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Sächsische Volkszeitung : 08.06.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193806083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380608
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-06
- Tag 1938-06-08
-
Monat
1938-06
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.06.1938
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Sächsische Volkszeitung Nummer ISS, Seite S Mittwoch. 8. Juni 1VS8 Mittwoch, 8. englisch-amerikanischen Wirt- und Pater Hiinka vor Der Ab- von autoritären Staaten auf wirtschaftlichem Gebiete ihre Soli darität bekunden, warte man in Washington ab, bis es weniger man wieder von einem , sprechen werde, verwirklicht würde, die erste Solidarität der Demokratien den Londoner Covent-Garden-Opernhäus ihren Abschluß. Außer ordentlichen Beifall ernteten Furtwängler, das Orchester und die Sänger. daß „ . konnten die Regierungstruppen bisher immer noch nicht seiner habhaft werden. General Cedillo verbreitet seht sogar wieder über einen Kurzwellensender die Nachricht, daß der Ausstand erneut um sich greife. Me verlautet, soll Präsident Tardenas angeordnet haben, Cedillo auf keinen Fall zu täten. Die Gerüchte über Ueb-r- gabeverhandlungen des Generals haben sich nicht bestätigt. Eine Königs Zwei Deul rumänische Köi Sigmaringen un ist unter ihren öffentlichkeit bek englischen Prin. Ruhe, und dann Land den Wir Sympathie gehä preußischer Prin sind die Meinung Aus Frankreich russische Zar drc aber brennend g der einflußreichs es immer wird Wiederaufleben des Aufstandes in MM? Ein Geheimsender Seneral Eedillos Mexiko-Stadt, 8. Juni. Obwohl nun bereits schon mehrfach angekündigt wurde, die Verhaftung General Cedillos unmittelbar bevorstehe, Gu Die Gbr< August § europäischen Z fort, in dem e zietäts-Verlag, GUnstlingswI Mystische, der Obrenowil keine Männer walt haben sic Geivalt ist das König M der sich trotz t gnügungen leis sein Sohn, dei Minister regle, Frau, die de Serbien, in R spielt. Der Iü eine feste Han Draga Maschir er sie zur Fra Vater, zu sein, Mitregentin, o! Unter der Gün größer. Der t Gewaltstreicl-e, Verhängnis k, Menschen wer geschlachtet, zu „Der König so der Meuchclmo durchbohren de Draga gezählt. Obre nowit sch f Im Schatten Ein seits« kischen Thron, aber das Bert ' Der Sultan ist das Volk in Li weil er sich vo größten Feinde Nicht einmal se er nicht gefähr! fern. Der Sui lassen soll. In solcher Morde r des kaiserlichen dänischen Geisi Gruppe von L stadt des Sult< darunter. 1909 haben ihre Ost Iungtürken I< Ulrken ist stark Der 23. April 1 Tag. In seine nach seinen mi 20 000 Mann ! sich. Doch sie noch mehr in si nacht ist der kurzer Militär« Einige Diener schleierte Fraue allen, kleinen j gesetzten Sultan geherrscht hat, neue Sultan 4 Raschod, der V Nationalversami Abdul Mcdschcd Die Zeit der f, Türkei endgültg Furtwängler dirigierte tn London London, 6. Juni. Unter der Stabführung von Staatsrat Furtwängler fan- am Dienstag die diesjährigen Wagner-Darbietungen im Göring auf der Zntern. Sandwerlsausffeltung Berlin, 8. Juni. Am Dienstagabend besuchte Ministerpräsident Generalfeld marschall Göring in Begleitung seines Staatssekretärs Körner die erste Internationale Handwerksausstellung. Zum Emp fang waren Retchsorganisationsleiter Dr. Ley und führende Per sönlichkeiten des deutschen Handwerks erschienen. Die neue Mnavver-Affäre in LISA. Roosevelt fordert 50 000 Dollar sür die Such« nach den Kindes räubern. Washington, 8. Juni. Präsident Roosevelt ersuchte am Dienstag den Kongreß um Bewilligung von 50 000 Dollar zur Finanzierung der weiteren Suche nach den Entführern des fünf