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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.06.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330607011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933060701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933060701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-06
- Tag 1933-06-07
-
Monat
1933-06
-
Jahr
1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.06.1933
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Englisches Svn»Niigge>chwa»er In Berlin i Wie«, 6. Juni. Schon in den nächsten Tagen soll die Neuuniformierung der österreichischen Armee durchgeführt werben. Auch durch diese äußerliche Maßnahme soll das Ab rücken Oesterreichs von der deutschen Front und die Wieder annäherung an das HabSburg-Ocsterreich gekennzeichnet werden. Das ist der Gedanke des immer antideutscher ge wordenen Kurses Dollfuß und seines HeereSministers Bau- goin, des Schwarzgelbsten aller Zchwarzgelbcn. Darum wird aus der österreichischen Uniform in Schnitt und Abzeichen jede Aehnlichkeit mit der de«tschen Uniform peinlichst anSgemerzt und durch die alten habsburgischen Uniformen und Abzeichen ersetzt. So verschwindest die Tellermütze, die Achselstücke und Litzen und Armstrcifen. AIS Kopfbedeckung wird die alt österreichische Felbkappe wieder eingestthrt, die Litzen werden durch Sterne ersetzt, Die Kragenausschläae der achtet, daß man vielem Bolt die Ehre gibt, die man selbst für sich beansprucht. Ich bin fest überzeugt, baß Sie in diesen Tagen Ihres Aufenthalte» in Deutschland erkennen werden, daß da» neue Deutschland nicht irgendeine Gefahr für die Welt bietet, sondern ganz im Gegenteil, baß «» wertvoller für die gemeinsame Zusammenarbeit gcwor den ist, weil e» sich aus sich selbst besonnen und sich selbst und seine eigen« Krakt wiedergewonnen hat. Der Lust- fahrtmtnister schloß seine Rede mit einem dretsachen Heil aus di« englischen Gäste und die guten Beziehungen zur englischen Fliegerei. Auf die Rede Göring» antwortete der Vizepräsident de» König!. Aeroklubs, Ltndsay Svereet. Er pries neben der deutschen Fliegerei ganz besonders das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" und die deutschen Fliegerinnen. Der Bizemarschall de» englischen Luftfahrt Ministerium», S. M. Burton, sprach die Hoffnung aus, daß die Flieger, die dazu berufen seien, die Böller ein ander näherzubringen, auch das deutsch« nnd das englische Bolk einander näherbringen würden, und lud die deutschen Flieger zu einem recht baldigen Gegenbesuch i» England ein. Staltentfcher Vzeanoefchwa-erfluo tm Sunt Et. John» sRenfnnblandj, 6. Junt. Am Pfingstmontag liefen von St. Johns drei Geleitschiffe und drei italienische Unterseeboote nach Eartwright in Labrador aus, um dort Brennstosslager für die italienischen Gcschwadcrslieger zu errichten, die im Laufe des Juni unter der Führung von General Balbo den Norbatlantik ttbcraueren werden. Während des Fluges werde» die Geleitschisse tm Bereiche der Flugstrecke kreuzen, «m de» italienische» Fliegern tm Notfälle Hilfe leisten zu können. Schwerer »eMrsmisall In Berlin - zwei rote Berit«, 6. Juni. Der Führer eine» Kraftwagen», der in überaus schneller Fahrt die I n v al i d e n st ra ß e im Norden Berlin» entlang fuhr, verlor die Gewalt über seinen Wagen und rammte einen Straßenbahnwagen. Der Kraftwagen geriet in Brand. Der Führer des