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Sächsische Volkszeitung : 02.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193807020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380702
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-07
- Tag 1938-07-02
-
Monat
1938-07
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.07.1938
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Sächsisch* «olkvzeitrmg Nummer 18», Sette 1t Sonnabend/Sonntag, 8.8. Jutt 1888. Drötze von 18 Millimeter sprechen. Aus Eiern entwickeln sich Larven, die unter günstigen Witterungsverhältnissen bei ge nehmer Wärme und Feuchtigkeit in den ungeschützten mensch lichen Körper «indrlngen, darin geradezu abenteuerliche Wan derungen zurllcklegen und schliebltch nach mehreren Häutungen im Dünndarm landen. Hier sinket die letzte Häutung statt, und hier wachsen die Kreaturen zu geschlechtsreisen Würmern aus. Sie verbringen ihre Tage damit, datz sie sich mit ihren Zähnen bzw. mit den beißenden Kalkplatten ihres Mundes in Josef Hofmiller Als Josef Hofmiller 1933 starb, war der Kreis derer be schränkt, die den Verlust verstanden, weil das Wirken des Le benden ihnen vertraut war. Als Philologe lehrte Hofmiller am humanistischen Gnmnasium in Rosenheim in Bayern: dies war lein bürgerlicher Beruf. Daneben (ach, was für ein „Nebenbei", oas seinen Glanz in die Zukunft senden wird!) war er Kri tiker, Essayist — einer der gröhten, der bedeutendsten Essayisten, die Deutschland besaß. Hofmiller war Süddeutscher, echtbürtiger Bayer. Das ist wich tig. Er besatz das Bauernblut eines alten, kraftvollen Land volkes, eine vertraute Nähe zum Gesunden, Einfachen, Natür lichen, Und daher war er, der mit einer unbegreiflich weit räumigen, vielseitigen und tiefschürfenden Bildung Uber Gegen stände des kulturellen Lebens schrieb, einer der unliterarifchstcn Menschen, die je in Kunst und Kultur verliebt waren. Sein schriftstellerisches Wirken begann schon vor der Jahrhundert wende und dauerte bis zu seinem Tode. In jenen problemati schen Jahren, da ein esthetischer Snobismus Mode mar, war er (übrigens Herausgeber der „Süddeutschen Monatshefte" und der weltbekannten „Bücher der Bildung") nichts Geringeres als ein getreuer Eckart, geistigem Erbe unseres Volkes ein Hüier und Verwalter, fremdem ein kluger und taktvoller Kenner und Liebhaber. War Hofmiller in einem fast ausgestorbenen Maße belesen und gebildet (in jenem Goetheschen Sinne, daß er besah, was er erworben hatte), so sprach er das. was er zu sagen hatte, mit vollkommener Natürlichkeit aus. Das Erquickende seiner rei nen und wahrhaft schönen Prosa liegt nicht zuletzt darin, daß sie unglaublich einfach ist. Ucbcr außerordentliche Themen und Gegenstände spricht er mit der selbstverständlichsten Schlichtheit und Deutlichkeit. Nicht Gestelltes, Uebersteigertes, Gekünstel te« ist in seinen Arbeiten, wohl aber eine geistige Zartheit, ein musischer Glanz, ein seiner, kluger Witz, eine überlegene Leich tigkeit. die bei aller persönlichen, einmaligen Leistung als süd deutsches Erbe zu erkennen sind. Vor allem aber liegt bei aller gedanklichen Schärfe, bei aller Angriffslust, bei aller Entsckxie- denheit des Urteils über seinen schönsten Aufsätzen eine Innig keit, die das Herz wann macht. Diese nachdrückliche geistige Wirksamkeit geschah mit der denkbar größten Bescheidenheit. Dafür bezeichnend ist der Titel von Hosmillers