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« „l M-naMch^ v«z«gqn,l, dlich r,«,,i «Inlchl. « P,g »,w. « VI» lrügnt-»» l-70; durch dl, P<» 1.1« «InMUzuch PMd«ruxI,ung^«bII,k, tu»I,l<ch « P,^ Posl-B<stellz«ld. »Iuj«l.»Ir. 10 Ps,.. S«,nib«ud. und F«INa,»Rr. » Ps^ «bbestellungei, mWn sväUft««, Woch, «blnus d,r vejugri«>l Ichrlstllch b«Im vrrlag «bigegange» >,In. Uns«, Lr»»u dürft, KI« Lddtsttllunir, ,ul,r,«nn,tzm«ir. 8«rl-g^ri Dre^!«». «npIgtnpr.N,: dl, Ildulll», » »» de«U« g<N, « VI»! ISr Saml»«naivll«n « V» 8ür PlatzwIInlch, tdun«» »lr kl« S«wädi KP«. Nummer 127—37. Iatzrg 0°«unp Schrllllrllung: De^d««.»., P«llnstrad< 17, 8<nuuf «111 «. IlStl »«lchSstiftrll«, Druck und v,rla-: Srnrianln vuch«ruck,«,l und v«,lag lh. »nd V. VZlnkrl, PoNeifte-z, 1», Fernruf 11011, V»stI4eck: Ne. w«, Dank: Sladlbnnt Dreien U«. »1707 Mittwoch, 1. Juni 1938 Im Fall« u«n HSderer »«wall, llerba«. «lnlr,!«»,, V«kkd» störungen ha» K« «ejleher «,« werbunglretlxn», kl» «nfi-iüch«. fnll, »I, gellun, la b«lchrinNem Umlanz«, «»- Idllel oder nicht «rlcheint. ««,üllun,udrtt»v«,d»d«. ÄMeschwadernaKWdavestgestaNel Abschluß -es Fliegerbesuches in Belgra ds deutsche Geschwader ans dem Mckflug - Ehrengeleit dnrch da« Setgrader Zagd,«schwader Belgrad, 1. Juni. Das deutsche Luftgcschwader ist nach dreitägigem Besuch am Mitiivoch um 9.33 Uhr zum Rückflug nach Deutschlmw gestartet. Auf dem Flughafen Zemum standen die 33 Maschinen vom Lehrgeschwader Greifswald am frühen Morgen. Die Mann schaft in weißem Borddrcß war davor angetreten. Bor dem Flughafengebäude hatte wiederum eine Ehrenkompanie der jugosiavischen Luftwaffe Aufstellung genommen. Zum Abschied mar der Befehlshaber der jugosiavischen Lust- maffe, Armeegeneral Simowitsch, mit dem Chef seines S'abes, General Damsanowitsch, und zahlreichen höheren Ossi zieren der fugoslavischen Luststreitkräfte sowie den Offizieren des 3. Fliegerregiments, das in Belgrad stationiert ist, erschie- nen. Von deutscher Seite hatten sich eingesunden Gesandter von Heeren, der Militärattache General Faber du Faur, der Lust attache Masor von Schönebeck, der Landesgnippenleiter der NSDAP. Generalkonsul Neuhausen, ferner der ungarische Militärattache. Punkt S Uhr traf Generalmajor Förster mit den Herren seines Stabes auf dem Flughafen ein. Er schritt die Front der Ehrenkompanie ab und verabschiedete sich dann von den Gastgebern mit einer Ansprache, in der er seinen Dank für die kameradschaftliche Aufnahme ausdrllckte, und erklärte, oah er bei seiner Unterredung mit Ministerpräsident und Antzenm ni- ster Dr. Stojadinowitsch seine Anerkennung über die vorbild liche Haltung der jugosiavischen Luftmasse zum Ausdruck ge bracht habe. Nach einem Hurra auf König Peter Il„ Prinzrcgent Paul, die jugoslavische Luftwasfe und die ganze jugoslaoische Nation erfolgte der Start. Um 9.18 Uhr erhob sich das Kommandeurslugzeug unter den Klängen des Deutschlandliedes in die Luft. Die übrigen Maschinen folgten In kurzen Abständen. Unterdessen waren auch die 53 Maschinen des Belgrader Flicgerregiments gestartet und begleiteten ihre deutschen Kameraden, die zunächst eine Ekrenschleise Uber dem deutschen Heldcnfriedhof und dem Königlichen Schloß zogen. Begleitet von dem tadellos ausgerü steten Belgrader Jagdgeschwader nahm das deutsche Geschwader dann Kurs aus Budapest. Ltngarn ge-enkt seines ersten Königs Das ungarische St.