jährigen Jungen James Cash, der vor 10 Taaen — wie gemel det — aus dem Elternhausc in Princeton wegaeschleppt und. obgleich die Eltern das geforderte Löseaeld in Höhe von 10 990 Dollar bezahlt hatten, nickt zuriickgebracht wurde. Bundes polizisten versuchen augenblicklich, die den Entführern überae- benen Geldscheine, deren Serlennummern bekannt sind, ausfin dig zu machen. Eine Zeitung in Florida meldete heute, daß ein 5-Dollar- Löseqeld-Sckein in Iacksonville van zwei aus Tennessee käm menden Polizisten ausgegeben worden sei. Die beiden Beamten wurden festgenommen, nach ihrer Vernehmung jedoch wieder srelgelassen. Sie konnten sich nicht besinnnen, wo sie den Schein erhalten hatten. Andersartige Berechnung de- wöchentlichen Arbeits verdienstes tn der Znvalidenverflcheruna In der Invalidenversicherung galt nach den bisherigen Bestimmungen sür unständig Beschäftigte als wöchentlicher Ar beitsverdienst das Vierfache des Ortslohnes. Diese Berechnung entspricht heute nicht mehr den tatsächlichen Verhältnissen. Es gibt eine Reihe von Gruppen unständig Beschäftigter, deren Lohn das Doppelte des vierfachen Ortslohnes wesentlich über steigt. Infolgedessen sind diese Gruppen in der Invalidenver sicherung erheblich unterversichert. Um diesem Mißstande im Interesse der unständig Beschäftigten abzuhelfen, hat der Reichsarbeitsminister nunmehr bestimmt, daß sür einzelne Gruppen unständig Beschäftigter das Reichoversicherungsamt die Sätze des Ortslohnes durch Zuschläge erhöhen kann. Gebietsführer Schulte begrüßte die Kameraden, die tn seinem Wirkungsbereich zu Gaste sind, mit Freude und Stolz. Den Willkommensaruß des Reichsstatthalters entbot stell vertretender Gauletter Siekmeyer. Dann trat Obergebietsführer Cerff, der Leiter der gesamten kulturellen Arbeit der Hitler jugend, vor, um straff und gesammelt seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufzurufen, sich zu dem traditionellen Geist der jungen Nationalsozialisten immer wieder zu bekennen, der von der auch hier wieder wie stets angetretenen Kernmann schaft stammt und sich von Jahr zu Jahr tn der weltanschau lichen Erhärtung der Jugend und des gesamten Volkes er neuert. Das Fahnenlled der Jugend Adolf Hitlers beschloß die kurze, soldatische Feier. Damit nimmt nun ein Arbeitslager seinen Beginn, dem, wie die früheren Laaer beweisen, für das Kulturleben des neuen Deutschlands höchste Bedeutung zukommt. Internationale« Abkommen über LelchenbesSrderung. Reichsminister des Auswärtigen gibt ein internationales kommen Uber Leichenbesörderung bekannt, das zunächst Deutschland, Belgien, Chile, Dänemark, Frankreich, Italien, der Schweiz, der Tschechoslowakei, der Türket, den Niederlanden und Aegypten unterzeichnet worden ist. Das Abkommen ist ferner von Deutschland, Aegypten. Frankreich, Italien und der Tschechoslowakei ratifiziert worden und tritt daher gemäß seinen Bestimmungen mit Wirkung ab 1. Juni 1938 in Kraft. Nachträglich hat auch Mexiko seinen Beitritt angezeigt. Das Abkommen entspringt dem Wunsche, die sich aus der Ver schiedenheit der Bestimmungen über Leichenbesörderung er gebenden Unzuträglichkeiten zu vermeiden und eine allgemeine Regelung zu treffen. Sein wesentlicher Inhalt ist, daß der von einem vertragschließenden Lande ausgestellt« Leichenpaß auch sür alle anderen Dertragsteilnehmer Gültigkeit hat. Todesfall. Im Alter von 60 Jahren starb in Berlin P. Otto Cohausz SI. Die Inhaber einer der größten Färbereien und chemischen Betriebe von Wien, die Juden Josef und Otto Smetana, sind wegen betrügerischen Bankrotts. Betruges und Steuerhin terziehung verhaftet worden. Wegen ähnlicher Straftaten wurde der Jude Salo