den Marktverbänden wurden alle auf dem Gebiete der Ernäh- rungswirtschast im Bezirk der Landcsbauernschaft Sachsen wichtigen Fragen besprochen und geklärt. Dresdner vollzelberlcht Vorsicht! Anzohlungsbetrüger. Die Kriminalpolizei fahn det nach dem am 24. November 1908 in Dresden geborenen Albert Herbert Döhler, der bis Anfang April d. I. für eine hiesige Firma als Provisionsreisender tätig war. Döhler nahm Bestellungen auf Gasöfen, -Kocher und Heihwasserspendcr ent gegen. Obwohl er keine Inkassovollmacht hesah und in meh reren Fällen wuhte dah der entgeaengenommene Auftrag nicht ausführbar war, kassierte er als Anzahlung geleistete Beträge in Höhe non 8 bis 20 Mark und verwendete diese zu seinem Nutzen. Von den Kunden seines Arbeitgebers borgte sich Döhler unter verschiedenen unwahren Angaben Beträge von 10 bis 30 Mark. Der Betrüger ist noch im Besitz eines Auftraabnches mit dem Firmenaufdruck „Gasapparatcfabrik Iupiter-Müllcr". Döhler, der im Jahre 1938 in Dresden und Umgebung als be trügerischer Welnrcisender auftrat, ist 162 Zentimeter groh, untersetzt, hat dunkelblondes Haar, hohe, zuriickweichende Stirn, dunkelblaue Augen, gradlinige Nase, kleinen Mund, vollständige Zähne, ovales, gesundfarbiges Gesicht und am 2. Glied des lin ken Mittelfingers eine Narbe. Die Kriminalpolizei warnt vor diesem Betrüger und bittet, bet erneutem Auftreten seine Fest nahme zu veranlassen. Wer weih, wo Döhler sich zur Zeit aufhält, wird gebeten, sich zu melden. Aus dem AeglerungSbezlrk Dresden d. Pirna. DerReichssugendfiihrer war in Pirna. Reichsjugendführer Baldur v. Schirach stattete am Montag der Dienststelle des HI-Banncs 177 (Pirna) einen kur zen Besuch ab. Krcisleiter Elsner bcgrühte den Neichsjugend- sührer wobei ihm dieser für die Unterstützung dankte, die der Hitlerjugend im Kreis Pirna zuteil wird. d. Kurort Rathen. Schon 40 000 Anmeldungen zu den „Karl-May-Spielen". Für die „Karl-May- Spiele", die am 26. Mai auf der Felscnbiihne Kurort Rathen im Elbgcblrge beginnen, hat schon jetzt eine starke Nachfrage eingesetzt. Etwa 40 000 Anmeldungen liegen bisher vor. Für die Rolle des Old Shatterhand wurde Hans Kettler (Berlin) verpflichtet, der zuletzt in dem Film „13 Mann und eine Ka none" mitwirkte. Für die Rolle des Sanier und Intschutschuna wurden Joses Keim und Fritz Hofbauer gewonnen. Straßensperrungen. Die Landstrahe 1. Ordnung Nr. 79 Radeberg —Bad Schandau ist wegen Strahenbau- arbeiten bis auf weiteres gesperrt: a) von Kilometer 0,0 bis 3,1 Schänkhiibel—Dittersbach, b) von Kilometer 6.4 bis 8,6 Bahnhof DUrrröhrsdorf—Dobra, c) von Kilometer 8,6 bis 10,3 Dobra (Försterhaus—Stürza (Ndr. Gasthof). Der Verkehr wird um geleitet: zu a) über Eschdorf nach dem Schänkhiibel oder über den sogen. Leiermühlenweg nach der Reichsstratze Dresden- Bautzen, zu b) über Ziegelei Dürrröhrsdorf—Neuer Anbau, zu e) über Neuer Anbau nach Stürza (Abzweig rechts beim Ndr. Gasthof Siürza. Die Sperrung der Landstrahe 2. Ordnung Nr. 49 Maxen—Heidenau wird wegen der Herstellung der Voll spurbahn Heidenau—Altenberg aufgehoben. Aus dem Dresdner Kunflleben Mozartverein. Das dritte dlcswintcrlichc Sinfonickonzert des Mozartvereins im Hygiencmuseum vermittelte wieder sel tene und erlesene künstlerische Eindrücke in reicher Zahl. Und zwar sowohl was die Werke wie ihre Durchführung unter Erich Schneider anbelangt. Den Abend