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<Agrres <Bsrrrsrrer Mn ^e^en ^er'A un^ >L?re^e vkornarnnsrnt.!unnr,uuncnk» » VOk^ K. ^IklX^kft » nrrk «kcnrr voxsknnrikt« 92. Fortsetzung. Agnes hat einen Zusammenstoß mit ihrer Schwägerin Aber die stille winterliche Landesruhe währte nicht lange. Zwischen Albrecht und seinem Vater hatte sich das Ver. KSltnis ein wenig gebessert. Der Vater sprach kein Wärt, lein mehr über die, die an der Seite des jungen Fürsten lebte, und so war auch Albrecht der gehorsame Sohn. Man munkelte Unbestimmtes über den Zustand der Bernauerin. Man legte sich auch keine Scheu auf,.daß die ses Wispern dem alten Herzog zu Ohren kam. Und der wieder hielt mit der Weitergabe nicht zurück. So erfuhr Bürgermeister Ltgsalz gar bald, wie die Dinge lagen. „Ausgezeichnet, edler Herr", äußerte nun dieser seine Meinung, „ausgezeichnet. Ist es erst so weit, dann be kommt sie bald ihren Abschied. Dann sind Schönheit und Gestalt dahin. Dann geht es nicht mehr aus die Jagd. Wenn Ihr dem jungen Herzog jetzt noch ein gewichtiges Amt auf die Schultern laden könnt, so sollt Ihr sehen, wie schnell die Geschichte ihr Ende nimmt." Herzog Ernst befolgte getreulich den Nat seines Bürger meisters. Er sprach nun wieder von der Verwaltung zu Strau bing, und Albrecht, dem die Erwartung eines Sohnes den Lebensmut neu gestärkt und fröhlich gemacht hatte, nahm das Amt am Antoniustag an. Kurz darauf verließen Albrecht und Agnes die Gegend an der Würm und zogen nach Straubing, wo sie im Schloß ihre Wohnung aufschlugen. In der Vohburg blieben nur Hans Zenger und ein paar getreue Knechte zurück. Der Kaplan aber und der junge Iagdmeister Theobald zogen mit in die Stadt an der Donau. „Wir sollen das Grundstück in Menzingen nicht um sonst gekauft haben, Agnes", tröstete er sie, die jetzt im Straubinger Schloß vor der Pracht der Umgebung erschrak. „Kommen erst schöne Tage, dann wollen wir wieder auf kurze Zeit hinüber und gegen Moosach zu jagen." „Es wird nicht mehr lang gehen mit dem Jagen, Al brecht" erinnerte Agnes an ihren Zustand. Aber Herzog Albrecht antwortete: „Herzliebste, es hat wohl noch keine Gefahr, und du bist so schön wie je. Nur noch süßer im Ausdruck deiner Augen." Wieder lief eine Botschaft von München ein. Die beiden Herzoge und auch die Markgräfin würden in der Vlutenburg sein, und es würde die Herzen aller erfreuen, rvenn Albrecht die Gesellschaft teile. So verließ das Paar auf kurze Zeit Straubing und nahm den Jägermeister und den Kaplan mit in das bäuerliche Anwesen all der Würm. Es war an «lnem sonnigen Nachmittag, als Agnes im Hofe stand und sich an Theobald wandte: „Mein armer Amo hat lange schon keine Beute aus der Luft geholt, er fitzt ganz traurig da, und sein Gefieder verliert Glanz und Farbe. Glaubt Ihr, daß ich es wagen soll, zu Pferd zu sitzen und den Armen aus die Hand zu nehmen?" Ein wahres Iägerherz kann niemand vom Weidwerk zurückhalten. Was wußte auch Theobald, aus welchem Grunde diese Frage an ihn gerichtet ward. „Edle Frau", rief er daher, „auch die Windspiele win seln vor Sehnsucht nach jagdlichem Treiben. Euer Wunsch soll bald erfüllt sein. In den Accrern gegen Moosach wim melt es von Feldhühnern, und Amo wird uns gute Beute holen." „Es scheint, auch die drüben sind auf der Jagd", meinte Agnes zögernd, „ich höre das Horn und das Geklässe der Meute/ Theobald horchte in der Richtung nach Süden. „Die ziehen nicht