Kraft wagens wurde so schwer verletzt, daß er auf dem Wege ill» Krankenhaus starb. Bon den beiden Mitfahrern de» Krastwagen» wurde einer getötet nnd einer schwer verletzt. Der Führer de» Straßenbahnwagen» mußte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Außerdem erlitte» «och sechs Personen Verletzungen. nicht zuletzt auch eine Anerkennung de» Heiligen Stuhle» für das selbständige Oesterreich und seine Wieder aufbauarbeit darstellt." Leon Solei» in tzorarlbero Innsbruck, 6. Juni. Wie in Tirol, so hat sich auch in Vorarlberg die deutsche Grenzsperre während der Pfingstseiertag« in einer wahrhaft katastrophalen Weise geltend gemacht. Während zum Beispiel tm Hafen von Bregenz an den vorjährigen Pstngstseier- tagen fast 20 000 Fahrgäste gezählt wurden, waren es die- seS Jahr nur ctiva 1000. In Bregenz haben vom Sonntag aus Montag nur etiva 60 Personen über nachtet, während sonst an den Pstngstsetertagen die Stabt stets so überfüllt war, daß ein Teil der Fremden in der «Mebung -einyUtzMrd-LkrdeK^nW^^ Regierung, die in großen geschichtlichen Zusammenhängen denken sollte, steht nur Parteien und sperrt sich gegen da» Neue mit all der Engherzigkeit, die einer Partei eigen ist. In ihrem Lager steckt Kletndeutfch. ' " - - - - -- z,, letzten Reste der auS chen Zwietracht ge» Dieser Enbkamps zwischen dem grobdeutschen und dem Herzliche Begrüßung durch Göring Berlin, 6. Juni. Elf englische Privatslugzeug« mit 21 Insassen statteten auf Einladung des Aeroklubs von Deutschland über Pfingsten Deutschland einen Besuch ab. Die Flieger landeten am Freitag in Düsseldorf und besuchten in den darauffolgenden Tagen Westdeutschland und die Junkerswerke in Dessau. Heute trafen sie um lS Uhr auf dem Flughafen Staaken ein. Mehrere deutsche Flugzeuge waren ihnen entgegengeflogen. Zur Begrüßung hatten sich außer dem Luftfahrtattachü der englischen Bot schaft, Oberst Herring, zahlreiche bekannte deutsche Flieger, ferner der Staatssekretär im Luftsahrtministertum, Milch, Vertreter der Behörden, sowie fast der gesamte Aeroklub von Deutschland eingefunden. Der Prästbent des Aeroklubs, Major v. Kehler, sprach in seiner Begrüßungsansprache den Wunsch au», die deutsch-englische Sportfreundschast möge dazu beitragen, da» Rand zwischen den beiden Nationen enger zu knüpfen. Der Vizepräsident des Aeroklubs, Gert von Höppner, gab der Hoffnung Ausdruck, die englischen Flieger möchten sich davon überzeugen, daß die über Deutschland verbreiteten Greuelmeldungen nichts al» Falschmeldungen seien. Am Abend wurde den englischen Fliegern «in Bankett gegeben, an dem im Auftrage der Reichs regierung auch der preußische Ministerpräsident und ReichSminiftrr für Luftfahrt S-rtn- teilnahm und eine NegrlißunaSansprache hielt, in« der er u. a. ausführte: Deutschland sreut sich, Sie al» Gäste zu sehen, und zwar heute mehr denn jemals zuvor, in einer Zett, da die offiziellen Stellen schwerhörig beworben sind, in einer Zett, da die Diplomaten mit ihren Künsten nicht mehr weiterkommcn, nm Völker versöhnen zu können, in der Zeit muß Volk selbst zu Bolk kommen, müssen Men schen aus dem einen Bolk zu den Menschen des anderen sich finden. Dann werden vielleicht die Grundlagen geschaffen, die es dann auch einmal den Spitzen und den offiziellen Vertretern ermöglichen, über Prestigefragen hinweg da» Tatsächliche zu sehen und nicht nur die Frage des Friedens immer tm Munde zu führen, sondern