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lkir en röter. Raper- Me vier milk V« di« da« lk. Das »rat von chmler« 'ob de» vnt ge- ß beein- Obwohl >en war, Rennen reie Er. chk aus. 112. Jahrgang Morgen-Ausgabe -er SlLüt Leipzig Anzeigenpreis: VW An»!,«» »- Aedölde» l» ,«U. le» R»I»»«lz,II, «1 ps. »»»«» SS Vb. »lei»» Anzeige» »le Nelenelzeli» w VI- «««»»«!» W V1^ V,Ichgf««»ni»i,en mtt Via<»»l>»«ii>»» >" V««»« «td»>» Aelle«»: Aeieinlesilae, »N. 7^- »e» Leelen» «»«Ichl. Pest,,»Id«. äiei, »»nun«« 10 Vi. — Sen»- en» Felilag« >» Vi U«»^r,ch.A»i»>»bA» >"<>L K»» en» I«ni, - VNXe»»»««» «» Schr«iU»N»«g »nt Vei«d<kl«ft»I«: Zehennllgeli« A«. 0 Verlag: Dr- Reinhold L Co, Leipsia- Bezugspreis:!!! M- «terleULdruch M. «.«i: Ile Adbpier »»aalllch M. r.00: »»rch »»fer» „«»»rtta,« Filialen «»« -»»» ««brach! monatlich M. !LS, »lertel- tehrlich «r.7-0: »ar» »le Veit »nerdald veillchlea»« Seleml-A-Igad« «»»elllch M. r.7S^ »iekleliährUch M. S^L; Maraen-An«,»»« M. 1,7^ Abenö Aitgede M. i-V. Senniigt Anega», M. ÜF0 menattlch <a,«lchl!«bllch Vofibestell,-dltzr». Hauvtlckrittleiter; Dr. Erich Everkb. Lelpzta Nr. 834 Sonnabend, den IS. Oktober 1918 Neue Umwälzung in Rußland? ortgescht. Belgische Kavallerie befehle Ingelmünster. Die »au. l in ito- uräs un6 lSUVS >«rk tea. 'raincr h kele- me an ürmsr, )arma. Nena tgleich, Simon Herr Liston, pillao, latria. demir. »l!»l > in >01) 6em ; lur 20- «uk ilivi- iuken- Elul?» meisten ttclla II. rk. Auf )rte auf Sprung Rennen !günstigk inderniS Feuers- rängenS aschung 3agö- luf und uS den dkampf «st. de- gab es Schlag . Der ringens Fall, fen vor er, de- jürden- r eine» korre- Kseb orirax ruern, biarli. r ^d- e;8«n. atllcb l eins breack riekks e 6er » ^o- oimls lan - ikre !srien «Krar o I i- instiz lrkakt ^irl- 2u iexs- > von u LN rrSle ) oÄ. ück« en - t> ri- uen. vor iuck !u>>S -ung 6ar izer lzer scd- Der deutsche Abendbericht vlb. Berlin, 18. Oktober, abends. (Amtlich.) Zwischen Le Lateau und der Oise sind erneole Durch- bruchsversuche des Feindes gescheitert. Auch in Flandern nördlich der Lys und an der AiS « e beiderseits von Voozler - und westlich von Grandprä wur- den heftige feindliche Angriffe abgewiefen. An der Maas ruhiger Tag. * * * Haag, 18. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) Bon der holländisch-belgischen Grenze wird gemeldet: Seit heute morgen ver nimmt man fortwährend in der Nähe der holländ schen Grenze Gewehr feuer und den Donner der Feldgeschütze, unterbrochen von dem schweren Krachen der einschlagenden Granaten. Man nimmt an, datz in unmittelbarer Nähe der Grenze Gefechte stattfindrn. Heute morgen 9 Uhr kamen sieden Flieger von Westen her nach der holländischen Grenz«. Eie wurden von den deutschen Abwehrgeschützen heskg beschossen und kehrten alle um 10 Uhr wieder zurück. Feindliche Kriegsberichte London, 17. Oktober. (Neuter.) General Haig berichtet am 17. Ok tober nachtii: Der deutsche Rückzug begann am 16. Oktober und setzte sich heute unter dem unwiderstehlichen Druck der Armeegruppe unter dem Beseh! des Königs der Belgier an der ganzen Front zwischen Nordsee und Lys fort. An diesem Abend wurde der Bormarsch dis zu einer Tiefe von über 20 Kilometer auf einer Front von über 50 Kilo- ferlerken, und