hierher, die entfernen sich, edle Frau, habt keine Bedenken." So ließ sich Agnes auf das Pferd helfen. Ein Knecht mit dem Lieblingswindspiel, das unge duldig und die Nase am Boden an der Leine zerrte, schloß sich an und die drei ritten hinüber durch die Büsche. Bor ihnen stand der Moosacher Forst, den ein Weg durchschnitt. Ein paar Rebhühner rannten, die Gefahr ahnend, durch die Rübenäcker. Als aber der Hund von der Fessel gelöst war, da jagte er dahin, und ein paar Hühner stiegen dem Walde zu in die Luft. Nun ließ Agnes den kleinen Sperber von ihrer Hand. Der stieg blitzschnell empor und stürzte von oben auf eines der Hühner. Aber, ehe noch seine Krallen in das Fleisch der Beute hacken konnte, kam wie ein Blitz über den Gip feln des Waldrandes her ein großer Raubvogel geflogen. „Ein Jagdfalke!" schrie Theobald auf, „lockt den Amo, sonst ist es zu spät." Der kleine Sperber ließ auch ohne Lockruf von dem Huhn ab, er stand einen Augenblick In der Lust und wandte sich der Herrin zu. Aber es war zu spät. Der große Falke war schon über ihm, Federn stoben, wie ein Bündel verkrallt taten beide einen Fall, dann sank der Sperber wund zur Erde. Der große Falke aber kehrte zum Walde zurück an die Stelle, wo der Weg ins Freie trat. Agnes ritt der Stelle zu, wo sie den Sperber aus der Erde vermutete. Aber sie hielt an. Aus dem Walde kam eine Dame geritten, und ihr folgte ein Iagdknccht, den Falken auf der Hand. Und dahinter zeigten sich noch zwes Knechte. Die Reiter zeigten das herzogliche Wappen, und Agnes fühlte es in jeder Ader, wem sie gegenübcrstand. Sie hatte die Markgräsin nie gesehen, aber aus der Beschreibung, die ihr Albrecht von seiner Schwester gemacht hatte, erriet sie es. Auch Beatrix stutzte. Sie winkte ihrer Begleitung, zurllckzubleiben, und auch Agnes hatte niemand zur Nähe, denn Theobald und der Knecht waren weggeritten, um den Sperber zu suchen. So sahen sich die beiden Frauen allein ins Auge. „So hat es der Zufall gewollt, daß ich dich sehe", keifte die Markgriisin, „so also sicht di^ Buhldirne meines Bruders aus. Hast eine Larve wie ein Engel. Aber wehe dir! Deine Zeit läuft ab." Sie trieb bei diesen Worten den Gaul ein paar Schritte nach vorwärts. Agnes war von diesem Angriff auf ihre Ehre so über rascht, daß sie zunächst kein Wort hervorzubringen ver- mochte. Aber sie hatte sich rasch wieder in der Gewalt und spürte nun den auskeimende» brennenden Zorn Uber das, was man ihr soeben angetan hatte. Da brach es auch schon aus ibr: ..Mit welchem Recht schmäht Ihr mich? Wa§ habe ich Unrecht getan, daß ich solche Rede verdiene? T>aß Herzog Albrecht mich liebt und ich ihn wieder liebe von ganzem Herzen, das ist kein Unrecht vor Gott!" „Darüber mit dir zu reden, Metze, hat keinen Zweck. Aber wisse, ehe du den Narren so weit hast, daß er mit dir vor den Altar tritt, holt dich der Catan!" „Fürchtet Ihr Euch nicht vor der Sünde, Frau Mark gräsin, daß Ihr mir sogar mit dem Teufel droht?" „Der Teufel hat dir ja auch geholfen, den Herzog zu umgarnen. Der Teufel Hilst ja allen Hexen!" schrie nun die Markgräsin in höchster Wut. „Aber du wirst es büßen!" Damit sprengte die Markgräsin auk Agnes zu und schlug mit der Reitgerte nach ihr. Unglücklicherweise traf sie aber nicht dorthin, wo der Schlag vermeint war, son dern traf der Agnes Pferd so heftig am Hals, daß es sich ausbäumte und von der Reiterin nicht mehr zu halte» mar. Mit einem höhnischen Lachen