eröffnete in verhcißungs- voller Weise, ein Concertino für drei Flöten und Kammerorchestcr (Variationen) von dem namhaften, 1902 geborenen Dresdner Tonsetzsr Willy Kehrer. Kehrer bleibt stets aus dem Boden der Tonalität; aber er weih seiner nicht selten grüblerisch versponnenen Orchestersprache doch in Har monik, Rhythmik und Klangfärbung mancherlei neuartige Ton wirkungen abzugcwinncn. Ganz wundervolle Eindrücke emp fing man aber auch von der „Lyrischen Kantate für zwei Solostimmen und Orchester" des namhaften Dresdner Tonsctzcrs Nino Ncidhardt, der sich durch fein sinnige Kamincrinusill und Licdcrzyklcn ja schon einen bedeu tenden Namen gemacht hat. Durch diese lyrisch-impressionistische, nicht selten hymnische und an hochwertigen Stimmungsmomen- ten reiche „Kantate" sind die Konzcrtprogrammc der Jetztzeit zweifellos in erfreulicher Weise um ein wohlgelungcnes Ge- brauchswcrk bereichert morden. Stehen zudem zwei so schlecht hin vollendete, allererste solistische Kräfte zur Verfügung, wie Lieselotte Mieze und Luise Schelbach-Pfann stiehl, die wieder erlesen schönes stimmliches Material, sicherste Musi kalität und gereiste Vortragspraxis in meisterhafter Weise ein- zusetzcn muhten, so ist der grohe Erfolg von vornherein ge sichert. Beethovens Klavierkonzert G-Dur (Nr. 4), mit den Kadenzen von Brahms, schwungvoll, technisch sicher und vortraglich äuherst gepflegt gespielt von Johannes Schnrider-Marfels, sowie die sogenannte „Jenaer Sin fonie" Beethovens, die Prof. Fritz Stein seinerzeit entdeckt hat, rundeten den prächtigen, gcnuhvollen Abend, für dessen Durch führung man Erich Schneider, dem berufenen, erfolgreichen Dirigenten des Mozartvereins, sowie dem vorbildlich piekenden Orchester und den Solisten aufrichtig dankbar ein muhte, sehr schön und harmonisch ab. Nicht unerwähnt ollen die Namen der drei Flötensolisten bleiben: Dr. von Perlhof, Dr. Hilbert und Dr. Mylius. Felix von Lcpel. Konzert Tormln-Löhnig. Bier auherordentlich gereifte. Gesangsschülerinnen von Erna Tormin-Löhnig, und zwar die Damen Friederike Holzamer, Lydia Hübner, Hanna Möbius und Sonja v. Rahden, gaben im Palmengarten ein erfolgreiches Konzert und legten von ihrer im Lause der Jahre erworbenen Konzert- und Podiumreife in erfreulichster Weise Zeugnis ab. Die Programmfolge mar von Erna Tormin- Löhnig vielseitig, mit sicherem Geschmack und bemühter Berück sichtigung der besonderen künstlerischen Eigenart der vier Sän gerinnen zusammengestellt worden und enthielt Lieder, Arien, Duette und Opernszenen in reicher, abwechslungsvoller Folge. Die ausgezeichnete Mitwirkung von Hans Brand (Violine) und von Walther Hessell arth (Begleitung am Flügel) ge reichte dem mohlgclungenen Abend in jeder Beziehung sehr zum Vorteil, so dah mit Recht lebhafter Beifall und Blumen gespen det wurden, insbesondere für die begabten fortgeschrittenen vier Sängerinnen. Felix von Lepel. Dem Gedenke» Ernst o. Schucks. Am-10. Mai jährt sich zum 25. Male der Todestag des unvergchlichen Dresdner Gene ralmusikdirektors Hofrar Ernst v. Schuch. Die Säclffische Staats oper gibt an diesem Tage, an dem „Die Götterdämmerung" unter der Leitung von Dr. Karl Böhm zur Ausführung kommt, ein besonderes Programmheft heraus, das dem Scl-afsen des grohen Dirigenten gewidmet ist. Schuch hat bekanntlich neben anderen grohen Wagneropern auch den „Ring-Zyklus" erstmalig