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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.10.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181014010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918101401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918101401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-14
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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r. Morgenausgabe fchärfsie vekänipst wordcn. Derselbe Wtd«rstaaö «ß»L- «drr »in« Pollük «Ull--u»gejetzt w«rd«n, die, aut einem LzKam ft» da» «md-v- ftilleud, nur leLlgitch au» Rücksicht auf -1« Mässe« -tttüet tzoürd«. Dot beste Mittel, u« -Euer Politik zu KegeVckp, -1« stch sttnfetttg, ak von roch» oder von Unk«, beeinträchtigen ttHt, ist «In Parker Tin stutz der nationalliberalen Partei, -a er Geeignet lft, !>ouSgleichen- zu wkrken. Und gerade da« letztere faßt die nationalliderab Pariel al« ftre Aufgabe auf. 7hre parlamentarische Vertretung im Königreich Wachsen wird auch im bevorstehenden Landtag mit Ernst und Eifer tölia sein, um die widerstrebenden Interessen in politischer, wtrt- ichaftlicher und sozialer Beziehung auLzugletchen. Sie wird aber 'auch dem neuen Geist der Zett die Wege ebnen and so die Vor» Bedingungen schaffen, damit nach allein Leid und aller SntUiuschung hem sächsischen Volk eine glückliche Zukunst beschteken ist. Die Fortschrittliche Volkspartet --er die politische Lage in Sachsen E Vre-d«, 13. Oktober. (Drahtberich! unserer G> re 4 dner 6 ch r t f t l e i l u n g.) Dcr VorsianddeS Länder» verbandet der F o r l s ck r i t t l i ch e n Volkspartei Sachsenä Liest heule in GrcLdrn eine Sitzung ab, in der er zu dem früher schon xcstelllcn Antrag über dar Verl-ästnir. Sachsens zu Litauen die llleberzeusung an-sproch, daß diese Frag: durch dir Ereignisse über» iko l t unv erledigt fei. Zur politiscy « n Log« ln Lachsen de- echl»ß er svigeub, Erklärung: .Der im strich volft'zenen Neuordnung mutz unverzüglich di« Neugestaltung der Verfassung SachfenS jslgen. Da« fetzige Klasseiuvahlrecht der ,'w.ilen Naiumer ist durch das allgemeine, gleiche Wahlrecht, veroundcn mit der Verhältniswahl, zu er setzen. Die Erste Kammer ist zu beseitig:!, oder von Grund aus umzugestalton. Es ist eine Negierung zu bilden, die sich auf tas Vertrauen der berufenen Vertretung des Volkes stützt.- Der Verein der Fortschrittlichen Volkspartei hielt Sonnabend abend eine Versammlung ab, In dcr Stadlrat Vech über die gegenwärtige Log« sprach und sich mit den politischen Ver hältnissen Sach sens befasste. Die Sümmunz der Versammlung Kam tn folgender Kundgebung Zinn Ausdruck: .Der Verein der Fortschrittlichen VoldSpartel für Dresden bil- llgt die Haltung dcr Fraktion der Fortschrittlichen Vslkspartei lm Reich »tag« und hat das Vertrauen, Satz ReichSiog und Mehr» heitSpartei bet der verantwortungsvollen Entscheidung Maßnahmen treffen werden, die dem Vaterland zum Beste", dienen und seine Ehre wahren. Er ist überzeugt, daß de Fortsetzung des Krieges asten Kriegführenden Opfer auferlegt, die wesentlich höher sind, als die Vorteile, die erreicht werden könnten. Er erwarte, daß die erweiterten und noch zu vermehrenden Volksrcchte durch Verfassungsänderungen fesigelegt werden und kält es für dringend noiwendig, daß auch in Sachsen eine fortschrittliche Entwicklung cingc-chlagen w'rd. Zu dcr jetzigen Negie rung hak der Verein n i ch l da c> V e r l r a u e n, daf, sie diese Ent wicklung den Versprechungen des Reichskanzlers gemlltz durchführen könne.' Preffesiimmen zur deutschen Antwortnste Die konscrrnlioen .Hamburger Nachrichten' schreiben: Wenn c4 jetzt endlich dcr