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Sächsische Volkszeitung Nummer ISS, Sette L Donnerstag, 14. Juli 1SS8 Gin aufschlußreicher Brief Damaskus, 14. Juli. In hiesigen politischen Kreisen ist >n diesen Tagen ein Brief des englischen Abgeordneten Wed- gewood bekanntgeworden, den dieser an den Präsidenten und die Offiziere des Verbandes ehemaliger jüdischer Offiziere „Erez Israel, 47, Rotschild-Boulevard, Tel-Aviv, am 80. Mai 1V38 geschrieben hat. Der hochinteressante Brief enthält nicht mehr und nicht weniger als die Aufforderung an die Juden in Palästina, ihre Vorherrschaft mit Gewalt und passivem Wider stand durchzusehen. Es ergibt sich somit die erstaunliche Tat sache, daß ein Engländer, und sogar ein Mitglied des englischen Unterhauses, mit seinen nationalen Pflichten es für vereinbar hält, Juden gegen die britische Mandatsregierung in Palästina aufzuhetzen. fordert Weygand: „Es muß eine Reform kommen in der Vorbereitung der Jugend auf ihre Nolle im Dienst an der Gemeinschaft, eine Aufgabe, die nur mit Liebe, aber nicht mit Gleichgültigkeit oder Hatz angcpackt wird, die Iasagen bedeutet und nicht Nein, rin Ideal und keine Ansprüche, mit Pflichten und nicht mit Rechten, mit einer freiwilligen Disziplin, denn sie ist der höchste Gipfel der Freiheit." Maxime Weygand ergreift selten die Feder, und es geht dem früheren Generalissimus auch diesmal gar nicht so sehr um die technische Ausrüstung der Armee, die zwar verbesserungsbedürftig sei, aber durch Ergän zungen unschwer auf einen genügenden Stand gebracht werden könne, sondern er richtet seine Anklage gegen die lnnereZersetzung der soldattschenMoral. Weygand wollte schon 1935 die Umgestaltung der Armee zur Lebensschule der Nation beginnen. Er verband aber damit den Anspruch auf den einheitlichen Oberbefehl über alle Wehrmachtsteile. In diesem Punkt fürchteten die Linksparteien in ihm einen Napoleon, der die Politik in das Schlepptau der Armee nehmen könnte. Sie fan den einen Vorwand zu seinem Sturz und setzten an seine Stelle den Jakobiner Gamelin. Diesem haben sie im Januar dieses Jahres tatsächlich die einheitliche Be fehlsgewalt übergeben. Auf den Foch-Schüler folgte der Ioffre-Iünger, eine vielsagende Geste! Weygand ist das militärische Idealbild der kleri kalen und konservativen Kreise geblieben. Mit seltener Klarheit hat er die Kräfte der Völker Europas und die Ursache ihrer Stärke erkannt. Doch seine Warnung vor den Gefahren der Bolksfrontexperimente war vergeblich. Leider fehlt diesem General aber die geistige Freiheit, um sich über veraltete politische Vorurteile HInmegzu- fetrussischen Faktors habe Hinweisen wollen. Man mache große Anstrengungen, um Mussolini von Hitler zu trennen. Wenn man ebenso große Anstrengungen fiir eine militärische Wieder annäherung zwischen den Demokratien, Sowjetruhland und Polen machte, so hätte das vom militärischen Standpunkt aus bessere Resultate. In «fi>,em langen Kriege könnten die De mokratien nicht geschlagen werden, wenn die Tschecho-Slowaket weiter den Weg zu den Kornfeldern Mitteleuropas und zu den Oelquellen Rumäniens blockiere. Jetzt sei es noch möglich, einen Angriff auf die Tschecho-Slowakei zu verhindern. Wenn man die autoritären Staaten allerdings alle strategischen Positionen erobern lasse, die sie brauchten, um ihr Programm