trieb die Markgräsin ihr Pferd dem nahen Wald zu und verschwand dort. Als Theobald zu seiner Herrin zurückkehrte, den toten Sperber in der Hand, da gewahrte er, wie sie totenbleich im Sattel wankte. „Ist Euch nicht wohl. Herrin, hat Euch das Ende Eures Amo so leid getan?" Aber Agnes gab keine Antwort auf diese Frage; sie flüsterte nur: „Nach Hause!" Theobald ivarf die Zügel seines Rosses dem Hunde knecht zu, der herangekommen war, und führte nun das Pferd seiner Herrin. Als man daheim in den Hof ritt, wäre Agnes vom Sattel gefallen, wenn sie der Knecht nicht ausgesangen hätte. Man trug sie in das Hans, die Mägde halfen ihr zu Bett. Dann holte man den Medikus, und dieser bestimmte, daß sofort auch die weise Frau zu holen sei. Lange hatten diese und der Arzt zu tun. und dann war geschehen, was Agnes' Hoffnung auf Mutterfreuden endgültig vernichtet hatte. Bleich und erschöpft lag Agnes in den Kissen. Cie fühlte sich so schwach, als ginge cs dem Ende zu. „Wo ist Albrecht?" fragte sie klagend. „Laßt den Kaplan kommen, mich verlangt nach ihm." Bald saß der Priester neben dem Bett, während Theobald davongcstürmt war, den Herzog zu holen. Das Bewußtsein verließ Agnes. Der Priester machte segnend das Kreuz über sie und harrte, bis der Herzog zurückkain und vor dem Bett in die Knie fiel. Er wußte nicht, was die Ursache dieses Unglücks ge wesen. Theobald konnte sie nicht angebcn, und die da blaß in den Linnen lag, sprach kein Wörtlcin Als bei Agnes wieder das Bewußtsein zurückkehrte, da bat sie ihren Gemahl: „Albrecht, d» mußt dich deinem Vater versöhnen auch um den Preis meines Lebens. So lange Feindschaft ist zwischen Vater und Sohn, so lange gibt es wohl keinen Segen für uns." Der Herzog hatte ein paar unruhige Tage und Nächte. Aber der Zustand der Kranken besserte sich sichtlich schnell, und das Paar hatte Ursache, diese Stätte des Unglücks zu verlaßen. So ritt denn Albrecht in die Vlutenburg hinüber. Was sich in Menzingen zugetragen hatte, das war auch in der Vlutenburg bekanntgcworden. Der Abschied vom Vater war noch erträglich. Der alte Herzog erwartete jetzt eine Acnderung im Verhalten seines Sohnes, und der Sohn gedachte der Bitte, die Agnes an ihn gerichtet und verwand bittere Worte. „Willst du noch nicht von ihr lassen?" fragte der Herzog Ernst kurz. „Nein, Herr und Vater, Ich kann nicht?" Da wandt« sich der alte Herzog mit Unmut wieder von ihm. lFortietzung kolgt.j Das verdächtige Gemälde Der russische Komponist Glasunow, der unlängst das Zeit liche gesegnet hat, konnte es bis zum Direktor des Leningra der Konservatoriums bringen. Aber das bewahrte ihn nicht vor dem Schicksal, der Tscheka verdächtig zu werden. Sic nahm also eine gründliche Haussuchung bei ihm vor. Sic sand jedoch nichts, was ihm hätte gefährlich werden können, als ein Oel- gemälde, das den Herzog von Sachsen-Meiningen darstcllte. Das stammte aus der Vorkriegszeit und war ein persönliches Geschenk des deutschen Fürsten. Zum Unglück trug der Herzog auf dem Bilde Ofsiziersunisorm. Das erschien den Männern von der Tscheka höchst verdächtig. Hätte» sie erfahren, wen das Bild darstellte, wäre es um den Künstler geschehen ge wesen. ?lber als sie ihn danach fragten, antwortete er: „Tas Ist der berühmte russische Tenor Sobinow." Das genügte nicht, denn „Warum aber trägt er eine deutsche Uniform?" forschten die Häscher weiter. Glasunow ließ sich nicht verblüffen: „Der Sänger Ist in