erstem, jahrelang vergriffen gewesenen Essay band. „Versuche" heißt er. Versuche, sonst nichts. Und es hat etwas Ergreifendes, daß aus dem Nachlaß des Toten noch «in Band Aufsätze des ganz ausgrreisten harmonisch, weile ge wordenen Schriftstellers erschien, der jenen frühen Titel auf nahm und „Letzte Versuche" benannt wurde. Dazwisck-en liegen mannigfache Aussätze über deutsche und srenrdländische Werke der Dichtung: die bedeutenden Essaybände „Ueber den Umgang mit Büchern" und „Franzosen" sind dabei zuerst zu nennen; liegen meisterliche Reise- und Landschaftsschilderungen sbeson- ders in den „Pilgerfahrten"), die sich den großen klassischen Stücken dieser Gattung würdig anreihen; liegt eine vollendete Erneuerung des „Meier Helmbrecht" und zwei sehr persönliche Bücher: „Nordische Märchen" und das noch nicht als Buch er schienene „Revolutionstagebuch". Hofmillersche Prosa zu lesen. Ist ein hoher Genuß. Dieser ebenso ernste wie lebensfrohe Mann besaß eine vorbildliche und schlechtweg überzeugende Ausdruckssicherheit. Welche Wohltat, einfache, klare Sätze zu lesen, die künstlerischen Fluß und Ntusi- kalltät haben und bei denen Ausdruck und Begriff so glücklich zur Deckung kommen. Hofmiller grübelt nicht, aber er spricht aus einem gesunden Menschenverstand heraus, der mit sich sel ber im reinen ist. Lin gesichertes und geschlossenes Weltbild gibt seinem Wort Ausgewogenheit und Ucberlegenheit. Vor allem aber wird man nicht vergessen dürsen, wie diese Prosa mit allen Wurzeln aus der volkhasten Sprache, wie sie aus der altbayrlschcn Mundart ihre quellsrische Lebendigkeit, ihre saf tig«, sozusagen rotbackige Gesundl-eit schöpft. Wqs Hofmiller aber zu sagen hatte, wir durch und durch deutsch. Dieser feine und tiefe Geist wußte freilich das wahre Deutschtum sehr gründlich von nationalem Phrascntum zu unterscheiden. Derselbe Hofmiller, der einmal den verantwor tungslos gehäuften gedankenlosen und phrasenhaften Gebrauch des Wortes „deutsch" tadelte, schrieb nach dem Kriege in seinem gemütswarmen Aussatz „Was ist deutsch?", nachdem er eine Handvoll deutschester dichterischer Gestalten, vom Simplizissi- mus bis zum Schulmeisterlein Wuz, Taugenichts und Hutzel- männlein, beschworen hatte, diese Worte: „Was wird uns so sonderbar warm im Herzen, wenn wir diese Namen herschrei- ben? Uebermannt uns nicht das Gefühl eines stärkenden Stol zes? Wenn sie uns alles nehmen, das können sie uns nicht nehmen I Und wenn sie alle Reichtümer Indiens auf die eine Seite legen, und alle Macht der Welt, und ihren schädigen Sieg dazu, — welches Glück und welcher Stolz, dem Volk anzuge hören. bas dies alles herrorgebracht hat, diesem armen, ge schmähten. wunderlichen Volk!" Die Bücher dieses prachtvollen, kerndeutschen Mannes und bedeutenden Schriftstellers sind zum Teil seit Jahren vergriffen Dies und das Hilferuf auf der vaaknot«. Im Museum der Bank von England sind nicht nur alle Geldscheine ausgestellt, dir im ganzen Empire je zur Ausgabe gelangte», sondern auch zahlreiche merkwürdige Banknoten, die durch den Zufall mit irgendeinem Menschenschicksal verknüpft wurden. Aus rin« Fünspsundnote zum Beispiel hatte ein eng lischer Matrose, der im März 1852 von afrikanischen Eingeborc- nen geraubt worden war, in winzigen Echristzeichen einen Hilfe- ruf geschrieben. Ein halbes Jahr später wurde der Mann aus der Gesangenschast befreit, nachdem ein britischer Kapitän die Banknote von