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Dresdner Nachrichten : 21.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193305212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19330521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19330521
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-21
-
Monat
1933-05
-
Jahr
1933
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1933
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Nr. 237 Selle 2 Staaten nun endlich gewillt wären, ihre eigenen Friedens bedingungen einzuhalten. Wir ivnnderu uns nicht, bakl dazu nach wie vor weder in Pari» noch in Prag oder Warschau Geneigtheit besteht. Denn wir haben nie daran gezweifelt, bah inan in diesen .Zentren der Rüstungsindustrie niemals im tarnst die Ab- riistung, sondern immer nur einen Vorwand zur Nicht- abrüstnng gewollt hat. Dazu sollte aus Deutschlands Kosten eine neue Schuldlüge konstruiert werden, und das Schwindel» gebäude war ja auch schon fast fertig, als eS unter Hitler- wuchtigen Schlägen kläglich zusanimenbrach. Nun ist die Verlegenheit groß und ein Ausweg schwer zu sinden. Di« inistgiinstige Presse dieser Länder weih sich auch nicht besser zu helfen als durch die Fortsetzung jener armseligen und verächtlichen Ausflüchte, die Hiller so treffend gebranbmarkt hat. Mangels konkrelcr Angriffspunkte sucht sie da» Miß- trauen gegen Deutschland neu zu nähren mit der Verdäch tigung, oah der Tvnwechsel Hillers von kriegerischen Drohun gen zur Friedensnielvbie zu plötzlich und zu überraschend gekommen lei, al» dah er sofort überzeugen könnte. Fm Grunde genommen in dieser Einwand ja nichts anderes als ein Kompliment für das diplomatische Geschick des Kanzler». Trotzdem ist er aber unwahr. Denn Hitler hat niemals kriegerische Drohungen ausgcstohcn. Die Verwunderung über seinen angeblichen „Tvnwechsel" kommt nur daher, dah eben dieselbe Preise ihre Leier über die Politik der deut schen Negierung ungenügend oder bemüht falsch unterrichtet hat. Sonn hätte die Weltöffentlichkeit schon am 21. März die Wahrheit erfahren inüsien, die sich erst jetzt allmählich Vahn bricht, als der Reichskanzler im Reichstag erklärte: „Es ist der aufrichtige Wunsch der nationalen Negierung, von einer Vergrößerung des deutschen Heeres und einer Vermehrung unserer Wässen absehen zu könne«, sofern die —» »Dresdner Nachrichten" — andere Welt bereit ist, nun endlich auch ihre Versprechun gen einer radikale» Abrüstung zu verwirklichen. Das deutsche Volk will mit der Welt in Frieden leben." Das ist mit «in paar Worten der Hauptinhalt der „UeberraschungSrede" vom 17. Mai. Hätte die deutsch- srindliche Presse in ihren sonst recht ausführlichen Berichten nicht gerade diele FriebenSerklärung Hitlers unterschlage», bann hätte sie es seht nicht nötig, von einem allzu schnelle» Umschwung zu faseln. Warum aber wurde jede» Hitler- wort konsequent unterschlage», da» zur Entspannung der politischen Krise hätte beitragen könnens Weil man eben unter dem Sinsluh gewisser geldmächtiger Gewalten seit Monaten aller Welt gepredigt hatte: Hitler, da- ist der Krieg! Weil man den sriedsertigen Charakter der deutschen Politik nicht wahrhaben wollte, da er nicht in den Streifen derjenigen pahtc, die Deutschland al» Sündenbock zur Recht- sertiguiig ihrer eigenen RüstungSIntcresien brauchten. Nun, da