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Sächsische Volkszeitung : 27.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193807270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380727
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-07
- Tag 1938-07-27
-
Monat
1938-07
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.07.1938
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Mittwoch, 27. Juli 1S38 Sächsisch« VoNwzeltuag Nummer 174, Sette 4 vrsseisn Im HL-Musierlager bei Papstdorf Sr. Fritsch vertritt -en RelchSstatthalter Der Zustand de» Gauleiter» unverändert. Dresden. 27. Juli. Der Reichsminister des Innern hat für die Dauer der Erkrankung des Reichsstatthalters Martin Mutschmann den Sächsischen Minister des Innern, Dr. Fritsch, mit der Vertretung des Reichsstatthalters in der Führung der Landesregierung beauftragt. « Las Gaupresseamt meldet aus Nadiumbad Oberschicma: Die Aerzte Hochrein, Lihner und Raschig berichteten am Diens tag mittag, daß der Krankheit» zu st and des Gaulei ters und Reichsstatthalters Martin Mutschmann in den letzten Tagen unverändert geblieben ist. : 86. Reichsoerbandstagung der Rabattsparvereine in Dresden. Vom 7. bis l 1. A u g u st findet In Dresden die 36. Berbandstagung des Rcichsverbandcs der Rabattsparvereine Deutschlands, in dem 356 Vereine zusammcngeschlosscn sind, statt. Im Verlaufe der Tagung werden u. a. Rcichsverbands- letter Kunze-Augustusburg, Hauptgcfchäftsslihrer Bcythien-Bcr- lin und Professor Dr, Most-Duisburg das Wort ergreifen. Gleichzeitig wird der 32. Verbandstag des Unterverbandes Sach sen abgehaltcn, auf dem nutzer dem Rcichsverbandsleiter u. a. der Direktor der Landesgewerbebank Sachsen, Diener, sprechen wird. : Volksdeutsche aus Siebenbürgen ln Dresden. Ein« gröbere Gruppe Volksdeutscher aus Siebenbürgen, die sich auf der Fahrt zum Deutschen Turn- und Sportfest nach Breslau befindet, hatte die Gelegenheit benutzt, das deutsche Mutterland in möglichst vielen Gauen kennenzulcrncn. Am Sonntagabend trafen die Siebenbürger Sachsen in Dresden ein, wo sie im Haus der Jugend durch den Geschäftsführer des VDA, Voigt, willkommen geheitzcn wurden. Am Montag wurden unter Be treuung des NSLB und des VDA die Schönheiten der Stadt Dresden bewundert. Belm Abschied an der Bahn fasste der Leiter der Siebenbliraer Gruppe, Wilk, die grotzen Eindrücke und herzlichen Empfindungen in einer begeisterten Dankan- sprache zusammen : Kolonialkrieg« reiten durch Dresden. Aus Anlatz der „3 Kolonialen Tage" werden heute Mittwoch die Kolonial krieger in Dresden einen Worbe marsch durchführen. Um 18 Uhr seht sich der Zug von der Wallstratze hinter dem Bis- marckdenkmal in Bewegung und nimmt feinen Weg durch die innere Alt- und Neustadt. Am Bismarckdonkmal findet ab 19.36 Uhr ein W er b e k o n z e r t des Musikzuges der Motor gruppe Sachsen statt. : Das Jungvolk kommt aus den Sommerlagern. Die Sonderzüge des Jungvolks aus den Sommerlagern kommen heute Mittwoch auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt an. und zwar 15 Uhr: 4/1/166. 2/2/166. 