durchzufiih- ren, dann bleibe nur wenig Hosfnung aus den Frieden. Pierre Lot predigt Einkreisung Deutschlands .News Lhronlcle^ wieder Sprachrohr der Seutfchlandhetze London, 14. Juli. Der frühere französische Luftfahrt minister Pierre Tot behandelt in einem langen Artikel im „News Thronte le" die Aussichten der Demokratien in einem künftigen Kriege gegen Deutschland 0). Insbesondere prüft er die Aussichten In einem Luftkriege. Einleitend meint Tot, daß Im Faste eines längeren Krieges die Frage der Rohstoff- und Benzinbeschaffung die autoritären Staaten In Nachteil versetze. Das würbe sich nur ändern, wenn es Deutschland glücke, die Tschecho-Slowakei zu unterdrücken oder zu neutralisieren. In diesem Faste hätten die autoritären Staaten wichtige Versorgungsquesten in ganz Mitteleuropa. Der einzige Krieg, den die autoritären Staaten gewinnen könn ten, sei ein kurzer und schneller Krieg. In einem solchen Falle würden alle Mittel benutzt. Es sei daher logisch, anzunehmen, daß deutsche und italienische Operationen im Mittelmeer sich mit Massenangriffen auf London und Paris verbinden würden. Die beste Karte für die Demokratien sei auch in diesem Faste die Tschecho-Slowakei. Vereinigte Luftangriffe von Frankreich und der Tschecho-Slowaket könnten aste deut schen Produktionszentren schnell erreichen. Da Deutschland die Meere nicht offenstiinden und es somit kein Kriegsmaterial ein führen könnte, würde es schnell auf die Gnade seiner Feinde angewiesen sein. Neben der tschecho-slowakischen Karte sostten die Demo kratien sich auch des fomjetruslischen Trumpfes be dienen. Sowjetrussische Luftangriffe von einer tschecho-slowa- kischen Basis aus würden ein schwerer Schlag für die deutschen Heere sein. — Pierre Tot faßt den Zweck seines Artikels dahin zusammen, daß er auf die Wichtigkeit des polnischen und fow- setzen. Versailles ist ihm Versailles geblieben. Männern wie dem General Weygand sollte der Zugang zu dem neuen Geist Europas nicht versperrt sein. Denn die jungen Völker und Staaten werden auch dem greisen französischen Heerführer eine neue Wahrheit sagen kön nen: Sie werden das Glück ihrer Erfolge in Würde zu tragen wissen. Sie haben das Gesetz ihres völkischen Lebens als Basis ihres politischen .(rän delns und werden die Erneuerung ihrer Wünsche und Ziele weder durch vergilbte Papiere hemmen lassen, aber auch nicht dem Uebermut des zufällig Erfolgreichen ausliefern, sondern der natürlichen Entwicklung und Begrenzung ihres Volkes anvertrauen. Dies möge die Antwort auf die Frage des fran zösischen Offiziers sein. Paris final uni» iamt achi Tage laug Ein ausgebe,.oter Nationalfeiertag Paris, 14. Juli. Am Mittwoch haben in Paris die Fest lichkeiten des französischen Nationalfeiertages eingesetzt, die sich diesmal In Anbetracht des englischen Königsbesuches über acht Tage erstrecken werden. Be reits in den Nachmittagsstunden begann die Pariser Bevölke rung, ihrer jahrzehntelangen Gewohnheit gemäß, In den Straßen zu tanzen. Die Mehrzahl der Kaffeehäuser hat ihre Terrassen über die ganze Fahrbahn hinüber ausgedehnt. Allent halben spielen Kapellen zum Tanz auf. Eine ganze Woche wird das so nun wcitcrgehen, von nachmittags 8 Uhr big morgens 6 Uhr. Ein einziger Tag. der 18. Juli, ist zum Ruhetag bestimmt worden, damit die Tanzfreudigen Im Verlaufe dieser Woche wenigstens