die Hetzer in die eigene Grube gefallen sind, inirigieren sie schon wieder von neuem gegen Hitler, weil er ihnen nicht den Gefallen getan bat, eine Nevancherede zu hallen, gegen Noosevelt, weil es ihm wirklich ernst ist mit VriandS heuchlerischem Nus: „Weg mit den Kanonen!" und gegen jeden, der ehrlich die AbriistungSkonserenz zum Ziele füh ren will. Der deutschen Abordnung erwächst nun die Auf gabe, auf der Grundlage der Kanzlerrede in der letzten Konserenzphase so fest im Grundsätzlichen der deutschen Forderungen, aber so elastisch in den Einzelheiten zu ope rieren, dah die Versailler Mächte nun endlich Farbe be kennen und eine klare Antwort geben müssen auf die Frage: Wollt tbr a b r ü st e n oder Wettrüsten, wollt ihr die Katastrophe oder den Frieden für Europa? Sonntag, 21. Mat 1SZZ Deutsche Stu-enten oegen Dollfuß vrpdtwalaullh uoa«r«r SarUoar NvIrrtkNaltuog Berlin, 20. Mai. Die nationalsozialistische Studenten schaft veranstaltete beute vormittag aus dem Hegelplatz eine starkbrsuchte Kundgebung gegen die Dollinß- Regierung in Oesterreich. NeichSjustizkommissar Tr. Frank ll, der zunächst da» Wort nahm wandte sich gegen bi« Behauptung der österreichischen Negierung, dah Oester- rei^ eine deutsche Sendur^g habe. Da» Gegenteil sei der Dentschland hätte eine österreichisch« Sendung, Die nationalsozialistische Bewegung in Dentschland würde aus keinen Fall dulden, bah ihre Brüder in Oesterreich von der Negierung Dvllsuh unterdrückt und entrechtet würde». An die deutsche akademische Fugend gehe der Appell, die Kameraden in Ocsterreuh zu unterstützen und Vorkämpfer zn sein für eine geistige und moralische Erneuerung des deutschen Lebens. Dann ergriff der Vnndessiihrer des nationalsozialistische» Studentenbundeü, Dr. v. Leer», das Wort. Er klagte die Negierung Dollsnh an. L»üi> Kameraden verhaftet, nationalsozialistische Zeitungen unter Vorzensur gestellt zu haben und einen unerhörten geistige« Ter rvr gegen die Nationalsozialisten in Oesterreich auszunben. Mau werde den Kamps für den A n s ch l n h g c d a n k e » an das Deutsche Ncich in Oesterreich mit allen gesetzlich er laubten Mitteln mit stärkster Propaganda durch führen. Danach wurde begeistert einer Erklärung zu gestimmt, In der der Kampf für den Anschluhgebanken erneut zum Ausdruck kommt, wobei betont wird, dah es sich nur formell um ein völkerrechtliches Problem, in Wirklich keit aber um eine deutsche Angelegenheit handele. Mir dem Gesang des Horst-Wessel-Licdeö und dem Aus „Grohdcutschland erwache!" sand die Kundgebung ihren Ab schluß. Sie EMmms der LandwittstlmstMmi IFortlttzicng von Seit« lj R. Walter Darre Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrates, des Reichs verbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschasten, Naisseilen, und der Neilhsftihrergemeinschast de» deutschen Bauernstandes, führte etwa folgendes ans: ES sei ihm eine ganz besondere Freude, die Grühe des geeinten deutschen Bauernstandes zur Eröffnung der M. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft zu überbringen. Mar: Euth, der Gründer der Deutschen Landwirt- schasis-Gesellschasi. der vor nahezu fünf Fahrzehnten die erste Wanderausstellung ausgebant habe, sei einer der ersten Vor kämpfer für ein geeinte» Bauerntum gewesen. Er, der Tech niker, der dem im Boden sesiverwurzeltcn Schwabenvolk ent stammte, erkannte frühzeitig die Bedeutung des technischen Fortschritts für unsere Bauern. Die städtische Bevölkerung, die man gerade hier in der Reichshanptstadt in großer Zahl zu begrüßen hoffe, solle, wenn sie die Jahresschau der deutschen Bauernarbeit betrachte, zweierlei bedenken: WaS hier zu sehen sei, seien keineswegs nur Spitzen erzeugnisse. Das würde dem Sin» der ganzen Arbeit der Deutschen Landiviriichafts-Gesellichast wiederipreche». Die ser gehe daraus hinaus, nicht einzelne Glanzleistun gen hervorzubringen, sondern eine gute, gleichmäßige, marktfähige Ware für die Versorgung der städtischen Ver braucher bercitznsicllen. Damit werde die reiche FahrcS- schau. die gerade in diesem Fahre in einer Mannigfaltigkeit beschickt sei, wie kaum je zuvor, zu einer Mahnung an den städtischen Verbraucher, ganz be» sonders an die deutsche Hausfrau, bei all ihren Ein» käufcn in erster Linie die deutsche Bauernarbeit zu fördern. Und noch etwa» anderes müsse angesichts dieser glänzenden Schau gesagt werden. Au» allem, was zu sehen sei an Er- zeugnisten der Viehwirtichast, des Ackerbaues, der Garten- wirlscha'l uiiv. könne leicht die Ansicht auikommcn, dah es dem deutschen Bauer nicht so schlecht gehe, wie es nach all den Berichten immer wieder heiße. Dem sei aber nicht so. Wenn der deutsche Bauer trotzdem weitergearbcitet habe, so in der Hoffnung, daß die Schwierigkeiten überwunden werden. Der deutsche Bauer werde Weiterarbeiten und wciterkämpsen, wie die politische Staatssührung cs von ihm erwarte. Gouverneur z. D. Dr. Schnee. der Vorsitzende der Kolonialen R c i ch S a r b c i t S - g e m e i n s ch a s t, führte u. a. ans, daß die Ausstellung die Lebensnotivcndigkeit eine» deutschen Kolonialbesitze» vor Augen führen soll. In der Ausstellung werbe gezeigt, in welchem Maße Deutschland zur Ergänzung der ProdukttonS- basiS seines HeimatbodcnS auf die Einfuhr von Er zeugnissen aus tropischen und subtropischen Kolonial» gebieten angewiesen ist. Die Siedlungsmöglichkeit in Südwcstasrika und aut den Hochländern OstatrikaS und Kameruns würde dargestellt. Ucber die frühere deutsche Verwaltungstätigkeit, insbesondere die gesundheitliche Für sorge für die Eingeborenen werde Material beigebracht. Gouverneur Schne e schloß mit dem Wunsche, daß die Aus stellung dazu beitragen möge, die Erkenntnis von der Notwendigkeit eigenen Kolonialbesitzes zu verbreiten und den deutschen Landwirt davon zu über zeugen, daß Kolonien ebenso in seinem Interesse liegen wie in dem des deutschen Volkes überhaupt. Znm Schluß dankte der Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen LandwirtschastS-Gesellschalt, Gcnerallandschasts- rcpräscntant Tr. h. c. von Webs kn, Karlsdorf, allen Stellen, die an dem Gelingen der Ausstellung Anteil haben. — Nach Abschluß der Begrüßungsansprachen spielte eint NeichSwchrkapclle da- Lied „Märkische Heide, märkischer Sand". ES folgten Tnrniervorsührungcn, die der Reichs- präsident, der inzwischen noch erschienene Vizekanzler von Papen, die übrigen Mitglieder der NeichS- nnd preußischen StaatSrcgierung sowie die sonstigen Ehrengäste, darunter auch die Mitglieder der in Berlin tagenden Fntcr- nationalen Landwirtschastskoinmissio», und das zahlreiche Publikum mit Interesse verfolgten. England wlinM neuen BiermMevakt Mit Beriiingerung der RiislungdungleiWlt