-StephanS-Zahr eröffnet — KardlnalstaatSsekretSr Pacelli hielt den FestgotteSdienst Feierlichkeiten in der Geburtsstadt des Sl. Stephan Budapest, 1. Juni. Das ungarische St. Stephans-Jahr, das im Gedenken an die 903jährige Wiederkehr des Todestages dieses ersten großen ungarischen Königs In ganz Ungarn gefeiert wird, wurde am Montag in Anwesenheit des Reichsverwesers, der Regierung, der Generalität, der Geistlichkeit, des Ober« und des Abgeord netenhauses mit einem Festgottesdienst auf dem Platz vor dem Parlament eröffnet. Der Relchsverweser Admiral von Horthy schritt vor Beginn des Festgottesdienstes die Front der Ehrenkompanie ab. Die Reliquie des Königs Stephan, seine rechte Hand, wurde durch den Kardinalstaatssekretär Pacelli In feierlichem Zuge zum Altar gebracht und blieb während des ganzen Got- lesdienstes auf dem Altar ausgestellt. Der Festgottesdienst schloß mit der Nationalhymne. Die noch in Budapest iveilen- den zahlreichen Kardinäle aus Frankreich. Italien, Polen usw. sowie Hunderte von Erzbischöfen und Bischöfen sowie Pilger «us fast allen Ländern Europas und aus asten Weltteilen nahmen an dem Festakt teil. Am Dienstag fand in der Geburtsstadt des heiligen Ste phan Esztergom unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eine glanzvolle kirchliche Feier statt. Im Mittelpunkt der Feier stano die Ueberführnng der als Reliquie verehrten rechten Hand des Königs Stephan. In einem Wagen mit gläsernen Wänden wurde die Reliquie geleitet von den Kronhütern, feier« lichst nach Esztergom gebracht und dort wahrend des Tages aus gestellt. Zehntausende Menschen zogen an dieser Reliquie vor bei. Seit dem Jahre 1771 wurde damit zum ersten Male die heilige Rechte von ihrem ständigen Aufbewahrungsort in der Budapester Hofkirche der königlichen Burg in die ungarische Provinz überführt. In Vertretung des Relchsverwesers nahm der Außenmini ster von K'nya, der Ministerwräsldent Imredy. die übrigen Mitglieder der Regierung und die hohe Geistlichkeit Ungarns an der Feier teil. Im Zuge der Stephansfelexn. die jetzt im ganzen Lande stattfinden, wird die Reliquie des Königs Stevhan mit großen Feierlichkeiten auch in die übrigen großen ungarischen Provinz städte gebracht werden. Neuer schwerer Zwischenfall in Eger Tschechischer Feldwebel schießt in einer Gastwirtschaft auf zwei Deutsch«. Eger, 1. Juni. In der Gastwirtschaft „Kriimlingsbastet" in Eger ereignete sich heute ein Zwischenfall, der für die gegenwärtig in Eger herrschenden Verhältnisse bezeichnend ist. In dem Lokal saßen eine größere Anzahl von Mitgliedern der Sudetendeutschen Partei. Später kam in Begleitung von Sozialdemokraten ein tschechischer Feldwebel in die Gastwirtschaft. Als die Musik den Egerländer Marsch spielte, sprang der Feldwebel auf und schlug dem, Geiger sein Instrument aus der Hand. Der Gast- wird machte den Feldwebel darauf aufmerksam, daß er sich an ständig verhalten oder das Lokal verlassen möge. Der Feld webel und die Sozialdemokraten sprangen daraufhin mit er hobener Faust auf den Gastwirt zu, so daß die anwesenden Gäst^ dazwischenspringen und Gewalttätigkeiten verhindern mußten. Als kurze Zeit darauf der 28jährige verheiratete Kestner Josef Kraus und der 23jährige ledige Schlosser Bayer die deutsche Gesellschaft verließen und beim Verabschieden mit er hobener Hand und dem Gruße „Heil" grüßten, zog der Feld webel seinen Revolver und gab gegen die beiden Fortgehenden Schüsse ab, die diese in der Kniegegend trafen, so daß die Männer zusammenbrachen. Der übrigen Gäste bemächtigte sich eine furchtbare Erregung und es wäre zu einem folgenschweren Zusammenstoß gekommen, da die Menge gegen den Feldwebel vorgehen wollte. < Staatspolizisten deutscher Nationalität gelang es, die er regte Menge zu beruhigen und zum Verlassen des Platzes zu veranlassen. Der Feldwebel wurde verhaftet. Die beiden Verletzten — Bayer wurde die Kniescheibe zertrümmert und Kraus hat einen Steckschuß in der Knie gegend — wurden in das Egerer Krankenhaus eingeltefert. Wegen Teilnahme an den l.