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Sächsische Volkszeitung : 09.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193905096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390509
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-09
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.05.1939
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ein KInng SU» »ekSnen Ingen Wen wir rückscl-auend unfern Weg verfolgen, es sind fast immer schöne Tage gewesen, und man wird kaum einen aus seinem Erleben streichen wollen. Aber es gibt doch auch darin Unterschiede. Tage sind darunter, die von tiefen Sci)atten überlagert wurden, und andere, an denen wir im Hocl-gesiihl eigenen Beschwingtseins dahingingen, beglückt, wissend um die Besonderheit der frohen, sonnigen Stunden, und doch nicht recht wissend, datz diese Stunde einen hervorragenden Platz in unscrm Leben einzunchmen berufen war. Hervorgehobcn nicht in dem Sinne, datz sie stets gegenwärtig ist als Erinne rung, sondern so, datz sie zuweilen etwas von ihrem Klang wlcderausruft und in uns mit leiser Wehmut über das Ver klungene spricht. Vielleicht auch den Entschluh erweckt, nun mit Hellem Bewutztsein die Zeit zu nutzen, die uns noch zugchört und bereit ist, zu schenken. Da bringt dir die Post eine kleine Werbeschrift. Und auf ihr sindest du ein Bild von scnem Ort, an dem du einst in sonnigen Sommertagen ein wundersames Glück empfangen hast. Schon längst war dir das fast entfallen, nur dann und wann einmal hatte dieses Erleben von einst ein ganz flüch tiger Gedanke des Erinnerns gestreift. Nun aber steht, was einst war, plötzlich kraftvoll und zwingend vor dir, mit aller Sinnen- haftlgkcit und mit allen. Glanz von einst. Allerdings kannst du auch ein leises Bedauern nicht unterdrücken. Im Grunde hast du einst ans dem vollen Becher des Lebens getrunken und hast gar nicht daran gedacht, datz es ein kostbares Geschenk mar. Denn dann bist Lu ja vielen andern Dingen nachgelausen, die dir wichtig erschienen und die dich im Grunde betrogen haben. Aber das weiht du erst jetzt oder seit gestern. Und wenn du es früher gemuht hast, so hat dir dieses Wissen doch nicht genutzt, denn du bist in dem falschen Gleis weitergclaufen. von dem du meintest, dah es das richtige war. Und jetzt weiht du, dah dort drauhen die weite, bunte, reiche Welt lag. dah du nichts von Ihr sahst und nichts von ihrer Schönheit gewannst. Du machst dir vielleicht heute Vorwürfe. Aber damit änderst du ja nichts. Nur das hat Sinn: Ergreife, was dir gegeben ist, und was sich dir als Wert anbietct. Prüfe genau, ob es ein Wert ist. Es wird so manches geschätzt, was nicht einmal einen flüchtigen Gedanken daran lohnt, lind an man chem andern geht man achtlos vorüber, das nicht wieder cin- zuholen ist und von dem eine spätere Stunde mit dem Vor wurf des Versäumnisses spricht. Frühlings- und Sommcrtage liegen vor dir. Sie können Sonnen- und Glückstage sein. Mach aus ihnen so viel, als du mir kannst. Sie sind wohl die längste» des Jahres, aber sie sind dennoch die kürzesten durch das, was sie dir schenken. Oberammergau stellt Splelernachwuchs vor Auf der Bühne des Kleinen Theaters von Oberammergau begannen am 8. und 7. Mai die Aufführungen des Uebungsspiels „Der Vrandtner Kaspar schaut ins Paradies" von