Volltext Seite (XML)
264 ILIAS. Ach nie werden wir lebend, von unseren freunden gesondert, Sizen, und rath aussinnen: denn mich entrafle das schiksal Jezt in den schlund, das verhafste, dem schon ich geborener zufiel;” Und dir selbst ist geordnet, o göttergleicher Achilleus, 80 Nahe der mauer zu sterben der wohlentsprossenen Troer. Lines sag ich dir noch, und ermahne dich, wenn du gehorchest. Lege mir nicht das gebein vom deinigen fern, o Achilleus; Sondern gesellt, wie mit dir ich erwuchs in euerer wohnung, Seit Menötios mich, den blühenden knaben, aus Opus 85 Führte zu euerer bürg, nach der schreklichen that der ermordung, Jenes tags, nachdem ich Amfidamas knaben getödtet, Ohne bedacht, nicht wollend, erzürnt beim spiele der knöchel; Freundlich empfing mich in seinem palast der reisige Peleus, Und eizog mich mit fleifs, und ernannte mich deinen genossen : 90 So auch unser gebein umschliefs’ ein gleiches behältnis, Jenes goldne gefäfs, das die göttliche mutter dir schenkte. Ihm antwortete drauf der mutige renner Achilleus: Was, mein trautester bruder, bewog dich herzukommen, Und mir solches genau zu verkündigen? Gerne gelob’ ich, g5 Alles dir zu vollziehn, und gehorche dir, wie du gebietest. Aber wohlan, trit näher; damit wir beid’ uns umarmend, Auch nur kurz, die herzen des traurigen grames <*rleichtern. Als er dieses geredet, da strekt’ er verlangend die händ’ aus; Aber umsonst: denn die seele, wie dampfender rauch, in die erde 100 Sank sie hinab hellschwirrend. Bestürzt nun erhub sich Achilleus, Schlug die hände zusammen, und sprach mit jammernder stimme: Götter, so ist denn fürwahr auch noch in Ai'des wohnumr Seel’ und schattengebild, doch ganz der besinnung entbehrt sie! Diese nacht ja stand des jammervollen Patroklos io5