6'1/166 und 3/2166: 16.54 Ukr: 3/1/166, 7/1/166, 5/1/166, 4/2/166; 19.68 Uhr: 1/1/160, 2/1/100, 1/2/100. : Stödtlsch« Bücherei. Dio Lcscsäle der Stadtteilbüchereien Neustadt sBautzner CIratze 21s und Nordwest sRehefeldcr Str. 89 b), die wegen Rcinigungsarbeiten geschlossen waren, find von Montag, den 1. August 1938 an wieder geöffnet. Oetf- nungszeiten: Lescsaal Neustadt 10-13 und 17—19.30 Uhr. für Lesesaal Nordwest 16—19 Uhr. Die Lescsäle der Städtischen Bücherei. Theatcrstratze 11, sind wie bisher geöffnet von 10—14 und 16-20 Uhr. : von einem Unbekannten angeschossen. Aul der Polizei wache meldete sich am Dienstagabend mit einer Verletzung an der linken Hand ein 17jähriger Fleischerlehrking. der. wie er angab. am Weitzerikufer von einem unbekannt gebliebenen Radsahrer gegen 16.15 Uhr angcsckossen wurde. : Wegen Trunkenheit im Verkehr bestraft. Der Bau arbeiter Friedrich Levi. geb. am 22. 10. 1911 in Dresden, wohnhaft in Dresden. Schützenkosstratze 24. Eg., Ist mit acht Tagen Haft bestraft morden, weil er bei dem Versuch, das von ihm geführte Fahrrad zu besteiaen, insolae seiner Trunkenheit wiederholt aus die Fahrbahn stürzte und dadurch den öffent lichen Verkehr erheblich gefährdete. : In der Elbe ertrunken. Belm Baden In der Elbe ober halb der Vogelwiese ertrank der lOsährige Väckerlebrlina Horst Elchenberg aus Dresden Der Tote konnte noch nicht geborgen werden. Ser Weg zur Verbilligung des elektrischen Stromes Eine der grössten Hasten des Ausstestungsgelnndes der Iahresschau „Sachsen am Werk" hat die Elektroindustrie und die Stromversorgung mit einer sehr lehrreichen Darstellung ihres immer weiter reichenden Eindringens in die gesamte Wirt schaft belegt. Eine besondere Bedeutung kommt dieser Schau deshalb zu, weil es im volkswirtschaftlichen Interesse liegt, den Stromverbrauch zu steigern. Nur dadurch kann die ongestrebtc und In Sachsen schon recht weit fortgeschrittene Vereinheitlichung und Vereinfachung der Stromtarife erreicht werden. Natürlich ist damit auch eine Verbilligung der Energieversorgung verbunden; es soll in absehbarer Zeit namentlich das gesamte Gebiet der Klein- abnehmertarife auf eine einheitliche Grundlage gestellt werden. Die Industrie der Energieversorgung, die in Sachsen so gross ist, datz sie als beinahe einzige Im ganzen Reich noch Strom an benachbarte Gaue adgcben kann, wird dieses Ziel aber nur erreichen können, wenn der Verbrauch im Land grösser als bisher wird. Die Anregung zu diesem aesteiaerlen Verbrauch aibt die Schau auf eine höchst anschauliche Art. Alle Betriebe der Elektroindustrie in Sachsen lind daran bcteiliat, sowohl die Zweiganstaltcn der grotzen, Uber das ganre Reich verbreiteten Unternehmen, wie auch die einheimischen Betriebe. Man sieht f„ Anel-»—lttcn aus -,em Fabrikbetrieb aste nur denkbaren Ge räte entstehen, vor allem aber steht man ste bei der Arbeit Die Wirtschaftlichkeit, die Einfachheit der Bedienung, die Sauber keit des Arbeitsvorgangs und die vielfache Verwendnnasmäq- lickkeit wird an den Erzenanisscn der Elektrowärme-Industrie, also Kochherden, Kühlschränken und anderen Haushaltaeräten ebenlo einleuchtend vor Auaen geführt, wie an den in Industrie und Gewerbe, in Krankenhäusern und im Verkehr arbeitenden Geräten und Maschinen. Besonders stark belagert ist immer ein elektrischer Heimbiialer, auf dem fast ununterbrochen vor einem ständig wechselnden aratzen Kreis non zuschauenden Haus frauen gearbeitet wird, und eine kwcksreqncnzanlaae, die die meisten für ein eigens für die Ausstellung heraestcsttes Schau stück halten, das von Zeit zu Zeit die Entstehung des elek» irischen Stromes durch zuckende Blitze darstellen soll, während es in Wirklichkeit der Prüfung von iKocklpannunos-Ilnlatoren dient. An den bekannten kleinen Geräten, wie Schaltern, Steckkontakten usw wird die Verwendung der neuen Werk stosse gezeigt. Auf einer kleinen Stratzenanlage läuft ein „Obus", das ist ein Oberleitungs-Omnibus ein Modell des Wagens, von dem