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Volkszeitung « «al «SchoüN». M««a«licht, v«j»z^>r«t» «ttch Irllg«, «KM. » Ps^ « vi». rrlgnüch» 1.7V; d«q »l« Poft I.7V «Inschll«»!!» P-ftüdtnotyungHtbllhr, pljLzllch «> Ps». P«st.VtIi«llgtL, Ma-tl-lk. IS Pf-., Sa«»ab«»d. «d 8«stta-»ri,. « Pf^ «bbtktllunz«» Müls«» l»ül«P«im «la« Mach« va, «Klaus d« v«»ugsz«It schilstllch t«I» vtilag «in-tgaa-n stl» Uas«m krlio »istf«« dl» Abbtskllung«, «»«-«»«inu,««» v,rlag»«li v«»d«». anzilgenpieks«: »l, lspaltlg« S mm d««U« g«Il« I Ps>> sür Aamilltnaazti-,, » PI» AS, Platzwllasch« llnn«» ml, NI» 2<wü-i l«W«a, Nummer 120—38. Iahrg Lachflsche SchristkUm»! Dk-ix»« , PaNirstuch« 17. 8«nn«s «711 ». vvl» Dtschüft^Ull«, DrMk md P«rlag: <S«k»aick, B»chdrii<k«r«I md v«n°, rr. Md «. Mlnki. PoN«kftk-z, 17. 8«nmq von. Pastsch««! 7K. tü«, vanll «adttaal vr«^>,» Me. «707 Mittwoch» den 24. Mai Igz» Sm Fall« von h»h«r«, Drwall, Perba«, «UMNeMxr V«t,««dm ßöningrn hat d«r »«zieh«, ad«, werbuirgtmlb«»»« kl» ilnsplüch«, sali, dl« Ztllun» tn beschränkt«!» Umsa»z«, ma- spät«« od«r nicht erlchelnt. S,slll«a»,«at ist v « « » V « » Auch Chamberlain amtsmü-e? Londoner Kabinettsumbildung im Juni? . London, 24. Mai. Verschiedene Londoner Morgenblätter lassen heute die Ge rüchte über eine umfangreiche Umbildung des brt- tischen Kabinetts wieder auflebcn. Den Zeitungsberich ten zufolge soll die Umbildung vor allem dazu dienen, „junges Blut" in das Kabinett zu bringen und den „krisengeschwächtcn" ülteren Ministern einen Teil ihrer schweren Bürde abzunehmen. „Daily Herald" rechnet damit, daß sich diese Umgestaltung im Juni vollziehen werde. Nach dem politischen Korrespon denten des Blattes werden u. a. folgende Minister berührt: Lord Runciman, Lord Stanhope, Lord Zetland, Sir Thomas Inskip, Oliver Stanley. — „Daily Expreß" geht sogar so weit, Gerüchte zu verzeichnen, wonach Ministerpräsident Chamber lain beabsichtige, sein Amt tm Herbst niederzu legen. Sowohl „Daily Expreß" wie „Daily Mail" geben als Haupt gründe für die geplante Umbildung des Kabinetts das hohe Alter verschiedener Minister an, die ausserdem — ivle der po litische Korrespondent der „Daily Mail" schreibt — an der schweren Last trügen, die ihnen die langanhaltenden Besorg nisse der internationalen Lage auferlegt haben. In politischen Kreisen sei die Redewendung „müde Minister" Immer häufiger zu hören. Eine Verjüngung des Kabinetts, so schrei ben die politischen Korrespondenten der genannten Matter, würde auch die Verantwortlichkeit der führenden Minister mehr verteilen, wobei die jüngeren Männer einen Teil der Geschäfte übernehmen würden. In diesein Zusammenhang schreibt der politische Korre spondent des „Daily Herald" noch, das; vergangene Nacht sich die Gerüchte über eine Neuwahl im kommenden Herbst wiederum verstärkt hätten. Anlas; zu diesen Gerüch ten habe das Bckanntwcrden der Tatsache gegeben, bah das Zentralbüro der Konservativen Partei einen grohangelegtcn Propagandafeldzug für den Spätsommer plane, In dein vor al lem die Minister bas Wort ergreifen sollen. Ucber IW Kund gebungen seien bereits festgelcgt. Ministerpräsident Chamber lain werde den Redefeldzug am 24. Juni in Cardiff eröffnen. Nach -er Rückkehr Lor- Halifax' aus Genf London, 24 Mal. Die Londoner Morgenpresse steht heute im Zeichen der Rückkehr des Außenministers Lord Halifax aus Genf und steht der heutigen Kabinettssitzung, bie sich ausschließlich mit der Frage der Einkreisungsverhandlungen beschäftigen wird, mit größter Spannung entgegen. Mit deut licher Nervosität versuchen es die Blätter klar zu machen, daß nunmehr alles von der Stellungnahme des britischen Kabinetts abhängen werde. Lord Halifax, so schreibt der diplomatische Korrespondent der „Times" aus Genf, werde die jüngsten