in Dresden aufgesiihrt. „Die Prinzipalin" im Dresdner Schauspielhaus. Das Staat liche Schauspielhaus Dresden bringt als nächste Komödie am 29. April „Die Prinzipalin" von Carl Zuchardt unter der Spielleitung von Rudolf Schröder heraus. Es wirken mit: Alice Verden in der Titelrolle, Decarli (Oehmichcn), v. Smelding (Ladestock), Keller (Holm), Kottenkamp (Werke), Hamel (Fiebig), Lotte Gruner (Frl. Planitz), Gerda Basarke (Frl. Greif), Edna Dichrog (Irmgard Eckard) und Schmieder (ein jüngerer Herr), Bühnenbild: Elisabeth v. AuenmUller. Technische Einrichtung: Georg Brandt. Mitglieder der Staatsoper sangen in Antwerpen. Wie die DKK. meldet, fand in der Antwerpener Oper im Rahmen eines unter der Schirmherrschaft! der Königinmutter von Belgien stehenden Mozart-Festes ein grohes Gastspiel deutscher Künstler statt. Zur Aufführung gelangten „Die Entführung aus dem Serail" und „Cosi fan tutte". Die musikalische Leitung lag in den Händen von Knappertsbusch, die Regie führte Mutzenbecher. Die deutschen Künstler, unter denen sich auch Maria Cebotari und Arno Schellenberg von der Sächsischen Staatsoper Dresden befanden, wurden mit sehr herzlichem Beifall belohnt. Mer schwerer Anklage: Devlsenvergehen und Volksverral Vor der 2. Strafkammer des S o n d e r ge r ich t s für das Land Sachsen begann in Dresden ein Prozctz, der sich mit den Devisenversehlungen des am 23. Mai 1894 in Rastenburg geborenen Eduard Hermann Harry Schumann aus Dresden beschäftigte. Die umfangreiche Anklage, die auf Verbrechen gegen das Gesetz gegen den Verrat der deutschen Volkswirtschaft sowie auf Devisenoergehcn lautete, gab ausführlich die dem Angeklag te» zur Last gelegten Straftaten und ihre ungewöhnlichen Be gleitumstände wieder. Der bisher unbestrafte Angeklagte be findet sich seit Dezember 1987 in Untersuchungshaft. Die Ver handlung wird mehrere Tage dauern. Aus dem vorgetragencn Auszug der Anklage war zu ent nehmen, dah der Angeklagte Schumann seit vielen Jahren Vermögenswerte in der Schweiz besah, die er zum Teil auf un gesetzliche Weise unter Umgehung der bestehenden Gesetze dort hin Uber die Grenze gebracht hatte. Dieses Vermögen hatte der Angeklagte trotz der wiederholten Aufforderungen nicht angezeigt, sondern weiterhin verschwiegen, und über diese Vermögens werte — es handelte sich nach -er Anklage hauptsächlich um Be träge von 39 000 und 76 000 Schiveizer Franken — hatte der Angeklagte dann in einer die Deviscngcsctzc umgehenden Form verfügt. Zur Durchführung bestimmter finanzieller Trans aktionen sehr zweifelhafter Art hatte sich der Angeklagte nach der Anklage weiter unter unwahren Vorspiegelungen bestimmte Genehmigungen der Devisenstelle erschlichen, wobei er, wie die Anklage behauptete, ganz erhebliche Summen verdiente. Die Verfehlungen des Angeklagten hingen eng mit seinem Beruf und seiner Tätigkeit zusammen, weshalb am ersten Ver handlungstage zunächst sein Werdegang, sein beruflicher Ausstieg und seine Stellung als Inhaber des Carl Reihner- Verlages in Dresden eine wesentliche Nolle spielten. Der Angeklagte besuchte bis zum Jahre 1913 die Schule und erhielt bei seinem Abgang das Einjährigenzcugnis. Sehr bald betätigte er sich mit Erfolg schriftstellerisch und trat — zunächst als Lehr ling — in ein Berliner Verlagshaus ein. 1916 wurde er zum Militär eingezogen, sand aber nur als Eisenbahner