der Rolle dargestellt, die er in der deutschen Oper Lohengrln spielte. Da tritt er nämlich als der General Lohcngrln auf." Befriedigt zog die Tscheka ab... Vie ost darf man durchfallen? Die mündliche Prüfung pflegt gefürchteter zu sein als die schriftliche, die Ihr vorausgeht. Natürlich vom Standpunkte des Kandidaten gesehen... Aus der anderen Seite gibt es Fälle, in denen der Wert der schriftlichen Prüfung nur bedingt vorhanden ist. Zum Beispiel für den ärztlichen Beruf — wie «ine amerikanische medizinische Zeitschrift seststellt. Trotzdem darf dieser Teil des Examens in einzelnen Staaten ungebühr lich ost wiederholt werden, wie mit Entrüstung verzeichnet wird. So sind dort kürzlich wieder mehr als hundert Aerzte zur Praxis zugelassen worden, die vorher zweimal und noch oster durchgefallen waren. Und 13 Kandidaten hatten gar 123 vergebliche Besuche gemacht — insgesamt genommen, im Durchschnitt also jeder fast zehn... Nach Jahren Justizirrtum aufgeklärt Prag, 8t). Juni. Die letzten 14 Jahre waren für die Grundbesitzerin Magdalena Benda, deren Anwesen in dem nordwestböhmischen Dors« Semtisch liegt, ein« ununterbrochene Kette schwerster Prüfungen. Im Jahre 1S24 wurde sie vom Kreisgericht in Eger wegen Betruges zu 15 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Die Anklage beschuldigte sie, einen Ame rikaner um V0 00V Kronen geprellt zu haben. Lieser Amerika- ner hatte sich unter dem falschen Namen Wlttmann das Ver trauen der Benda erschlichen. Die beiden beschloßen zu hei raten, wobei die Benda ihm die Hälfte ihres Besitze» über schreiben lassen wollte. In letzter Stunde erfuhr sie aber, dah ihr Bräutigam bereit« verheiratet war. Deshalb löste sie fosort das Verhältnis. Au» Rache konstruierte „Wittmann" Im Verein mit einem Tschechen und dessen Haushälterin die Anklage, auf Grund welcher Magdalena Benda zu der Kerker strafe verurteilt wurde. Vierzehn Jahre kämpfte die unschul dig Verurteilte erfolglos um ihr Recht. Vierzehnmal wurde die Wiederaufnahme des Verfahrens abgelehnt, und nach mehr maligem Strasausschub mutzte sie die Strafe antreten. Zwei Drittel der Strafe mutzte sie verbüßen, bis ihr endlich der Rest bedingt erlassen wurde. Wirtschaftlich geschwächt — der Kampf um ihr Recht hatte sie nahezu eine halbe Million gekostet — gab sie trotzdem den Kampf um ihre Ehre nicht aus. Jetzt nach vierzehn Jahren wurde endlich gerichtlich sestgestcllt, datz sie unschuldig verurteilt worden war. Um das Geheimnis der Arebszelle Deutsche Forschung auf neuen wegen im Krebskainpf Wenn man weißen Mäusen die Haut wiederholt mit Teer oder einigen anderen Ll^mikalicn bepinselt, so kann man be kanntlich bei ihnen künstlich Hautkrcbs erzeugen. Dieser „Teer krebs" unterscheidet sich aber nicht etwa von dem Hautkrebs, den anhaltende Röntgenbestrahlung verursachen kann, oder von dem sog. .Hichtkrebs", der bei Tieren entsteht, die dem Sonnenlicht oder ultravioletten Strahlen ausgesetzt werden. Wenn Körper stellen durch Stoß, Quetschung oder Nitz schwer verletzt werde», so kann sich auch in solchen mechanisch entstandenen Gewebsschä digungen ein Krebs bilden, der sich nicht wesentlich von jenen anderen Krebsen unterscheidet. Die alten Acgyptcr schon kann ten einen Parasiten, ein Kleinlebewesen, das ebenfalls Krebs erzeugte, und bis in die jüngste Zeit hat man nach einem „Krebsbazillus" gesucht. Auch die natürliche Abnutzung der Körperzellen bei vorriickcudcm