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Morgen »Ausgabe "ejugspkkts. 1,4 L«,4 ««brache «a^IUch M. iLg, »I«rl«u^rltch M. KLU sür Abholer monotllch M. r^», horch ,nl«rc a-LsIrN,«" iffUIal«, 1,4 Ha,4 ««brach« »analllch M. 2L-. vi«r««I- UlbrU» E7L» birch dl« Poft ln,«rdalb D«a«Ichland4 Silamt-Aodaad« monatlich M. 2.7». »lortollShrllch M. S^L: Moraon-Nolead« M. j,7S. Abrad-Aasgab« M. 1,00, S»nn»aa4.A»4«,b, M. 0.M monatlich <ao4s»l>«bUch poftbeft.llg.ddhrl. <i,4«!n»»»«r: M-r««ir-A,«,ab« I > Pf.. Ad«nd-Bo4,»d« >0 Pf. Haupkschriflleiter: Dr. Erich Eoerth, Leipzig. ^mrdels-IeUung /lrnlsblatt des Rat« und des pollzeiarntes der Stadt Leipzig 112. Jahrgang >l« Noioaeljolle 8V Ps. v. au«». <vr^Lol»jlg a. Um,«» »,« «Inlpali. «ngrigklepreiv. g,l,n-i,«ll« «o P,. »..»«». so pf. A,»«i,:i> ». a«bö!»«n l» aaUl. L«ll »I " . I". 2S Pf^ r«a«r»n,tjolchla,: bl«in« Änzelzen »I« Nolonoljoll« D Pf. a»4»4r«4 Ua p,.: P-al«rn»Izalchla«: U«ber AX> Zell«, Unfan, R°l,. üb«r Zoll«»: 50-,. Se>chäsI4anj«Ig«n m!I Plaiioorlchrlft«, lm Pr«lf« «rhihl. »«lla^n: »«famla»s<a,e M. 7.— da« Laujond onllchU Pa!I,«!>>ldr. A«r,Il»r«ch-Aaschl,ü -Nr Nliar. l40M und N'IlU. — Poslfchr-bboalo 7Ä» Schriskliilil», und vefchLfldfirll«: ^ohannldgafl« Ar. li. Verlag: Dr. Reinhold L Co.. Leipzig. Nr. SS9 ,«.T-a ----- Sonnabend, den 2. November 1918 Die Engländer in Triest und Laibach Vier parlamentarische Minister ohne PortefeuiNe in Sachsen Gewaltiges Ringen an der Aisnefront vtd. Berlin, 1. November aben-4. (Amt ich.) An der Lys- frvnt nördlich Deinze ist die Lag« unverändert Südlich Delnze habe« wir un» weileren Angriffen durch AuSweict-en an? die Schelde entzogen. Südlich BalencienneS kamen englische Angriffe in er- folgreichea Gegenangriffen Mm Stehen. Gewaltiges Ringen an der Aiüne front und zwlsch-n Ara gon n en und Ma aS. Die Angrifjc -er Franzosen auf den AiSne- höhen nordöstlich Chateau—Porsi'en und be derserlS VouzierS sind bis aus örtliche LinbruchSstcllcn gescheitert. D e Angriffe der Ame- rikauer wurden in Linie E ha m p i g n e u l i e—Bayon ville— Aincrevllle aosgefangen. Oesterreichisch-unqarischer Heeresbericht Wien, 1. November. Amt! ch wird gemeldet: 3n Venetien wird die Räumungsbewegung fortgesetzt. 3m Süd osten habe« unsere Hauplkräfte das nördliche Donau-Ufer er reicht. Der Chef des Generalstabes. D. Italienischer Heeresbericht vom 31. Oktober. Der Erfolg unserer Arme« erweist sich als großartig. Der Fein- ist östlich des Piave in Auflösung, und eS gelingt ihm nur schwer, -en unaufhörlichen Druck unserer Truppen an der Gebtrgsfrcmt auszuhallen. Die Zahl der Ge fangenen übersteigt 56 000. Wir erbeuteten mehr als 300 Geschütze. Italienischer Heeresbericht vom 1. November. Die Truppen -er 0. Armee führten nördlich des Monte di Valbclla Handstreiche aus und gingen im Brentatal vor, wobei sie zwei Batterien mittleren Kaisers nahmen. Am Grappo brach die feindliche Front zusammen durch den ungestümen Druck der vierten Armee. Es ist nicht möglich, die Zah! der Gefangenen abzuschühen, die in Schwärmen vom Gebirge herumer- kommcn. 3n dieser Gegend ist die gesamte feindliche Artillerie ge nommen. Die zweite Armee geht im Pia-vetal vorwärts Die dritte Armee sicht »n Begriff, Livenza zu erreichen, ihre Truppen sind tn Motto und Terre di Mosii eingezogen. Von allen Seiten werden ein- gebrachle Gefangene, Kanonen und Beute gemeldet. Ein S.