Katz, Geschäftsführer eines großen Damenkonfektionsgcschaftes in der inneren Stqdt, verhaftet und dem Landgericht cingeltefert. Firmung in Schleiz Schleiz, 8. Juni. Zum ersten Male seit 490 Jahren wurde in der Schloßkirche zu Schleiz das Sakrament der Firmung ge spendet. Der Bischof von Meißen, der von Gera her hier ein traf, wurde am Eingang der Kirche durch den Ortsplarrer be grüßt. In der Festpredigt sprach Stadtpfarrer Simbürger (Selb) Uber den Pfingstgeift. Der Bischof erteilte 31 Firmlingen das Sakrament und richtete anlchließend eine Ansprache an die Gläubigen. Nach einem mehrstimmigen „Tantum ergo" erteilte der Bischof den sakramentalen Segen. — Am Nachmittage de» Pfingstmontags begab sich der Bischof nach Zeulenroda und stattete der dortigen Kapelle einen Besuch ab, die von zahl reichen Gläubigen besucht war. Der Cäcilienverein bereitete dem Bischof eine herzliche Begrüßung. Eine Andacht in der Kapelle beschloß den Bischofsbesuch. Berliner Börse vom 8 Ml Freundlich. Die gestern eingeleitete Auswärtsbewegung an den Aktienmärkten erfuhr heute zunächst auf Teilgebieten Fort setzung. Rein stimmungsmätzig wurde die Börse von einem freundlichen Grundton beherrscht. Montane wiesen kaum nen nenswerte Veränderungen auf. Vereinigte Stahl gaben drei Achtel Prozent her. Von Braunkohlenwerten wurden Eintracht 0,75 Prozent und Nlederlausitzer Kohlen 1 Prozent höher, da gegen Rheinische Braunkohle 1,75 Prozent niedriger bewertet. Kali-Aktien lagen eher schwächer. Am Chemischen Markt waren I. G. Farben wieder in größeren Beträgen gefragt und bl» 0,25 Prozent erholt. Don Elektrowerten hatten AEG eine Stei gerung von sieben Achtel Prozent zu verzeichnen. Papier- und ZeNstosfaktlen waren eher angeboten. Reichvbank kamen 0,25 Prozent niedriger. Am Rentenmarkt zogen Reichsaltbesitz ein Achtel Prozent an. Relchswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage sitr Donnerstag, den 9. Juni: Schwacher bis mäßiger veränderlicher Wind. Meist heiter und nur vor übergehend schwache Gewitterneigung. Warm. Echte Mgliederbciiräge find lein „Umsatz" Klarstellung durch den Reichsfinanzminister Für die steuerliche Behandlung der echten Mitglieds beiträge zu Organisationen ist eine Entscheidung von Hohem Interesse, die der Reichsfinanzminister aus Antrag des Reichs standes des Deutsche» Handwerks gefällt Hot. Innungen, die mit ihren Einnahmen aus wirtschaftlicher Betätigung unter 1000 RM. jährlich bleiben, sind damit an sich steuerfrei. Dennoch hatte ein Finanzamt dies bezweifelt, da die Innung ja auch noch Einnahmen aus Beiträgen usw. hätte, die zivar der Steuer pflicht nicht unterliegen, jedoch als Gesamtumsatz mitbewertet weiden müßten. Unter diesen Umständen würde der Umsatz selbstverständlich über der Kleinbetragsgrenze von 1000 RM. jährlich liegen, und die Einnahmen aus wirtschaftlicher Be tätigung wären sodann steuerpflichtig. Auf den Klarstellungs wunsch des Reichsstandes hat nun der Reichsfinanzminister bestimmt, daß bei den Beiträgen, die von einer Inmmg ver einnahmt werden, wie auch sonst zu unterscheiden ist zwischen den sogenannten echten Mitgliederbviträgen, bei denen eine bestimmte Gegenleistung nicht gegenllbersteht, und den Bei trägen für Sonderleistungen. Soweit es sich um echte Mit gliederbelträge handelt, liege ein Umsatz bei den Innungen nicht vor. Die echten Mitgliederbeiträge seien daher auch bei der Berechnung der Kleinbetragsgrenze nicht zu berücksichtigen. Mit den Beiträgen für Sonderleistungen sei die Innung aber grundsätzlich umsatzsteuerpflichtig. Diese Beträge für Sonder leistungen seien daher auch bei der Berechnung der Klein betragsgrenze mit heranzuziehen. SberMet-siihrer