auch Berkreter der polnischen, galizischen und tschechischen Nationalitätenverbände konsultierten, sind mit dem Studium des äster- reichisch-uugarischen Staatenproblems beschäftigt. An geblich soll die Not« Wilsons an Oesterreich deren Absendung stündlich erwartet wird, sich durch «inen gemähigleren Ton auszeichnen. Rach einer amtlichen Rentermeldung wird indes an Oesterreich keiar Aalwort geschickt werden, bis Deutschland endgültig aas dl« Note Wilsons am Montag geantwortet hat. In Erwartung der Antwort ?. K. Die Beantwortung der Wilson-Note stellt die neue Bolksregierung vor die schwerste Entscheidung, die deutsche Staats männer je zu treffen hatten. Diese Entscheidung ist für die neuen Männer um so schwieriger, als die sachlichen Unterlagen für den Entschluß des Kriegskabinetts von der Obersten Heeresleitung ge liefert werden müssen, deren Gutachten sich mehr als einmal eben auch als subjektiv erwiesen haben. Keine deutsche Negierung wird die Verantwortung für eine schmachvolle Kapitulation mit der Aus sicht aus einen Gewaltfrleoen tragen können, solange die Führer des Heeres erklären, daß wir mit Aussicht auf erfolg reichen Wider st and noch fechten können: aber noch schwerer wäre die Veranlwortung der Männer, die heute über das Geschick des Reiches bestimmen, wenn sie auf Grund einer im Augenblick gebesserten militärischen Lage und des daraufhin abgegebenen Votums der Militärs einen Frieden verzögerten, der nach neuen, unerhörten Opfern unter sicher noch verschärften Bedingungen menschlicher Voraussicht nach doch einmal würde angenommen wer den müssen. Unsere Politik in den letzten unseligen Zähren hat immer daran gekrankt, daß unsere Staatsmänner mit ihrem zögernden Vorgehen einen Schritt hinter den Ereignissen zurück blieben. ES war eine ununterbrochene Kette versäumter Gelegen heiten, eine Politik von gestern: hoffen wir, daß die neuen Männer den Mut aufbringen, ihre Entschlüsse nicht nur nach den Notwendigkeiten von heute, sondern in kluger Voraussicht nach denen von morgen zu fassen. So kann die deutsche Antwortnote nur e i n Ziel haben: den Frieden zu beschleunigen. Aber der Weg, der dahin führt, muß richtig gewählt sein. Die Zeit des Bluffens ist vorbei: große Worte und große Gesten werden niemanden täuschen. EtwaS I ganz anderes tut not: würdiger Ernst. Die Antwort muß erkennen I lassen, daß man in unserem Land die Empfindung für Schmach und Unrecht nicht verloren hat: daß im neuen Deutschland das Gefühl für die nationale Ehre, nicht für den falschen äußerlichen Ehr begriff der Vergangenheit, sondern für die innere Würde eines großen Volkes stark und lebendig ist. Der Präsident der Ver einigten Staaten und die ganze Entente müssen fühlen, daß chie Nee des Völkerbunds, des großen Neuaufbaues der Welt nur möglich ist, wenn man das deutsche Volk nicht auf die Knie zwingt und demülistt: daß mit solchem Vorgehen der Präsident den Volkerbundsgeoanken erschlägt: daß er die starken, jungen, schönen Kräfte des neuen Deutschlands damit im Keime erstickt: daß er unser Volk der Reaktion in die Arme treibt: daß dieser unselige Krieg dann writergeht. Aber diese Sprache, die Ernst und Größe atmen soll, muh unterstützt sein von Tatsachen. Der