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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.10.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181031016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918103101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918103101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-31
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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Seite L Slr. SdL. Morgeu^Äusgade Leipziger Lageblatt Di Hom wLtt Ml, richt« 12. «Z SSV- MI Ä I» meii Il,r> Di« lin Deu mall die « die i .aus No ges«! aus Auf, ftew« deut« rat« Str Kzel Heu a» melk Pli ordn Maj ««g< reich hatx flau! 8«vr sam< «lsch und Di < mäur teien führe Ilnga auSzr "ft sttei da« beste, ward ein städtisches alte .General- nahm allerlei Kunstgewcrbe- Museu» wie Aof Goll vertrauen, wenn alles wohl geht, ' «reine Kunst; aber im Kreuz, wenn er !pet, daß mon's dann für «ine Rute könne ebnien und sagen: «Äeber Rater!' dann ts Kunst. Martin Luther. Herrs Sad ersch< Z« r Schl« späte Bui rat unte, Eine Kundgebung der konservativen NeichsLagsfraktion die dem Reichskanzler zagestellt worden ist. bezeichnet die deettsche Ant wortnote vom 27. d. Äl. als .einen weiteren Schritt zur bedingungs losen Unterwerfung" und verlangt im voraus, ohne die Bedingungen Wilsons zu kennen, deren Ablehnung. Es wird die llcberzeugung aus gesprochen. bah die sofortige Entlassung unserer Truppen. Ausleerung unserer Waffen zu Wasser und zu Lande, die Besetzung von Festungen und von .Helgoland durch feindliche Truppen verlangt werden würde». ' So^adeuwkrate» «d Regierung t» Sachse». Wir gaben vorgestern Ausführung«» der Leipzig« .Freien Press«' wted«, wonach es schien, alt würde di« sozialdemokratisch« Fraktion sich nicht an der Bildung der neuen Regierung beteiligen, was unser« Dresdener Schrlstletlung berichtigt«. DaS Leipziger Blatt bestätigt nm» unsere Vermutung, daß sein« Ausführung«» nicht partetamt'.ichea Ursprungs waren, und sogt: .Die Auffassung, di« in unserem Artikel zmn Ausdruck kam. war auch in der Sitzung der sozialdemokratischen Fraktion am Montag nachmittag Gegenstand der Aussprache und hatte manchen Anhänger. Die AuSsrache endete aber auch hier wieder in voller Einmütigkeit, indem die Teilnahme an einem StaatSrake abgelehnt wurde. Erst in einer Abendsitzung «ntsch'.ed sich dis Fraktion nach weiteren Informationen für dl« Teilnahme am Staatsrat e.' «ü»S»»»»DS»i»»W»ÜW«fl Ernst Windifch s Ruch längerem schweren Leiden !' am Morgen des SV. Oktober d. I. Geheimer Rat Professor l)r. piul. et tkeol. Ernst Win bi sch, Ordinarius des EanSkrit und Direktor des Jndogermmiischen Instituts an der Universität Leipzig, im 75. LebenSsohre gestorben. Eine heim tückisch« Krankheit, der er nun erlegen, zwang ihn in den letzten Jahren, feine Vorlesungen» in seiner Wohnung abzuhalten. 