sie wirklich einmal zum Segen der Völker zu ver wirklichen. Ein Teil von Ihnen hat «nS vor über «ine» Jahrzehnt an der Front gegenübergestanden. Wir mußten un» bekämpfen, nnd «in jeder tat seine Pflicht, nnd an» diesem Psltchtbewnßtsein erwuchs eine gegen- fettige Achtung. Ich weiß, baß trotz der Gegnerschaft von damals in der Erinnerung viele» un» verbindet. So glaube ich, baß gerade Ihr Flug hier nach Deutschland mit dazu beitragen wird, diese Beziehungen, die zwischen den sportlichen Kreisen der deutschen und englischen Fliegerei da und dort bereit» geknüpft waren, nun enger geknüpft werden können. Ich hoffe, baß sich ebenfalls bald deutsche Flieger und Fliegerinnen finden, die auch Ihnen bann einen Besuch abstatten werden. Man hat vielleicht auch in England, in der Presse ganz bestimmt, ein ganz falsche» Bild von dem neuen Deutschland gegeben. Ich hob« den innlge« Wunsch» baß Sie diese» neue Deutschland wirklich kenne« lerne« möge«, daß Sie erk««««n, daß hier «i« «alt lebt» da» da« Friede» will, da» aber a«ch wünscht, daß «a« diese» Vvlk tzuage Kräfte in der Kirche! V«rli«, «. Juni. Der ReichSbischos hat, «le mitaeteilt wird, im Zusammenhang mit den vor der Press« geäußerten Absichten, in der Führung der Kirche Platz sürfü na ere Kräfte zu schassen, «inen weiteren Schritt beim Prä», denten de» evangelischen Oberktrchenrate» unternommen und di« Bitte ausgesprochen, dahin »u wirken, baß den be rechtigten Forderungen der jüngeren Generation der Pfarrerschast und Gemeinden aus Erneuerung der Kirche auch in personeller Hinsicht nunmehr beschleunigt Rechnung getragen werbe. Der ReichSbischos spricht dabei erneut sein, Ueberzeugung au», baß da» große Resormwetzk nur durch- geführt werhen könne, wenn di« jungen, durch den Krieg und den Kamps um die Erneuerung de» Volke» geformten Kräfte an verschiedenen Stellen verantwortlich «ingelevt würben. Er knüpft daran bi« Hoffnung, daß um der c»i- scheidenden Stunde willen, die bi« Kirch« in dieser Zeit durchlebe, da» Opfer und die Selbstlosigkeit erwartet wer- de» könne, auch wenn «S für die Betroffenen in manchen Fällen schmerzlich sei. Dieser Schritt de» ReichSbischos» begegnet sich, wie weiter erklärt wirb, mit den Absichten des Präsidenten Kapler, die dieser berelt»»or längerer Zeit vor einem verantwortlichen Kreise zur Sprache gebracht hat. Die gleiche Anregung dürfte, wie verlautet, auch an dieand « ren deut- schen Lanocükirchen ergehen. SsiagWukesdmd» der vwtwrn «triften Hirschb«rg sRiesengebtrge), S. Junt. Am Pfingstsonntag veranstaltete die Glaubensbewegung deutscher Christen in der bekannten Kirche Wang in Brttckenbcrg eine Weide stunde mit ihrem NeichSstthrer, Wehrkreispfarrer a. D. Müller. Eine mehrtausendköpsige Menge wohnte der Veranstaltung bet. Um 8,l>5 Uhr nahm dle Feier mit der Liturgie, verlesen von Reichsletter Psarrer Hoffen selber sverlin), ihren Anfang. Di« Festprebtgt hielt WehrkretSpfarrer Müller, der Bevollmächtigte des Kanzlers. Er stellte in den Mittelpunkt seiner Ausführun gen dle Idee des echten P s t »g st g e i st e S. Christus habe in den Herzen der Menschen ein Feuer entzündet, das brennen müsse in un» und durch «ns. Wir müssen von Gott die Erfüllung mit dem wahren Pfingstgelste erbitten, der ein Geist der Wahrheit und der Liebe in Jesus Christus ist. Diese Liebe muß den Eigennutz und die Selbstsucht überwinden. Wir müssen wieder die heiligen Güter Volk und Vaterland in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen. Die Schlubltturgie verlas der OrtSpsarrer der Kirche Wang, Passauer. AuS Nteberschlcsien und aus dem ganzen Reiche waren zahlreiche GA.