Josef Maria Lutz, das den Mai über an jedem Samstag und Sonntag gegeben wird und in erster Linie dem Splelernachwuchs Gelegenheit geben soll, sein Können auf der Bühne zu zeigen. Aus der Reihe der Spieler werden dann im Oktober die Mitwirkcndcn des grohen weltberühmten Passionsspicls ausgcwählt, dellen Auf führungen Im Mai 1948 beginnen. Von einer Huh zu Tobe getreten Grulich sSudctcngau), 9. Mai. Der Landwirt Scholz aus Ober-Lipka im Kreis Grulich wurde von einer Kuh an den Kops gestohcn, so dah er rücklings auf den Boden stürzte. Die scheu gewordene Kuh trat noch auf den Körper und drückte dem Mann mit ihren Klauen den Brustkorb ein, so dah bald darauf der Tod cintrat. An «nenlwenler Er will das Unrecht nicht auf sich sitzen lassen — Ein Londoner Original Mancherlei Demonstrationen stick in den letzten Monaten in London ousmarschiert. Erwerbslose kamen hungrig aus der Provinz in die britische Hauptstadt, um ihre Not der Regie rung vor Augen zu führen. Alte unverheiratete Mädchen ver anstalteten einen Demonstrationszug, um eine Pension vom 69. Lebensjahr an durchzusetzen. Es würde zu weit führen, die zahlreichen Motive anzuführen, die diesen vielen Demon strationen zugrunde lagen. Aber London hat über diese Protest ler hinaus einen Mann, der nun schon seit fast dreitzig Jahren ununterbrochen Protest erhebt. Er lebt einfach nur noch für seinen Protest und versteht es. Immer wieder die Aufmerksam keit der Welt auf sich zu lenken. Ursprünglich war dieser Mann, ein gewisser John Si;me, Polizcibeamter, und zwar schon ein Beamter Höheren Grades. In einer etwas unrnhigen Nacht brachten zwei seiner Beamten zwei Männer ans die Polizeiwache, die auf der Sirahe herum getobt hatten. Die Männer wollten sich nicht beruhigen und wurden festgesetzt. Aber nm nächsten Tag ergab sich, dah diese Männer sehr gute Verbindungen hatten und auherdcm der ganze Lärm auf dem Bordstein ihrer Haustür erfolgt war. Und da kann man in England soviel toben wie man will. Von einer höheren Instanz ans wurde also ein Straf verfahren gegen die Polizeibeamtcn vcranlatzt, die nicht genau ausgepatzt hätten, unter welclxw Umständen ein Engländer vor seiner Haustür Lärm sckmgen dürfe. John Syme als Po- lizeiosfizier nahm die beiden Beamten in Schutz. Aber nun kehrte sich der Spietz gegen ihn. Er wurde auf einen anderen Posten versetzt. Syme tobte und schrieb wütende Briese an die verschiedene» amtlichen Stellen und zum Schlutz sogar an den König. Die Folge nmr, datz John Syme überhaupt aus dem Dienst entlassen wurde, weil er nicht mehr sachlich in seinen Amtsfunktionen gewesen sei, sondern Partei ergriffen habe. Seit dieser Zeit hat nun John Syme ohne Unterbrechung protestiert. Er marschiert auch mit grohen Schildern, die er sich auf die Brust und aus den Rücken hängt, vor dem Par lament auf und ab. Er stellt Druckschriften her, die er verteilt — alles, um der Welt zu beweisen, datz man ihm vor fast dreitzig Jahren Unrecht getan hat. Heute allerdings nimmt man Syme nicht mehr ganz ernst. Man hat ihn oftmals ver urteilt und ins Gefängnis gesperrt. Er ist zu einem Kuriosum in London geworden. Frau Deserteur Bor einigen Monaten hatte man einem gewissen Ealagera Noccaro in Brinancon einen Stellungsbefehl für den Militär dienst zugehen lassen. Aber dieser brave