einmal ausschlafen können. Immer wieder tWeKWer Terror So werden die Volksgruppen unterdrückt Warschau, 14. Juli. Die Polnische Telegraphen-Agentur veröffentlicht den Inhalt eines im „Dziennik Polski" gebrachten Briefes, der ein Schlaglicht auf den Tschechen-Terror wirft. Aus dem Brief geht hervor, daß einem Im Dienste des tschechischen Finanzamtes stehenden polnischen Beamten mit -er Entlassung von seiner vorgesetzten Stelle gedroht worden Ist, falls dessen Bruder sein Kind in die polnische Schule schicken sollte (!). Dieser Vorgang, so schreibt die Polnische Telegraphen-Agentur, zeige eindringlich die Unterdrückungsmethoden, die von den tschechischen Behörden während der letzten Schuleinschreibungen den Polen gegenüber angewandt worden sind. Verurteiluna eines Dentisten wegen öffentlicher Reklame. Berlin, 14. Juli. Einem Dentisten war durch eine einst weilige Versiigung jede öfsentliche Werbung, insbesondere durch Anzeigen in Tageszeitungen, untersagt worden. Trotz dieses Verbots und einer inzwischen gegen Ihn verhängten Geldstrafe von 60 RM. inserierte er erneut und pries dabei die „An fertigung von Zahnersatz aller Systeme" sowie „Gebißrepara- turen in zwei bis drei Stunden" an. Weiterhin forderte er auf, Kostenanschläge einzuholen. Die Allgemeine Standesorganisa- tion der Dentisten beantragte nun Festsetzung der angedrohten Strafe. Der Dentist wies zu seiner Entlastung auf einen Ar tikel aus Kreisen des Wcrberats der deutschen Wirtschaft hin, in dem die Abwegigkeit eines Werbcvcrbots der freien Berufe dargelegt worden sei. Nach dem Beschluß des Landgerichts Wiesbaden vom 15. Januar kann sich der Antragsgegner indes hiermit nicht verteidigen. Er habe gegen die einstweilige Ver fügung verstoßen und sei hiernach strafbar. Es möge sein, daß der Werberat sich um eine Lockerung der Werbebc chränkungen bemühe; dies ändere aber nichts an der Tatsache, daß nach der zur Zeit herrschenden Auffassung für Aerzte, T erärzte und Zahnärzte öffentliche Reklame als standeswidrig verboten sei. Gln hundsgemelner Racheakt sooo Liter Milch verseucht Nürnberg, 14. Juli. Dor dem Schöffengericht wurde in zweitägiger Verhandlung ein nicht alltäglicher Fall abgeurteilt. Angeklagt war der 30 Jahre alte verheiratete Hans Dümke aus Nürnberg, der sich durch ein« unglaublich gemeine Tat in schwerster Weise vergangen hat. Dümke war seit sieben Jahren als Molkereifachmann im Nürnberger „Milchhos" beschäftigt. Am 31. März hat er In ein Milchbassin, In dem sich 800 Liter Milch befanden, ein Putzmittel geschüttet, das chemische Stoffe enthielt. Hierdurch wurden Im weiteren Arbeitsgang bis zur Abfüllung insgesamt 3000 Liter Milch mit den Th'mlkalicn verseucht. Durch diese gemeine Tat hätten viele Menschen, Ins besondere kleine Kinder, in Gefahr gebracht werden können. Außerdem schädigte Dümke den Inhaber des Milchhofs und gefährdete den Ruf der Firma. — Dümke hat die Tat aus eigennützigen Motive» begangen. Er fühlte sich iin Betrieb zu- rückgesetzt und wollte die Stelle des Betriebsleiters erhalten. Um diesen von seinem Posten zu verdrängen, schüttete Dümke das Putzmlttel In die Milch, für deren einwandfreie Beschaffen heit der Betriebsleiter verantwortlich war. Wegen Milchsäl- schung und Sachbeschädigung wurde Dümke lediglich zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Sieben