-Bai-Felern von der Schule gewiesen Der tsch«ch. Dlsziplinarras maßregelt sudetendeutsche Schüler Prag, 1. Juni. Der Diszipllnarrat der Landesschulbehörde hat sich mit den „Vorfällen" am Siaatsrealgymnasium in Plan beschäftigt. Der Bericht der Untersuchungskommission „stellt fest", daß eine größere Anzahl von Schülern u. a. durch Teil nahme an der politischen Kundgebung am 1. Mai und durch öffentliches Auftreten am Vorabend des Geburtstages Konrad Henleins gegen die Schulordnung verstoßen habe. Folgende Strafen wurden verhängt: Zwei Schüler wurden aus asten Mittelschulen Böhmens und neun Schüler wurden aus dem Staatsrealgymnasium in Plan ausgeschlossen. Erhebliche Verschärfung der Unruhen auf Zamalca Zwei Städte von den Streikenden terrorisiert. London, 1. Juni. Die Unruhen auf Jamaika scheinen sich im Laufe des Dienstag erheblich verschärft zu haben. Nach den letzten Meldungen haben Streikende und Arbeitslose in den Städten Annotta Bay und Port Maria die Gewalt an sich ge rissen. In Annotta Bay wurden Geschäfte geplündert, und auch in Port Maria kam es zu Plünderungsversuchen. Später konn ten Militär und Polizei sich in Port Maria wieder zum Herrn der Lage machen. In Montego Bay durchzogen den ganzen Tag über randalierende Haufen die Straßen, doch kam es nicht zu ernsten Zwischenfällen. Ledillo-Aufstand beendet? General Cedillo immer noch aus freiem Fuß. Mexiko-Stadt, 1. Juni. Nach vorliegenden Meldungen ist der Cedillo-Aufstand anscheinend beendet und die Ruhe wieder- hergestellt. General Cedillo befindet sich noch auf freiem Fuß und hat sich in die Berge zurückgezogen, wo er für die Rrgie- vungstruppen kaum erreichbar sein dürfte. Im Los-Altvs-Ge- biet des Ialiseostaates herrscht Ruhe, obwohl hier die Anhänger schaft Cedillos früher ziemlich stark war. Mehrere revolutio- näre Abteilungen ergaben sich den Regierungstruppen, nachdem ihnen Gnade zugesichevt worden war. Staatspräsident Cardenas hat erklärt, daß er Cedillos Auslieserung fordern werde, falls es diesem gelingen sostte, über die Grenze zu entkommen. Er ließ bei dieser Gelegenheit durchblicken, daß er Cedillo einem ordentlichen Gericht zuftlhren werde, wenn er in die Hände der Regierung fallen sollt«. Unruhiges Mexiko k Wieder einmal gärt es in Mexiko, das in den letzten drei Jahrzehnten eine fast ununterbrochene Reihe von Re» volutionen, Gegenrevolutionen, Aufständen und Meutereien erlebt hat. Mexiko gilt auch heute noch als eines der un ruhigsten Länder Jbero-Amerikas. Ein Blick aus dieEeschichte des Landes zeigt, daß dort Politik vorwiegend mit dem Re volver gemacht worden ist. Die mexikanische Bevölkerung besteht zu mehr als einem Viertel aus Indianern und zu fast zwei Dritteln aus Mischlingen; der Rest jetzt sich aus Weißen und anderen Nassen zusammen. Diese Zusammensetzung der Bevölkerung mutz man berücksichtigen, wenn man die poli tische Entwicklung des Landes beurteilen will. Mexiko ist kein Land, an das sich europäische Maßstäbe anlegen lassen. Danz abgesehen von der Unberechenbarkeit und Un beständigkeit, die sich bei den Mexikanern aus rassisch«» Gründen ergibt, haben sich ausländische Mächtegruppen aus wirtschaftlichen Gründen selten in so weitgehender Form in die inneren Verhältnisse eines Landes eingemischt, wie ge rade in Mexiko. Auf diese Weise sind ehrgeizige Generäle nach blutigen Kämpfen zu Präsidenten gemacht und zahllose Mexikaner irgendwelchen falsch verstandenen Ideen geopfert worden. Die Geschichte Mexikos weiß von vielen Verrätern, von Meutereien und von Aufständen zu berichten, bei denen sich die ehemaligen engsten Mitarbeiter und Freunde des jeweiligen Präsidenten gegen diesen empörten und ihn be seitigten oder mit vorgehaltenem Revolver zum Rücktritt und zum