Vorschläge für die Einreihung Sowjetrußlands in die „Friedensfront" dem Ka binett im einzelnen unterbreiten. In großen Zügen seien sie bereits in London bekannt, und zwar werde nach französischen Quellen vorgeschlagen, die drei Mächte sollten erklären, daß ein Angriff auf eine von ihnen als ein Angriff auf aste drei gelten solle, der sofortige Zusammenarbeit notwendig machen würde. Welter sollten die drei Mächte die Lage gewisser klei nerer Staate« prüfen und beschließen, w.rs sie im Falle eines Angriffes auf einen von diesen tun wollten. Es scheine, daß in den jüngsten Vorschlägen, die tn der Hauptsache von fran zösischer Seite stammten, außer Polen. Rumänien und Grie chenland auch andere Staaten „als die Interesten Englands, Frankreichs oder Sowjetrußlands berührend" enthalten seien. Der Korrespondent muß dann allerdings zugeben, daß bis jeßt weder in Genf noch in London ein Beschluß gefaßt worden sei. Auch lasse sich nicht voraussehen, was bet der Kabtnettssitzung herauskomme. Warschauer presse klindiai Rom den Schuh durch Polen Weltpolitik aus der Frosch-Perspektiv«. Warschau, 24. Mai. Das deutsch-italienische Bündnis beschäftigt die polnische Presse weiterhin in starkem Maße, wenn sich auch einzelne Blätter eifrig Mühe «nit der Beteuerung geben, daß der Bünd- nlsabschlutz niemanden In der Welt überrascht hat. Unter die sem Gesichtspunkt veröffentlicht „Gazeta Polska" besonders ausgelesene Pressestimmen aus Paris und London, um den An schein zu erwecken, daß man dort diesem Bündnis „vollkommen gleichgültig" gegenüberstcht, was angeblich auch für Polen zu trifft. Daß dem nicht so ist, beweist indessen gerade die pol nische Presse. „Expreß Porannn" stellt an den Kopf seines heutigen Blattes die Meldung seines Berliner Berichterstatters über die genaue wirtschaftliche Zusammenarbeit, die zwischen Italien und dem Reich angeblich ebenfalls festgelegt worden sei. „Kurjer Poranny" meint in einer scheinbar von offiziöser Seite inspirierten Betrachtung krampfhaft, daß das Bündnis keine neuen Elemente bringt. Nachdem das gescheite Blatt die großen „Mißerfolge und Niederlagen" des Deutschen Reiches in den Jahren 1938/39 behandelt hat, wendet es sich den ita lienisch-polnischen Beziehungen zu. Ebenso wie auch „Czas" wird Rom vom „Kurjer Poranny" darauf hingewicscn, daß es nach seiner „Unterwersung" unter Berlin nicht mehr auf den gewaltigen Beistand der polnischen Großmacht rechnen könne. Mit dieser seit Jahrhunderten tn Europa belächelten Großmäuligkeit werden die Debatten dann weiter ausgespon nen. Schwerlich kann die große Enttäuschung, die das deutsch italienische Bündnis gerade den notorischen Krakelcrn in Polen bereitete, deutlicher zum Ausdruck gebracht werden. Der jammervolle Zustand -er Weichsel Große Wort« können völlige Unfähigkeit nicht verdecken! Warschau, 24. Mai. Die Weichselmilndung ist bekanntlich von der polnischen Agitation immer wieder als ein Teil des polnischen „Lebens raumes" bezeichnet worden. Wie es damit wirklich bestellt ist, gibt eine Entschließung zu erkennen, die während der Tagung der polnischen See- und Kolonial-LIga gefaßt worden Ist. In dieser Entschließung wird darauf hingewiesen, in welch jam mervollem Zustand sich die Weichsel als Wasserstraße befindet. Damit der polnische Besitzstand an der Ostsee und an der Wcich- selmiindung gesichert «verde, heißt cs da. müsse die Weichsel spätestens innerhalb der nächsten acht Jahre so eingedeicht werden, daß der Strom für die Schiffahrt wirklich nutzbar wird. „Expreß Poranny" macht anläßlich dieser Entschließung darauf aufmerksam, daß von Warschau bis nach Thorn auf der Weichsel nur halbbcladene Fahrzeuge verkehren können, da in diesem Abschnitt der Stroin vollkommen versandet ist, und zwar um so stärker, je mehr