2» den Lehrkörper der Universität Leipzig, dem er seit über 40 Jahren angehörte. reißt sei» Verlust «ine besonders schmerzliche Lücke, da er, wie nur wenige seiner Kollegen, mit dem Leben und der Verwaltung der Universität als Mitglied der akademischen VerwaltungSdeputatton und LphoruS der Königlichen Stipendiaten diS in dte letzten Tag« s«in«S Leb«»S trotz der Krankheit verwachsen war. Der nun verschieden« Gelehrte erfreut« sich als Vertreter sein« Fachwissenschaft, des SanSkrit, in der wtstenschasllichen Welt eines her- vorragenden Rufes. Als Sohn eines Lehrers in Dresden am 4. Sep tember 1844 geboren, besucht« er dte Krcuzschul« daselbst und studiert« von 1863 bis 1867 an der Universität Leipzig, wo er am 20. Juli 18S7 di« philosophische Doktorwürde erwarb und dann daS Staatsexamen für daS höher« Lehramt ablegte. Hur Erweiterung seiner Studien hielt er sich in den Jahren 1870^71 in England, besonders in London auf, hauptsächlich, mn sich in den keltischen Sprachen zo vervollkommnen. Auch bot der Aufenthalt »n England dem sangen Gelehrten Gelegenheit, als Mitarbeiter am Katalog der Sanskrilhandschriften der Jndta Office Library seine wissenschaftliche« Fähigkeiten zu entfalten. Am t. Ok tober 1871 wurde er dann sofort als autzerordenklicher Professor a» die Universität Leipzig berufen. Et» Jahr später bereits folgt« er einem Rufe als Ordinarius an dl« Universität Heidelberg siedelte 1875 »n gleicher Eigenschaft an die Universität Straßburg über und kehrte 1877 als Ordinarius d«S SanSkrtt an die Universität Leipzig zurück. Hier bekletdete er im Jahre 1895 96 di« Würde des RektvrS der Universität. Di« Theologische Fakultät zu Leipzig verlieh dem verdienten Gelehrte» die Würdr eines Ehrendoktor«. Viel» Jahr« war er auch Sekretär d«r philologisch-historischen Klaffe der Kgl. Sächs. Gesellschaft der Wissen schaften. Der Kgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Institut d« Franc« gehörte er al« Mitglied an. Di« Irish Academi« in Dublin «rnannke ihn zum Ehrenmitglied, die Britische Akademie z»m korrespondierenden Fellow. Die wissenschaftlich« Täkigkett deS Verewigte» erstreckt sich a»f die tndische Sprach- und Literaturgeschichte wie auf allgemeine Sprach vergleichung, insbesondere aber auch auf irisch-keltisch« Sprachen. Sein« Hauptwerke auf dem Gebiete der indischen Philologie sind.Mara und st^ddha' (1895) und .Buddha- Geburt »ad dl« Lehre von der Seel«»- Sächsischer Landtag Zweite Kammer (Drahkberlcht unserer Dresdener Sch riftlestung.) DreSbe», 30. Oktober. Am RegierangStische «tu Kommissar. Präsident Dr. Vogel er öffnete die Sitzung um S Uhr. Abg. Sindennam» sSoz.) berichtet aamanS der Beschwerde- und PetitionSdeputakion über die Eingabe deS Bergardeitrrt Kurt Ditt- mar in Müllcn-St. Jakob, wegen angeblicher unberechtigter Zwangs versteigerung seines Eigentums und beantragt, in Ueb«r«tast>mmung mit den Beschlüssen der Ersten Kammer di« Eingabe auf sich beruhen zu lassen. Do» HauS beschließt demgemäß ohne Aussprache. Nächst« Sitzung: Freitag, den 1. November, vormittag» XII Uhr. Tagesordnung: Entwurf über Aenderung einiger Bestimmungen L-er Verfassung und de» Wahlgesetze». Schlich: L Uhr 5 Mauten. Wanderung" (1908). 1871 veröffentlichte er gemeinsam mit Delbrück .Syntaktische Forschungen". 