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^Agrres «Vernsuer Grn vo// >L?eL- unS >L?re^e vk«^ssEM.7»z^r,»<uncnkx » KOXI^^I VOdi it^^8 K. klklX^kK . nrrr «rc«7« vo«<,kn^»7k»< LI. Fortsetzung. Der Vater besuchte die Tochter. So gingen wieder ein paar Monate dahin, und schon arbeitete die Sense auf den Feldern, und schwere Ernte wagen schwankten den Scheunen zu. Die Ruhe auf der Vohburg wurde kaum durch ein Er eignis der Zeit unterbrochen. Am Tage der Verklärung Thristi aber erschien ein un erwarteter Besuch. Dem Schiff, das von Ingolstadt Kaufmannsgut nach Paisau schaffte, entstiegen drei Leute: der ehemalige Svaag- meister Zink Half seiner Frau fein artig über die Planke ans Ufer, und hinterdrein kam ein angegrauter Mann, dessen Züge von Eram sprachen. „Dernauer", sagte der Zink, „seht, da oben wohnt Eure Tochter." Der tat einen hilflosen Blick hinauf. Was erwartete ihn da? Hundertmal hatte er den Hunold gefragt, wie er es hätte über sich bringen können, sein Kind dem Herzog zur Schande auszuliefern. Und hundertmal hatte er keine klare Auskunft erhalten. Immer wieder war die Antwort so un bestimmt: es werde sich schon alles zum Eulen wenden, es fei überhaupt nichts Arges, wenn sich zwei liebten. Wie ihm das Kino abging! Er hatte sich die alte Krapfin nehmen müssen, daß sie ihm bei seiner Arbeit be hilflich sei. Aber das asies ging nicht so recht. Scheu saß er zu Hause, mied jede Gesellschaft und steckte zur Ablenkung seine Nase in gelehrte Schriften, die ihm von Krankheiten »nd ihrer Heilung erzählte«». Die drei wurden von dem Vogt, Hans Zenger, empfan- gen und zum Herzog geleitet. Da standen die beiden Männer, etwas eingeschüchtert, nur das Dorle guckte sich um und lobte, was sie um sich herum sah, voN Anerkennung. Als der Herzog eintrat und erfuhr, wer seine Gäste leien, schritt er zunächst auf den Vernauer zu und bot ihm, der nicht wußte, was er sagen sollte, den Gruß. Und als er das Dorle genauer ansah, da erinnerte er sich trotz der langen Zeit an das Gesicht und lachte: „Ah, ihr seid es, Jungfer Dorle, die ich — er sann einen Augenblick nach, „richtig, ihr wäret so gut und habt uns damals allein ge lassen." Aber das Dorle war damit nicht einverstanden: „Hoch edler Herr", meinte sie, „ich bin keine Jungfrau mehr. Der da ist mein Mann und ein kleines Bübchen haben wir auch schon. Das ist der Erwein Zink, der mich genommen hat —" Damit log sie zurar ein wenig, aber das tat nichts zur Sache. .Link, Zink?" fragte sich der Herzog selber, wobei er sich über die Stirn fuhr. „Seid Ihr der Augsburger Zink, der zum Gerichtstag nach Preßburg fuhr, um dem Kaiser unsere Cache vorzu bringen?" Da warf sich der ehemalige Waagmeister in die Brust und sagte: „Das war ich. In München rechnet die herzog liche Kanzlei noch immer an der Rechnung, die ich damals gelegt, aber ich hab noch immer keinen Heller zu sehen ge kriegt." Das Dorle wurde ganz stolz Uber die Wichtigkeit ihres Mannes, und das Lachen des Herzogs störte sie nicht, der die Zusicherung gab: „Zink, habt Ihr unsere Sache vertre ten, so will ich nun die Eure in die Hand nehmen. Aber macht Tuch nicht viel Hossnung. Schreiberseelen sind ein eigen Geschlecht." Der Vernauer hielt sich gedrückt im Hintergrund. Er konnte dem Fürsten, der hier vor Ihm stand, nicht wirklich gram sein; und er hätte ihn doch hassen sollen, da er ihm sein Kind entführt und in die Schande gestoßen hatte. Er fühlte nur den einen Wunsch, seine Tochter zu sehen, und ihm grauste vor dem ersten Anblick. Mutzte