Reichspropagandaämter in der Ostmark. Berlin, 14. Juli. Der Reichspropigandamlnister hat ge meinsam mit den beteiligten Ministern eine Verordnung er lassen, wonach sich der Bereich des Rcichspropagandaamts in Wien auf das Gebiet des Gaues Wien der NSDAP be schränkt. Im Laude Oesterreich werden weiterhin die Rcichs- prooagandaämter Oberdonau in Linz, Niederdonau inWie n, Steiermark in Graz, Kärnten in Klagenfurt, Salzburg in Salzburg und Tirol-Borarlberg in Innsbruck er richtet. Abschluß der Weimar-Festspiel der Jugend Weimar, 14. Juli. Die letzte Wochenreihe der im Juni eröffneten Weimar-Festspiele der deutschen Jugend, die tausend Gausieger des Reichsberufswettkampfes aus den verschieden sten Gauen Deutschlands nach Weimar brachte, fand am Mitt woch Ihren Abschluß. Unter dem starken Eindruck einer Fest aufführung des Deutschen Nationaltheaters marschierten die Teilnehmer auf dem Theaterplatz auf. Ein riesiger Lorbeerkranz mit dem Zeichen der Hitlerjugend wurde am Denkmal Schillers und Goethes nlcdergelegt. Unfähigem Bauunternehmer wurde Ausübung des Gewerbe betriebes untersagt. Berlin, 14. Juli. Das Bezirksverwaltungsaericht Berlin hat einem Bauunternehmer und Bauleiter die Ausübung des Gewerbebetriebes und der einzelnen Zweige des Baugewerbes untersagt. Der Unternehmer übernahm die Ausführung von Bauvorhaben, ohne im Besitz der notwendigen Mittel zu sein. Seine ständige Geldverlegenheit fand auch darin ihren Aus druck, daß er zweimal den Osfenbarungseid ableisten mußte. Außerdem war der Bauunternehmer außerstande, die sozialen Versicherungsbeiträge abzuführen und seinen Steuerpflichten nachzukommen. Kupieren der Pferde ab 1940 verboten. Berlin, 14. Juli. Das Relchstierschutzgeseh enthält ein Verbot, einem Pferd die Schweifrübe zu kürzen, des sogen. Kupierens der Pferde. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Verbots war bisher noch offen. Durch Verordnung des Reichs innenministers ist er fetzt aus de» <. Januar 1948 festgesetzt worden. Fünf Tot« bet einem AutounglüL in Polen. Warschau, 14. Juli. Ein folgenschweres Unglück ereignete sich auf einem ungesicherten Eisenbahnllbergang bet Sosnowik. Lin Sanitätsauto konnte vor einem Schnellzug nicht schnell genug die Schienen überqueren, wurde erfaßt und 800 Meter mit fortgerissen Der Fahrer des Autos und die vier Fahrgäste — Angestellte einer Versicherungsaitstalt — wurden getötet. Die Weihe des Danziger Bischofs von neuem verschoben. Warschau, 14. Juli. Wie die in Thorn erscheinende „Ga- zetta Gdansk" erklärt, ist bei einer Besprechung des neuen Danziger Bischofs Dr. Splett mit dem päpstlichen Nuntius Eortest in Warschau der Termin für die offizielle Wethe des neuen Danziger Bischofs wiederum von Anfang August auf die zweite Hälfte des August verschoben worden. Die Gründe für die zweite Verschiebung der Einweisung des Bischofs werden von dem Blatt nicht bekanntgegeben. Gräfin Haugwitz-Reventlow zieht ihre Klage zurück. London, 14. Juli. Der von der Gräfin Haugwitz-Revent« low, der ehemaligen Barbara Hutton, bekannt als die Wool- worth-Erbin, angestrengte Prozeß gegen ihren Mann, den Gra fen Haugwitz-Reventloiv wegen tätlicher Bedrohung endete — wie der „Exchange Telegraph" berichtet — mit der unerwarteten Zurückziehung der Klage. Bei Wiederaufnahme des Prozesses erklärte der