3m Bereich der keltischen Philologie aber hak er eine .Irische Grammatik" (1879) versaßt; ferner gab er, zum Teil gemeinsam mit StokeS, zwei Serien irischer Tert« heraus; schließlich sei noch sein Werk über .DaS keltische Britannien bis zu Kaiser Arthur" (1912) genannt. , DaS Magdeburger „Kaiser-Frledrlch-Museum" Am 1. November 1898 wurde In Magdeburg Museum für Kunst und Kunstgewerbe eröffnet. Das Kommando", stattlich am weiten Domplah gelegen, bislang zerstreutes Gut auf. Sammlungen des Vereins, des KunstverelnS, NakurhIstorisckeS. Ein andere in deutschen Pro-vinzstädteiu Wenig mehr als zehn Jahre später zwang der Andrang an Besitz zum ausgedehnten Neubau des .Kaiser-Friedrich-Museum S" in Magdeburg, während daS Hau» am Don» den Naturwissenschaften verblieb. Wieder einige Jahre später mutzte auch der stolze Neubau bereits erweitert werden. DaS sind die äußeren Zeichen einer Entwicklung, die dem Sammeleifer ö«S ManneS zu danken lst, der nun 25 Jahre lang an der Spitze des eigenartigen deutschen Provinz lalmuseomS steht. Als junger Bibliothekar kam Dr. Theodor Volbehr vom Dernwnlschen Museum an ein unbedeutendes and zerstreute» Arbeits feld. Der 56jährige Professor und Jubilar blickt auf eine Kulturtat zu rück. Er erweckt«, ein geborener Ordner und Lehrer, den MusemnS- gedanke» zum modernen Leben, erlöste ihn anS der Starre, versetzte ihn mit allen seinen Stoffen und Beziehungen mitten in unser Fühlen. Das umfangreich« Hau» an der Kaiserstratze in Magdeburg enthält Ge- schtchtSdoiwiyente, Kunstgewerbe, Plastik, Maleret, Graphik und zwei Nebengruppen. Nichts darunter von überragender Bedeutung, nicht» mtt dem Bädckcr-Stern. Aber dafür eine wunderbare Geschlossenheit der Gruppen, «ine zwingend« Vollständigkeit de» Weltbilde». Man nannte diese in Kulkvrkreisen zusammengefatzke Geschichte de» deutschen Hauses und der deutschen Konst, die überall von Leilwvrt« begleitet ist, eine VokkShochschule. Da« ist sie in edelstem Sinne. Hier schuf Organisation au» gewähltem Mittelgut vollendete Eindrücke. Vokbehr, der Konstfchriftsteller, hat nicht nur sein Museum in klassischer Weise aufgebaut und für ein zweite» Pläne größten Warfe» gezelchket, «r schuf auch Kataloge von überraschender Neuartigkeit: nicht wehe Ma» ftastnwetser, sondern Wegbereiter zu ollem Schönen d«» Hause», ga»z ne<^ zum ersten Mal« in der Geschichte der Museen sind seine Zehn pfennigheftchen: Monographien, die den Besuchern einen be stimmte»» Bild- oder GegenstandSetnhruck durch Schrift und Dar stellung historisch und kritisch vertiefen wollen. Hier, wie in seinem Museumsplan lst Vold«hr Bahnbrecher gewesen. Allmählich findet er jetzt o»ch Nachfolger. v. k*. «chuuspletha»«. Wegen Erkrankung im Personal geht heute statt .Ros« Bernd" .Das Extemporale" in Szene. — Die durch Er krankung Alford WktzelS verschoben« Aufführung de» .Herr» Senator" (zogletch IudÜäomSoorpelluag Alfred Wötzcls) findet nunmehr am Sonn- Generallerrtnarrt Gröner G Berlin, 30. Oktober. (Drahtbcr. unserer Berliner Schrtstleit ung.) Die Nachricht von der Ernennung deS G« ne ralleutnantS Gröner zum Nachfolger LudendorftS scheint den Tatsachen vcrausgeeilt zu sein. Mit Berufung auf wohllnsormlerte Stellen schildert das .Bert. Taget)!." di<se Dinge