Beschäfti gung. Nachdem im März 1918 wegen eines Leidens sein Abschied erfolgte, trat er wieder In den Berliner Verlag ein, wo er innerhalb zweier Jahre durch Jleitz und Begabung gut vorwärts kam. Bereits 1920 wechselte er zum Carl Rcißncr-Verlag nach Dresden hinüber, erhielt hier sofort Prokura und wurde im Oktober 1923 Mitinhaber des Verlages, der bis dahin !m allei nigen Besitz des Verlegers Erwin Kurtz gewesen war. Der An geklagte trat jetzt auch als Autor mehr und mehr in Erscheinung und hatte im übrigen in seiner vcrlegerischcn Tätigkeit gute Er folge, zugleich wesentlichen Anteil an der aussteigendcn Ent wicklung des Carl Reihner-Berlages. dessen Alleininhaber der Angeklagte wurde, als der Mitinhaber Erwin Kurtz Ende 1926 starb. In den folgenden Jahren wurden die gclckästlichen Erfolge des Angeklagten immer grötzer; er erwarb sich ein erhebliches Vermögen und kaufte 1933 das Rittergut Gotzwitz bei Sohland für 360 000 RM. Die Verhandlung beschäftigte lich am ersten Tage ausführlich mit den Familicnverhältnissen des An geklagten, sowie mit den für den Prozess wichtigen geschäftlichen Vorgängen des Verlages. Rumänische Mrtschast-delegation in Vertin Berlin, 28. April. In Berlin ist unter Führung des Generalsekretärs Ma rian vom rumänischen Wirtschaftsministerium eine Wirt- fchastsdelegation eingetrosscn, die mit den amtlichen deutschen Stellen über die Eingliederung des Protektorates Böhmen und Mähren in das deutsch-rumänische wirtschaftliche Vertragswerk verhandeln soll. Der rumänischen Kommission gehören Bevoll mächtigte der beteiligten rumänischen Ministerien sowie der Rumänischen Nationalbank an. Es ist anzunehmen, dah gleich zeitig auch über gewisse lausende Fragen des deutsch-rumäni schen Verrechnungsverkehrs verhandelt wird. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen werden, wie aus Bukarest gemeldet wird, in Rumänien mit großem Interesse erwartet. So-e spanische Marineossiziere besuchen Kiel Kiel, 28. April. Auf dem Flugplatz Holtenau traf aus Ber lin am Montagmittag in Begleitung des spanischen Marine- attachä, Korvettenkapitän Espinosa, der Unterstaatssekretär der spanischen Marine, Konteradmiral Estrada, ein. Zum Empfang der Gäste hatten sich auf dem Flughasen- gelkind« Konteradmiral Mewis und der Kommandeur des See fliegerhorstes Holtenau, Oberstleutnant v. Lessing, eingefunden. Während dem Nachmittag eine Besichtigung des Schlacht, schisses „Scharnhorst" vorbehalten blieb, waren die spanischen Marineoffiziere abends Gäste des Kommandierenden Admiral» -er Marinestation der Ostsee. Am Dienstag werden sie di« Marineschule Flensburg-Mürwik besuchen. R. S. Meucies australischer Ministerpräsident London, 28. April. Die durch das Hinscheiden Lyons frei gewordene Stelle des australischen Ministerpräsidenten wurde am Montag neu besetzt. R G. Mencies bildet« ein neues Kabinett, das sich aus schließlich aus Mitgliedern der Bereinigten Australischen Partei (United Australia Party) zusammensetzt. Ser stellvertretende sowjetrusflsche Austen- konnnlffar fährt nach Antara Moskau, 28. April. Der stellvertretende Außenkommffsar der Sowjetunion Potemktn ist, wie von offiziöser Seite be stätigt wird, bereits vorgestern nach Ankara abgefahren. Ueber den Zweck der Reise wird in Sowjetkreisen absolute Zurückhaltung beobachtet.
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