-Leute und Ab ordnungen der nationalsozialistischen Gruppen mit ihren Fahnen erschienen. -acholischer «elellentaa ln Mönchen zuoelasstn München, S. Junt. Am Montagabend gab die Poli- zeidirektion München folgendes bekannt: Der mit Bei- sügung der politischen Polizei vom 2. Juni verbotene Deutsche Gesellentag wurde unter der Be- btngung zugelassen, daß diese Veranstaltung aus den Ausstellungspark und b-S Dante-Stadion beschränkt bleibt, und baß außerhalb de» AuSstellungSparke» und des Dante-StablonS weder Aufmärsche stattsinden, noch entrollt« Fahnen gezeigt werden. Dr. SoebbelS bei »vier la Sbersalzberg Berlin, 6. Juni. Reichskanzler Adolf Hitler hat die Psingstjeiertaae in Obersalzberg bei Berchtesgaden vrr- bracht. Dr. Goebbels weilte bei dem Kanzler -n Besuch uN-d hatte auLßi.cbig GUeArnhM, über^feine^NMNik zu land, in ihren Sö dem Reich vertrieb flüchtet. Dieser Enbkamps zwischen dem großbeutschen und dem kleinbeutschen Gedanken muß durchgeoalten werben; er bars für das Deutschtum nicht verlorengehen. An dem siegreichen AuSgang kann kein Zweifel fein, solange die miteinander ringenden deutschen Strömungen sich selbst überlasten bleiben. Gefahr droht von außen der. Denn Wien ist der Platz, wo sich die verschiedenen Kraftfelder der europäischen Politik treffen; Paris und Prag spinnen Fäden nach der alten Kaiserstabt, Rom und Bnbapest haben tm Donauraum ihre eigenen Gedanken und Pläne. Und Wirrungen wie die jetzige deutsch-vsterreichische Spannung sind ein guter Boden für politische Intrigen aller Art. Wir haben erlebt, daß die österreichische Regierung in Genf verschiedentlich von dem klar vorgezeichneten gesamtdeutschen Kurs abwich, wir haben mit Staune» gehört, daß der österreichische Gesandt« in Prag unverhohlen die Tschechen gegen die Deutschen auS- spielte, indem er jene als in Oesterreich höchst willkommen«, und zwar politisch wirkende Gäste bezeichnet«, und wir sehen, wie jetzt Dollfuß in seinen Nöten zum zweitenmal in Rom bei Mussolini Hilfe sucht. In diesem Zusammenhang gibt die besondere Note zu denken, die seit einiger Zeit tm inner- österreichischen Kamps gegen den aroßdeUtschrn Gedanken an- geschlagen wird. Der Deutschienfelnd, HeereSmintster Vau- goin, wirb nicht müde, immer wieder den 21. Juni als Stichtag für ein ganz großes österreichisches Ereignis auS- zurufen. Man hat zuerst geglaubt, daß dieser Tag sür da» geplante Verbot der NSDAP, vorgesehen sei. Aber warum sollte die Regierung Dollsnß solange warten, wenn Ne schon entschlossen ist, diesen gefährlichen Schlag zu führen? Dann steckte der Bundeskanzler selbst diesen geheimnisvollen An deutungen ein neues Licht ans, als er der Deutschmeister kapelle, die ihm ein Ständchen brachte, erklärte, er begrüße wärmstens die Idee, daß die Deutschmeistermusik werbend durch Oesterreich und ins Ausland ziehen wolle. S» sei von besonderer Bedeutung, baß die Kapelle in ihren alten Nni- sormen hinanSziehe. Und mit erhobener Stimme snhr Doll fuß fort: Sie sei damit ein Vorläufer dafür, baß binnen kurzem das ganze österreichische Heer wieder jene alten Uniformen erhalten werbe, die unsere Soldaten und unser Volk an die ruhmreiche Geschichte unserer Heimat erinnern „Graf Zeppelin* l« Per»amb«e». Da» Luftschiss „Graf Zeppelin" ist heute um 18,0» Uhr in Recife de Pcr- nambnco eingetrosfen. Mattern nach Irkutsk gestartet. Nach einer Meldung auS Omsk Ist am Dienstag der Flieger Mattern nach Irkutsk gestartet. Indischer Erpreßzug rast i« Lastkraftwagen. — l8 Tote. Bet Benares raste am Lienstagmorge» ein Expreßzug von Peschawar mit grober Geschwindigkeit in «inen Lastkrast- wage«, der mit Arbeiter« besetzt war, 16 Arbeiter un» zwet Kinder wurden getötet. sollen. Gewußt wollen wir a« ^unsere Vergangenheit au- knüpfen, an di« Zeit, da unser« Väter, in diesem donau ländischen Siedlungsgebiet nicht nur eine deutsche, sondern eine österreichische, nicht nur .eine national«, sondern «Ine übernational« Mission ««füllt haben. Wa» steckt hinter dieser» Worten und Taten? Va» Ve- deutet da» Ausrufe» de» SU Junt al» Tag der Entscheidung? Soll etwa dem in da» Heer wieder «tngeführten ^Rock be» Kaiser»" prompt auch der ,^tats«r" folgen? Plant man allen Ernste» «ine Hab»vurgt.sch« Restauration? Tatsache ist. wie in der jüngsten Pressekonferenz tm Wiener Braunen Haufe auf «ine Anfrage auSdrückllch vom Gau leiter Frauenfeld bestätigt wurde, daß in letzter Zeit die Kaiserin Zita und ihr Sohn, Erzherzog Otto, aus österretchtlchem Boden weilten, baß st« in fran zösischen Autos in Vorarlberg die österreichische Grenze überschritten haben. Man weiß genau die Nummern der Autos, man weiß, daß sie in Innsbruck und sogar in Mödling hei Wien geweilt Haven. Auch die jüngsten Be sprechungen zwischen österreichischen und ungarischen Legitt- mistenführern in Bnbapest verdienen in diesem Zusammen- bang Beachtung. Die plötzliche Hilfsbereitschaft Frankreichs für Oesterreich, sowie die Psingstreise Dollfuß' nach Rom und di, bereit» ««gekündigte, darauf folgende Reise nach London beuten auf eine ungewöhnliche Tätigkeit hinter den Kulissen der internationale« Politik. Die Pläne einer österreichisch-ungarischen Union unter der Habsburgerkrone schweben schon feit langem. Man kennt den glühenden dynastischen Ehrgeiz der Kaiserin Zita und die verhängnisvolle Rolle, die sie, immer in deutschsejnd- lichem Sinne, im Kriege nnd nachher gespielt hat. SS läge ganz in der Linie ihrer HauSpolittk, wenn sie versuchte, die jetzigen Zwistigkeiten zwischen Dentschland nnd Oesterreich ihren Absichten dienstbar zu machen. ES ist auch nicht un denkbar, baß die christlichsoztale Parteidtktatur in Wien in der HofsnungSlosigkeit ihrer Lage in einem gegen den Sinn der deutschen Geschichte gerichteten Staatsstreich die letzte Möglichkeit zur Wahrung der österreichischen „Selbständig keit" fleht, und daß die äußeren Feinde einer habsburgischen Restauration in Prag und Paris ihren Widerstand fallen lasten, wenn sie damit die Vernichtung des Anschlußaebanken» für alle Zeit erkaufen können. Da» österreichische Volk freilich will in seiner großen Mehrheit mit solchem offenen Verrat am deutschen Volkstum nicht» gemein haben, und diese» Bolk wirb letzten Ende» über die Form entscheiden, in der sich der aroßdeutsch« Gedanke durch alle Hindernisse auch in Oesterreich Bahn bricht. atmender wievrrhergrsiellt. Für eNMlne'Reatmenter'werden besondere Abzeichen auf der Bluse eingesührt. So erhält das Alpenjägerregiment Nr. 11 als Nachfolger des Infan terieregiments Nr. 7 und da» Feldjägerbataillon zu Rad Nr. 6 auf dem Kragen das Edelweiß und ans der Kappe den