«erreichisches Schlachtschiff versenkt rvib. Wien, 1. November. (Drahtbcrjcht.) Di« Marracseklioa teilt mit: Aus bisher nicht aufaekiarte Welse drangen heule morgen nach der Ilebcrgabe der Flotte an den südslawischen Nationalrat mehrere italienische Seeoffiziere in den Hafen von Pola ein, legten eine M'ne an das Schlachtschiff . Viribus unili," und brach.en es zum S nkcn. Stab und M a n n j c.-a f l e n sind größlenieils ge rettet. Die deut cken N-Doote in der Adria Berlin. 1. Novemi.r. (Drahtbcricht.) Wie wir hören, sind die in österr.'chischen Höfen liegenden deutschen U-Boote durch die Aus lösung der österreichischen Flotte nicht berührt. Die Ernennung der neuen Minister Dresden, 1. November. (Drahtbcricht.) S.M. der König haben die Londtagsabgcorvnelen Fraßdorf, Günther, Heidt und Ni ys cd Ke zu Staekttiunlsirrn ernannt. (Weiteres siehe Seite 2.) Die Reise des Kaisers D 1. November. (Drahlberlcht ««serer Der- ttuerSchriftleitung.) Die Reise der Kaisers iuS Trotze Hauptquartier ist olle« amtliche« und politischen Stelle« la Berlin völlig überraschend gekommen. Natürlich haben sich sofort alar mierende Kombination«« daran geknüpft. Dor allem wird, sagt man, durch die Reise der Kaisers «ine unmille'bare Aussprache über die AbdankungSfroge unmöglich gemacht. Das KrlegSkabinelk, das heute am frühen Vormittag wieder zusammeulrat, beschäfNgte sich von neuem mit dieser Frage, in der jetzt Einmütigkeit zu bestehen scheint. Die avgebliche Denkschrift Scheidemanns soll nicht existieren. Nach dem «B. T." dürfte eS sich vielmehr um den Bries handeln, den Scheide mann vor einigen Tagen an den Prinzen Max von Beden gerichtet hat und in dem die Notwendigkeit des Rücktritts des Kaisers betont wird. (-) Berlin, 1. November. (Drahtberichk unserer Ber liner Schrlftleitung.) Der KablaetlSrat Hal in seiner heutigen Sih'Mg sich wiederum mit Zensurfragen beschäftigt und gelangte dabei zu dem Entschlüsse, dah fortan Beschränkungen in dcr Er- örlcrur.g öffentlicher Angelegenheiten nur noch innerha b d:S RahmenS dcr jetzt allgemein als Grundlage unseres stoo llchen Lebens angenom menen Verfügungen gefordert werden sollen Das gilt auch für die Be handlung dcr von den Blättern der Linken zur DSkussion gestellten Kaiserfrage. Die Regierung will dem Volke in weitgehendster Weise des Recht der sreien Meinungsäußerung geben, damit «S se'ne Klagen und Wünsche offen zu Gehör bringen l-ann. Demqemäsi sollen auch alle öffentlichen, und nichlöstenllichen Ver sammlungen von nun an gestattet wcrdcn. Verbote sollen nur noch erfolgen, soweit sie durch die Rücksicht dcr Kriegführung, dcS Friedensschlusses und der Aufrechterhaltung dcr öffentlichen Sicherheit nö.ig -.scheinen. D e dynastische Trage O Berlin, 1. November. (Drahtber. unserer Berliner S H r i f 1 l e i t u n g.) U:ber die Beratungen in der dynastischen Frage im Kriegskob nett will die .Natl. Zlg." erfahren haben: Bisher ist «in Beschlich, dem Kaiser die Notwendigkeit seiner Abdankung darzulegcn, weder erfolgt noch in der nächsten Zeit zu erwarten. Die überwiegende Mehrheit der RcgierungSmitgliedcr ist vielmehr der Ansicht, daß in der gegenwärtigen Situation zu einem solchen Schritt von unl ugbar weittragender Bedeutung keine Veranlassung vor- licgt. Bei den monarchistisch gesinnten Persönlichkeiten L r Regierung, also bei fast allen Kabinettsmitgliedern mit Ausnahme der Sozialdemo kraten, spielt auch die Bcsorgn'S keine geringe Nolle, dah im Fall: der Abdankung des Kaisers die Regierung auf ein 11 jähriges Kind übergehen würde, wat im Hinblick gerade auf die jetzt so drin gend benötigte Stabilität der inneren Lag« die schwer st n Bedenken erregen würde. Bei den Erörterungen des KriegSrates über die Frage dcr Abdankung des Kaisers hat