folgendermaßen: Für den Posten deS Gencralquarilcrmeistcrä waren General v. Loß- berg oder General v. Seeckt, der GeneralstabSches Mackensen», in Aussicht genommen. Gleichzeitig ergab sich angesichts der Situat'vn der Wunsch, in der Organisation der Demobilisierung Generalleutnant Gröner an leitender Stelle zu sehen. Damit war nicht gesagt, daß Gröner gerade den Posten Ludendorffs übernehmen sollte. General leutnant Gröner hat seine Tätigkeit in Kiew eingestellt, er Kam nach Berlin und lst gestern acend nach dem Großen Hauptquartier abgoretst. Dte"Regicrung wünscht, Hindenburg in der Mahl seine» Mitarbeiters freie Hand zu lassen. Zur Stunde tsti»och nichts darüber entschieden, ob einer der beiden andere« genann ten Generale zum Dencralquortiermeister ernannt and für General- lcutnonl Gröner ein besonderer Posten, der ihm die Leitung der Demo bilisation ermöglichen wird, geschaffen werden, oder ob vo» der Schaffung eines eigener. Postens abgesehen werde« wirb. In letzterem Falle wird Gröner wahrscheinlich Gcneralquartiermetster werden. «Der SaS Karl" Der .Vorwärts" schreibt zu der letzten Note AndvassyS an Lan sing, die di« Person deä Kaisers in die Debatte zog: .Ein Kaiser aus üitestcm G.schiechl sieht vor dem amerikanischen Prmessor, der Präsident oew>rdea ist, mit dem Hut in d«r Hand und bitter um gutes Wetter. AndrassyS Telegramm an Lansing» wat ist «ü anders aiS eine denui.ig« Supplik au den ungekrönten Herr» der Welt, ein« Krone zu retten, die unter den Stößen des Schicksals längst ins Schaukeln geraten Ist? Die k. u. k. Monarchie kämpft um ihr Leben. Kämpft? Nein, bc'leit. Leben bleiben wie zu sterben für da» Vaterland ist süß. In Praz hat man gestern di« Republik aurgerusen, und da- Militär hak di« Koka,den mit e«.n Buchstaben K. von den Mützen gerissen. Dir Katserd lder veischwanden und an ch'e Stelle trat daS Porträt des Präsidenten d:r Vereinigten Staaten, bekränzt, iimhui. iat, un'judc t. Zur se.bcn S uni« naht diesem Presidenten der für abgcjcht erk S te McN'rch, uM vor seinem R chlc-rstuhl Berufung gegen dieser Urteil einzulegen. Er hat nicht mehr Zeit, auch nur die fünf Mlnu en zu warten, nach denen er vielleicht doch noch mit d:m Verbündeien an den Friebcnstis h tre en kann. Ls ist Gefahr n Verzug, der Thron ist in Gefahr! D.e Not« AnürafsyS an Lansing verrät kein Empfinden dafar, öatz ein Thron von Wilsons Gncchrn einem wirklichen König nicht zmn Sitz dienen kann. Die Dyimsite, die nur Weiterieden kann, weil sie von der Re publik pa doni ort worben ist — welch« Erscheinung in der Weltg-cschichtcl Die Deutschs st «rreicher, di« ebenso denken wie wir und die bei aller Friedensliebe und aller Einsicht in di« Notwend <gk<lt eines naschen Friedens den kaiserlichen Separakfprung in MilsonS Arme wenig katserUch finden, werden ihr« eigenen Angelegenheiten seiber ordnen. Und wenn st« einmal zu unS kommen wollten, werden wir sie nicht fragen, ob sie mit Kcvrl kam,neu oder ohne ihn. DaS Verhalten des jungen Habsburger» lcann nichts, auch nicht da! geringste ändern an den Gefühlen, die wir im Reich für die Deutschösterreicyrr hegen; sie können ja durch die