Anwalt der Gräfin, daß er nach einer eingehenden Aussprache mit dem Anwalt des Beklagten der Gräfin Haug- wih-Revcntlow geraten habe, die Klage zurückzuziehen. Graf Haugwltz-Reventlow seinerseits habe sich verpflichtet, so erklärte der Anwalt weiter, keinen Versuch zu machen, mit seiner Frau in Verbindung zu treten, solange diese nicht einen entsprechenden Wunsch äußere. Britische Handelsbilanz stark passiv London, 14. Juli. Nach am Mittwoch abend bekonntgege- denen Ziffern des Handelsamtes über den britischen Außen handel Im ersten Halbjahr 1938 war die britische Handelsbilanz am 30. Juni 1938 mit 203 576 000 Pfund Sterling passiv. Gegen über dem Vorjahre hat sich somit die Handelsbilanz um 11,25 Millionen Pfund verschlechtert. Auszeichnung für den Verteidiger von Oviedo Bilbao, 14. Juli. Dem heldenhaften Verteidiger von Ovie do, General Aranda, wurde die Lhrenbllrgermeisterswürde der Stadt verliehen. Das national« Spanien gedenkt Calvo Sotelos Bilbao, 14. Juli. Anläßlich des zweiten Todestages Calvo Sotelos, dessen feige Ermordung durch die Schergen der roten Regierung das Fanal zum spanischen Freiheitskampf war, fan den Feierlichkeiten statt, an denen Vertreter der nationalspa nischen Regierung, des Heeres und der Falange teilnahmen. Der Pariser Aufenthalt Morgentau» Parts, 14. Juli. Wie in zuständigen Kreisen zum Besuch des amerikanischen Staatssekretärs Morgentau verlautet, wird dieser am Sonnabend, den 23. Juli, in Paris erwartet und sich dort bis 26. Juli aufhalten. Darnach wird er sich zum urlaub in den Süden Frankreichs begeben. Während seines Pariser Besuchs werde Morgentau mit verschiedenen franzö sischen Staatsmännern Unterhaltungen haben. Znduflrle- und Versuchsabtellung der Drewag Dresden, 14. Juli. Die durch elektrischen Strom erzeugte Wärme und Kälte gewinnt in Industrie, Gewerbe und auch im Haushalt immer mehr Bedeutung. Die praktische Anwendung der Elektrowärme zu erproben und neue Möglichkeiten ihrer Anwendung zu suchen und zu untersuchen, Ist damit eine wich- tige Aufgabe der Betriebe geworden, die Strom erzeugen und verkaufen.- Die Drewag hat diesem Umstand Rechnung ge- tragen dadurch, daß sie in zwei zu diesem Zweck umgebauten Häusern in der Ehrlichstraße in der Nachbarschaft des West kraftwerkes eine Industrie- und Versuch sabtet- lung eingerichtet und jetzt in Betrieb genommen hat. In der Industrie werden in immer steigendem Maße elektrische Schmelz-, Muffel- und Salzbadeöfen, Trockenschränke und andere Geräte gebraucht, im Gewerbe kommt man ohne die elektrischen Echweißverfahren nicht mehr aus, Gaststätten und Krankenhäuser verwenden elektrische Großküchen, Bäckereien elektrische Backöfen, Fleischereien werden elektrisch eingerichtet und endlich gewinnen im Haushalt Elektroherd, Heißwasser speicher und Elektro-Kühischrank ständig an Bedeutung. Alle diese Wärme- und Kältegeräte müssen hohen Anforderungen entsprechen und sollen mit Wirtschaftlichkeit, Betriebssicherheit und Anpassung an den Arbeitsprozeß arbeiten und damit ihrer seits fiir die vermehrte Anwendung von Elektrowärmegeräten werben. Um alles das den Stromabnehmern zu gewährleisten, hat die Drewag die neue Industrie- und Versuchsabteilung mit Prüfeinrichtungen geschaffen. Ein Rundgang durch das neue Gebäude führt im Erd geschoß in den Industrieraum, wo Schmelz- und