Trennungsstrich zwischen dem alten und dem neuen Deutschland muh schärfer gezogen werden, so daß jeder, diesseits oder jenseits des Ozeans, mag er wollen oder nicht, den neuen Geist spürt, der die Volksregierung erfüllt. Der unbeschränkte U-Bootkrieg müßte jetzt, wo die Männer am Ruder sind, die ihn immer bekämpft haben, sofort eingestellt werden: traurige Vorkommnisse, wie die Torpedierung der «Leinster', dürfen den Frieden der Welt nicht mehr erschweren. Ueberhaupt muß die ganze Atmosphäre gereinigt werden. Ls braucht nicht bei einem Protest zu bleiben, datz die Zerstörungen im Feindesland nicht unsere Schuld sind: die Oberste Heeresleitung wird die Anweisung erlassen können, so schonend wie möglich vor zugehen, soweit es sich irgendwie mit den militärischen Interessen vereinen läßt. Diese Tatsachen, die für sich selbst sprechen werden, müssen sofort in die Erscheinung treten: wo ein Abbau des Hasses möglich ist, müssen, wollen wir die Hand dazu bieten. Und noch eine andere Umwandlung muh vollzogene Tatsache sein: nicht Wilsons wegen, sondern aus unserem eigenen, wohl verstandenen Interesse heraus: die Unterordnung des Militärs unter die dem Parlament verantwortliche Regierung. Solange in Deutschland der Große Generaistab, dieser Staat im Staate, nur dem Kaiser unterstellt ist, wird zum mindesten die Gefahr einer Nebenregierung der militärischen Gewalten sortbestehen. ES sind deshalb noch weitgehendere Verfassungsänderungen nötig als die bisher vorgescklagenen: die Abkehr vom Militarismus muß auch nach außen klar in Erscheinung treten. Ob das am besten durch Schaffung eines dem Reichstag verantwortlichen ReichskrlegsministerS geschieht, dem der Große General stab unterstellt sein könnte, ob durch Aenderung des Fahneneides (Vereidigung zugleich aus die Verfassung) oder Beschränkung der Kommandogewalt, ist Sache der staatsrechtskundigen Parlamentarier, jedenfalls dürste eine derartige Vorlage an den Reichstag nicht aufgeschoben werden. Hat Wilson, der sich für berechtigt hält zur Forderung von Garantien für die Unschädlichmachung jeder «Willkür und Macht, die für sich allein und heimlich den Frieden der Welt stören kannV mit seinen Andeutungen nur solche Sicherungen gemeint? Oder denkt er dabei an eine andere Tat, die die Phantasie der Welt weit mehr beschäftigen, die — äußerlich genommen — «inen weit greifbareren Beweis der Umwandlung in Deutschland bieten würde, als Aenderungen von Versassungsparagraphcn? Wir wissen eS nicht: aber wir wissen, daß das eine rein deutsche An gelegenheit ist, in die fordernd oder beratend sich kein Fremder einzumischen hat. Glaubt die neue Regierung von sich aus, daß eine solche Tat, zur rechten Zeit und freiwillig vollzogen, dem schwergeprüften deutschen Volk den Weg zum Frieden erleichtert, so wird sie den Mut haben, ihre Auffassung zu Gehör zu bringen, und wir haben das Vertrauen zum Träger der Krone, daß ihm im Interesse de- Volker und de- Vaterlandes kein Opfer zu schwer sein würde. Wie aber auch diese Ding« sich gestalten mögen, wir erwarten von der Regierung Taten, di« beweisen, daß unsere Feinde cS mit einem freien, ehrlichen, stolzen Volk zu tun haben: bereit zum Frieden, aber ebenso entschlossen zur Wahrung