Gegenüberstet.'mrg nur gewinnen. Als wir im lirgtlick warcn, trug ihr Kaiser eiligst seine Kron« zor amerikanischen Veisicherunz. Sie aber büebcn mtt dem Herzea bei ans!" miede» werden. LS sind ander» Ziel», denen sie znftrebh es sind ! Di« Kuudgeha« werft den Kanzle» auf sein, eigenca Wort« hin. ander» MM»!, mtt drnen ft» thr» Zweck» zu erreich«» sucht, j jemand, d«r sich aus den Bode» »es Rechtslrirdens gestellt hc Unser» b«td«n Aesvnuattonea schlagen tn dtefer Beziehung «irren sorg sättigen Gang ein. nur alchtt M v«Ü«r«, zog» auf Dauer Anspruch machen kam». Auch di« tief» GetstrSbeweaung, dt< Locher «nkfacht^ blieb nicht ohne Einfluß auf dt» lvelUichea Geurctnschastsfvcme«, da sie den Mittelpunkt de» Leben» traf und darum tu alte» feine» Efteahlen uachzltterle. Lin Loflrum vmr htngegangen seit dem Beginn an der kleinen Kaoeü« tn Wittenberg, und schon war di« Sache zu einer Angelegenheit de» Reiche» geworden. Run kam alle» darauf an, wie der Kaiser sich dazu stellen würde. Wen« « sich der Bewegunganschloß, wer welb, ob er nicht da» über raschte Rom, wo ein Medlceer den Stuhl Petr! eingenommen, mit stcy fortrlh. Für »inen so kühnen Gedanken war Kart V. der Mann nicht. Er war nicht der Geist, eine große Bewegung zu fassen und zu leiten. Ihm war zeitig genug, atS noch eine Um kehr uröglich war, seine Unmacht vvrgeftchrt, als die Achts erklärung gegen den einzelnen wehrlosen Mann au» t«tnem Munde ohne Widerhall in der Ration völlig erfolglos zu Boden niederste!. Kart V. war einsichtsvoll genug, um da» Unglück seiner Politik zu erkennen, aber nicht stark genug, sie zu ändern. Er schien sich höchstens zu einem Kompromiß zu verstehen, das keiner der beiden Parteien einer in ihren Tiefen erregten Zeit genügte. Da erhielten di» Reichssürslen gleichsam ein Recht zum Widerstand. Der Bor wurf ist darum sehr ungerecht, den man von gegnerischer Seite au» der Reformation macht, als ob sie die Zerstückelung des Reichs verschuldet. — Wohin wir blicken, bilden sich Analogien, denen nachzugehen sich hier verbietet. Rur aus ein Gemeinsames sei noch hlngewicsen. Dadurch, daß der einzelne sein inneres (religiöses oder politisches) Leben auch zur Aeusterung bringen darf, ohne durch bestimmte Formen gebunden zu sein, wird der Ausdruck wahrer, zugleich aber die innere Bewegung mitteilsamer und für andere nützlich. Endlich aber, wenn der einzelne die freie Acutzerung für sich in Anspruch nimmt, so will cs der einfachste RechtSgrundsah, daß man dieselbe Freiheit jedem anderen zugcstche. So wird notwendig der reformatorische Geist der Geist der Duldung, oder weil dies zu wenig ist, der der Anerkennung der geistigen Selbständigkeit anderer sein. Wo also die reformatorische Bewegung diesen Geist verleugnet, geschieht dies nicht gemäß ihrem Grundsätze, sondern im Widerspruche dazu. Wir sehen, die Geschichte ist nicht nur ein Stammbaum der Fürsten und eine Chronik ihrer Händel, sondern sie lst die Aus wirkung von Ideen in allen einzelnen. Unsere Aufgabe wird sein, daS Gewebe immer mehr zu durchdringen als eine sittliche Be wegung, die nickt nur vereinig', sondern in der Bereinigung den einzelnen