Musselösen an die Stromverteilung angeschlossen sind. Daneben ist ein Echweißraum eingerichtet. Im ersten Stockwerk befinden sich Versuchsräume für die Prüfung und Vorführung von Elektro wärme- und .Kältegeräten für Haushalt und Gewerbe. Auch einen Klimaraum gibt es hier, in dem unter beliebig einstell baren Temperatur- und Feuchtigkcitsverhältnissen Werkstosfe und Apparate einer verschärften Prüfung unterzogen werden können. Ueberall Ist mit fachmännischer Sorgfalt zu Werke ge gangen worden. Im zweiten Obergeschoß ist ein großer prak tisch eingerichteter Vortragssaal vorhanden, in dem Gewerbe treibenden, Industriellen und allen sonstigen Interessenten durch den Einbau eines Filmvorsührapparates Anregung und Belehrung, vor allem aber Ausklärung Uber die Arbeit der vielen neuen Geräte gegeben werden kann. Auch eine Bera tungsstelle „Gutes Licht", die in gemeinsamer Arbeit mit dem Amt „Schönheit der Arbeit" der Deutschen Arbeitsfront errich tet worden ist, ist hier untergebracht. Die Industrie, die die erforderlichen Geräte herstellt, unterstützt die neue Einrichtung der Drewag und hat eine große Anzahl von Apparaten zur Verfügung gestellt, an denen jeder die Priifungsverfahren und die Arbeit der Geräte verfolgen und sich unterrichten lassen kann. Wie nach Abschluß des Blattes zu dem verkehrsunglück del Trebfen sBericht stehe Seite II) gemeldet wird, hat sich die Zahl der Todesopfer aufs sechs erhöht, da im Wurzener Krankenhaus eine älter« Frau ihren schweren Brand verletzungen erlegen ist. Lebensgefahr besteht bei keiner Per son mehr. Reichsrvetterdlenst, Ausaabeort Dresden. Wetten Vorhersage für Freitag, den 15. Juli: Heiler bis wolkig Neigung zu örtlichen Gewittern. Warm. Schwache süd westliche Winde. Dresdner Schlachlvlehmartt vom 14. Zull Preise: 1. Rinder: Belanglos. 2. Kälber: A. Sonder klasse: —. B. Andere Kälber: a) 63, b) 57, e) 48. 8. Läm mer, Hammel und Schafe: A. Lämmer und Hammel: a) —, b) 1. 50-52, 2. —. 4. Schweine: a) 56, b) 1. 55, 2. 54, e) 52, d) 49. Auftrieb: Rinder 15, darunter Bullen 3, Kühe 11, Färsen 1. Zum Schlachthof direkt: Kälber 144, Schafe 105, Schweine 241. . Ueberstand: Keiner. Marktverlauf: Rinder verteilt, Kälber gut, Schafe langsam, Schweine verteilt. 109 Schweine wurden durch auswärtige Wurstfabriken herausgenommen. Berliner Börse vom 14. Zull Aktien freundlich. An den Aktienmärkten herrschte ein freundlicherer Grundton vor. der auch in der Kursgestaltung zumeist seinen Ausdruck fand. Allerdings hielten sich die Um sätze in sehr engen Grenzen. Montane konnten im allgemeinen ihren Kursstand bessern. Buderus stiegen um 2 Prozent, Rhein stahl um sieben Achtel Prozent, Hoesch um 0,5 Prozent. Im Gegensatz zur allgemeinen Tendenz lagen Braunkohlen etwas schwächer, so Eintracht um 1,5, Niederlausitzer Kohlen um 2,5 Prozent. Bon Chemiepapieren zeigte sich für Farben weiter Interesse. Der Kurs lag drei Achtel höher. Lediglich Heyden gaben 1 ein Achtel Prozent nach. Elektrowerte nicht ganz ein heitlich. Akkumulatoren und Licht-Kraft stellten sich 1 bezw 1,25 Prozent niedriger, während Gessürel 1, Siemens 1,75 und Lahmeyer 8,75 Prozent gewannen. Bon Mafchinenbauaktien erhöhten sich Schubert und Salzer um 4 Prozent, RheinmetaN um 1,5 Prozent. — Am Rentenmarkt blieb die Reichsanlethß Altbesttz mit 181 ein Achtel unverändert.