sich ferner gezeigt, doh die Meinungen über die Gestaltung der Regentschaft stark auSeinandcroehen. jedenfalls haben die sozialdemokratischen Mitglieder der Negierung bis zur Stunde anS dem dynastischen Problem keine KabinellSfrage gemacht. Sollte disS in der nächsten Zeit der Fall sein, so würde damit eine neue Silualion geschaffen werdrn, deren Ergebnis sich im einzelnen h-ute noch nicht obsehen läßt. O Bcrlin, 1. November. (Drahtbericht.) Die .Germania' schre'bt an dcr Spitze ihres BiatkeS: 3n einem bemerkenswerten Aussatz spricht .Daily Chronicie' von -er englischen Besorg« s, -le sich an den ameri- kr nischon Kamps gegen -aS deutsche Kaisertum anknüpst. Man fürchtet in England mit Recht, daß mit dem deutschen Kaisertum ein weiteres Stück Autor tät und eines -er letzten Bollwerke gegen -en andrängenden kulkurgefährdenden Bolschewismus ver loren ginge. Reiche werden von 3-ec-n zusammengehalten. Das müssen wir Deui'chen uns vor Augen halten, damit wir nicht vergessen, -atz mit der 'i'ankuna -cs Kaisers das Gefüge des Deutschen Reich cs sich verhängn'svoll lockern und dah vor allem auch ein Damm gegen die Gefahren -er Plutokratie abgetragen würde, freilich eines st notwendig: Der gegenwärtige Träger -er Kaiserkrone n-h sich dcwrht und vorbehaltlos zu der neuen inneren SlaakSgcstallung '«utschsands bekennen. Nun lasten aber Ze tungSnachrlchten erkennen, atz dos. bereits in überzeugter, eindringlicher feierlicher Form geschehen st. Trifft -aS zu, so ist cS ein Gebot -er Skaatsklughe'.t, mit -er Der- ffentlichung der kaiserlichen Kundgebung nicht eine Stund« zu zöger» Eine neue SüLfront (dr) Zu der veränderten militärischen Lage wird uns ge schrieben: Die Dinge liegen nunmehr so, daß wir im Kamps gegen unsere zahlreichen Feinde ganz allein aus uns selbst angewiesen sein werden, und -ah sich in die Neihe unserer Gegner aller Wahr scheinlichkeit nach auch noch die Lschecho-Slowoken Oesterreich- Ungarns stellen werden. Gcwih mag das Wort, dah der Starke am mächtigsten allein sei, auch für die militärische Lage gelten. Unsere Bundesgenossen waren ohne Zweifel in der letzten Zeit auch militärisch mehr die Nehmenden als die Gebenden. Wersen wir diese Fesseln ab, so kann unsere dadurch gewonnene Be wegungsfreiheit an sich unsere Lage nur verbessern. Aber leider bedeutet das Ausscheiden unseres Zweibundgenossen zugleich die Gewinnung eines Aufmarschgeländes für unsere Feinde an einer Front, die für uns bisher nicht in Rechnung gezogen zu werden brauchte. Dah wir auf die k. u. k. Divisionen verzichten müssen, die an der Seite unserer Truppen im Westen gekämpft Haven, dürfte schon darum keine ausschlaggebende Bedeutung haben, weil ja eine nicht geringe Anzahl deutscher Truppen frei werden, die bisher die habsburgische Monarchie gegen die Feinde aus Ost und West schützen halfen. Wichtiger ist die Gefahr, dah die Entente ihre Truppen durch österreichisch-ungarisches Gebiet mar schieren und nach Abschluß des von der k. k. Negierung erbetenen Waffenstillstandes auf den Eisenbahnlinien transportieren lassen kann. Nennenswerte Divisionen der feindlichen Truppen wären für einen Angriff auf Deutschland aus Süden kaum erforderlich, da die ganze italienische Armee sowie die Streit kräfte der Entente an der Südo st front für diese Operationen frei würden. Mas eine solche Wendung für unsere Heeresleitung zu bedeuten hat, die sich an der Westfront bereits gegen eine Üevermacht feindlicher Kriegsmittel zu erwehren hat, braucht kaum betont zu werden. Nicht mit Unrecht wurde erst kürzlich auf die Gefahr