256 j I L I A S. Also sprach er weinend; und rings nach seufzten die bürger. Hekabe aber erhub die wehklag’ unter den weibern: 43° Sohn, was soll ich arme hinfort noch leben in jammer, Da du trauter mir starbst ? der mir bei nacht und bei tage Ehr’ und herlichkeit war in der stadt, und allen errettung, Troja’s männern und fraun, die dich, wie einen der götter, Achteten! Traun auch warst du ihr stolz und erhabener rulim stets, 435 Weil du gelebt! Nun aber ereilt dich tod und Verhängnis! Also Sprach sie weinend. Doch nichts noch hörte die gattin Hektors; denn nicht kam ihr ein kundiger, welcher die botschaft Meldete, dafs der gemahl ihr auswärts blieb vor dem thore; Sondern sie webt’ ein gewand, im inneren raum des palastes, 440 Doppelt und purpurhell, durchwirkt mit mancherlei bildwerk. Jezo rief sie umher den lockigen mägden des hauses, Eilend ein grofs dreifüfsig geschirr auf feuer zu stellen, Für ein erwärmendes bad, wann Hektor kehrt’ aus der feldschlacht: Thürin! sie wufste nicht, dafs weit entfernt von den bädern 445 Ihn durch Achilleus hände besiegt Zeus tochter Athene. Aber geheul vernahm sie und Jammergeschrei von dein thurme; Und ihr erbebten die glieder, es sank zur erde das webschiff; Alsobahl in dem kreis schünlockiger mägde begann sie: Auf, ihr zwo mir gefolgt; ich eile zu schaun, was geschehn ist! 45o Eben vernahm ich die stimme der schwäherin; ach, und mir selber Schlägt das herz in dem busen zum hals’ empor, und die kniee Starren mir! Schrecklich naht ein unheil Priainos söhnen! Fern vom ohre mir sei die- Verkündigung ! aber mit unruh Sorg’ ich, den mutigen Hektor half izt der edle Achilleus 455 Abgeschnitten allein von der stadt, ins gefilde verfolgend, Und wohl schon ihn gehemmt in seiner entsezlichen kühnheit,