Mann rührte sich nicht. Nachdem einige Verwarnungen losgelasscn worden wa ren, erlietz man schUetzlich einen Haftbefehl gegen den „De serteur", der es in diesen schweren Zeiten nicht für nötig hielt, sich zum Waffendienst zu stellen. Die dafür in Frage kommende Behörde wurde also auf die Spur des Ealogera Roccaro gesetzt. Es stellte sich heraus, datz der gesuchte Wehrpflichtige überhaupt nicht existierte und der bemühte Ealogera in Wirklichkeit eine Frau war. Vor 22 Jahren kam Ealogera Roccaro zur Welt. Bei der Ausfertigung des Geburtsscheines gelangte der französische Standesbeamte zu der Auffassung, Ealagera sei ein männlicher Vorname. Er fragte also gar nicht erst nach dem Geschlecht des Kindes, sondern registrierte es als — Mann. — Kein Wun der, datz man Ealogera zum Militärdienst ansardcrte. Das Strafverfahren gegen den Deserteur wurde jedoch mit einer blitzartigen Geschwindigkeit niedergeschlagen, als die junge, sympathische Familienmuttcr Ealogera mit einem Sprötzling auf dem Arm vor dem Richter erschien und ihm so beibrachte, datz sic die Absicht habe, ihrem Vaterland auf andere Art und Welse zu dienen. Anttkomlnlern-Gründuna in Vrag Prag, 9. Mai. Die tscl-echische „Nationale Gemeinschaft" hat sich entschlossen, unter dem Namen „Tschechische Aniikomin- tern" jCefka antikominterna) eine Vereinigung für den kultu rellen Abwehrkampf gegen die kommunistische Internationale ins Leben zu rufen. Vorsitzender ist Dr. Ivan Roubal, der bc- Kleins Lkronilc Grotzkundgebung des Gaues Berlin der NSDAP. Der Mau Berlin der NSDAP veranstaltete am Montag abend eine Grotzkundgebung Im Sportpalast, die ihre besondere Bedeutung durch eine Rede des Retchslcitcrs Alfred Rosenberg erhielt, der unter dem Thema „Die andere Weltrcvalution" die Grundlagen der nationalsozialistischen Revolution und der von 1789 gcgenüberstcllte. Reichstagung des Reichsbundes der deutschen Beamten er öffnet. Die 2. Reichstagung des Rcichsbundes der deutschen Be amten wurde am Montag Im Schumann-Theater crössnet, aus der Dr. Ley über das Verhältnis von Partei und Staat sprach. Beginn des Baues der Reichsautobahn Salzburg—Klagenfurt. In einem feierlichen Akt gab Dr. Todt In der Nähe von Villach den Befehl zum Anfang des Baues an der Ncichsauto- bahn Salzburg—Klagenfurt, die die gewaltigste Stratzenanlage der Welt sein wird. von Brauchltsch aus dem Forum Mussolini. Generaloberst von Brauchltsch besichtigte am Montag nachmittag das Forum Mussolini, wo in Gegenwart des Duce sportliche Massenvorführungen geboten wurden. Generaloberst von Brauchltsch hat am Montagvormittag einer Gefechtsübung des italienischen Heeres beigewohnt, die in Gegenwart des Königs und Kaisers sowie des Duce in der Umgebung von Vracciano stattfand. «90 Volksdeutsche aus Polen ausgewlesen. Nach einer Meldung des deutschen Pressedienstes aus Posen haben etwa 809 Volksdeutsche aus Stadt und Kreis Reutomischel kurzfristige Ausweisungen aus der Grenzzone er halten. Vor einer Mitteilung der britischen Regierung an die Reichs regierung. Im Unterhaus teilte Chamberlain aus Anfrage mit, datz die britische Regierung die durch die Hinfälligkeit des deutsch englischen Flottenabkommens geschaffene Lage nach jeder Rich tung prüfe und datz bald eine Mitteilung an die Reichsregterung abgchen werde. 