Serif E»et da- Kultur- lager der SZ. Weimar, 8. Juni. In feierlicher Weise wurde heute vormittag in Weimar da» diesjährige Kulturlager der.Reichsjugendfüh- rung durch den Chef des Rundfunk- und Kulturamtes der RIF, Obergebietsführer Cerff, eröffnet. Im weiten Biereck war das Arbeitslager in strahlender Morgensonne auf dem grünen Wsesenplan des Appellplatzes im Goethepark angetreten, rund 300 HÜ-Führer und BDM-Füh« rerinnen aus dem gesamten Reich, zum ersten Mal unter Teil nahme der mit der nationalsozialistischen Kulturgestaltung in der Jugend der österreichischen Ostmark betrauten Kameraden. Zu ihrer Begrüßung waren der stellvertretende Gauletter und Retchsstatthalter von Thüringen, Siekmeyer, der Führer des Gebietes Thüringen Schulte, Obergayführerin Elfriede Meints und Staatsrat Ziegler erschienen. Linie rein juristische und verfahrensrechtliche Dinge über- prüft werden, bieiben erhalten. Die bisherige Revision soll den Namen llrtetlsrüae erhalten und tn einiaen Punkten erweitert werden. Auch bei ernsten Zweifeln an den Tatsachenseststellungen der Vorlnttanz und bet ofsenstcht« lick ungerechtem Strafmaß soll sie das vorliegende Urteil abandern dürfen. Es ist ihr daher auch gestattet, in ge wissen Grenzen Beweise zu erheben, was bisher nicht der Fall war. Auch dies« Reform reicht keineswegs sehr weit. Sie unterscheidet sich zwar von dem geschriebenen Recht in vielen Punkten, übernimmt aber die schon jetzt geübte Recht sprechung, die das Gesetz den Notwendigkeiten der Praxis weitgehend angepaßt hat. Vor Uebertreibungen hat man sich aber nach jeder Seite geschützt. Man sieht zwar immer ein Rechtsmittel vor, aber rm allgemeinen nur ein einziges, wo bei dem Verurteilten meist die Wahl zwischen Berufung und Rechtsrüge überlasten bleibt. Eine weitere wichtige Neuerung bezieht sich auf die Zu, fammensetzung der Gerichte. In jeder Instanz — nicht bei jeder Versahrensart, sondern nur im Hauptverfahren und bei Tatsachenfeststellungen — sotten Laienbeisitzer neben dem Verufsrichter fitzen. Nur beim Reichsgericht soll der bis herige Zustand eines Kollegiums von Berufsrichtern bleiben. In jedem Fall soll dabei die Zahl der „Volksrichter" — so werden sie fortan heißen — die der Berufsrichter über wiegen. Man hat sich hierzu keineswegs aus Mißtrauen gegen den „Juristen" entschieden. Weder die angebliche größere Lebensnahe des Laien auf der Richterbank noch die Vorstellung vom „sachverständigen Richter" haben den Aus schlag gegeben. Entscheidend war vielmehr, daß der Volks richter von Paragravhen unbelastet an die Dinge herangeht, daß er seinen persönlichen Eindruck vom Angeklagten sprechen läßt und unbeschwert von juristischen Erwägungen einen Fall beurteilt. Den Ausgleich sollen dann der rechtskundige Vorsitzer des Gerichts und seine etwaigen juristischen Sach kenner unter den Beisitzern geben. Das Zusammenwirken zwischen dem gesetzeskundigen und dem juristisch unbefange nen Richter wird als sichere Chance für ein gerechtes Urteil angesehen. Man will, daß das gesamte Volk die Straf rechtspflege schon aus diesem Grund als seine eigene An gelegenheit ansieht. Die Erfahrungen mit den Militär gerichten dürften mit zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Da in allen Instanzen Volksrichter beteiligt sein werden, hat man auch an dem Kollegialprinzip heutiger Prägung festgehalten. Das Urteil wird nicht nur gemeinsam beraten, sondern auch gemeinsam gefunden. Das System der Geschworenen, das durch die sogenannte Em- mingersche Reform beseitigt worden war, und bei dem die Laienrichter für sich allein nur die Schuldfrage entscheiden, während die Verufsrichter aus ihrem Spruch die juristische