London, 2l>. Mai. Der politische Korrespondent der „ DailnMail " erfährt, daß die Besprechungen über einen Biermächtepakt ohne Zeitverlust wieder ausgenommen werden sollen. Die britische Negierung werde in dieser Sache jede Anstrengung unternehmen. Der Zeitpunkt gelte angesichts der Aendcrnng der deutschen Haltung in der Ab» rüstungssragc al» günstig für die Wiederaufnahme der Be» sprechungcn, zumal, da der deutsche Reichskanzler wiederum aus die Notwendigkeit einer BcrtragSrcvifion hin» gewiesen habe. ES vcrlantet, daß die britische Regierung vorschlagen werde, der abzuschlicßende Pakt solle nicht, wie ursprünglich geplant, süns Fahre, sondern zehnJahr« in Kraft bleibe». Französisches Mißveronügen in Gens Von unaorom nach Vont «ntaancktsn Vk.-S.-Sonckor- dorlektvratattor Gens, 20. Mai. Die Generaldebatte der Ab rüstungskonferenz läßt heute vormittag vsrmuten, daß erst in der kommenden Woche wirklich entscheidende Worte ge sprochen werden sollen. Tie Vertreter Hollands und Finnlands stimmten in allgemeinen Wendungen den Friedens- und AbrüstungSbemühungen Macdonalds und Roosevelts zn. Ter Holländer verlas dabei die Antwort der holländischen Königin an den amerikanischen Präsidenten, und der Finnländer verlangte trotz prinzipieller Zustimmung zum Macdonalüplan die Berücksichtigung gewisser finni scher S o n d c r w ü n I ch e. Tann hielt der schweizerische Bundespräsident Motta eine vielbeachtet« Red«, in der er sowohl Hitler wie Nadolny für ihr Entgegenkommen herzlich dankte. ES sei eine fühlbare Entspannung erzielt worden. Er schloß sich dann ausdrücklich den gestrigen Erklärungen Nabolnns an und nahm für die Schweiz den englischen Plan als Basis einer zukünftigen AbrttstungSkonvention an. Aber auch er betonte gleichzeitig, baß die Vorschläge nicht sakrosankt seien, sondern ergänzt und vervoll kommnet werden könnten. Freilich darf man bei alledem nicht vergessen, daß die Schweiz ja alle modernen Waffen nach ihren eigensten Wünschen und Bedürfnissen besitzt und baß niemand von ihr verlangt, ihr HeereSsvstew grundlegenk zu ändern. Znm Schluß sprach Motta noch seine tiesste Snmpa- thie für die Bollchast Roosevelts ans. Nach dem Schweizer sprach der Norweger Lange und der Vertreter Däne marks. Der Franzose Massigli saß mit ziemlich miß, vergnügtem Gesicht daneben. Tie sranzösischc Propaganda bemüht sich hier heute morgen, die deutschen Absichten im Gegensatz zu den gestrigen Worten des französischen Delegierten wieder zu ver dächtigen und verlangt neue und weitcrgchcnde Zu geständnisse Deutschlands. Das „Journal des Nationü" er- blickt schon eine ungeheuerliche Anmaßung darin, daß wir immer noch Gleichberechtigung und Abrüstung der anderen Mächte forderten. Befriedigung über die Erklärung Nadolnns London, 20. Mai. Die Blätter äußern ihre Ncfr-ie- digung über die gestrige Genfer Erklärung de» Bot schafters Nadoln». „Dailn Telegraph" lagt in einem Leitartikel: Der Umschwung in der deutschen Stirn- mung hat die Arbeiten keineswegs leichter gemacht, aber doch das F o r t s ch r c i t c n der Arbeiten ermöglicht. Ter tote Punkt ist überwunden, und der Weg ist wieder frei. Herr Nadoln» hat zwar die deutschen Abänderungsanträge nicht direkt zurückgezogen, aber er hat da» Nächstbeste getan, nämlich den britischen Entwurf als Grundlage der ab- zuschliebenden Konvention