demnächst sechs Stück in Leipzig in Be trieb genommen werden. Der gleichmässig starke Besuch gerade dieser Abteilung der Iahresschau stitzt erwarten, datz sie ihren Zweck, über Verwen dung elektrischer Geräte in Haushalt, Gewerbe und Industrie aufzutzlären, zu ihrer vermehrten Verwendung und damit zu vermehrtem Stromverbrauch anzuregen, durchaus erfüllen wird. Die Plätze für die Sommerlager der Hitler-Jugend werden jede» Jahr neu ausgesucht und von den Jungen selbst auf gebaut. Dieses Ausbauen ist für ste das erste grotze Erlebnis der Sommersahrt; ihr ganzer Schaffensdrang und ihre Er- sindungsgabe, die in sedem rechten Jungen wohnende Lust am Zimmern und Hämmern, am Bauen und Ausgestalten kann sich dabei betätigen, und je mehr er dabei mitgewirkt hat, desto mehr wird ihm für die vierzehn Tage Lagerleben dieses durch eigene Arbeit vom ersten Zeltpflock bis zum letzten Brett am Tor entstandene Lager zu einer Art Heimat. Das soll auch in Zukunft so bleiben, wenigstens ganz und gar für die Pimpfe, die ja, das wissen wir alle, dieses Lagcrleben noch viel stärker als die älteren HItlerjungen als die grotze Freude des Som mers. als die Krönung aller Ferien und alles Ausspannens von Arbeit in Schule und Beruf empfinden. Immerhin aber kostet die Banarbeit viel Zeit; und wenn auch für die Pimpfe diese ersten Tage mit ihrer Lust am Bauen zu dem Erleben gehören, das der Zweck des Sommerlagers überhaupt ist. so sollen doch für die Hilierjungen die Lagerwochen hauptsächlich der welt anschaulichen Schulung, dem bewußten Einleüen in die Kame radschaft, der Vorbereitung auf die höheren Ausgaben dienen, die ihnen als den künftigen Trägern der Arbeit in Partei und Staat bevorstehen. Die HI beginnt deshalb in diesem Sommer feste Lager plätze zu schassen, auf denen außer den Zelten alles, was sonst zum Lager gehört, gleich für di« Dauer errichtet wird, so datz der Lagerplatz ohne grotze Vorbereitungen jedes Jahr von neuem bezogen werden kann. Es wird daran gedacht, in sedem Gebiet so viele solche festen Lagerplätze anzulegen, als das Gebiet Banne hat, in Sachsen also 28. Natürlich wird es Jahre dauern, bis dieser Plan ganz durchgesührt werden kann. Aber wenn es dann soweit ist, werden auch die 28 sächsischen Banne bereits aste 28 festen Lager bezogen haben; denn es soll selbstverständ lich nicht jedes Jahr jeder Bann in „sein" Lager gehen. Die Belegung wird jedes Jahr wechseln, jeder Bann zieht jedes Jahr in ein anderes Lager und braucht dort nur die Zelte zu bauen. Das ist die Arbeit eines cknappen Tages, und die ganze Zeit steht dann für das eigentliche Lager ieben. für die Ausgaben zur Verfügung, denen die Lager -er HI dienen sollen. Das erste solche feste Lager Im Bezirk des Gebiets Sachsen ist in diesem Jahr !m Elbsandstcingebirgc entstanden. In der Nähe von Papst darf liegt es auf einer grotzen Wiese mitten in hochstämmigem Kiefernwald, der zugleich die Grenze des Lagerplatzes bildet. Ein festes Tor, aus Stämmen und Brettern gefügt, führt In die Laqcrgasse, zu deren beiden Seiten in acht Ringen je acht, zusammen also 64 Rundzelte errichtet sind; jedes Zelt hat Raum für zwölf Jungen. Dazu kommen gleich am Tor die Zelte für Führer und Wache. Wo die Zelte enden, ist ein großer freier Platz; zwei Fahnenmaste kennzeichnen ihn als Feierplah. Aplwlke und Feierstunden werden hier abgehalten, auch als Sportplatz dient er. Dahinter steht, gut in das Bild der Waldlandschaft paffend, eine aus Holz errichtete überdachte Halle, die »ach -cm Fcierplatz hin offen ist. Sie nimmt