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Mir erleben die Kunst immer der Tag der die dabei ent- An«' See zum «u rer des Mob zu am Wil „Wohin mii -en Zuden?" Alfreh Rosenberg nimmt dl« auf amerikanische regung in dem französischen Badeort Evtan am Genfer einberufen« Konferenz zur Prüfung der Emigrantensrage Anlaß, um in einem Leitartikel zu der Frage der Lenkung der Judenemigration das Wort zu nehmen. In seinem Artikel stellt Rosenberg einleitend fest, daß die Erkenntnis von der Nichtassimilierbarkeit der Juden in der ganzen Welt wächst. ,T)a» deutsche Bolt", so fährt der Artikel «örtlich fort, „ist fest entschlossen, dies Problem seiner einzig folgerichtigen Lösung entgegenzusühren und für immer zu ver hindern, daß jemals wieder Zustände elntreten können, wie sie in den letzten Jahrzehnten dank zum Teil der falschen Toleranz, dank der Schwäche früherer Generationen möglich waren. Und dort, wo dl« Dinge noch nicht unmittelbar spruchreif geworden sind, bereitet sich doch für alle Welt sichtbar eine ähnliche Ent wicklung vor (Polen, Ungarn «. a). Angesichts der zweifellos geschichtlich gewordenen Situation daß da» Eindringen der syrischen Juden in Europa seinem Ende entgegengeht — müßte da» Problem auch groß gesehen werden, um so mehr, als 27 Staaten an der Tagung zu Evian beteiligt sind und viel« ihre „hervorragendsten Vertreter" ent. sandt haben. Einig« Gedanken zwingen sich dabet zur Behand lung auf. 1. Palästina scheidet als großes Auswanderungszentrum aus. Schon die heutige Zahl der Juden ist ein Element blei bender Unruhe; eine zwangsweise Verstärkung der Einwande rung könnte unabsehbare Folgen zeitigen, die gerade die bri tischen Interessen angesichts der Verflechtung mit der moham medanischen Welt in peinlichster Weise berühren würden. Im übrigen haben die Juden ja nie daran gedacht, ihre Rasse« genossen asi« nach Palästina zu schassen. Vielmehr wollte man zerstreut in der Welt bleiben, in Palästina aber «in rein jüdisches politisches Zentrum gründen, um ein Aufmarschgebiet zur wirtschaftlichen Eroberung des ganzen Nahen Ostens zu «halten. 2. Di« Staaten der Welt sehen sich nicht imstande, die Juden Europas aufzunehmrn. Nach Australien haben sich schon viel jüdische Augen gerichtet (Wirtschastsaufmarsch gegen den Fernen Osten!), aber von dort find schon kühl ablehnende Stimmen ge kommen. Der australische Ministerpräsident hat soeben «rllärt, Australien müsse von Menschen „britischer Rasse" besiedelt wer den. Es seien sowieso schon zuviel Südeuropäer gekommen, die kein Gegengewicht erhalten hätten. In Südafrika meldet sich «ine ähnliche Bewegung. England selbst und die USA. neben Frankreich wollen vielleicht nach und nach einige Hundert«- tausende verteilen; kaum mehr. Südamerika scheint wetter gehende Absichten zu haben; es bleibt abzuwarten, wo eventuell jüdische Kolonien untergebracht werden könnten. Nirgends aber erscheint es möglich, Ernst zu machen und sich auf nach und nach über sechs Millionen einzurichten. 3. Es muß also nach einem geschlossenen, von Europäern «och nicht besiedelten Gebiet Umschau gehalten werden. Einst, als Palästina noch aussichtslos erschien, wurde das Uganda- Projekt lange und ernsthaft besprochen. Lssarum sollte nicht erneut ein großes afrikanisches Territorium ins Auge gefaßt werden, um den Juden die Möglichkeit eines „selbständigen schöpferischen Ausbaus" zu ermöglichen? Vor etwa zehn Jahren sand «ine Zusammenkunft vieler v«rtret«r d«s antijüdischen Kampfes in der Hauptstadt «ines europäischen Staates statt. Dort wurde dl« Idee debattiert und gutgeheißen, doch die große Insel Madagaskar in Vorschlag zu bringen. Die Insel sei geräumig genug, hätte subtropisches Klima, gehöre einem Staate, der die Emanzipation der Juden begonnen hab« und auch heute noch alles sür dte Juden