Blatt 77. zeigt die perspectivische Ansicht des Audienzzimmers oder Salons Seiner Hoheit im 3ten Stock des Hohen-Hauses. Auf dem Titelblatt des Ilten Heftes ist im Grundrifs dieses Stocks, unter & die Form und Gröfse dieses Zimmers zu ersehen. Die auf beiden Seiten desselben befindlichen, durch Säulen von der Mittelparthie getrennten Räume sind mit den Decken ganz getäfelt, wozu Eichen- Ahorn- Mahagony- und Eisbeerholz (crataegus terminolis) verwendet worden ist. Verschiedene Leisten und die in den Füllungen eingelegten feinem Verzierungen sind schwarz gehalten. Der Fufsbodsn ist ebenfalls in den erwähnten Holzarten gearbeitet. Für die 4 gröfsern Wandfüllungen dieser beiden Seitenparthien sind die auf der Platte No. 76 befindlichen Basreliefs von Jagdgegenständen bestimmt. Der Mittelraum dieses Zimmers hat einen einfarbigen blauen Ton, welcher auch als Grundton in das Gesims übergeht und welches aufserdem noch durch Vergoldung verziert ist. Die Decke konnte, der geringeren Höhe der Stock werke halber, füglich nicht getäfelt, sondern mufste gemalt werden. Das Camin dieses Zimmers ist in schwarzgrauem Marmor ausgeführt und mit einer Einrichtung von polirtem Eisen zum Brennen von Kohlen versehen, wie solches in England gebräuchlich ist; darüber befindet sich ein grofser Spiegel. Rechts und links vom Caminpfeiler stehen Canapees, in Form und Holz zum Zimmer passend gearbeitet, welches natürlich auch bei den übrigen Meubels dieses Zimmers, in Lehnsesseln, Tischen etc. bestehend, der Fall ist. Zu den Meubelsüberzügen ist blauer Seidenstoff verwendet. Von dem mittlern Raum führen 2 Thüren, in Gufseisen ausgeführt, zu dem Balcon der Haupt- fronte, deren Ansicht auf Blatt 63 des Ilten Heftes gegeben ist. Blatt 78. giebt die Hälften der Decken-Verzierung des Saals und des rothen Salons im zweiten Geschofs des Hohen-Hauses. Wie schon im eilften Heft erwähnt wurde, sind diese Decken von dem Hofmaler Ludwig Pose in Düsseldorf, ausgeführt. Das äufsere Gesims- und Leistenwerk der Saaldecke ist gelblichgrau, die darinnen befindlichen Ornamente sind grau in grau, das innere Leistenwerk der Cas- setten in Goldton und der Grund derselben tief violett gehalten. In der Salondecke sind auf einem theils rosenfarbenen, theils röthlichgelben Ton die Gesimse, Leisten, Ornamente, grau in grau gehalten. Die Anwendung einzelner Blumenparthien in dieser Decke, wurde von dem, nunmehr verstorbenen, Durchlauchtigsten Bauherrn gewünscht. Gotha, im October 1849. Gust. Eberhard. Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Grünstr. 1 8.