Hahn en stoß, da das Feldjägerbataillon der Nach folger der ehemaligen Kaiserschtthen ist. Das Jnianterie- regiment Nr. 4 als Nachfolger der Deutschmeister erhalt himmelblaue Aufschläge. Die Infanterieregimente! Nr. 1, 2 und 8 als Nachfolger der ehemaligen Schützenregimenter, grasgrüne Ausschläge. Tie Aufschläge werden tm Gegen satz zu jetzt auch auf den Mantelkragen getragen werden. Bei den berittenen Truppen werden die Achselspannen auf den Blusen wieder eingelührt werden. Die Krastkahr- und Telegraphentruppen werden, wie unter Habsburg, das Abzeichen ihrer besonderen Bestimmung tragen. Die Ossi- ziere werden künftig wieder die hohe, schwarze Osfizters- kappe tragen. Di« AnsgangS«n«sorm der Offiziere «nd Mannschaften wird, wie unter Habsburg, in bunte« Farben gehalten werden. DaS AuSgangökleid der Offiziere wird die schwarze Hose und der Wattenrock mit L ernen bei den Subalternossizieren und Gold- und Silberkragcn bei Stabsoffizieren sein. Für den Felddienst bleibt die feldgraue Farbe und der Stahlhelm. Offenbar erwartet da» Regime Dollfuß von der Wiedereinführung der althabsburgischen Uniformen eine Propagandahilse ln seinem Bestreben, al» Gegensatz zum Deutschen den „österreichischen Menschen" wieder zum Leben zu erwecken. Gleichzeitig wird die österreichische Armee, was ja sür RcstauricrungSzmecke von Wert wäre, in ihren Uni formen wieder der ungarischen Armee gleich- a«schaltet, die noch immer die alten habsburgischen Uni- formen beibehalten hatte. Dr. Gr. Dollfuß wleöer tu Wien Wie», 6. Juni. Am Montagabend gab Mussolini dem österreichischen Bundeskanzler Dollfuß ein Essen, an dem u. a. anch der österreichische Iustizminister Schusch nigg, der italienische Justizminister, der italienische Ft- nanzminister, mehrere Unterstaatösek"etäre und zahlreiche Persönlichkeiten des vssentlichen Leben» teilnahmen. Am DtenStagvormittag hak Bundeskanzler Dollkuß Rom im Flugzeug verkästen. Die Ankunft aus dem Wiener Flug feld Aspern erfolgte verspätet, da der Bundeskanzler ein« Notlandung hatte vornehmen müssen. Tas Wetter war außerordentlich böig, so daß sich der Pilot entschlossen hatte, anstatt den gewöhnlichen Weg. der über Salzburg sührt, nach Graz zu fliege». Dieser Flugweg ist jedoch länger, und die Benzinvorräte reichten knapp bis Graz, wo das Flugzeug tankte. Um 18^3 Uhr konnte es seinen Wetter- flug antreten. Einige Kilometer früher hätte die Not landung tm Gebirge erfolgen müssen. — Der Bundes- kanzler erklärte sich nach seiner Ankunft von dem Er gebnis seiner Reise befriedigt. vnndesminifter Baugoin begrüßt« den Bundeskanzler namens der RegicrnngSmitglieder. Bundeskanzler Dr. Dollsnß bankte für die Be- arüßung und führte u. a. auS: „Der Hauptzweck der Reise nach Nom war diesmal der Abschluß de» Kon- kordats mit dem Heiligen Stuhl, da» gestern unter zeichnet wurde. Ich hatte auch Gelegenheit, mit Musso lini längere Unterredungen zu führen, und möchte ausdrücklich betonen, daß ich auch diesmal wieder aus Rom mit der Ueberzeugung zurück gekehrt bin, daß in Italien «nd in Mussolini da» selbständige und unabhängige Oesterreich «nd da» österreichisch« Volk «inen «armen Freund besitzt. Zum Schluß möchte ich neuerlich betonen, baß der Abschluß be» Konkordat» für Oesterreich ein« Großtat Vebeutrt und Die neue «Mein ter österreichischen Armee Von noooroo» Vklanar Aorraapvnäaatan
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