man sich der Hauptstadt Polens nähere. Bekanntlich befindet sich der Strom in einem wirklich regulierten, aber seit 20 Jahren völlig oernachlässigten Zustand lediglich in dem früheren preußischen Gebiet von Thorn an gefangen bis zur Weichselmilndung in die Ostsee. Hier ist der Strom, wie allgemein bekannt, bereits Im 14. Jahrhundert von den den Polen so verhaßten Deutschrittern eingedetckt und der Schiffahrt nutzbar gemacht worden. Vielleicht wird Polen tm 20. Jahrhundert für den übrigen Teil der Weichsel den Zustand erreichen, den die Deutschritter 600 Jahre voMr bereits geschaffen haben. Sieben außenmonMche Flugzeuge im Luft kampf abgeschossen Fortdauer der Zusammenstöße an der mandschurisch- außenmongolischen Grenze Tokio, 24. Mai. Im Verlauf weiterer Zusammenstöße westlich des Puir-nor-Secs an der Wcstgrenze Mandschuknos zw4schen erheblich verstärkten außenmongolischen und mandschu risch-japanischen Grcnztruppen wurden nach einer Meldung aus Hsinking an« vergangenen Sonnabend und Montag sieben außeninongolifcl>e Flugzeuge Im Luftkampf abgeschossen. Amerikanisches Ll-Vool gesunken In 70 Meter Tiefe aus dem Meeresgrund Newyork, 24. Mai. Nach einer Tauchübung ist das ameri kanische Unterseeboot „Squalus" in der Nähe von Portsmouth vor der Küste von Neiv Hampshire gesunken und liegt nun in über 70 Meter Tiefe hilflos auf dein Meeresgrund. 62 Mann Besatzung befinden sich an Bord des Bootes. Nachdem das gesunkene U-Boot durch ein rotes Rauch bombensignal angezetgt hatte, daß es sich in Schwierigkeiten befände, eilten mehrere Hilfsschiffe, darunter das U-Boot-Hebe- schiff „Falcon" zur Unfallstelle. Auch acht Taucher sind unter- «vcgs. In den frühen Nachmittagsstunden gelang es nach mehr stündiger Arbeit den« Unterseeboot „Sculpin", eine Telcphonver- bindung mit dem verunglückten U-Boot „Sgualus" herzustellen. Dabei teilt« die Besatzung des gesunkenen Schiffes mit, daß während -er Tiestauchubung ein Ventil nicht geschlossen mar und so Wasser in die Mannschaftsräume und den Maschinenraum eingedrungen sei. Das U-Boot „Sgualus" ist erst Im vergangenen Septem ber von, Stapel gelaufen. Außer der Besatzung befinden sich vier Werftbeamt'e und ein Schiffbauverireter an Bord. Nachdem bereits mehrere Hilfsschiffe an die Unsallstellc des gesunkenen U-Bootes entsandt worden sind, hat auch der Kreuzer „Brooklyn" den Befehl erhalten, sich dorthin zu lur- geben. Die „Squalus" ist mit den neuesten Sicherheitsvorrich tungen ausgerüstet und soll nach Ansicht der Sachverständigen mindestens 24 Stunden unter Wasser aushalten. Unter den Offizieren des gesunkenen U-Bootes befindet sich auch der be kannte Leichtathlet Joseph Patterson, der bei der Berliner Olympiade Vierter iin 400-Meter-Hürdcnlaufen wurde. Bei den beiden letzten amerikanischen U-Boot-Katastro phen, die sich In den Jahren 1020 und 1027 abspielten, kamen insgesamt 73 Mensck)en ums Leben. Rund um das Schwarze Meer (Von einem gelegentlichen Berichterstatter) Sofia, im Mai 1939 In der letzten Zeit war eine auffallend lebhafte Reisetätigkeit verschiedener Diplomaten rings um das Schwarze Meer zu beobachten. Als Emissär Sowjetruß- lands reiste Herr Potemkin über Bukarest und Sofia nach Ankara, ivas ihn so anstrengte, datz er nicht nach Genf reisen konnte, wo er so sehnsüchtig erwartet wurde. Dann erschien in der rumänischen Hauptstadt Sir Frede- rie William Leith-Rotz als Abgesandter Englands und etwas später als Abgesandter Frankreichs General Weygand. Ein bitzchen viel Diplomatenbesuche für eine Gegend, in der auch der bösivilligste Spoekenkieker keinerlei Gefahr oder Bedrohung feststellen konnte. Denn wenn auch das Schwarze Meer als sehr stürmisch bekannt ist, so liegen doch, politisch gesehen, im Süden und Westen wenigstens seine Ufer