tue. Ein Führer der französischen Antisemiten stimmte diesem Ge danken zu, der später mehrfach wieder ausgetaucht ist. Erst vor nicht langer Zeit hat Polen erneut Madagaskar zur Debatte »stellt. Die geschichtliche Situation ist ernst. Sie ist nur durch «inen großen Entschluß jener zu meistern, die im Besitze riesiger Territorien sind. Im Interesse aller Völker und schließlich auch der Juden selbst muß man es ausgeben, um das gestellte Problem herumzureden und noch von „verstärkter Einwanderung in Pa- iästina" zu schwatzen. Selbst eine noch so starke Aufzwingung der Juden in Palästina könnte nicht das geringste an der Ee- samtlage ändern." Rosenberg wirft am Schluß de» Artikels die Frage auf, «arum eigentlich dte Sowjetunion und dis Tschecho-Slowaket «ms der Konferenz nicht vertreten seien. Wahrscheinlich bestehe in keinem der beiden Staaten ein besonderes Interesse an einer Vermehrung der schon in genügendem Maß« vorhandenen Ju den in der Staatsfllhrung. von der Tschechoslowakei sei es pllerding» wenig dankbar, daß sie hier nicht ihre Hilfsbereit schaft zeige, nachdem von der ganzen jüdischen Weltpresse di« Stellung Prag» in der sudetendeutschen Frage gestützt worden 1^1« Die Vorfälle beim Einlaufen der „Hansestadt Danzig" in Remel Memel, 9. Juli Das „Memcler Dampfboot" vom 8. Juli enthält eine aus führliche, vom Direktorium des Mcmelgebiets bezeichnete Dar stellung der Vorkommnisse, die sich beim Einlaufen des Scc- dienstschiffes „Hansestadt Danzig" im Memeler Hafen ereignet haben. Aus dieser Darstellung geht u. n. hervor, daß die Vor kommnisse sich In einer ganz anderen Form abgespielt haben, als es der Leser der litauischen Presse aus den Artikeln ent nehmen kann. Auf dem elngelaufenen deutschen Schiff „Hanse stadt Danzig" herrschte völlige Ruhe, und es erfolgten keine Kundgebungen, weder durch Rufe, noch durch Zeichen. Auch die anqesammelte Menschenmenge verhielt sich anfänglich völlig ruhig. Nur etwa 5V Personen, die sich kurz vor dem Einlausen des Schiffes durch das Tor des Absperrzauncs drängten, wurden durch die Grenzposten zurückgetrieben. Gleichzeitig schleuderte der Eisbrecher .^Perkunes" eine Wasscrmenge aus die hinter dem Absperrzaun stehende Ntenge, und zwar auch dann noch, als die vorgcdrungcnen Personen bereits zurück gedrängt waren. Es kam nun zu einem Steinhagclgefecht, in dem aus dem großen Lagerraum des litauischen Landwirtschastsgenollen- schastsverbandcs „Lietukia" und den Barken der Hasen direktion wie auch aus der Menge Steine geworfen wurden. Die Menge flüchtete vom Hasengelände, gefolgt von einem Steinhagel aus der Gegend des Lagers der „Lietukia" und aus diesem selbst. Trupps litauisch sprechender Männer, die zum Teil betrunken waren, begannen aus die zurückweichende Menschenmenge Steine zu wersen und leisteten den Aufforde rungen der Polizei, sich zurückzuziehen, keine Folge. Diese Leute waren auch mit eisernen Gegenständen und anderen Schlagwassen ausgerüstet. Der Dienstkraftmagcn des Direk- Gmnd-elnlegiliia uim SolzverzuckmngSwerk AegenOlirg Au» bayrischem Absallholz wird Zucker. Regensburg. 9. Juli. Am Freitagvormittag wurde durch Generalmajor Boden schatz der Grundstein zum Holzverzuckcrungswerk Regensburg-Schwabelweis gelegt. Auch Prof. Dr. Berglus, dessen Verfahren der Fabrikation zugrundcgclcgt wird, nahm bet der Feier das Wort. Es handelt sich um eine Industrieanlage großen Stils, in der im Rahmen des Vicrsahresplanes auf Grund des von Prof. Dr. Berglus und seinen Mitarbeitern entwickelten Holzhydro- lqse-Verfahrens Zucker aus Abfallholz gewonnen wird. Das entstehende Werk wird jährlich bis zu 300 000 Raummeter Holz verarbeiten und 250 bis 300 Arbeiter beschäftigen. Der Betrieb wird voraussichtlich am 1. Juli 1939 ausgenommen werden. torinms mit dem Polizcidezernentcn und einem