erhält und ihn in der Hingabe an das Ganze sich selbst finden lehrt. Karl Hildebrand. «tchl kämpfta» et»»«« G«voUsci«de» brooe« werb«. Rem, da btaü «« Mct»«a be» Reichskanzlers w«, kürst» dte koaservattv« Nlaha»^ überftSljsH stftr. Man müßt« bea» «nnchma», daß d« iÄerreichtfche Sondttfricdea kdr Ansicht der Resianrng gewaadelt habe. Di« Kanler- vuttva» scheinen ja atroaS zu depürchten, Venn sie hebe» berva«, batz aach sie .die Autzen »Ucht »ee den a»a«tze»reu Schwtarlg- kalten verschU«d»m, äi» sich au! dem Waffensi llfknchsangedvt Oester retch-Ungarns ergeben können", aber ft« empfehlen, tn Anbetracht der rreaarvchen Vesestigk ng der Westfront noch einmal polcttsch und mlst. tärtsch Front zu ««'xn, i» -«r Erwartung, dcH dann der Feind er träglichere BeLingancheu stellen werd«. OK diese Erwartung rtchttG ist, kann ntemand sag '» ; nur schein! es »ns nicht »Ltzllch, ia diesem Za- janrmenhange dcsvnd«» Haftnange» auf einen von neuem mit aller Schärfe zu führenden 15-Bootkrieq zu setzen, wie kg« konservativ« Kund- vebuna «S tut. Diese Hoffnung wird leider keine popniäre Sch!ag- kK»f1 hab."«, Schbitz «zachen di« Konservativen den Kanzler, den Kaiser zu bitten, sich an die Spitze des Verteidigungskrieges zu stellen. Sie sind offenbar mtt der Zurückhaltung, die der Kaiser jetzt beobachtet, nicht zufrieden. Der Ausruf ist von» Grasen Westarp unter zeichnet. Dormerotag, St. Oktober ISIS Gesetzentwürfe zur Dletrstftellrmg der Beamte« in Sachse« Dretdr». ÜL Vktvb«. (Dratztbsrlchl »»fers« Vr«sd»»r Schrlftl«!t»ng.) Der Satomrf etae» D»setz«E über d<G Dt»»stfirafr«cht der Beamten der bürgere llchen G««»t»d»n und über dl» Liastalla»- ftüdtt* sch»rB«av»t»n g«g»n Kündigung tst der Zweiten Kaov» mer zu gegangen. L» soll mithin den fett Jahren bestehenden Wüttz» fchen -er Gemelndeangestellten znm Ausbau des Dienststrafrechtttft Rechnung getragen werden. Dem entsprech end dehnen sich ds» Borlagen der landesrechtllch geordneten Strafverfahren, del de« namentltch dt» Dlenstenttossung vom rechttlchea UrleU abhängig ist, auf fckmlUche Bürgermeister der mittleren and kleineren Etüdts, sämtlich« Gemeindevorstände, sämtliche penstonsb«r«chttgt» Be amte und auch auf die Ratsmltglieder in den mittleren and klei neren Slüdten, die Gemetndeällesten in den Landtagsgemelndea und auch aus Boomte von Gemclndeverbänden (Fürsorge-, Br, zirks-, LlektrizitäiS-, Girooerbänd« usw.) au». Weik«r will d« Regierung eine an gewisse Voraussetzungen geknüpfte Unkünd* barkeitderAeamten -er Städte mit revldLertep Ckäüleolönung etnführen. Eine LonseroaLroe Defchwerde an die Goz.aidemokrate« Dresden, 30. Oktober. (Drahlberlchl unserer Dresdner Schrrslleitung.) Dte sächsischen Kons er-, vattven Haden an die sozialdemokratisch« Landtag»-- frakllon ein Schreiben gerichtet, worin sie sich beschweren, -atz sie zu den Beratungen der Mebchelt--pLrtcien über dl« Aleuordnung in Sachsen nicht zugezogen worden seien. Sl« betonen tu dem Streiken, daß sie nicht zurückgesetzt werden dürften, und er heben dagegen Protest. Die .Dresdner Volkszeitung* ocincrkt hierzu: Wem daran liegt, die Reuordnung schnell durch» Zufuhren — und