sie nicht in die Erde sinken, wenn ihr Bater vor ihr erschien? Er brauchte sich aber diese Frage gar nicht erst zu be antworten. Agnes trat ein. Ein blühendes Weib in der Schönheit ihrer Jugend. Kein Zeichen von Schuld an ihrer Stirn. Kein unsicherer Blick, der sich etwa gegen den Boden wandte. Der Vernauer wußte, daß sein Kind wohlgestaltet sei, setzt, da es ihm nach langer Trennung wieder vor das Auge trat, sah er zum ersten Male seiner Tochter Schönheit. Was ihm durch Len Sinn gegangen war, fiel in sich zu sammen. Er konnte nur sein „Engel, mein Kindl" rufen und fühlte ihren Kutz auf feinen Lippen. Und da er ihre Hand ergriff, blickte er nieder. Und da gewahrte er zwei Ringlein an ihrer Rechten, uud er sah zum Herzog hinüber, und als nun Agnes bat: „Liebster, aller liebster Herr Bater, nicht fragen!" da war er sich dessen be- wützt, daß er sich zuviel des Grams bereitet, und daß es Gründe gab, über die er nicht zu urteilen hatte, und daß sich wohl alles zum Guten wenden könne. Eine Woche zog dahin. Das Dorle wetterte: „Ich kann nicht so lange dableiben, mein Bübchen will die Mutter. Das arme Würmchen kann zugrunde gehen, die Männer haben kein Herz." Erwein Zink aber hielt trotzdem aus. Er wartete es lieber ab, bis der Bote von Herzog Wilhelm aus München zurückkam. Diesmal hatten die Schreiber doch recht schnell machen müßen und der ehemalige Waagmeister kam auf seine Kosten für das, was er sür seine Fahrt im herzoglichen Dienst ausgelegt hatte. Als die drei wieder an die Donau herabschritten, um mit dem Schiff talauf zu fahren und über Ingolstadt sich einem Zug nach Augsburg anzuschließen, da sah der Ber- nauer um ein paar Jahre jünger aus und das Dorle »var in Heller Begeisterung: „Der Engel, das muß ich sagen, ist eine richtige Herzogin." Weil da nun der Erwein Zink mit den Achseln zuckte, da fuhr sie ihn an: „Du bist schon ein kluger Mann, aber Augen hast keine im Kopf. Man hat nichts geredet dar über. Aber hast es nicht gesehen. Sie trägt den Ning wie er. Aber schauen wir, daß wir Heimkommen! Ich vergeh sonst vor Sehnsucht nach meinem Bübchen!" Ein« Fall« wird ausgerichtet. Ueber die Stoppelfelder blies schon der spätherbstliche Wind. Die Reiter, denen es nach Nechtsgebrauch erlaubt war, soviel von jeder Feldesfrucht für sich oder den Gaul zu nehmen, als sie vom Wegesrain, noch einen Fuß im Bügel, mit ausaestrecktem Arm und Schwert erreichen konnten, mußten nun vom Bauern kaufen und ihre Gulden aus dem Beutel herausrücken. Zwischen München und der Vohburg gab's keinen Kamps, aber auch keinen Frieden. Herzog Albrecht hatte sein Recht an dem Erbe der Mutter angemeldet. Da ritten nun die Boten zwischen Vater und Sohn hin und her, aber zu einer Einigung kam es nicht. Es «var ein unerfreuliches Handeln und Feilschen. Der alte Herzog wußte, was Rechtens war, aber er hatte wenig Lust, seinem Sohn das Leben leichter zu machen. Der verwendete doch nur alles, um seiner Liebschaft Wünsche zu erfüllen. Da ging ihm der schlaue Bürgermeister Ligsalz, der in allen Kniffen und Schlichen des Rechts wohl erfahren war, getreulich an die Hand. „Hockßürstliche Gnaden", sagte er eines Tages, „Ihr kommt nicht zu Rand mit Eurem Sohn in der Vohburg. Ihr mützt ihn zu Euch bestellen. Es geht die nächste Zeit auf die Hatz nach Sauen. Ladet ihn in die Vlutenburg. Laßt ihn vorerst in Ruh mit seiner —" er räusperte sich, weil er keinen geeigneten Ausdruck fand oder den ihm paßend erscheinenden nicht gebrauchen wollte, „haltet ihn fest in ehrsamer Gesellschaft, und