Mitglied des Direktoriums wurde durch Drohungen und Beschimpfungen in litauischer Sprache zum Verlassen des Platzes gezwungen. Mit vorgehaltcnem Revolver wurde die Landcspolizet auch zur Herausgabe eines festgenommenen Rädelsführers genötigt. Trotz dieser Bedrohungen machte aber die Landespolizci von der Schußwaffe keinen Gebrauch. Es gelang ihr, die Angreifer auf das Halcngelände zurückzudrängcn, wo diese jedoch von der dort zuständigen Hafcnpolizci nicht zerstreut wurden. Es kam vielmehr zu neuen Anglisten aus die Landespolizei, wobei auch auf diese geschossen wurde. Die Polizei hatte bereits einen Teil ihrer Munition durch abgegebene Schreck- und Warnschüsse verbraucht, als die Angreifer neue Verstärkungen erhielten. Es sielen Rufe in litauischer Sprache wie „Männer fordert, wir sind Litauer, das sind deutsche Hitlereniker", „Ihr seid deutsche Hunde, geht nach Deutschland" usw. Vom Hafengelände kam es dann zu einem neuen Generalangriff gegen die Landes polizei, wobei die Polizei erst jetzt nach weiteren Warnschüssen scharf schoß. Erst dann gelang cs ihr. die Menge zu zer streue». Bei de» Vorfällen wurden 13 Beamte der Landes Polizei verletzt, darunter fünf schwer. München, 9. Juli. Nach der feierlichen Eröffnung des Tages der Deutschen Kunst empfing am frühen Nachmittag Rcichsprcsscchef Dr. Dietrich die führenden Männer der deutschen und der in Deutschland tätigen ausländischen Presse zum Tee vor der Amalienburg Im Nymphenburger Park. An die 400 Schrift leiter und Münchener Künstler hatten sich in zwangloser Ge selligkeit zusammcngesunden. Nach den künstlerischen Veranstaltungen nahm Reichs pressechef Dr. Dietrich das Wort, um seine Gäste will kommen zu heißen. Im Rahmen dieser Begrüßung spricht der Rcichspressechcf über das Verhältnis der Presse zur Kunst. Beide hätten viele Gemeinsamkeiten. Zwar gebe es auch heute noch Leute, die zwischen Kunst und Presse eine Mauer des Mißverstehens und der Beziehungslosigkeit aufrlchten möchten. Sie seien entweder mit Ihren Auffassungen Uber die Kunst oder mit ihren Anschauungen von der Presse in einer längst überwundenen Epoche steckengeblieben. Im Vorjahr, auf dem ersten Tag der Deutschen Kunst, habe der Führer tn seiner großen Rede den Grund zu neuem Schaffen auf dem Gebiet der Kunst gelegt. Wiedergeburt des schöpferischen Kunstbegriffes überhaupt. Die Frage nach dem Kennzeichen des absoluten ästhetischen Wertes unserer Zeit fand ihre Antwort: Im Schönheitsideal der Ge meinschaft, in der Tiefe der deutschen Seele, die der Lebens bereich unserer ästhetischen Werte ist." Seitdem wir wieder festen Grund unter den Füßen be säßen, seien die Fortschritte vor allem In den Schöpfungen der Bildenden Künste und in der lebendigen Anteilnahme weitester Volkskreise an ihnen unverkennbar. Der Acker sei bestellt und beginne nun, seine Früchte hervorzubrlngen. Und hier zu helfen und zu fördern, zu vermitteln und zu unterstützen und dem Volke die Tore der Kunst immer weiter zu öffnen, das sei die große bedeutsame Aufgabe der Prelle. Die Bresse müsse dem schaffenden Künstler das weite Feld der allaemeinen Aner kennung verschaffen, das er verdiene und das die unaufhörliche Aufforderung für ihn bedeute, noch Besseres und Tieferes zu geben. Die Aufaabe der Presse könne es nicht sein, zerstö rende Kritik zu üben, vielmehr müsse sie den junoen begabten Kräften ein Förderer und Freund sein, sie müsse bekannt- 30 Jahre Fernsprechämter mit Selbfiwahl Neuerdings auch Im Ferndienst Berlin, 9. Juli. Vor 30 Jahren, am 10. Juli 1908, wurde In Hildesheim die erste öffentliche Vermittlungsstelle mit Wähl dienst in Europa in den Dienst gestellt. Von dieser Vermitt lungsstelle ausgehend, nahm die Entwicklung der Wühltechnik ihren riesigen Ausschwung. Nach Hildesheim folgten bald die Vermittlungsstellen in