Verlassen des Landes zwangen. Eine ähnliche Be wegung ist auch jetzt wieder in Mexiko zu beobachten, der gegenüber sich jedoch Präsident Cardenas zunächst mit einem mutigen und raschen Entschluß durchgesetzt hat. ' Der Grund für die jüngste Aufstandsbewegung in Mexiko ist nicht eindeutig zu bestimmen. Er wird zunächst in der Hauptsache in den wachsenden wirtschaftlichen Schwie rigkeiten de» Landes zu suchen sein, mit deren Zunehmen auch die Unzufriedenheit der Bevölkerung immer größer wird. Diese wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind bereit» seit der Mitte vorigen Jahres festzustellen. Sie wurden zu einem großen Teil durch die sozialistischen Experimente der Regierung Cardenas ausgelöst; Experimente, die heute nicht ohne weiteres rückgängig zu machen sind. Als Beispiel seien die umfangreichen Landenteignungen und die Aufteilung dieser Gebiete unter die indianische Landbevölkerung ge nannt. In diesem Vorgehen lag wohl ein richtiger Ge danke. Aber der Zeitpunkt dieser Aktion und die Methode waren zweifellos verfehlt. Die Indianer waren den An- sorderungen, die die plötzlich erlangte Selbständigkeit an sie stellte, nicht gervachsen. Die landwirtschaftliche Produktion ist seit dieser Zeit stark zuriickgegangen und die Unzusrke- denheit soll in diesen aufgeteilten Gebieten weiter im Wach sen sein. In diesem Mangel an wirtschaftlichen, technischen und sonstigen Fähigkeiten liegt überl>aupt der Hauptgrund dafür, daß die Mexikaner in ihrem ungestümen Drang, alles selbst in die Hand zu nehmen, nicht einmal mit ihren eige nen Angelegenheiten fertig werden. So gerät das Land bet allen seinen natürlichen Reichtümern und Bodenschätze» immer tiefer in wirtschaftliche Schwierigkeiten, deren Lösung wieder nur in sehr unvollkommener Form und nur aus ge waltsame Weise möglich sein wird. Die ohnedies seit Mitte des vorigen Jahres bestehen, den Wirtschaftsnöte sind durch die von dem Präsidenten Ee, neral Lazaro Cardenas am 18. März 1938 vorgenommen» Enteignung der ausländischen Erdölgesellschaften beträchtlich gesteigert worden. Nachdem der Rausch nationaler Begeiste rung vorüber ist, tritt die rauhe Wirklichkeit wieder an das Land heran. Es ist nicht gelungen, die Erdölproduktion in dem früheren Umfange aufrechtzuerhalten. Der Absatz be reitet nach wie vor die größten Schwierigkeiten, da sich di» enteigneten Gesellschaften begreiflicherweise weigern, ihr» weltumspannenden Absatzorganisationen für das mexi kanische Erdöl zur Verfügung zu stellen. Die rund 14 OOS Erdölarbeiter sind unzufrieden, da ihre Forderungen auk Lohnerhöhungen, die gerade für die Enteignung zum Anlaß genommen worden sind, jetzt von der mexikanischen Regie rung aus Mangel an finanziellen Mitteln nicht erfüllt wer den können. Die wachsende Spannung gegenüber England hat zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwische» den beiden Ländern geführt. Die Vereinigten Staate« haben sich mit der Forderung nach einer angemessenen Ent schädigung für die enteigneten Gesellschaften begnügt. Aber die Aufbringung der für Mexiko ungeheuer großen Ent schädigungssumme ist für das Land vorläufig unmögliche Die Unterbringung der 100-Millionen-Peso-Anleihe, dis den Namen einer „Anleihe der nationalen Befreiung" trägt, stößt auf große Schwierigkeiten. In dieser Situation wächst die Unzufriedenheit in Mexik» mit der eigenen Negierung. Der bedeutendste Vertreter dieser oppositionellen Kreise der General Cedillo. Cedillo war früher Landwirt- il^rftsminister im Kabinett Cardenas, entwickelte sich feooch sehr bald zu einem scharfen Gegner der Negierungspolitik. Er wandte sich al» Vertreter der konservativen Richtung insbesondere aeaen die Landenteianuna und «aukteilunu und