das ist jawohl im Interesse deS Volkes als auch des t^laoles ersvröeriich — wird einsehcn nrus'en, daß bet den Bod» beralungcn nur die Fraktionen am Platze waren, bl» gewillt sind, «ine Reuorünung in Angriff nehmen. Len sächsischen Konservativen stehl es übrigen» son derbar an, wenn sie sich mit ihrer Entrüstung wegen der unler- iasjenen Hinz»r.siehung ausgerechnet an die sozialdemokratische Fraktion weiröen. Denn gerade unsere Genossen wissen ja »t« Lied über die konservative Gerechligkeil zu singen: sind dock sozialdemokratisch« LcndlagSabgeordnete ohne zwingenden Grund jahrze! n'.cicuig durch di« Konservativen von den wichtigsten oar- lamentanscheu Verhandlungen rücksichtslos ausgeschlossen worden. Solange öle Herren in der Zweiten Kammer geherrscht Haden, wurden die Sozialdemokraten von allen DepulationSberatungen fern gehalten, und jetzt wollen sie sich über Zurücksetzung beklagen, wenn sie rächt zrrgczogen werden, weil es die bereits erwähnten Notwendigkeiten gebieten. Damit kenn man sicher niemandem imponieren, wohl aber können sich die Herren aus diese Wels» in eine noch schiefere Lage dringen, als eS ohnehin der Fall ist. Tagung des Landesarrofchusses der Sortjchrittlichcn Volkspartei Dresden, 30. Oktober. (Drahtderlcht unserer Dresüft »er Sch r i f t let t v n g.) Der Lanbeüausschuß der Fortis schrlttltchen VolkSpartel irn Königreich Sachsen wird voo» auSsichrilch am 10. November zusammentreten. ES soll über die poft. tische Lag« und über die Neuordnung in Sachsen Bericht erstatt«» werde«. « r ! s * König Friedrich Avzvft bat fotgerlde FernschreLm krs FeW gesandt: .An den Kommandcur der 40. Jnsanterle-Divisiim: Nach dem heutigen Heeresbericht hat sich ihre Division am .... In b^ Abroehll starker fe ndücher Angriffe b«so»idvrS hervorgetan. ES freut mich. sich bi« Divisi(»n,.»v1» schon so ost tn diesem Kriege, auch ht« wredeK. besonder» ausgezeichnet hat. Ich spreche allen dabei Beteiligt«» mrta» vollste Anerkennung und wärmsten Dank aus." — An den Kommandeur der 52. Jnsanterie-Div'sion: .Durch bi« von der Division etageschickt« Bericht« hab« ich Kenntnis von den sehr schweren and ruhmretchett Kämpfen der Division erhalten. ES freut mich, daß sich der alte Helden geist der Truppen auch bei dieser Gelegenheit wieder bewährt hat. Ich bitte, allan dabe» Beteil gtea, besonders bei den schwere» Waldkämpf«^ metne vollste Anerkennung und meinen wärmsten Dank auSzusprechu».* Das gerichrllche Nachspiel zum Dresdner Eisenbahnunglück. Jft der Strafsache gegen den Lokomotivführer und de« Heizer des Leipziger Zuges in der Angelegenheit d«S Eiferchahmmglückes vom 22. September findet di« Haoptverhandlrmg vor d«m Landgericht Dres den am 11. November und den folgernden Tagen statt. Den Vvrsttz sührt Lan-gerichtSdirektor Geh. Justiz rat Dr. Naomcm». ES sind »ter Sachverständig« und etwa 20 Zeugen geladen. O I» der Lharlokle»bvrger Stad»veror-aekeno«irsa«uikm»g hiat flch eine Fraktion der Unabhängigen Sozialdemokrat«» ge bildet. Sir besieht vorläufig ouS 5 Mitgliedern. tag statt. In de» Hauptrollen sind beschäftigt: Alfred Wöhel, Bernhard Wildenhain, Franz Schönemann, Reinhold