anzunehmen. Ob die Abänderungen, die Botschafter Nadolny Vorschlägen wird, annehmbar sein werden, steht noch nicht fest. Das Blatt vermutet, die Deutschen würden besonderen Nachdruck daraus legen, daß eine plötzliche Umwandlung der Reichswehr in eine Miliz unmöglich ist und daß cS einen allmählichen Ucbergang geben müsse. Fn einem Leitartikel der „Times" heißt cS n. a.: Mit der gestrigen Erklärung der deutschen Delegierten hat sich Deutschland, bas bisher ein herausfordernder Kritiker war, in einen Mitarbeiter bei den gcmciitsanicn Auf gaben verwandelt. ES wird für die Konferenz ein un geheurer Vorteil sei», wenn diese Acndernng der Stim- mung von Dauer ist. Fetzt besteht einige Hoffnung darauf, daß die freundschaftliche Verbindung anderer Länder mit Deutschland erhalten bleiben wird und daß der Geist des Viermächtcpaktcs sich auch als Schlüssel für andere Schwierigkeiten erweisen wird. Verlegenheit »er französischen Presse Paris, 20. Mai. Die gestrige Sitzung des Haupt- ansschnßcs der Abrüstungskonferenz hat nicht nur den sran zösischc» Delegierten Massigli, sondern auch die sran zösischc Presse in große Verlegenheit gebracht. Der Genfer Sonderberichterstatter des „Petit Parisien" erklärt, e» wäre vergeblich, die Uebcrraschung ab- zuleugncn, die fast allgemein dadurch verursacht worden sei, baß Botschafter Nadolny in geschickter Weise in die Debatte elngegrtfsen und «ine fast vollständige Zustimmung zum britischen Plan abgegeben habe. Im übrigen kommt die Verlegenheit der französischen Delegation in Genf in den AuSsiihrungen des Außen- Politikers des „EchobePari s" stark zum Ausdruck. Ans ihnen ergibt sich auch, daß man selbst Innerhalb der kran- zösischcn Regierung nicht einig ist nnd daß der Plan Macdonalds in den nächsten Tagen vielleicht gewisse Ucbcrraschungen von französischer Seite erleben kann. Arem-enverkehrsfperre für Oesterreich ? Lindau, 20. Mai. Bei der Begrüßung der ausländischen Pressevertreter, die gestern aus ihrer Reise durch Bam-rn hier eiiigctrossen sind, sprach u. a. S t a a t s m i u i s> e r Esser. In seiner Ansprache berührte er auch da» Ver hältnis Deutschlands zn Oesterreich und sagte: 'Wir in Dcutschland und in Bayern können die gegenwärtige Eni- Wicklung in Oesterreich vertragen, nnS schädigt sic nicht Sie kann uns nur innerlich weh tun. Wenn man sagt, daß inan ans Besuche von Deulschen verzichten könnte, wenn inan sagt, daß man kein Braunhemd sehen wolle, daun werden Sie verstehen, daß die Regierung das tut, was sie tun mnsi, daß sie eben auch ihrerseits die nötigen Maßnahmen triift. So haben wir beantragt, daß der Reise ström von Deutschland her nach Oesterreich, t» ein Land, wo der Deutsche nicht als vollwertig anerkannt wird, ab- gedämmt werde. Ein jlinbenoebel siie die ReWngierum Schwerin fMccklenbitrgs, 20. Mai. Auf Veranlassung des Landesbischofs Dr. Rendtorsf wird am kommende» Sonntag folgende kirchliche Kundgebung von allen Kan,ein der Mccklenburg-Schwertnschen Landeskirche verlesen und eine entsprechende Fürbitte dem großen tttrchengcbct an gefügt werden: „Der Kanzler des Reiches hat in diesen Tagen zur ganzen Welt gesprochen von der Not Deutschlands, von dem Unrecht des Versailler Vertrages, von dem Lebensrecht nu deln Friedenswillen de» deutschen Volkes. Tie Meclleu-urs- Lchwerlnfche Landeskirche fordert in dieser Stunde