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207 430 440 455 465 47° ZWEIUNDZWANZIGSTER GESANG. Welche stets ihn beseelt! Denn niemals weilt er im häufen; ( Sondern voran flog mutig der held, und zagte vor niemand! Sprachs, und die kammer hindurch entstürmte sie, gleich darMänade, Wild ihr pochendes herz; und es folgten ihr dienende weiber. 461 Aber nachdem sie den thurm und die schaar der männer erreichet; Stand sie und bükt’ auf der mauer umher, und schauete jenen Hingeschleift vor den thoren der stadt; und die hurtigen rosse Schleiften ihn mitleidslos zu den räumigen schiffen Achaia’s. Schnell umhüllt’ ihr die äugen ein mitternächtliches dunkel; Und sie entsank rükwärts, ausathmend die seel’ in ohnmacht. Weithin flog vom haupte der köstlich prangende haarschmuk, Vorn das band, und die haub’, und die schöngeflochtene binde, Auch der schieier, geschenkt von der goldenen Afrodite, Jenes tags, da sie führte der helmumflatterte Hektor Aus des Eetion bürg, nach unendlicher bräutigamsgabe. Rings auch standen geschwister des manns und frauen der Schwäger, Haltend die athemlose, die ganz wie zum tode betäubt war. Als sie zu athmen begann, und der geist dem herzen zurükkam; 475 Jezt mit gebrochener klage vor Troja’s frauen begann sie: Helitor, o weh mir armen! zu gleichem geschik ja geboren Wurden wir einst: du selber in Priamos hause zu Troja; Aber Ich zu Thebe, am waldigen hange des Plakos, In des Eetion bürg; der mich erzog, da ich klein war, Elend ein elendes kind! Ach hätt’ er mich nimmer erzeuget! Jezt in Ai'des wohnung hinab zu den tiefen der erde Gehest du; Ich hier bleib’, in schmerz und jammer verlassen, Eine wittwe im haus’, und das ganz unmündige söhnlein; Welches wir beide gezeugt, wir elenden! Nimmer, o Hektor, Wirst du jenem ein trost, da du todt bist, oder dir jener ! Iliag II. Hd. R 480 485 ■! -t Eh