Vatquch Melanie Michaelis, Gertrud« Langselder, Käthe Franck, Cläre Harten. Die Sächsisch« LanbeSft«ll« für Kansigerverb« za DreSbe» hkk am 29. Oktober ihre diesjährige Hauptversammlung w DreSdea ad, dl« vom Vorsitzenden Pros. Nl. Groß gelettet wurde. DaS Mnistertum de» Innern vertrnt Mtnistertaldirektor Dr. Dehn«. Aus dem Jahres bericht tst neben -en Arbeiten auf dem Gebiete d«S AoSstellungswesen» besonders txrS Vorgehen der LandvSstell« zur gemel»sam«>» Ver tretung der deutschen KuasihandwerkS auf der Leip ziger Messe bemerkenswert. Die Landesstelle hat tn Leipzig i« Limburger-HauS, Neumarkt 55, «inen Ausstellungsraum für die Messe gemietet. Die weitere Vorbereitung der MesseauSstellunge» wird de» zu gründenden WlrtschaftSbund deutscher Kunsthand werker Vorbehalten bleiben, in welchem dt« örtlichen Organisation«, die sich an den Ausstellungen beteilige» wollen, zufammengesaßt werd«, sollen. Für -1« nächste Meße ist bereits dl« Beteiligung voa Bayer», Sachsen, Hamburg Bremen, Berlin und Magdeburg tu Aussicht ge stellt. Unter den übrigen Arbeite» ber LandeSstclle sei noch erwähnt di« Beratung bel Beschaffung von neuen Glocken für dl« etngeschuwt« zcnen Brorrzeglockcn sowie dl« Schaffung von Vorbildern für Inn«»- ausstattungtteil« von Kleinwohnungen. Die Geschäftsführerin der Landes stelle, Frt. Dr. Meißner, sprach über .Dl« Typ«»bewegu»ft und daS Kunstgewerbe' und betonte, daß eS dle Aufgabe d<» Kunstgewerbes sei, in der Typendewegung, dl« nicht aufzuhalten sei, ncbon -en Nüchternen Zweckmäßigkeitserwägungen die geschmacklichen und Kulturbedürsnisse zur Geltung zu bringen, .Seele l« dte Type» bineinzukaaen". Dr. KralS, Abteilungsvorstand am Deutschen For- fchunLS'nstttut für Textilindustrie In Dresden, gab einen Abriß von Wil helm OftwaldS Farbenlehre und legte besonders deren Wert für llnterrichtSzwecke dar. Zum Vorsitzende» war-« Prof. Max Groß, Direktor -er Kgl. Kunstgcwerbeschul« tn Dresden, zum stellvertretende» Vorsitzenden Prof. Seyftert-DreS-ar wiedergewählk. Alt ne« Mit glieder warben in dle LondeSstell« berusen: Hoftöpfermeister Busch»» DreSbe«, Direktor Pftagbril von ber Deutschen Fachschule für d«O Schncidergewerbe t» Dresden, Kommerzienrat Llaviez-Adorf, DtrekW» Dr. Raiinund Köhler vom Leipziger Meßamt, Direkt»» Pfeiffer von d«r Kgl. Pozellanmanufaktnr tn Meißen. Dr. Kral», AK- teilangsvorstand am Deutschen Forschungsinstitut für Texttlindastri» Direktor Mockner von den Jndustriewerken, A.-G^ in Plauen, »t. Sl» Denkmal SSre„ Kierkegaards ln Kopenhagen. In nächst«» Zeit wir- -1« dänische Hauptstadt um etn bemerkenswertes Denkmpt reicher lein. I» der schönen Binnenholcmloge, die sich von der Königp iiche» Bibliothek gegen das Schloß LhristianSborg hlnzieht, lst »aA gegenwärtig mit der Aufstellung eines Denkmals von Sören Kierk» gaard, d«m hervorragenden, höchst originellen dänisch«» Psychologe» »M 'Philosophen, beschäftigt. DaS Denkmal ist ein Werk des BilohmmeW >paslelriiS «nd stellt den Denker tn sitzender Haftung dar. Aekck» ge.ns sm- im stille» schon Pläne für das Settenstück rum Kirrkegsrrh»
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