Alter kann offenbar Krebs ver schulden: man hat doch den Krebs überhaupt lange Zeit für eine „Alterskrankheit" gehalten. Ebenso kann erbliche Ver anlagung, erbliche Zcllschwüchc zum Krebs führen. Warum ist noch kein Krebshellmittel gesunden? Die alte Denkregcl, datz zu einer bestimmten Wirkung auch «ine bestimmte Ursache gehört, d. h. datz ein und dieselbe Krank heit immer wieder auf di« gleiche Störung zurückzusiihren ist, wird also vom Krebs scheinbar vollkommen durchbrochen! Die gleiche Wirkung kann hier offenbar ganz verschiedene Ursachen haben, da Reiz«, die miteinander auch nicht im entferntesten verwandt sind, wesentlich gleichartige Geschwülste tm Zellgewebe des Körpers Hervorrufen. — Haben sonst die Aerzte erst die Ursachen eines bisher unerforschten Leidens erkannt, so ist es meist nur ein« Zeltsrage, wann sie die wirksamen Heilmittel da- gegen finden. Bielleicht gerade deshalb, weil man für den Krebs nicht eine, sondern eine ganze Reihe von Ursachen fest gestellt hat, ist noch kein Mittel gesunden worden, das den Krebs wirklich heilt. Denn wenn eine Geschwulst herausopcrlert oder durch Röntgenstrahlen zerstört wird, so ist zwar ein Herd der Krankheit beseitigt, aber nicht in jedem Fall die Krankheit selbst. Wie soll man das große Krebsrätsel lösen? Entsteht der Krebs durch „sprunghafte Veränderung"? „Man mutz die Frage der Krebsursachcn selbst überprüfen!" erklärte mir der Leiter des Rcichsausschnsfcs für Krebsbekämp fung, der Berliner Universitätsproscsior Dr. Aulcr. — Eine irgendwie geschädigte Zelle wuchert doch nicht plötzlich nur des halb, weil sie geschädigt wurde, während eine andere das bet gleicher Verletzung noch lange nicht tut. Wo ist der innere Zusammenhang zwischen Schädigung und Wuchern? Die Ver« crbungvforschung hat gezeigt, daß Zellen unter gewissen äußeren Umständen „sprunghafte Veränderungen", sog. Mutationen er leiden können. Gerade Röntgenstrahlen werden von den Züch- tungsforschcrn dazu verwendet, bei Gctrcidckörncrn die Zahl der von Natur aus gelegentlich vorkominendcn Mutationen künstlich zu erhöhen. Da lag die Annahme nahe: Wenn Röntgenstrahlen Krebs erzeugen können, so mutieren sie wahrscheinlich die ge troffenen Zellen und veranlaßen sie dadurch zu bösartigem ' ^rn; weil die Rön^-o-->'-'^-- >,!«> oder andere Zelle wirklich hincindringen, haben sie nicht immer und überall Krebs zur Folge. Eine ähnliche mutierende Wir kung schrieb man auch bestimmten hochwertigen Kohlenmaßer- stosfcn zu, die als „Krrbserrcger" bekannt sind. Schließlich nehmen manche Aerzte an, daß nicht eigentlich die Zellen, son dern die chemischen Verhältnisse im Körper umgcstiinmt sind: Stoffe, die das Wachstum der Zellen fördern, und solche, die es hemmen, sollen beim Gesunden sich das Glcick-gewicht halten. Wird aber, entweder durch Einwirkung von außen, oder auch vielleicht durch den Stoffwechsel dies Gleichgewicht gestört, sö kann es zu regellosem Wachstum der Zellgewebe kommen. Nicht Ursachen, sondern „Bedingungen". Alle diese Deutungsversuchc gehen aber von der Körz»erzclle als dem kleinsten unteilbaren Forschungsobjekt aus. Aus diesem! Wege kommt man kaum weiter! Ma» mutz aufhören, die Röntgenstrahlen, den Teer, «ine Quetschung oder auch eine Erb anlage als „Krebsursache" zu bezeichnen. Diese Reiz« sind nicht Ursachen, sondern schaffen nur Bedingungen, unter denen di« «igenttiche Krebsurjache wirkja« »erde» kau«». Ma» kau» b, B.