fast -le ganre Breite des Lagers ein und schließt cs wie ein aus der Wal-miese herausgcwachsener Bau ab. An den 40 Meter langen offenen Mittelteil, der als Ver sammlungsraum, auch als Unterkunft bei gar zu schlechtem Wetter dient, sind auf beiden Seiten geschloffene Räume an gebaut: der eine hat eine kleine, höchst anschaulich wirkende Ausstellung ausgenommen, die in Bildern und Tafeln die ganze Erziehungsarbeit der Hitler-Iuaend. dazu noch Muster sammlungen von Bekleidung und Ausrüstungsstücken zeigt. Dresdner poltzetberlcht Unerwünschte Kundschaft. Am 23. d M. gegen 18 Uhr erschien in einer Bäckerei aus der Roscnstraße ein Mann und wünschte ein Brot zu Kausen. Während die Geschäftsinhaberin das Brot holte, entwendete der Unbekannte aus der unver schlossenen Ladcnkasse einen größeren Geldbetrag und entkam unerkannt. Er wird wie folgt beschrieben: Etwa 40 Jahre alt, 175 bis 180 Zentimeter groß, schlank ausfallend große Nase, dunkles, an den Schläfen ergrautes Haar, bekleidet mit dunk lem Jackett, dunklem Hut, grauem Sporthemd und trug eine alte Aktentasche bei sich. Wer kennt den Totenf Am 25. Juli 1938 wurde Im Staatsforstrcvier Bad Weißer Hirsch die Leiche eines unbe kannten Mannes ausgefundcn und nach der Leick-enhaste des Waldfricdhoseq ln Bad Weißer Hirsch gebracht. Mit Vermißten konnte der Tote nicht In Verbindung gebracht werden. Er ist etwa 160 bis 170 Zentimeter groß, untersetzt, hat hohe Stirn, dunkelblondes, langes Haar, vollständige Zähne, runde Ge sichtsbildung. kleine, gut gepflegte Hände. Bekleidet war er mit mausgrauem, gestreiftem Anzug, braunen Halbschuhen, blaugestreistein Varchcnthemd, blauem Oberhemd mit schmalen Streifen, weißen Unterhosen. Er hatte ein weißes Taschentuch, gezeichnet H. T., bei sich. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizeileitstelle Dresden. Nachrichtensammelstclle für vermißt« und unbekannte Tote, Dresden, Schießgaffe 7. 3., Zimmer 191. Abschnitte der Kleidung des Toten liegen dort zur Ansicht aus. Aus -er ttrelShauptmannMff Dresden d. Meisten. Todes stürz vom Rad. Auf der Wils druffer Straße stürzte der 21 Jahre alte Motorradfahrer Mühle vom Rade, so daß er bewußtlos liegen blieb. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er am Montag verschied. d Pirna. In der Kurve verunglückt. In der Kurve bei der Kircke In Lohmen stieß ein 50 Iabre alter Rad fahrer aus Uttewalde, nachdem er von einem Personenkraft wagen gestreift worden war. mit einem Pferdegeschirr zusam men. Dor Radfahrer erlitt einen mehrfachen Unterschenkelbruch und Hautabschürfungen. d. Zlnnwald. Ausländer-Besuch in der Bau ernschule Rumänische und iugoslavlsche Austausch-Studen ten. die sich znr Zeit mehrere Monate auf Einladung des Mit- tclourotm-Instltutes in Deutschland befinden, besuchten die Bauernschule der vandcsbaucrnschaft Sachsen ln Zinnwald- Geargenfeld. Die 30 Teilnehmer der Studlenfahrt wurden im Austrage des Landesbouernsührers von Landwirtschastsrat Schanz begrüßt und geführt. Aus dem Dresdner «unstleben Dresdner Kunstwerk de» Monat» August. Als Kunstwerk des Monats August zelat das Stadlmuseum das soeben erwor bene Gemälde von Robert Kummer „Zwei Wanderer im Elbsandsteingebirge". Der Dresdner Robert Kummer sgeb. 30. 5. 1910 in Dresdens war ein Schüler Karl August Richters und I. Ehr. Dahls. Nach zwei Studienreisen nach Italien hat Kummer In Dresden gelebt. 