Ihr werdet sehen, daß dies Wunder wirkt." Der Herzog äußerte Zweifel. Aber Ligsalz lag ihm weiter in den Ohren. „Greist nicht in das Geschwür, hochedler Herr, tut so, als ob Ihr Euch um seine Liebschaft nicht kümmertet. Ladet ihm eine Last aus, die ihn im Banne hält. Uebertragt ihm durch Befehl die Verwaltung von Straubing. Er hat einen harten Kopf und, je mehr Ihr ihm von einer Sache abratet, desto mehr verklammert er sich in sie." Als Ergebnis der Unterredung ging ein Vrieflein nach der Vohburg. Der Vernauerin war darin mit keiner Silbe gedacht; nur von Jagd und Vergnügen war die Rede. Und Herzog Albrecht, der sich im Grunde seines Herzens seinem Bater wieder zu nähern wünschte, nahm die Ein ladung an. Es ging schon an die Weihnacht. Und es war eines Morgens, daß Herzog Albrecht seiner Agnes kundgab: „Ich kann den Einladungen meines Vaters nimmer absagen. Ich gehe nach der Vlutenburg und ich weiß, wochenlang werd« ich nicht mehr losgelaßen." Da griff Agnes nach ihm und sagte leise: „Albrecht, willst du mich jetzt so lange allein lassen!" Sie erglühte, als sie weiter sprach. „Jetzt, wo wir schon — bald zu dreien sind -" Er zog sie an sich und küßte sie innig und von Dank erfüllt. „Es soll dennoch keine lange Trennung sein", sagte er, sie beruhigend, „ich weiß Rats. Ganz nahe von der Vluten burg ist Haus und Hos zu haben. Das Anwesen ist nach Aubing gehörig und kostet nicht zuviel. Nur sünsundzlvan- zig Pfund Münchener Pfennig. Noch heute geht der Bote ab, damit die Urkunde ausgesertigt wird. Ich könnte dich schon mitnehmen in die Vlutenburg, wer könnte mir das verbieten? Aber du wirst es wohl nicht vertragen, unter den scheelen Blicken der Schranzen zu leben. Und jetzt weniger als früher. So bist du aber trotzdem in meiner Nähe und hast meinen Schutz." Und wie der Herzog es angcordnet hatte, so geschah es: am Ende der ersten Januarwoche halte Agnes ihr Grundstück in Niedermenzing, Haus und Hos, ein Waldstück, Wiese und Wasserrccht. ilvar der Tag des Weidwerks zu Ende, so fand sich der Herzog in der Bauernstube ein. Und an der Seite feines jungen Weibes träumte er von dein Sohn, den ihm der Himmel wohl schenken würde. Im Hose wohnte noch Theobald neben den Bewirtschaft tern. sForltetzung toigt.« gcren Herren sehr gut aus. Und wenn sich noch einmal bet Dir ein Herr, der keine Lust zum Tanzen Kat, mit dem Hin weis auf den lästigen Abendanzug entschuldigt, daun sag' ihm, datz das eine ganz faule Ausrede ist... Dao Kopftuch für die Autoreise M F. In S. — „Neuerdings wird es Made, das; die Da men lm Auto ein Kopftuch tragen wie die Frauen aus dem Lande. Ich finde, das sieht seltsam aus. Was meinst Tu dazu?" — Warum fallen' die Leute in der Stadt sich nicht einmal die ländliche Kleidung zum Muster nehmen? Tas . hat die Mode zu allen Zeiten getan und hat auf diesem Wege immer wieder lebendige, gesunde Anregungen erhalten. Auch das Kopftuch im Auto will mir gar nicht als so uuneruünstig er scheinen. Zumal wenn cs auf der Autoreise gebraucht wird, die in die Ferien aber zum Wochenende aufs Land führt. Ein schlichtes Sommerkleid und ein schönes Kovstuch sehen immer noch besser aus als die .,Dirndlkleider", mit denen einst die Damen aus der Stadt sich einen ländlichen Anstrich zu geben versuchten und die zu gemalten Lippen, rasierten Augenbrauen oft recht schlecht patzten. Uebrigens ist das Kopftuch au Stelle des Hutes für das Auto sehr praktisch. Denn die Wagen werden immer schnittiger, und wenn die Tamc einen breit krempigen oder sehr