7,r Milliarden Peseten in Madrid sichergestell«. Nach Feststellungen des Schatzamtes konnten nach der Befreiung der Hauptstadt in den Madrider Banken 7,2 Milliar den Peseten in Schatzanwelsungen und Etaatspapieren sicher gestellt werden. Zusammenkunft Bonnet mit Lord Halifax am Sonnabend in Paris. Autzenmintster Bonnet wird am Sonnabend in Paris mit Lord Halifax Zusammentreffen, der sich auf der Durchreise nach Gens kurze Zeit in der französischen Hauptstadt aushalten wird. Patagonienhetze zusammengcbrochen. Der mit Hilfe eines gefälschten Dokuments ausoezogenc Patagonicnschwindcl ist nunmehr endgültig zusammcngebrochen. Eine gerichtliche Untersuchung hat die völlige Haltlosigkeit der Beschuldigungen gegen Landcsgruppenleiter Müller ergebe». Litauen schliesst kein Militärbündnis mit Warschau. Die in der ausländischen Presse erschienene Nachricht, wonach bei Gelegenheit des Besuches des Chess der litauischen Armee, Rastikis, in Warschau der Abschlutz einer polnisch litauischen Militärallianz erwartet wird, entbehrt jeden Grun des und wird ausdrücklich dementiert. Sitzung des Obersten Rates des Italienischen Heeres. Der Oberste Rat des Heeres trat nm Borobend des Tages des italienischen Heeres unter dem Borsitz des Duce zusammen, wobei dieser als Kriegsministcr die Richtlinien für die wei tere» Ziele gab. Etano wieder In Rom. Der Italienische Aussenminister Graf Ciano Ist am Montag mittag nach Rom zurückgekehrt, ivo ihm ein begeisterter Emp fang bereitet wurde. Marschall Balbo in Kairo. Marschall Balbo ist am Montaavormittaa In Kairo ein getroffen. ma er von dem Oberbefehlshaber der ägyptischen Luftfahrt Islam Pascha begrützt wurde. 180 Attentate In England in knapp vier Monaten. Auf Anfrage gab Unterstaatssekrclär Peakc Im Unter haus bekannt, datz es In der Zeit vom 18. Januar bis zum 6. Mai zu insgesamt 108 Attentaten oder Atlentatsverluchen gekommen ist, die sämtlich der Irische» republikanischen Armee zugeschrieben werden. Schweden lernen Deutschland kennen. 48 Mitglieder der „RelcksvereUiigung Sckweden-Deutlch- land" in Lund, die sich nm die Psleae freundschaftlicher Be ziehungen zwischen Deutschland und Schweden bemüht, unter nehmen in diesen Tagen eine Studienreise durch Deutsckland, um durch persönlichen Augenschein Elnricktungcn und Leistun gen des neuen Deutschland kcnnenzulernen. Bischof D. Heckel in Sofia. Der Leiter des Evangelischen Kircklichen Aut-enamtes. BIsckof D. Heckel, der zur Visitation der Deutsche» Gemeinde in Sofia weilte, sprach in der ortbodoren Ideologischen Fa kultät über das Thema „Wege und Wandlungen der deutschen Theologie". Der neu« englisch« Botschafter in Rom beim König und Kaiser. Der König und Kaiser Kat am Montagnachmtttag den neuen englischen Botschafter Sir Percy Loraine zur Entgegen nahme seines Beglaubigungsschreibens empfangen. Moskaus neuer Botschafter in Warschau ernannt. Zum Botschafter der Sowjetunion In Warschau ist der bisherige sowjetische Gesandte in Athen Scharonow ernannt worden. reits im Jahre 1987 in Prag einen „Verein gegen den Bolsche wismus" gegründet hatte, dessen Tätigkeit jedoch im Sommer des Vorjahres im Zusammenhang mit der politischen Situation behördlich eingestellt wurde. Grauenhaftes Verbrechen aufgedeckt Holländer ermordete einen Landoman» — Die Beute: Ein Motorrad