'Das Bild zeichnet sich durch eine schöne Weiträumlokcit aus, die durch eine Baum- und Felsen gruppe rechts gebildet wird, während den Mittelgrund von sah- lein Sonnenlicht beschienene Wiesen und Felder bilden, die von waldreichen Hängen umrahmt sind. Den Abschluß bilden die majestätischen Ketten des Elbfandsteingebirges, hinter denen die Züge der Landschaft allmählich verklingen. Das Kum- mersche Bild gehört zu den frühen Werken des Malers und ist eine seiner besten Arbeiten. Aus der anderen Seite sind Arztzimmer und Krankenstube untergebracht; alle Jungen werden von dem Arzt, der jedem Lager beigegeben ist und selbst -er HI angehört, untersucht. Hinter der Rückwand der Haste waltet der Lagerkoch seines Amtes. Fast den ganzen Tag dampsen hier die grotzen Kessel; denn wenn sie von den Spuren der einen Mahlzeit gereinigt sind, ist es meist schon Zeit, sie für die nächste anzuheizen. Ein Verwaitungszimmer, ein Raum für die Eßvorräte und auch rin Maschinenraum sind hier noch ang«baut. Denn die Halle kann elektrisch beleuchtet werden, das Lager ist an den Rund funk angeschlossen, und ein Fernsprechnetz, von der Nachrichten einheit de» Lagers selbst gebaut, durchzieht das Lager. Und der Strom, der alles das ermöglicht, wird in diesem Maschinen raum erzeugt. Schließlich gehören zu den festen Bestandteilen des Lagers »och Waschanlage und Latrine; sie liegen außer halb des eigcnllichcn Lagerplatzes zu beiden Seiten im Wald und können natürlich wesentlich „komfortabler" mrd hygie nischer eingerichtet werden als an Lagerplätzen, die sedos Jahr vollkommen neu errichtet werden müssen. Wer Sommerlager besucht hat, weiß, wi« wichtig der zweckmäßige und aus reichende Ausbau gerade dieser Anlagen ist. In diesem ersten festen Lager Sachsens liegen seit 13. Juli mit rund 806 Mann der Bann 134/Plauen. 600 Jungen sind mit der Bahn bis Schandau und von dort zu Fuß gekommen, 206 haben die Fahrt in drei Tagesctappen zu Rad zurückgelcgt und 26 Jungen der Motor-HI sind nach einer dreitägigen Fahrt durch Sachsen, aus der die Lager im Grenz gebiet besucht wurden, auf neu angcschasften Krafträdern gekommen. Sie üben sich nun tm Gcländefahre», nehmen aber daneben am Dienst im Lager teil, besonders an der welt anschaulichen Schulung. Die ganze Belegschaft hat zunächst einige Taae die Ge gen- durchstreift und dabei ein gutes Stück des Elbsandsteln- geblrges kennen gelernt. Einige seiner Felsen dienen den ältesten Jahrgängen zur Uebung im Klettern, worin sie Im Laufe der Lagerzcit von Mitgliedern des Vergsteigersturmes der SA geschult werden. Im übrigen wird Geländcsport ge trieben, die Uebuugen für das HI-Leistuugsabzeichen werden gemacht, und jeden Tag gehen 56 Hitlerjungcn zu den Bauern der umliegenden Dörfer zur Hilfe-bet Ker Srntearbeit. Aber keineswegs ist jede Minute „besetzt": es bleibt für aste Gefolgschaften Zeit genug zum eigentlichen Lagerleben mit seinen Spielen und anderen Frelldcn, und dann geht es manch mal abends auch ln die Dörfer, deren Bauern eisriae Besucher des Lagers sind. Dort gibt es lustige Abende, Musik wird gemacht, Sportveranstaltungen werden durchgesührt. Das ganze Dors Ist dabei. Mit der Musik ist es gerade in diesem Lager ein eigen Ding. Denn zum Bann 134 gehört geschloffen die Musik schule Mn lau. Und es versteht sich, daß diese Jungen ein Orchester bilden, das sich hören lassen kann. Der „Kapell meister" ist 17 Jahre alt — ein geborener Musiker und sicher lich einst Wohrmach'smusikmelster. Er bläst die Trompete un dirigiert seine Musiker, -le, wie er selbst, alle mehrere In strumente spielen, mit den Augen. Nur wenn ein besonders schwerer Einsatz kommt, setzt er die Trompete ab und gibt die Zeichen mit den Händen. Diese Kapelle hat das Lager Papst dorf allen anderen voraus. Das wissen auch die Jungen aus dem Kreis Plauen alle. Al» Ganze« lst da» Lager tatfiichttch «ln „Muster". Wenn es gelingt, für die anderen zu errichtenden festen Lager ähnlich günstige und schöne Plätze zu linden, kommt das ganze Sommcrlagerwesen einen großen Schritt vorwärts. kn. Sommerzqklus der Dresdner Philharmonie. Das 2 Kon zert des Sömmerzpklus „Bon Gluck bis Strauß" findet Don nerstag, dem 28. Inti 1938. 