hingewiesen, die aus dem Aufmarsch unserer Feinde im Süden für Städte wie Breslau, Dresden und München entstehen würde. Zieht man die Bedrohung unserer Wirtschaftslage durch die Abschnürung von Rumänien und der Ukraine hinzu, so ergibt sich das Bild unserer neuen Lage in einer Schwere, die ohne jeden übertriebenen Pessimismus nur recht ge ringen Hoffnungen Raum läßt. Ungarn sperrt! (än) Wien, t. No^ mber. lDrahtberrcht unseres Mitarbeiters) Die ungarische Regierung hat an sämtlich« Donauhafenkommandos den Auftrag gegeben, das gesamte deutsch österreichisch« und reichsdeutsche Schifssmaterial, das gegenwärtig auf dem durch Ungarn fliehenden Teil der Donau schwimmt und die daranf befindlichen Ladungen, zurückzuhalten. Darunter be finden sich 20 000 Tonnen Lebensmittel, die für Deutsch-Oesterreich und Deutschland bestimmt waren. Ferner wertvolle Ladungen ans dem Kaukasus und Oel-Ladungen aus Rumänien. Ueberhanpt hat die unga rische Regierung die Durchfuhr von Lebensmitteln, Transportmitteln und Maren nach Deutschland vollkommen eingestellt. Durch diese Mahnahnie wird die egfuhr sämt licher Transportmittel ans Rumänien unmöglich gemacht. Auch die Rückkehr der auf dem Balkan stehenden zwei deutschen Armeekorpshängtdadurch in derLnfl. Schweres Gisenbahnunqlück in der Mark Berlin, l. November. (Amilich.) Heut« vormittag 350 Uhr fuhr der Militäruriauberzug 4026 vor dem Bahnhof Briese« (Mark) ans de« abgerissenen und flehengebl ebenen Schluhleil beS Güierzznge« 7708 auf. 19 Mt itärpersonen «rb ber Schliehbremfer de« GülerzngeS find tot, 30 Milllärpersonen schwer and 13 Militärpcrsoa^i »ad zwei Mann vom Zugpersonal leicht verletzt. Den Berletzte» leistet« ein im Urlauberzug befindlicher Militärarzt hi« erste Hilfe. Di« Schm^frag« iß »och nicht geklärt. Landung der Aüüerren in Trieft und Timne Die Engländer in Laibach (än) Wien, 1. Ro- e .rber. (Drahtbericht unseres Mitarbeiters.) Wie vorauszusrhrn, Hai eine aus eng lischen und amerikanischen Kriegsschiffen bestehende Fiotie gestern den Hosen von Lries. besetz!, während die Zlaliener in Fiume gelandet sind. Bon Trieft aus ist heuie eine Abteilnng Engländer und Amerikaner in der Stärke von mehreren hundert Mana in Laibach cinaetroffen. Sie wurden von der Bevölkerung mit 3 udel begrüßt. Ein Trupp deutscher Soldaten, welche vom Baikankriegsschauplatz eii.trafen, wurden sofort entwaffnet. Eine wettere Meldung besagt: Die ersten englischen O f f i z i e r e, die der Marine angeboren, trafen am Donners tag in den Abendstunden mittels Automobilen in Lai bach ei,«. Sie wurden im Hotel Adlon vnkergebracht. Es wurde zuerst ein englisches Konsulat eingerichtet. Die Engländer sollen aagedtich auch beabsichtigen, die slowenischen Teile von Steiermark und Kärnlen zu besetzen. Nach einer werteren Meldung aus Lai- hach wurde der Statthalter von Triest Freiherr von Fries-Skene auf der Flucht mit einem Automobil ergriffen und verhaftet. Aus Fiume sind Nachrichten eingrkroffen, daß die ita lienische Flotte Mittwoch abend in Fiume rin gel a u f e n ist, und zwar aufErsuchen deritalieaische» Einwohnerfchaft, die die Herrschaft der Südslawen in Fiume nicht anerkennen will. Auf allen im Hafen befindlichen Schiffe» wurde die italienische und amerikanische Flagge gehißt. Innsbruck fürchtet den Einmarsch der Italiener (ciu) Salzburg, 1. RoremLer. (Eigener Draht bericht.) 3m Salzkammergut herrscht Panikstimmung. Man weist, daß die österreichische Front durchbrochen ist, und daß die 3talrener in unaufhaltsamem Vormarsch nach Norden begnffen sind. An der bayrischen Grenze snd bereits beträchtliche deutsche Truppenmassen im Aufmarsch vegrisfen. Die Monarchie befindet sich in voller Auflösung Keine Autorität bat mehr Geltung; alles geht drunter und drüber. 