und 22 RM. — Weitere Morde waren geplant Münster l. W., 9. Mai. Ten Ermittlungen der Staats anwaltschaft in Münster ist es in Zusammenarbeit mit der Mordkommission in Recklinghausen gelungen, ein grauenhaftes Verbrechen auszuklären, das sich am Abend des 28. April in dem Dors Dellern bei Beckum im Münsteriand zugetrage» hat. Im Rahmen der Fahndungsaktion nach einem Devisen vergehen durch die Gendarmerie Beckum wurde auch der 22 Jahre alte holländische Staatsangehörige Peter Kuiper ver nommen, der hierbei gestand, an der Beseitigung des 40jührigcn Holländers Jakob van Dam beteiligt gewesen zu sein. Die eigentliche Mordtat habe sein 24jährigcr Landsmann Peter Bos begangen. Bei der Vernehmung des Vos sollte man diesen furchtbaren Tatbestand dann auch bestätigt finden. Um in den Besitz des Motorrades des van Dam zu kommen, hatte Bos seinen Landsmann unter einen Vorwand am Abend des 28. April auf seine über dem Pscrdestall liegende Kammer ge lockt und ihn nach ein- bis anderthalbstündigcr Unterhaltung in bestialisll>er Weise mit der Axt erschlage». Da»» raubte er dem Ermordeten noch eine» Betrag von 22 RAI. Bos hatte die Tat vorher mit seinem Freunde Kuiper be sprochen und diesen auch später wieder hinzugezogen. Für die Hilfsdienste hat er ihm 86 RM. gegeben. Nachdem Bos im An schluss an seine ruchlose Tat den Kuiper mit dem Motorrad des van Dam an die Tatstelle geholt hatte, schalsten beide gemein sam mit einem Schubkarren die Leiche zu einem nahegelegenen Feuerlöschteich, in dem sic die mit einem Stein beschwerte Leiche warfen. Dadurch, datz man den Ermordeten in Holland vermutete, konnten die Ermittlungen erst anlätzlich des Geständnisses des Kuiper in der Devisensache angestclli werden, und so kam es auch, datz die Leiche erst am Abend des 6. Mai — am gleichen Tage war das Geständnis abgelegt morden — geborgen werden konnte. Bos gab u. a. an. das; er noch zwei weitere Morde an holländischen Statsangchörigcn in Bellern gevlant habe. Die Vorbereitungen hierzu hatte er bereits getroffen. Mseumselnbrecher in Nürnberg festgenommen Nürnberg, 9. Mai. Ansang Mai wurden aus dem Germa nischen Museum in Nürnberg alte Nürnberger Goldmünzen im Werte von etwa 8008 RM. gestohlen. Aehnliche Diebstähle wur den etwa um die gleiche Zeit in CluIIgart und Saalseid aus geführt. Nunmehr ist es der Kriminalpolizei Nürnberg ge lungen, den Täter in Nürnberg in der Person des 27jährigen Erwin Schieferer aus München festzunehmen. In seinem Besitz befanden sich die sämtlichen Nürnberger Münzen sowie die mei sten in Saalfeld gestohlenen Gegenstände. Auch wurde noch ein Dolch mit Scheide, mit Steinen besetzt, sowie eine goldene neun eckige Dose, deren Decket mit Diamanten verziert ist, beschlag nahmt. Der Mnn, der die drillen rmibte Nach drei Jahren sestgenommen. München, 9 Mai. In den letzten drei Jahren war tu München immer wieder ein Mann ausgetreten, der ausschlictzlich Nebersälle auf junac Mädchen verübte, die Brillen trugen. Der seltsame Mensch bot seinen Opfern aus der Eiratze seine B"aleitnng an, und sobald er abgewiesen wurde, raubte er den Ahnungslosen die Brille und ergriff die Flucht. Nicht weniger als 18 derartige Fälle sind Im Laufe der Zeit bei der Polizei zur Anzeige ge bracht worden, doch Ist es nicht ausgeschlossen, datz in Wirk