still und ruhig da. Man gewinnt nun aber durch die grotze diplomatische Geschäftigkeit der letzten Zeit den Eindruck, als wollten gewisse Kreise die hysterische Unruhe, die in bestimmten Gegenden Europas herrscht, nun auch hierher verpflan zen, jene Kreise nämlich, denen Aufregung und Unruhe geradezu ein Lebenselement ist, weil sie glauben, dann a,n besten im trüben fischen zu können. Schon aus Anlatz der letzten Konferenz der Balkan bundstaaten war verschiedentlich die Rede von dem Plan eines Schwarzmeerpaktes, an dem sich die Türkei, Bulgarien und Rumänien in trautem Ver ein «nit Sowjetrutzland beteiligen sollten. Der Verlauf der Balkanbundkonferenz zeigte, datz sür einen solchen Pakt wenig Neigung bestand. Schien es damals unwahr scheinlich, datz die Türkei den Wunsch nach einem solchen Schwarzmeerpakt haben sollte — denn schließlich hat ja die Türkei als Beherrscherin der Meerengen in allen Fragen, die die Politik am Schwarzen Meer angehen, ihre besondere Einstellung —, so zeigt die jüngste Ent wicklung, datz die Meldungen, die der Türkei die Ini- viative zu einem solchen Schwarzmeerpakt zuschieben wollten, nur ein geschicktes Tarnungsmanöver darstell ten, das den eigentlichen Urheber solcher Paktpläne, Sowjetrutzland, möglichst im Dunkeln lassen sollte. Denn die Reise des stellvertretenden Autzenkommissars diente, «vie sich jetzt herausstellt, In erster Linie dem Zweck«, jenen alten Plan eines Schwarzmeerpaktes nun endlich doch der Verwirklichung näherzubringen. Dies mal hat die sowjetrussische Diplomatie offenbar darauf verzichtet, ihr eigenes Interesse ai« einem solchen Pakt zu verschleiern. Sie benutzte und benutzt die -durch eine ebenso unverantwortliche wie lügenhafte Pressehetze künstlich ungefnchte Unruhe dazu, nun ihrerseits mit einem Paktvorschlag vorherzutreten, der den einzelnen Anliegerstaatei« am Schwarze«« Meer angeblich eine sichere Rückendeckung verschaffen solle, der aber in Wirk lichkeit doch nur den Interessen Sowjetrußlands dienen würde. Den«« Somjetrutzland geht es ja durchaus nicht darum, beispielsweise Rumänien irgendwie zu sickern, sondern sich am Schwarzen Meer eine führende Stellung zu sichern und durch neue Abmachungen, vor all-'", mit der Türkei, in der Meerengenfrage sich diejenige Bewe gungsfreiheit zu verschaffen, die es seinerzeit bei der Meerengcnkonfcrenz in Montreux nicht erlangen konnte. Inzwischen hat sich ja nun in der Tat mancherlei geändert, vor allem aber auch die Haltung und Ein stellung der Westmächte, insbesondere Englands. Hatte damals bei der Meerengenkonferenz England der Erfüllung der freilich sehr weitreichenden sowjetrussi schen Wünsche in der Frage des Durchfahrtsrechtes durch die Meerengen Widerstand entgegengesetzt, so geht heute das englische Interesse in einer anderen Richtung. In seiner Sorge um seine wankende Weltmachtstellung ist heute England bereit, mit sedein zu paktieren, der ihm vielleicht irgendeine Hilfe bringen könnte. Und so legt man in London großen Wert darauf, im Falle eines Konfliktes die Möglichkeit einer Flottenunterstützung im Ostmittelmeer, womöglich auch durch die sowjet russische Schwarzmeerflotte, zu bekommen. So decken sich hier die Bestrebungen Englands mit denen Sowjet- rutzlands, und so wird die Propagandareise des Herrn Potemkin für einen Schwarzmecrpakt von der englischen Diplomatie kräftig unterstützt. Natürlich versuchte man auch wieder nach altem Muster die englisch-russische diplomatische Zusammenarbeit zu vertuschen. Zu diesem Zweck brachten englische Blätter und vor allem auch der englische Nachrichtendienst, der auch in rumänischen und bulgarischen Zeitungen verwendet wird, allerlei erfundene Meldungen von riesigen Südostplänen des angeblichen deutschen Imperialismus. Durch solche Mel-