Folgerung ziehen, lebt somit nicht wieder auf. Der Wille des Gremiums wird, wie bisher, durch eine Abstimmung ge funden. Im Gegensatz zu bisher fehlen jedoch nähere Nor- men über den Modus, wie abgesttmmt wird. Man glaubte schon deshalb in diesem Fall auf Einzelregelungen verzichten zu können, weil man wohl mit Recht annahm, ein guter Vorsitzer werde den Willen des Kollegiums gar nicht erst durch Zählen der Stimmen feststellen müssen. Einzelheiten über die Auswahl der Volksrichter sollen im Gerichts« verfastungsgesetz festgelegt werden. Nach den Mitteilungen, die hierzu gemacht wurden, wird die Auswahl der Beisitzer zum Volksgerichtshof mit gewissen Ausnahmen als Vorbild für die Auswahl der Laienrichter bei den anderen Gerichten dienen. Insbesondere wird die NSDAP, einen großen tat sächlichen und rechtlichen Einfluß auf die Ernennung be kommen, ähnlich wie bet der Bestellung der Eemeinderäte etwa. Die Amtliche Strafverfahrenskommlstion hat ihre erste Lesung beendet. In der zweiten Lesung, die bereits be gonnen hat, wird si« manche Einzelheiten erneut durchdenken, überprüfen und vielleicht da und dort noch einige Korrek turen anbringen. Im großen und ganzen dürsten jedoch die bisherigen Vorschläge dem Gesetzgeber fast unverändert unter, breitet werden. Der Ausschuß hat feine Arbeit in verhält- nismäßig kurzer Zeit bewältigt, obwohl ihm nur wenige Vorarbeiten zur Verfügung standen. Dem Entwurf der Akademie für Deutsches Recht wird er zwar manche An regungen entnommen haben, aber er beschränkte sich eben doch nur auf Grundlinien. Die Aufgabe war vielleicht des halb einfacher als die Reform des Strafrechts, weil man sich von vornherein über viel mehr wesentliche Partien einig war, so daß man sich viel,ach mit Verfeinerungen und Der- besserungen im einzelnen begnügen konnte. Die Vorschläge der Kommission, die übrigens nicht im vollen Wortlaut der Paragraphen, sondern nur dem Inhalt nach bekannt sind, werden in der gesamten Oessentlichkeit sicher freudig begrüßt werden. Ein gutes geordnetes Verfahren stellt neben einem gerechten materiellen Strafrecht die sicherste Gewähr für ein aerecktesllrteil dar. heiß sei und Amerika gewählt habe, ehe mo englisch-amerikanischen Wirtschaftsvertrag Dieser Vertrag sollte, wenn er Kundgebung einer tatsächlichen darstellen. Ob dieser Mißerfolg der schaftsverhandlungen, der sich mit peinlicher Klarheit ab zuzeichnen beginne, der Opposition der amerikanischen In dustriellen zu verdanken sei oder im Gegenteil derjenigen der britischen Dominions, die von der amerikanischen Landwirt schaftskonkurrenz bedroht seien, sei ganz gleich Und äußerst bedauernswert. Jedenfalls würde ein Mißerfolg ein schlechtes Vorzeichen für die Lösung der augenblicklichen Krise durch liberale Methoden sein. Engllsch-amerlkanlsche Mrtschasts- verhandlungen vertagt Paris, 8. Juni. Der „Figaro" wirst die Frage auf, ob die Vertagung der englisch-amerikanischen Verhandlungen das Vorzeichen eines Mißerfolges derselben darstelle. Ein solcher Mißerfolg wiirde die Lösung der Weltwirtschaftskrise beeinträchtigen. Es sei höchst bedauerlich, zu erfahren, daß die englisch-amerikanischen Verhandlungen zum Abschluß eines Wirtschaftsvertrages bis zum Herbst vertagt worden seien. Man erkläre diese Dertag>mg mit der in Washington herr schenden Tropenhitze sl). Eine weitere Erklärung, wonach man die Ergebnisse der amerikanischen Wahlen im Monat November abwarten wolle, kei ebensowenig stichhaltig. Während die. Sie Serbfientlaffungen der Wehrmacht Richtlinien für den Uebergang in dl« Zlvilberufe. Im Herbst d. I. werden wiederum große Entlastungen in Ehren ausscheidender Soldaten von der Wehrmacht