lichkeit die Zahl noch weit höher ist. Durch einen Zufall ge lang es der Münchener Kriminalpolizei nun. den eigenartigen Brillenräuber dingfest zu wachen. Es handelt sich nm einen 48 Jahre alten Mann, der in einem geregelten Arbeilsverböllnis stand. Bei seiner Bernehmuna legte er ein Geständnis ab und erklärte, die Ucbcrsälle aus einem inneren Drang heraus ver übt zu haben. Acht Vallone starten von Merfeld Bitterfeld, 9. Mai. Der Plan zu der Freiballonsahrt für Massersloffballone am 14. Mai anlätzlich des Kreisappells der NSDAP von Bitterfeld aus steht nunmehr sest. Es werden insgesamt acht Ballone vom 'Ballonsüllplatz Biltcrseld aus star ten, und zwar „Leipziger Blesse". 880 Kubikmeter. Führer: Stüber; „Bruno Loerzer". 714 Kubikmeter. Führer: Steglich; „Elcktromctall", 946 Kubikmeter, Führer: Zimmermann: „Dr. Pistor", 1288 Kubikmeter. Führer Göhnnann; ..Dr. Mnx Jae ger", 1288 Kubikmeter, Führer: Frl Diehl: „Bitterfeld Xll". 946 Kubikmeter, Führer: Federowsbi: „Saale", 1280 Kubik meter, Führer: Bannas. Der Start erfolgt nm l I Mai ab 7 Uhr. Die Veranstaltung wird durchgeführl vom NLFK-Sturm 4 88 der Grupz>e 7 des NS-Flicgcrkorps. Bitterfelder Ballon startet ln Zürich Bitterfeld, 9. Mai. Aus Anlatz der Schweizer Landesaus stellung in Zürich findet dort am 14. Mai ein Ballonwettbewerb des Schwcizcr Aeroklubs stall. Zu diesem Wettbewerb sind von sieben Nationen 16 Ballone gemeldet worden, darunter auch der deutsche Ballon „Isar". Als Besatzung sind die beide» Bit terfelder Ballonfahrer Schütze und Drechsler vorgesehen. Neuartiges Nettunasboot wird aus Norderney ausprobiert Norderney, 9. Mai. Im hiesigen Hasen traf mit der Bahn das vom Gau Berlin der NSDAP dem Führer geschenkte Ret tungsboot ein. um auf der Elation der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ausprobicrt zu werden. Es handelt sich um einen auf einer Bremer Werst gebauten, vollständig neuen Typ eines Rettungsbootes, das 6>; Meter lang und 2.20 Meter breit ist. Das Boot ist mit einem neuartige» paten tierten Handruderanlricb versehen, der aus diesem Boot erst malig praktisch zur Anwendung gelangen soll. Das allzu trübe Gas Manchmal kann man auch heute noch im Eisenbahnwagen das trübe Licht „bewundern", das vom brennende» Oelgas gespendet wird Dieses Beleuchtnngsmittcl hat auch einmal seine grotze Zeit gehabt. Var einige» Jahrzehnte» war cs, da kam es in Stahlslaschen zu den Abnehmern ins Haus. Damals rannte der Gasmann durch die Slratzcn und bot seine Ware feil. Er wechselte dann die Bomben, in denen sich das kompri mierte Gas befunden hatte, gegen die gefüllten aus. Man tat gut, die Lampe recht ost anzusteckcn. Denn wenn das Oel zu lange lagerte, verdarb es. Es gab nur noch eine trübe Flamme Man sann aus Abhilfe und bat den berühmten Che miker Faraday um Rat. Er entdeckte unschwer die Ursache. Es hatte sich ein öliger Satz gebildet, der die Leuchtkraft be einträchtigte. Faraday zog auch eine wnsserklarc Flüssigkeit aus dem Oel, die mit stark ruhender Flamme brannte. Die schnelle Verderblichkeit des Oelgascs konnte der grohen Mann nicht beseitigen. Aber die Untersuchung hatte doch ihr Gutes gehabt. Denn die entdeckte neue Verbindung gewann unge heure Bedeutung. Ma» lauste sie aus den Namen — Benzol!
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