arabischen Händlern erhalten und die Schrift ent ziffert hatte. Line andere Banknote stiftete eine glückliche Ehe, denn rin junger Mann aus Birmingham, der ein richtiges Hei- ratsinserat darausgekritzelt hatte, sand drei Jahre später aus die sem Wege leine Frau. Natürlich sind in dem Museum auch Scheine gesammelt worden, aus denen der Druckfehlerteufel sein lustiges Spiel trieb, und dir Besucher haben häufig viel zu staunen und zu lachen. Die Gewalt de» Basses. Als die Oper Marschner« „Der Vampir" urausgessihrt wurde, fang dir Rolle de» alten Lords der Bassist Horn, der «ine der gewaltigsten Stimmen besaß, dl« je aus einer deutschen Opern- biihn« ertönten. Horn hatte im zweiten Akt «in» große Szene, wo er al» zürnender Bater zu erscheinen hatte. In seinem Zorn * der Schleimhaut des Dünndarmes festbetßen. In die Wunde gelangen dann Stoffe, die sich der Blutgerinnung widersetzen, und es kommt auf diese Weis« zu den Blutungen, die Tag und Nacht anhalten. Dazu sondern die Würmer Gifte ab, die sämt lichen Organen zu schweren Schädigungen gereichen. Wir Deutschen dürfen stolz daraus sein, daß es unserer Wissenschaft mit solcher Gründlichkeit geiang, die Schädlinge zu vertreiben. Wahrscheinlich waren sie damals durch belgische und Italienische Arbeiter eingeschlrppt worden. Aus Anlaß einer Gesamtausgabe / seiner Schriften / von M. Kießig oder schwer erreichbar. Welches Verdienst eines deutschen Ber lages, das Wagnis einer Sammlung dieser Schriften zu unter nehmen! Dem Karl Rauch Verlag in Leipzig- Markkleeberg danken wir den Entschluß zu dieser be deutsamen verkegerischen Leistung. Von einer zunächst aus sechs Bände berechneten Ausgabe, deren letzter Band Briefe Hof- millcrs enthalten wird und bis Anfang 1940 vorliegen soll, ist in sehr würdiger Ausstattung der erste Band „Versuche" er schienen, herausgegeben von Hulda Hofmiller. Er enthält «Inen unveränderten Neudruck jenes ersten Buches, vermehrt um einige frühe Arbeiten sowie Theater- und Musikkritiken. In diesem Bande tritt ups der junge Hofmiller entgegen, in dem sich das ungewöhnliche Wissen und die große geistige Sehschärfe mit einem jugendlichen Elan, mit Temperament und Witz ver binden. Schon zeigt sich überraschend das seltene Vermögen, die Kunstform des Essays zu handhaben: anscheinend locker und zufällig, aber mit vollkommener Beherrschung des Stoffes ein Thema zu umkreisen und zu erhellen, wobei der strengen De duktion die lockere, von subjektiven Einfällen befruchtete „Ab handlung" voraezogen wird. Hofmiller beschäftigt sich in den verschiedenen Aussätzen des Bandes u. a. mit Nietzsche, mit der Heiligen Catarina von Siena, mit dem geistvollen Abbö Ga- iiani, den enthusiastischen Naturschwärmern und Denkern Emer son und Thoreau, die das Amerika des frühen 19. Jahrhunderts hervorbrachte, und mit Maeterlinck, dessen verklungene, sym bolistisch-kunstgewerbliche Bücher eine temperamentvolle Ab lehnung erfahren. Die Aufsätze stammen vorwiegend aus den Jahren 1992 bis 1907, ebenso die Musik- und Theaterkritiken, und man möchte es schon ausdrücklich vermerken, wie srisch alle diese Arbeiten bis heute sich erhalten haben, wie lebendig, wie heutig sie wirken. — Als nächster Band der Ausaabe wird Hos- millcrs „Revolutionstagebuch" das vom Herbst 1918 bis Sommer 1919 führt, folgen: ein zeitgeschichtlich ungemein ausschlußreiches und fesselndes Dokument, das die Jahre größter deutscher Er niedrigung