hohen Hut auf hat, dann macht cs ihr Mühe, überhaupt in den Wage» zu komme». Auch verhindert das Kopftuch, datz die Frisur durch den beim Fahren entstehen den Luftzug in Unordnung gebracht wird. Gönne also den Damen lm Aut) das neue Kopftuch — sie können es gut ge brauche»! Marabu. Thilo v. Trotha in Lübeck beiaeseht Lübeck, 2«. Juni. Auf dem Vorwerkcr Friedhof sand in aller Stille die Beisetzung der Urne Thilo von Trothas statt. Der junge Schriftsteller und Dramatiker hatte der Urauffüh rung seines Schauspiels „Gudrun" in Schleswig bcigewohnt und war auf der Rückfahrt nach Berlin tödlich verunglückt. Thilo von Trothas Schaffen galt fast ausschließlich dem nordischen Gedanken. Deshalb fühlte er sich mit keiner anderen deutschen Stadt so eng verbunden wie mit Lübeck, dem Sitz des Reichs kontors der nordischen Gesellschaft, deren Grotzrat er angehörte. So war es ganz im Sinne des Toten, wenn sein Name nun auch äußerlich für alle Zeiten mit der Hansestadt Lübeck ver bunden sein wird. Der Beisetzung der Urne wohnten die Witwe, Frau Christa von Trotha, und -er Bater, Kapitän zur See a. D. Trotha sowie Professor Höger bei. Das Reichskontor der nor dischen Gesellschaft und der Oberbürgermeister der Hansestadt Lübeck Hetzen Kränze an der letzten Ruhestätte Thilo von Tro thas niederlegen. HaiiptschrlftleUer: Georg Winkel. vcranIw-rM- sSc Inhalt «nd Biwer: »«»r» 7vt«t«l tn vr«»de» Verantwortlicher Bniei-enleite«: 7vt»k»7t« vreode». Den« Dich»»,«,,»« Br,,»««. P-lieckrat« 17. D. A. V. 38: über -1300. - Z. Z». ist Preisliste Nr. 4 gültig Fragen hinter der Wand Freundliche Antworten sür humorige Leute Doge und Dogenmlltze P. D. in D. — „Auf Bildern berühmter Meister sieht man oft die seltsame, nach rückwärts cmporgewötbte Kopfbe deckung, die das Staatsoberhaupt des alten Benedlg, der Doge, trug. Wie ist diese Kopfbedeckung entstanden? Und was be deutet der Titel „Doge"?" — Die Kopfbedeckung des venetianischen Dogen ist eine „phrygische Mühe", eine Mütze mit nach vorn überfallender Spitze, wie sie von den Griechen schon im Altertum getragen wurde. Um diese, zeremoniell versteifte und reich gestickte Mütze trug der Doge einen Goldreif, also eine Krone. sTas Wort kommt von lateinisch „corona", d. l. Kranz, und die Krone von dem goldenen Lorbeerkranz, den zuerst Cäsar trug). Der Doge wurde feierlich in der Kirche des hl. Markus gekrönt. Die phrygische Mühe unter der Krone deutet auf den oströ mischen Einfluß, der in den Jahrhunderten der Entstehung Venedigs sür die Stadt bestimmend war. — Der Titel „Doge" kommt von lateinisch „dux", d. i. Führer, Herzog. Der be rühmte Doaenpalast am Markusplatz in Benedlg heißt im Ita lienischen „Palazzo Durale". Für die staatsrechtliche Stellung des Dogen in der alten Republik von San Marco sind offenbar germanische Einflüsse grundlegend gewesen: Genau wie der germanische Herzog war der Doge in Friedenszciten säst macht los, tn Kriegszeiten in seinen Vollmachten unbeschränkt. Uebri gens trug nicht nur in Bcnedlg, sondern auch in der anderen großen Scerepublik des alten Italiens, in Genua, das Staats oberhaupt den Titel „Doge". Die höchsten Feiertage G. H. in L. — „In Nr. 141 habt Ihr einen Bericht ver öffentlicht, in dem von der „Feier dieses hohen, ja höchsten Feiertages" die Rede war. Damit war aber nicht Ostern ge meint. Meiner Meinung nach kann man doch nur von Ostern als von dem „höchsten" Feiertag sprechen!" — Ostern hat allerdings eine zentrale Stellung innerhalb des christlichen Kirchenjahres. Das Osterfest, das