durchgeführt, deren bestmögliche Wiedereingliederung in die zivilen Berufe gerade auch im Hinblick auf den Mangel an Arbeitskräften ge boten ist. Wie das Oberkommando der Wehrmacht bestimmt, sind die Vorarbeiten hierfür durch die Fürsorgedienststellen der Wehrmacht im engsten Einvernehmen mit den Truppenteilen, den Dienststellenleitcrn der Wehrwirtschaftsorganisation sowie den Arbeitsämtern durchzuführen. Die Vorarbeiten müssen bis 1. September 1938 abgeschlossen sein. Maßgebend sind dabei Gesichtspunkte, die das Oberkommando in besonderen Richt linien niedergelegt hat. Grundsählich sind Soldaten, die nach erfüllter aktiver Dienstpflicht in Ehren oder unverschuldet früher aus dem aktiven Wehrdienst entlasten werden, bei Vermittlung in Arbeitsplätze der freien Wirtschaft bevorzugt zu berücksich tigen Der Anspruch auf bevorzugte Vermittlung erlischt, nach den Richtlinien, sobald der Entlassene in einen seinen Kennt nissen und Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz vermittelt worden ist, den er voraussichtlich dauernd behalten kann. Vor übergehende Vermittlung soll außer Betracht bleiben. Die Vermittlung erfolgt grundsätzlich durch dieArbeits - ämter. Die Vorbereitungen durch die Fürsorgedienststellen sollen sich lediglich auf diejenigen Soldaten erstrecken, die vor ihrer Entlastung sich einen Arbeitsplatz selbst nickt sichern kön nen. Als Vorbereitung gelten: Aufklärung der Soldnten, Fest stellen der Berufszugehörigkeit nach Verufsgruppen, Ausfüllung eines Bewerbungsbogens durch die Soldaten, Zusenden der ausgefüllten Bewerbungsbogen an das nächste Arbeitsamt und Beantragen fehlender Arbeitsbücher bei den künftig zuständigen Arbeitsämtern. Soldaten, die nach ihrer Entlassung einen Ar- beitsvlatz durch das Arbeitsamt erstreben, melden sich rechtzeitig bei dem für den künftigen Wohnort zuständigen Arbeitsamt und legen dort ihren Wehrpaß vor. Die Aufnahme berufs fremder Arbxit ist an die Zustimmung des Arbeitsamtes ge bunden. Soldaten, die ihre Berufsausbildung unterbrochen hatten, ist zu raten, sie sortzvsehen und erfolgreich zu beenden. Vie Llnlerdrütkung der Ungarn in der Tschechoslowakei Rom, 8. Juni. Der Abgeordnete Esterhazy von der vereinigten ungarischen Opposition in der Tschechoslowakei gab dem Vertreter der Agentur Stefant einige Erklärungen ab. Er betonte eingangs, welch starke Sympathie die Kundgebung der slowa kischen Nationalisten bei den Ungarn ausgeläst habe. Diese Kundgebung beweise, daß die Tschechoslowakei Kein Na tionalstaat. wie die Prager Regierung jedem einreden wolle, sondern das Musterbeispiel eines Nationalitätenstaates sei, in dem die Nationalitäten mehr oder weniger oder sogar gar keine Rechte, wohl aber alle Pflichten hätten. Die Ungarn in der Tschechoslowakei seien eine unterdrückte Minderheit. Sie verlangten ihre Rechte. Die ungarische Minderheit sei bereit, den Slowaken in ihrem Kampf um die Gerechtigkeit beizu stehen. Sühne für zwei Mordtaten Berlin, 8. Juni. Die Iustlzprestestelle Berlin teilt mitt Heute früh sind der 28 Jahre alte Kurt Hebler, die 55 Jahre alte Anna Hebler und der 27 Jahre alte Erich Schmidtchen hingerichtet worden, die vom Schwurgericht in Cottbus wegen gemeinschaftlichen Mordes — Kurt Hebler in zwei Fällen — zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden waren. Kurt Hebler hat am 25. Januar 1931 in Schwleloch sKr. Lübben) gemeinschaftlich mit seiner Stiefmutter Anna Hebler seinen Vater aus dem Hinterhalt erschossen und am 26. Juli 1937 In Saspow <Kr. Cottbus) gemelnschaftllch . mit Erich Schmidtchen die Bäuerin Elisabeth Lehmann erschlagen beraubt.
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