von einer hohen geistigen Warte aus klug, umsich tig und menschlich ergreifend beleuchtet. Das gefährliche Wasser / L Unentbehrliche Grundlage des Lebens, uns von Kindes beinen lieb und vertraut, dennoch voll immer neuer Rätsel und Geheimnisse und Widersprüche ist — das Walser. Schon der jenige, welcher cs eigentlich wissen müßte, der Eh cmiKer, weiß nicht zu sagen, was Wasser überhaupt Ist! Zu welcher Gruppe von Verbindungen gehört es? Ist es eine Säure? Oder soll man es nicht besser zu den Laugen rechnen? Aber da wird jede Hausfrau verächtlich den Kops schütteln. Und zu allem Ueberflnß hat man in der jüngsten Zeit festgestellt, daß cs sogar verschiedene Arten von Wasser gibt, wohl verstanden: verschie dene Arten von chemisch reinem Wasser. Der Unterschied zeigt sich im Gewicht. Es gibt also schweres und leichtes Wasser. Und das schwere Wasser, das allerdings zu den Ausnahmen gehört, ossenbart nun mancherlei seltsame Eigenschaften. Man sagt ihm nach, daß es in gewisser Hinsicht schädlich sei. Die Kaulquappe geht darin zu Grunde, und der Tnbaksamen kann darin nicht zum Keimen kommen. Aber während nun die einen sagen, das schwere Wasser wirke wie ein Gift, sagen die anderen, das schwere Wasser besitze dank seiner Eigenschaft, die Temperatur des Körpers zu erniedrigen, auch die Fähigkeit, unser Leben zu verlängern! Also was denn nun: Gift oder Lcbensclixier? Aber die kristallklare Flut birgt noch andere Gegensätze. Jeder Pimpf kennt aus Karl May die Folter: Man läßt auf das kahl geschorene Haupt des Mannes am Marterpsahl stundenlang die Tropfen fallen, die ihn schließlich in den Irrsinn treiben. Man beobachte nun aber die Mutter im fernen Ostasien! Die gelbe Frau liebt ihre Sprößlinge mit derselben Glut wie die weiß- oder roihäutige Schwester. Aber die Asiatin, die ihre Arbeitsstätte anssucht, verhält sich ähnlich wie jener indianische Folterknecht, um ihr Kind schlafend zu erhaltenl Erst wenn der Tropfen ausblcibt, erwacht der winzige Erdenbürger und schreit nach der Mutter... Die Amerikaner hatten große Schwierigkeiten, die Cholera zu bekämpfen, die aus den Philippinen hauste. Vergeblich forderten sie die Eingeborenen aus, ihr Wasser abzukochen, da mit die Keime vernichtet würden. Endlich entschloß man sich, einen vorbildlichen Brunnen zu bauen. Aber die Eingeborenen sagten: „Wenn Gott gewollt hätte, daß wir das Wasser aus einem Loch in der Erde trinken sollten, dann hätte er das Loch auch selbst gemacht." Vergeblich versuchte der Direktor des Ge sundheitsamtes ihnen die Vorzüge des reinen Brunnenwassers zu erklären. Aber sie steckten die Köpfe zusammen: „Seht doch, was sür ein Gist dieses Wasser ist! Mer es trinkt, dem fallen die Haare aus." Der Amerikaner gab cs auf, denn er hatte eine — Glatze! Und was halten die Eskimos vom Vaden? Ucbcr diese Frage sind sich die Gelehrten leider ganz und aar nicht einig. Kürzlich haben sich Kommandcr Donald B. MacMillan, der viele arktische Expeditionen befehligte, und Russell W Porter, der einige Male den berühmten Peary begleitet hat, in dieser Richtung geäußert. „Auf meinen Reisen durch die Arktis, die sich immerhin aus mehr als hunderttausend Kilometer erstreck ten. habe ich nie einen Eskimo gefunden, der schwimmen konnte. Kein Wunder — das Wasser ist ihm zu kalt. Ein einziges Mal In seinem Leben badet er: Der Neugeborene wird von seiner Mutier mit einem Büschel Gras oder einem Stück Tierhaut