München-Schwabing, Altenburg, Posen, LIegnitz, Dresden u. a. m. Heute sind im Deutschen Reich sohnc das Land Oesterreich) fast alle größeren Vermittlungsstellen aus die Wähltechnik um gestellt. Von den vorhandenen über zwei Millionen Haupt anschlüssen, die an rund 700» Vermittlungsstellen angeschlossen sind, nehmen dem Stand von Ende März 1938 über 1,8 Mil lionen Hauptanschlüsse sdas sind rund 87 v. H. aller Haupt anschlüsse) am Wähldienst teil und haben damit den Vorteil der dauernden Dicnstbcreitschost bei Tag und Nacht. Die übrigen rund 260000 Hauptanschlüsse sind meist an kleine Vermittlungsstellen auf dem Lande angcschlosscn. Sic werden in nicht zu ferner Zukunft, nachdem die Leitungsnetze an die besonderen Anforderungen der Wähltcchnik angepaßt sind, eben falls auf den Wälssdienst umgestcllt werden. Neuerdings wird die Wähltcchnik auch im Ferndienst an gewandt. Im Sclbstwählferndicnst kann In den dafür her gerichteten Gruppen von Ortsfcrnsprechnetzen jeder Fernsprech teilnehmer dte Fernsprechteilnehmer in anderen Ortsnetzen mit der Nummcrnschcibe wählen, ohne daß die Hilfe einer Fern« amtsbcamtin in Anspruch genommen zu werden braucht. Di, Gesprächsgebühren werden im Selbstwählserndicnst durch Zett« zonrnzähler selbsttätig ungerechnet. „<8s soll die presse mii -en Künstlern gehen!" Preffeempfang ln München - Festlicher Nachmittag im Nymphenburger park - Zwei bedeutsame Neben machen und ermuntern, und so beiden gleichzeitig zur Seite stehen: dem Künstler, der seine Kraft aus dem Volkslum schöpfe, und dem Volk, das diese Schöpfungen als Ausdruck seiner eigenen Seele wieder zu sich zurücknchmcn solle. „Wer diese wahre Kunstausfassung besitzt, wird als Jour nalist niemals ein selbstherrlicher Richter über die Kunst, aber auch als Künstler kein unsachlicher Kritiker an der Presse sein! Was der Kunst recht ist, muß der Presse billig sein. Beide, Kunst und Presse, dienen ihrem Volk, und deshalb gehören sie auch in ihrem Wollen und Wirken zusammen." Die Gemeinsamkeiten von Presse und Kunst in großen und in kleinen Dingen faßte Dr. Dietrich am Schluß seiner Aus führungen in dem Wort zusammen, das er zugleich dem Emp fang voranstclltc: „Drum soll die Presse mit den Künstlern gehen!" Dann diene sie nicht nur ihnen, sondern dem ganzen deutschen Volke. Dann sprach Gauleiter Staatsministcr Adolf Wagner. Er begrüßte die Presse des In- und Auslandes herzlich in der Stadt der Deutschen Kunst und nahm Beziehung ans seine Morte bei der feierlichen Eröffnung über den Sinn der Revolution und des Tages der Deutschen Kunst. Dabei betonte er beson ders, daß das Ausland sich ein Bild machen möge von all dem. was im Dritten Reich geschaffen würde, besonders davon, daß das nationalsozialistische Deutschland in der Kunst eine der wichtigsten Grundlagen der Völkerverständigung sehe. In diesem Sinne wolle München am Tage der Deutschen Kunst jedem nur Freude geben. Der Gauleiter sprach hierbei den Wunsch aus. daß alle Gaste diese Freude auch mit offenem Herzen tn sich aufnchmen möckten. Deutscklands Beitrag zur Kultur der Welt sei nickt zuletzt seine Kunst und seine Kunst pflege. Gerade die Presse müsse dazu beitragen, daß die Kunst mehr und mehr Allgemeingut aller Völker werde, wie es beson ders das Ziel des Nationalsozialismus sei, die tiefer in das Volk HIncinzutragcn. Aus diesen Erwägungen heraus sei auch Deutschen Kunst entstanden. Die große Pracht, wickelt werde, sei Absicht, denn Kuntz sei immer etwas Schönes und Prächtiges, und der Tag der Deutschen Kunst werde in Zukunft immer schöner und reicher werden. lf dem Wenzelsplah in Prag wurde der Kraftwagenfüh- sudetendeut chen Abgeordneten Frank vom tschechischen vsden geschlagen und mit Fußtritten traktiert. Auch '' - - - - wurde ein Sudetendeutscher aus einem nichtigen Anlaß niedergeschlagen.