2030 Uhr. im Gcmerbchans unter Leitung von Dr. Artur Hartmann statt. Es gelangen zur Auf führung: Handn: D-Dur-Sinfonie Nr 5; Beethoven: Violin konzert; Schubert: h-moll-Sinsonte „Unvollendete"; Liszt: Les Prsludes. Marta Fuchs van der Staatsoner Dresden sang am Diens tagabend in Banreuth mit großem Erfolg die Isolde in der zweiten Aufführung von Richard Wagners „Tristan und Isolde". Die Partie des Tristan batte Carl Hartmann. Das ausvcrkaufte Haus zoffte der AukMbnmg lebhaften Bclsast. Der Ausführung wohnte auch der Führer bei. Vle rostfreie Schere Mutters Schere verträgt es nicht, wenn sie versehentlich im Gartengrase liegen bleibt. Am anderen Morgen hat dr Tau sie böse zugerichtet. Aber die moderne Technik schasst nun Abhilfe. Sie stellt Scheren aus Preßstosf her, und hier sind nur in die Schueidekauten Klingen aus Stahl elngeprcßt. Es ist ein hochwertiger Stahl, und er ist so fürsorglich in das Harz elngeprcßt, daß er nicht rosten kann. Man vermag die Klinge so hart auszusühren, daß sie härter lst al» die massive stählerne Schere. Und die Schere aus dem Preßstosf wiegt nur den fünsten Teil ihrer altmodischen Schwester. WM du, wieviel Schöffe... Auch die Schußwaffen offenbaren auf eine eindringliche Weile den Fortschritt der Technik. Zur Zelt Friedrichs de» Großen konnte ein Infanterist ein- bis zweimal in der Mi nute schießen. 1870 feuerten die Preußen aus dem Zündnadel» gewehr von Dreyse sünsmal In -er Minute. Der Franzose schoß mit dem Chaffepot doppelt so schnell. Das Gewehr 98, das neuzeitliche Repettergewehr bringt es auf 20 bis 25 in der Minute, doch kann man praktich wohl nur von 10 bis 1L gezielten Schüssen sprechen. Die Durchseuerung der Gurte eine» schweren Maschinengewehres, die 250 Schuß enthält, bedarf nur 27 Sekunden, das entspricht etwa 550 Schuh tn der Minute. Fast ebenso leistungsfähig lst — mit 500 Schüssen —> das neue leichte tschechische Maschinengewehr „Praga". Me von Kinderlähmung in England L»nd»n, 27. Juli In dem britischen Ort Hälftend ln der Grafschaft Essex ist es vor einigen Tagen zu Erkrankungen an Kinderlähmung gekommen. Zehn Krankheitsfälle sind dort be reits eingetreten. Zu den Erkrankten gehört «in Erwachsener. Ein Knabe ist gestern gestorben. Die Seuche hat nunmehr auf die 9 Kilometer entfernte Stadt Braintree Ukergegriffen, von wo gestern über drei Erkronkungssälle berichtet wurde. Die Oesfentlichkeit Ist in dem in Frage kommenden Gebiet, wo die Kinder auf Veranlassung der Eltern von den Straßen und au» den Parks verschwunden sind, um so mehr beunruhigt, als der Ausbruch der Seuche auf »inen unbekannten Träger der An« steckungskcime zuruckzusühren sein soll. Vlitmi» Mffolini tn Vertin Berlin, 27. Juli. Bittorio Mussolini, der älteste Sohn Mussolinis, Präsident der Aera-Film, lst gestern als Gast der Tobis-Filmkunst zum Studium des deutschen Filmwesens tn Berlin eingetroffen. In feiner Begleitung befindet sich seine Gattin und Coiumcndatore Direktor Bartoli.
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