abgerieben. Dann leckt sic ihn mit der Zunge sauber..." Anderer Ansicht ist Vilhjalnur Stefanss 0 n: „Wenn ein Eskimo einen Fluß überqueren muß, wird er keinen Augenblick zögern, seine Kleider abzuwcrsen und hinüber zu waten. Aber aus Gesundheitsgründen ein Bad zu nehmen — das wird keinem Eskimo einfallen. Dazu dient ihm das Dampf bad. Er schüttet Wasser auf heißacmachte Steine und springt in dem Dampf herum". Dagegen sind Dr. WHIßler und N. C. Nelson der Ansicht, daß der Eskimo sehr gerne bade, um sich etwas von seinem Fett zu befreien. „Er gibt sogar seinen Familienschatz her, wenn er dafür ein gutes Stück schäumender Seife etntauschen kann." Wer hat nun recht? Einmal, vor vier Jahrhunderten, hat ein wackerer Römer eine Belohnung von tausend Goldstücken eingeheimst, weil er hielt der alte Lord denn auch keineswegs mit der Macht feiner Stimme zurück, und das ganze Haus dröhnte. Da es damals noch keine elektrische Bühnenbeleuchtung gab, brannten aus dem Tisch des Lords zwei groß« Wachskerzen, über deren slackernden Schein hin der Alte sang. Zusälltg össnet« sich in dieser Minute hinter den Kulissen «ine Tür, fo daß Zugluft entstand und eine der Kerzen erlosch. Prompt ries da jemand auo der ersten Reihe auf die Bühn« hinaus: „Horn, das andere Licht auch ausblasen l" * Technische» Allerlei. Eine neuartige und recht interessante Einrichtung haben in Fairbanls die Pacisik-Alaska-Airways geschaffen. Da zwischen der Temperatur der Flugzeughallen und der Außentemperatur dort ost Unterschiede bi» zu 70 Grad Celsius bestehen, wurde eine Kühlkammer eingerichtet, in der di« Verkehrsmaschinen, wenn sie aus der geheizten Flugzeughalle kommen, auf etwa Null Grad gekühlt werden. * Der -rbesferte Leuchtbleistift. In vervollkommneter Form erscheint wieder der Leuchtblei« stift auf dem Markt. Die Leuchtvorrlchtung ist jetzt tm Vorder teil des Stiftes gleich hinter der Mine untrrgebracht. Der etwas dicker gehaltene Stift birgt «in« lange Stabbatteri«. Da» Einschalten ersolgt durH Rechtsdrehen. Di« Schreibsläch« wird hell ausgeleuchtet, so daß der Bleistift beim Echr«tb«n im Dun- kein zu einem unersetzlichen Helfer wird. Bet einer anderen . Art von Leuchtbleistift ist der Stiel al» Leuchtlup« mit starte» Vergrößerung ausgebildet. nach Wasser rief. Und dabei hatte er eigentlich den Tod ver dient... Die bemerkenswerte Geschichte ereignete sich, als ein kostbarer Marmorobelisk errichtet werden sollte. Man hatte verordnet, daß die Handlung durch kein laureo Wort gestört werden dürfe. Andernfalls werde der Tod den Frevler treffen. Aber als nun die Stiere die Säule in die aufrechte Stellung zogen, erwies sich, daß die Stricke zu lang waren. Denn die Techniker hatten bei den Abmessungen nicht bedacht, daß die Taue durch das Ziehen gestreckt wurden. Schon fürchtete man, der Obelisk werde stürzen und zerschellen da tönte aus der dichtgedrängten Menge der Ruf: „Wasserst' Nun begriff der Ingenieur. Er ließ die Stricke anfcuchten. Daraufhin zogen sie sich zusammen, und das Werk war geglückt. Der Mann aber, der sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, wurde mit tausend Goldstücke» belohnt. Reisegeschwindigkeiten Es wird manchen verwundern, daß man vor 2099 Jahren schneller zu reisen verstand als vor 299 oder vor 190 Jahren. Die römische Staatspost legte zur Zeit des Kaisers Augustus die 150 geographischen Meilen von Antiochia bis Konstantinopel in sechs