seines Rechtes und seiner Würde. Meter fortgesetzt. Belgische Kavallerie besetzte 3ngelmünster. Die 2. engli ch« Armee besetzte die Linie an der Lys nördlich Lourtrai. Südlich d«r Stadt überschritten englische Truppen den Fluß und erreich ten den Rand von Tourcoing. Belgischer Bericht vom 17. Oktober. Die von den Franzosen und Belgiern seit dem 14. Oktober ausgesührten Angriffe hatten vollen Er folg. Auf der ganzen flandrijchen Front setzt der geschlagene Feind seinen Rückzug fort, dichtauf folgen die alliierten Truppen. Auf dem linken Schlachtslügel überschritten die Belgier die Pser in der Verfol gung des Feindes, und unsere Infanterie zog in Ostende ein. Am Nach- mitüg erreichten wir weiter nach Osten hin die Linie Oudenbura— Zedelg'-m—R»ddervoorde. Belgische Kavallerie erreichte in der Berfol- anng der Nachhuten des Feindes die äußersten Grenzen von Brügge. Die fetnd'lchen Kolonnen zogen sich nach Artilleriedeschiehung zurück. 3m Zentrum machten die Franzosen beträchtliche Fortschritte über Swevrzeele und Pittbem hinaus. Sie rfahmen Wynghene und die äußerste Grenze von Thielt ein. In südlicher Richtung erreichten die Be.gicr die Verbindung des Mandel-Kanals mit der LyS und den Grenzfluß nach Harlebeke. Unbeschreiblicher Jubel herrscht bei der Be völkerung des wicdereroberten Landes. Französischer Heeresbericht vom 18. Oktober nachmittags. Auf dem rechten Ufer der Oise beschränkte sich der Feind auf heftige Artillerie abwehr. Zwischen Oise und Serre dauerte der französische Druck der letzten Tage an und zwang den Feind, den Rückzug von neuem zu be ginnen. Fortwährend verfolgten die Franzosen die deutschen Nachhuten und besetzten Anguilcourt. Westlich von DrandprL dauerten die Kämpfe mit äußerster Erbitterung an und dehnten sich heute früh bis zu den An höhen von Bouziers aus. Die Franzosen überschritten in dieser Gegend die Alsne. Ein monarchisches Grotzrrrtzlarrd? Haag, 18. Oktober. (Drahtberichl unseres Sonder, berichterstallers.) «Daily Lhronicle" meldet aus Stockholm: Nach angeblich zuvcrläjflzcn Nachrichten ist der Zusammenschluß aller Parteien mit starker Beteiligung aller bürgerlichen und früherer OffizierSkreise »«ter Führung der Sozialrevolutionär« i» be, letzte« Zeit erheblich stärker geworden. Der Plan der Erricht»»-«!»«- neuen monarchische« Großrußland- unter Ausschluß Finnlands und einiger Randoölker werd« voraussichtlich sehr bald seine Durchführung erfahren. Die konstitutionelle Grundlage L«r pese« Monarchie werde jedoch völlig demokratisch sein. Militarisierung Rußlands - Moskau, 17. Oktober. (Drahtberichl.) Nach Meldungen der , tvelja Truda' Hal der oberste KriegSrevolutionsral «ine oberste militärische Inspektion über die Armee und alle mililäri. schen und politischen Inslilulionea eingesetzt. itz Paris, 18. Oktober. (Drahtberichl.) Reuter meidet: Di« Blätter veröffentlichen eine drahtlose Meldung, wonach der frühere Oberbefehls haber der russischen Armee, Nikolaus Romanow, am 16. Ok tober erschossen worden sei. Lord Milner über den Endsieg der Entente (ck) Haag, 18. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) «Nieuws Bureau' meldet aus London: Der Mitarbeiter d:s «Evening Standard' hatte eine Unterredung mit dem KriegS- minister Lord Milner, der u. a. sagte: Der vollkommene Sieg j eht jetzt bevor. Es ist die Ausgabe der Völker und Diplomaten, fcstzustellen, was durch-den Sieg alles erreicht werden kann. Dieser Endsieg bedeutet die Vernichtung des preußischen Militarismus und die Bestrafung aller verantwortlichen Personen. Die Wiederherstellung der verwüsteten Gebiete und die Grenzfragen sind Nebensache. Die Erreichung des Hauptzieles geht vor. Alles andere folgt automatisch nach. Milner meinte auch, daß in Deutschland viele Leute vorhanden seien, die nicht viel von dem Militarismus halten. Die große Masse des Volkes sei gegen den Militarismus, weil er das Volk zu Nieder lagen geführt und ihm Erniedrigung gebracht habe. Das Volk werde genau, wie die Alliierten es jetzt tun, danach streben, den Militarismus zu beseitigen. Milner schloß: Wir müssen die G e- rechtlgkelt nicht vergessen. Wenn aber der Krieg durch Besprechungen mit dem deutschen Volke beendet werden soll, dann muß klargelegt werden, daß die Alliierten recht haben, wenn sie sagen, daß das Preußentum der Feind Deutschlands ist, genau wie es unser Feind gewesen war. Das Volk muß aber seine Bekehrung beweisen. (Lord Milner scheint doch die Trag weite der politischen Neuordnung Deutschlands gerade in dem von ihm gewünschten Sinn« zu unterschätzen. D. Schrtftltg.) Haag, 18. Oktober. (Eigener Drahlberichk.) Der .Niemoe Rotterdams«-« Courant' erfährt privat aus London: Die Erklärungen, die Lord Milner abgegeben hat, bilden das Gegengewicht gegen die Ausbreitungen der Chauvinist«» in der britischen Presse. Die Regierung scheint es für notwendig zu hatten, den Eindruck dieser crtremen Wünsch« etwas abzuschwächen. Henke erschienen auch Mit teilungen in der Presse, in denen das Publikam vor übergroßem Optimismus gewarnt wird. Die deutsche« Heer« seien noch kettreSwegS vernichtet und Deutschland sei sogar ohne die Hilfe seiuer Bundesgenossen imstande, den Krieg fortzufetzen. Das englische KrlegsLabinett für Fortsetzrmg der Frledensaasfprache Bafel, 18. Oktober. (Eig. Drahtbeetcht.) «Daily Lele- graph' meldet, daß das ««glisch« KriegSkadiuett sich einstimmig für di« LrauuuugderWaffenstiilsiaudSfrag« »o» de» Komplex der FrtedeaSsrage erklärt hob«. Mau leb«» ein Etagreise« i» die Machtbefugnisse HaiqS a«d Fachs ad. Da- Krieg-- Kabinett l» seiuer Gesamtheit sei kel» Gegaer »o» «iuer Fort- fetzaag der Friedea-befprechougeu und erwarte weiter« Aeaßeruüge« de- Feinde-. Veratrmgen über die Nate a« Oesterreich Haag, 18. Oktober. (Drahtkericht «asere- Souder- kerichkerß alter-.) Die .Times' berichte» e»S Washington: Wits», konferierte a» Dienstag abend mit La»sl»g >md Oberst Reue Wendung in Sesterreich D Berlin, 18. Oklober. (Draht de richt unserer B«r- liuer Sehr ist leituug.) Die Vertreter der deutsch-österreichische» Partei«» haben heute «inen Beschloß von wellgrschichllicher Bedeutung gefaßt. Die Dertreker aller Parteien des Abgeordnetenhauses, die Deutsch-Nationalen, di« Sozialdemokralea, wie die Christlich-Sozialen haben heul« nachmittag ein« gemeinsame Besprechung abgebatleu, in wel. cher nach eingehender Wechselrede folgender Entschluß gefaßt worb«: 1. Für Montag, den 21. Oklober 1918, S Uhr nachmittags, wird ein« Bollversammlung aller deutschen Abgeorduelen im niederösterreichischen SitzonSsaale einberufen, zu welcher all« deutschen NeichSratS- abgeordnelen sofort telegraphisch einzuladen sind. 2. Zur Vorbereitung der Tagesordnung dieser Berfammluug findet Sonnabend 4 Uhr nachmittags eine neuerliche Zosammeukunst stall. 