3n 3nnsbruck erwartet man bereits den Einzug der Italien er, die, ohne irgend welchen nennenswerten Widerstand zu finden, mit Automobilen vorrücken. Drahtlose Verbindung Paris—Prag Genf, 1. November. (Eigener Drahkbericht.) Der «Temps* meldet die Herstellung der drahtlosen Verbin dung vom Eiffelturm mit Prag nnd Agram. Auch der «Matin* bringt eine ähnlich lautende Meldung. Lin: Be stätigung liegt bisher nicht vor. Deutsch-Böhmen in Gefahr (än) Prag, 1. November. (Eig. D ra hl b e ri cht.) Ja den tschechischen Slä-ten Böhmens und Mährens eniwassnet -er tschechische Natic-nctanSschuß mit Hilf« dcr tschechischen Solbalen das deutsch ungarische Militär, dos dort flalionicrt ist und von -en Ereignissen völlig überrascht wurde. Allen Soidaien wrrd dabei gesagt, daß der Krieg zu Ende sei und sic noch Hause gehen könne«. 3n den tschechi- >chen Sprachqcdielcn herrscht auSjchUcßlich der tschechische NalicnolanSschuß, dem es auch gelungen ist» in den deutschen Städten Böhmens, Mährens und Schlesiens die Oberhand z« gewinnen. Während d«S Krieges hott« mcrn die vorwiegend tschechischen Regimen ter, die an der Front wegen ihrer Hallung nicht zn gebrauchen wäre», in dentschc Städte verlegt, nm sie gegenüber der Bevölkerung za iso lieren. Jetzt kommt diese Maßnahme den Tschechen zugute, die nna in der Sage find, durch ihr Militär die deulschcn Garnisonskädt« zn terrorisieren. Auf diese Weise sind nicht nur die mäf» risch« LandeShanplstadt B-ünn. sowie Otmütz und die mährische Kohlen- produklionSzenkrale Mährisch-Ostrov, Städte, die freilich gemischlsprachig find, aber doch von einer deutschen Mehrheit bewohnt werben, sondern auch die fast ganz deutsch« schlesische Hanptila-t Troppau und die rein deutsche Sladl 3glau in die Hände der Tscheche« gefallen. 3n Rordböhmen scheinen die vorwiegend tschechischen Garnisonen die deutschen Städte Leipa, Leilmerih «ad Rumburg in die Hände bekommen zu haben. Di« tschechische Soldaten schlagen dabei die Taktik ein, dah fie überall di« deutschen Soldaten aus den Garnisonen mit der Weisung entlasten und enlwassnen, dah der Krieg zu End« sei und Oe nach Hous« gehen können. Die tschechischen Soldaten jedoch bleibe« zasammen. Wie die tschechischen Blätter melden, wird der National- ouSschah auch sogleich Vorkebrvngen treffen, um Ncumuslerungen vor- zvnehmen. Selbstverständlich beabsichligt der NalionalanSschuh der Tschechen, dies« Ausmusterung auch in Deutsch-Böhmen, Mähren and Schlesien vorznnchmen. Auf deutscher Seile zeigt sich «ine «aglavbliche Ratlosigkeit. Fast nirgends werden -ie deutschen Trappen gesammelt und beiehrt, überall krccht al eS auseinander, und di« Nationalgarden, von denen man g«sprocl>«a hat, sind in den meisten Slädlen noch nicht gebildet. So befindet sich der neu« Staat Deutsch-Böhmen in äußerster Gefahr. Italienische Flieger über Pray Prag, 1. November. (Eig. D r a Hs d e r i ch t.) Das .Tschechische Telegraphische Korrespondenz-Bureau" meldet: -Ztalienvche Aerv^an« sollen di» über Prag fliegen, um Flugzellcl aözuw-:sen. Das Publikum wird aufmerksam gemacht, dah cS keine Befürch tungen zn hegen brauche. Verbrennung böhmischer Arch've Prag, l. November. (Eig. D r a h t b e r i cd t.) 3n den germami- siertc« Orten des böhmischen Nordens verbrannte das Militär a»f Befehl der Offiziere alle Archive. Die böhmischen Offizier« und Mannschaften verhalten sich ruhig.