Tagen zurück, was einer Tagesleistung von 109 Kilometern entspricht: Cäsar reiste von Rom bis zur Rhone in etwa sieben Tagen, machte also am Tage 159 Kilometer.' Weit schneller waren die Eilkuriere auf langen Strecken, natürlich mit ge wechselten Pferden; so legte der Kurier, der die Nachricht von der Ermordung des Maximin in knapp vier Tagen von Aquileja nach Rom brachte, täglich mindestens 290 Kilometer zurück, für damals eine wahrhaft erstaunliche Leistung. Die schnellste uns bekannte Reise ist die des Tiberius zu dem erkrankten Drusus; er bewältigte die Strecke von Pavia nach Germanien mit nur einem Begleiter, natürlich mit Pferdewechsel, durch das unwegsame Land der eben besiegten Chatten in einem Tage und in eine» Nacht, mit anderen Worten, in 24 Stunden 290 Kilometer. Wie langsam reiste man dagegen noch vor hundert Jahren! Von Berlin nach Leipzig fuhr man nach Kursberichten ändert- halb Tage, von Berlin nach Breslau volle vier Tage, nach Kö nigsberg sogar eine gute Woche. Dieser Rückschritt lag teils an den schlechten Wegen, teils an den langen Aufenthalten und nicht zuletzt an den zahlreichen Zoll- und Oktroi. (Stadtst-urr) Plackereien. Wenn zum Beispiel jemand von Berlin nach Zürich reisen wollte, so mußte er nicht weniger als zehn „fremde Etaaren" passieren. Rurmusik vor Y0 Jahren Wer heute in «in Bad reist, entrichtet in den ersten Tagen nach seiner Ankunft die Kurtaxe, für die er dann täglich zu sei- ner Unterhaltung Kurmusik hören kann. Daß dies früher ein wenig anders war, geht aus den Aufzeichnungen des Dresdener Schulmeisters Moritz Heger hervor, der im Jahre 1849 in Bad Elster Genesung suchte. „Dem Musikchor", berichtet er, „welche, am ersten Tage des Kuraufenthaltes seine Aufwartung macht, wird gewöhnlich «in Honorar von 15 Neuen Groschen verabreicht; dafür hat der Kurgast die Annehmlichkeit, jeden Morgen durch «inen Choral und andere Musikstücke zum Gang nach dem Brun nen grrufen zu werden..." Weiter heißt es in der zeitgeschichtlich aufschlußreichen kleinen Schrift, daß zuweilen Ausflüge unter Be gleitung der Musik gemacht wurden und es dann nie an «ine« munteren Tänzlet» gefehlt hab«. Sachen zum Lachen Griff in di« «talirnifche Mitzktst«. Erster Maler: „Ich habe neulich «ine Lira auf» Pflaster gemalt, da kam «in vettl«» und wollt« st« aufheben l" Zweiter Maler: „Das ist noch gar nichtsl Ich habe neulich ebenfalls «ine Lira auf» Pflaster gemalt, und da kam «l» Bettler und hat st« aufgehoben I" jöisro Aurelia) ck „Meister, das ganze -aus ist «ingestürzt, al» wir da» Gerüst abnahmen l" „Ihr Trottel, habe ich euch nicht hundertmal gesagt, ihr sollt da» Gerüst erst abnehmrn, wenn di« Tapeten angeklebh find?!" jll Travcwa) G „Herr Apotheker, Sie vrrkausten mir vor drei Tagen «l« Pflaster, um mein Reißen loszuwerden, nicht wahr?" „Das kann schon sein." „Könnten Sie mir nicht jetzt was geben, daß ich da, Pflaster wieder lo» werde?" jOaerettlao llluetrsto) * Der Materialist. Müller war zu einem großen Abendesten etngeladen, ab«» «r war nicht «schienen. „Warum haben Ei« uns nicht di« Freud« gemacht und sind gekommen?" „Ich hatte gar k«inen -unger, gnädig« Frau", antwortet, Müller ehrlich. , „Aber man kommt doch nicht nur d«» Esten» weg«nl" wandt» di« Dam« erstaunt «in. „Da, stimmt", gab Müller zu, „aber ehrlich gesagt, ich halt» such nicht den geringsten Durst, wirklich nichts*
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