3. Die lechuischen Dorbereilungen werdeu von einer Anzahl be stimmter ReichSlagsabgeordneler getroffen werden. Zum Schluß der Sitzung gelaugte auch das Manifest de- Kaller öder di« Föderatisieruag Oesterreichs zur Verlesung. Die Konsti tuante Le- deutsche» Bolke-i» Oesterreich, di« am 21. Oklober im uiederösterreichischeu Landtage zusammenlritt, wird sich jedoch keine-weg- an den Rahmen de« Kalsermanisefie- hallen. Diese- wird im Gegenteil von der Mehrheit der Abgeordneten al- nicht-sagend dezelchuet. Die deutschea Abgeordneten werdea sich vorläufig alle Wege osten halten. * O Berlin, 18. Oktober. (Drahtbericht unsererBer- liner Schristlettuag.) In Oesterreich ist neuerdings vielfach' an Stelle der pessimistischen Stimmung der Optimis mus getreten. Man glaubt nämlich, daß der kommende Frieden nicht derart sein wird, daß er Oesterreich zerstückelt. Auch in der Antwortnote Wilsons an Deutschland sieht man ein Instrument, da- dazu angetan ist, Friedensverhandlungen möglich zu machen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Entwickelung der öster reichischen Dinge eine neue Wendung nimmt. Diesbezügliche Zeichen der Zeit machen sich bereits geltend. In demselben Maße nämlich, als die Entente jetzt aus Besorgnis vor einem groß deutschen Zusammenschluß das Verbleiben der Habs burger Dynastie wünscht, bekämpft sie das Verbleiben der Hohenzottern, worüber man sich auch in Wien keinem Zweifel mehr hingibt. Andere Kräfte arbeiten gleichfalls für die Erhaltung der Habsburger Dynastie und gegen die Vereinigung Deutschösterreichs mit Deutschland, so daß selbst die Tschechen verblüfft sind über die Wendung ihrer ententlstischen Freunde, und scheinen heute schon mit der ihnen gestern noch ganz unsympathischen Per sonal-Union zu rechnen. Teilnahme der Unabhängigen V Berlin, 18. Oktober. (Drahtbericht unserer Ber liner Schriftleitung.) Die Veröffentlichung der deutschen Antwort an Wilson wird voraussichtlich morgen nachmittaoi er folgen. Vorher wird sie den Fraktionsführern der einzelnen Par teien zur Prüfung und Kenntnisnahme voraelegt werden. Die Abgeordneten Haase und Ledebour, die Führer der Un abhängigen Sozialdemokraten, sind heute beim Präsidenten des Reichstages Fehrenbach erschienen und haben ihm den Wunsch der Unabhängigen Sozialdemokraten mitgeteilt, sich an den par lamentarischen Beratungen über die Antwortnote zu beteiligen, um den geschlossenen Willen des Volkes zur not gedrungenen Verteidigung auszudrücken. V Berlin, 18. Oktober. (Drahtbertcht unserer Ber liner Schriftleitung.) Die nächste Sitzung des Reichs tage- findet Dienstag, den 22. Oktober, nachmittag 2 Uhr, statt. Das Hau- wird sich wahrscheinlich nicht mit außenpolitischen Fragen befassen, sondern die Aenderung de- Artikel- 11 der Reich-oerfassung sott auf die Tagesordnung gesetzt werden, die die Anteilnahme deS Reichstage- an Kriegserklärung und Frieden-- schloß zum Gegenstand Hot.