bekanntlich immer am Sonntag nach dem Frühlingsoollmond gefeiert wird, fegt zugleich die anderen wichtigen Abschnitte des Kirchen jahres fest: Septuagesima, Himmelfahrt, Pfinasten, den 1. Ad ventssonntag. Streng genommen hast Du also recht: Ostern müßte unter dem „höchsten" Feste der Christenheit verstanden wcrprn — wenn man den Suvcrlativ in solchen Fällen immer nur'in der Einzahl gebrauchen dürfte. Im gleichen Sinne aber wie man von den höchsten Bergen, den höchsten Spitzen, den HSHsten Einkommen usw. spricht, darf man doch auch von den hüchsten Festen sprechen. So nennt man als höchste Feste wohl vsitrn, Pfingsten und Weihnachten nebeneinander; auf evan gelischer Seite wird man den Karfreitag und den Reforma tionstag, aus katholischer Fronleichnam sowie Peter und Paul in die gleiche Reihe stelle». In diesem Sinne hat der Bericht erstatter von einem ..höchsten" Feste gesprochen. Besser wäre natürlich das sonst übliche Wort „Hochfest" gewesen. Aber Du wirst großzügig genug sein, über den wohlgemeinten, aber un nötigen Superlativ hinwegzuschcn... Der Stachus in München P. B. in D. — „Wenn man in München vom Hauptbahnhos aus in die Stadt sähet, kommt man über einen großen Platz, der „Stachus" heißt, lieber die Bedeutung des Namens konn ten mir auch Einheimische keine volle Aufklärung geben." — Der eigentliche, mit einer Ringmauer umgebene Stadt bereich von München endete früher im Westen am Karlstor. Doch waren auch damals schon außerhalb der Rinamauer Häuser entstanden, da die Bewohnerzahl der Stadt ständig wuchs. Eines dieser Häuser, die vor dem Knrletor standen, war der Gasthof „Zum heiligen Eustachius". Insbesondere von Land leuten, die nach der Stadt kamen, wurde diese Gaststätte gern ausgesucht. Sie wurde nach und nach zu einem Treffpunkt sür die Landbevölkerung, die nach München kam: man traf sich „beim Stachus" oder „nm Stachus". So erhielt der Platz den Namen. Auch als dieser Bezirk in das Sladlgebiet einbezogen wurde und das alte Gasthaus ..Zum heiligen Eustachius" ver schwand, behielt der Platz den Namen, dessen Herkunft freilich heute auch vielen Münchenern nicht mehr bekannt ist. Der Abendanzug als Ausrede. L. D. in D. — „Kürzlich war ich auf einem Sommerball, bei dem für die Herren der Abendanzug vorgeschrieben war. Bei der großen Hitze, die sich auch noch in den Abendstunden auswirkte, nahm der schwarze Anzug den Herren fast alle Lust zum Tanzen. Wäre es nicht besser, für die Sommermonate den Smoking überhaupt einzumotten?" — Da werden nicht alle Deiner Meinung sein. Der Smo king ist nämlich, wenn er ordentlich gearbeitet ist, eines der leichtesten Kleidungsstücke, über die der Herr verfügt. Natür lich dürfen keine künstlichen Wattepackungen über den Schul tern usf. eingebaut sein. Solche Versuche, Unvollkommenheiten der eigenen Linie zu korrigieren, müßen immer mit Schweiß tropfen bezahlt werden. Auch ein aeliehener Smoking, der an allen Ecken und Enden nicht patzt, ist keine reine Freude. Ein gutsitzender Smoking aber mit seinem weiten Westenansschnitt gibt dem Körver mehr Atmunasfreibeit als seder Straßen anzug. Allerdings darf man kein steifaebügeltes Hemd dazu tragen; diese Dorschrist hat aber dir Mode schon seit Jahr zehnten aiifgegeben. Ganz ohne Weste zu gehen ist auch an warmen Sommerabenden nicht ratlich; so abgehärtet sind die meisten von uns nicht. Jüngere Herren aber, denen die schwarze Weste am warmen Sommerabend zuviel Ist. mögen die weiße Weste anzleh«n; das ist. durchaus erlaubt und sieht bei jün-