Elfter Gesang. 225 Wehrt' ich ihnen zugleich des schwärzlichen Blutes zu trinken. Einzeln sah ich nunmehr sie herannah'n; jede besonders Gab mir kund ihr Geschlecht; und so befragt' ich sie Alle. Siehe, zuerst nun schaut' ich die edelentsprossene Tyro, 235 Welche gezeugt sich rühmte vom tadellosen Salmoneus, Und als Gattin vermählt mit Kretheus, Aeolos Sohne. Jene liebte vordem den göttlichen Strom Enipeus, Welcher stolz in's Gefilde, der Ström' anmuthigster, hinwallt; Und lustwandelte oft um Enipeus schöne Gewässer. 240 Doch ihm ähnlich erschien derUmufererPoseidaon, Und an des Stroms Vorgrunde, des wirbelnden, ruht' er bei jener. Purpurbraun umstand das Gewoge sie rings, wie ein Vergwall, Hergekrümmt; und verbarg den Gott und die sterbliche Jung frau; Schmeichelnd löst' er den Gürtel, und deckte siesanft mitSchlum- mer. 245 Aber nachdem vollendet der Gott die Liebeöumarmung; Faßt' er ihr freundlich die Hand, und redete, also beginnend: Freue dich, Weib, der Umarmung! Du wirst im Kreise des Jahres Herrliche Kinder gebären; denn nicht unfruchtbaren Samen Streut ein unsterblicher Gott. Du pfleg' und ernähre sie sorg sam. 250 Jetzo wandele heim, und enthalte dich, meld' es auch Keinem. Aber ich selbst bin dir der Erderschütt'rer Poseidon. Moder Gott, und taucht'in des Meers aufwogenden Abgrund. Jene befruchtet gebar den Pelias samt dem NelenS, * Homer- Werke. N. 15