des Kampfes um Leben und Freche'» unseres Volkes alle ihre Mitglieder aus, sich mit ihrer Fürbitte um unsere Reichsregierung zu scharen. Wir wollen Gott den Herrn bitten, daß er unserer Obrig keit zur Seite stehe und nn» zu Freiheit und Frieden gnädig führe. Zugleich fordern wir die Glieder unsere, Landes- kirchc ans, alle Beziehungen in da» A uSland z» benutzen, nm den christlichen Kirchen und Gemeinden des Anslanae» zuzurusen: Ihr Glaubensbrüder jenseits der Grenzen, hört den Notruf Deutschlands. Hört sein Bekenntnis zn W a h r h e i t n n d N c ch t u n d F r i e d e n und helft, die Fesseln der Lüge und Gewalt zu zerreißen. Gez. Landesbischof Rendtorsf.' Gin Lorbeerkranz Kinbenburgs für Ungarn Budapest, 20. Mai. Fn S t u h l w e i ß c n b u r g der Garnison des Infanterieregiments Nr. 00, dessen Obes Hindenburg ist, Hal der Hauptmann der Reichswehr, v. S ch u l c n b u r g, am Freitag in Begleitung des Rcgi- nicnisvberstcu KooS einen großen Lorbeerkranz ans dem jüngst errichteten Denkmal der Gefallenen niedergelegt. Das schwarzwctßrote Baud trug di« Inschrift: „In treuem Gedenken, von Hindenburg." Der Bolksötenft im neuen Staat Berlin, 20. Mai. Die ReichSsührnng dcS Ehiinlioz. BolksüiensteS hat einen Beschluß gefaßt, in dem cS heißt, die politische Entwicklung in Deutschland habe praktisch bereit» zur Zerschlagung des Weimarer Pa rieten - staateS geführt. Der Volksdienst bejahe auf Grün seiner früheren Einstellung diese Entwicklung. Sic gestatte es dem Volksdienst, klarer und entschiedener als bisher den Charakter einer evangelisch gebundenen politischen Ge- s i n n u n g S g e m c i n s ch a f t zur Geltung zu bringen nu dle Organisation entsprechend umzugestalten. Tie Reichs führung wird der NeichSlcitung entsprechende Vorschläge machen. Sic wird sich dabei von der Ncbcrzcugnng leiten lassen, daß die Voraussetzung eines wirkungsvollen Dienste» am neuen Staat die innere und organisatorische Geschlossen heit des Volksdicnstes bleibt. Baldire Ernemmna Prinz Willvvs »en Sessen -um SbervrWrnteii Berlin, 20. Mai. Die Ernennung dcS Prinzen Philipp von Hessen zum Oberpräsidentcn von Hessen-Nassau soll, wie wir erfahren, durch einen Beschluß in der nächsten Kabinetts sitzung bestätigt werden. Der bisherige Oberpräsiden« v. Hülsen, der Kurator der Universität Marburg war. hat sich dem Staate weiter zur Verfügung gestellt. Er soll, wie wir weiter erfahren, mit besonderen Ausgaben betraut wer den, um sein« wertvolle Krast dem Staate zu erhalten. Zuchthausstrafen für LanbeSverrüter BreSlan, 20. Mai Das Obcrlandeögericht Breslau »er- urteilte den Schneidermeister Fottztk, den Kausinanns- sohn Johann Smolka und den Handlnngögehilfen Georg Smolka wegen vollendeten Verbrechen« gegen -a» Spionagegesrtz zu zwölf, sieben bzw zwei Fahren Zuchthaus. Der Schneiderlehrling Berlik erhielt drei Fahre Ge fängnis, und Marie Fottztk, die Tochter des Erstgenannten, wegen Beihilfe ein Fahr sechs Monat« Gefängnis. 1172 Tschcchenkronen, die die drei Angeklagten insgesamt er halten hatten, wurden eingezogen. btsrvorrpgonck» ktillarkolg» auch siel veinlieten Höllen von Slotzt. Ktzsum», errieten kiiliqe Kuren an clen heilten iiocliraclloaict. Thermen In 8»ck Tsplltr-Botzünnu. Fur- Icunlt: 8lilätl«ciie ocier Llar^iche Kurciireiction. ,
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