deutschen PoliOK gelingt, avS den Leistungen d s deutschen Volkes an den Fronten und in der Heimat für den Frie- densschluß dle rechten Folgerungen zu ziehen, so wollen wir ihr unser« Anerkennung nicht versagen. Sehr schwer ist die Ausgabe, die d«r MehryeikSreg'erung auS ihrer Antwortnote erwächst, aber sie bietet treuen, ihr Vaterland mit aller Hingebung liebenden, klugen und klar blickenden Männern Aussichten zu gutem Vollbringen. Dos liberale .Hamburger Fremden blatt' schreibt: Sich gegen die Zugeständnisse aufzubäumen, kann un.L nicht ln den S'nn kommen: die Oberste ycer'Slrjtung habe dle Zuversicht auf Besserung der Kriegslage nicht bieten können, Jetzt gelle «S, d^e Ehre de» Reichet durch Beweise der Vo'K.Szncbl zn wahren. D»S Deutschen würdig sei jetzt nur der Gedanke an W'kderausdauen aus den erschütterten Grund lagen unserer politischen Existenz. D!» natlonaüikerale .M a g d e b u r g i s ch e Zeitung' schreibt v. a.: Wir schulden cs d'n Männern dcr polibschcn wie der militärischen Leitung, nicht daran zu zweifeln, daß sie ihr« Entscheidung tn voller Kenntnis der sie bcdlnnrndc.r Tatsachen und lm vollen Bewusstsein ihrer Verantwortung vor dem deutschen Volke gefällt haben, und sie brauchen öS uns nickt erst zu beteuern, daß auch sie sich die Entscheidung «nr scharren Herrens übgerungen haben. Haben si« dennoch nach ge- wiss nhasler Prüfung aller Ilmstände gesunden, daß dies« Entscheidung de richtige sei, so werden wir die Notwendigkeit als gegeben «nnehmen »nisten. Damit aber scheint uns auch gegeben, waS nun di« Pflicht »chker Vaterlandsliebe ;si: Unter Zurückstellung eigener Bedenken hinter der Regierung zu sich:!!. Dec .Dresdner Anzeiger' schreibt unter der lledersckrlft: «An dcr W'nde des Krieg'«' zu dm Note an Wbson: Der Knappe Wortlaut, in dein di« gewünschten näheren Erläuterungen über den deutschen Friedensantcog e!ngelc!t«t sind, wirkt tn seiner Kürze wte der Wellenschlag eines wrligewalttgen Schicksals. EL tsk eine gewaltige Stund: für dle ganze West: von besonderer Bedeutung aber für einen Leipziger Lageblik. einzigen, dar wt« da- Schicksal sitdst M st-s-ntzchst« Gröhe emporwächst «rd als Schiedsrichter tn dem größten StreL aller Zeisen zu ein« Höhe Wpheg-tzvdm» uxuckM ist, bl« k«Sn Sterblicher vae ltz» ie «rretchte. Gr MMN Gchlsb-rt-t-e st«»et>«n «aterfell d»rch tzt, »«NiEvch» VkutzL sMas Lna-e-, das den Krieg nOreu «Kd ch» avck v«vzcckp«n ft-un. Ad« er Ist as geworden durch da« B-eirauen, um das er »1 Ah«u»d and Feind tz» seftrsn verschiedenen Kundgebungen geworben Hai: da« llltzt s^n-s WcklpnS pW Hvckela» f-ste Pfitchäea, er erfüllen muh. wöstn er sich ein« g«M Ploch ft» dar Geschichte sichern will, erkennt«. Der Vund -er Landwirte seaerr dir Note Der Bund der Landwirte --läßt einen Ausruf, in dem «4 u. a. heißt: Di« Räumung der besetzten Gebiet« ohne gesicherten Frieden darf nicht erklärt werden, ohne di« grössten Gefahren für Deutschland heranfa^^hwören. Einen Frieden aber, der deutsches Gebiet preck- u«dsn ssvtr, das alkerstzar ,»m Deutschen Reiche -Gört and durch »» Blut unserer V-rtzahren »wachen ist, Kat deutscher Arbeit Aus» blühen und Entwicklung verdankt, dot für die »ilkschaftUch« Unabhängig keit uns«»« Vaterland«- un»ntb«hriich ist, ein solcher Fiirbsn mutz für Deutschland unannehmbar sem. Lin solch« Frieden würde Schmach und Nivdergang bedeuten. sk ' .Ein Dokument der Schande' nennt die alldeutsch« .Deutsche Zeitung' die brutzchr Note, und bas Blatt jähct «ort: .E- liegt in Trümmcn, was wir ckifl ergosst. Die Antwortnote an Wilson ist das Ende dcü alien Vismarckrerches. Es ist verrucht, tn dieser Stunde sich blauen Dunst oormachea zu wollen. Die Zeiten der Täuschungen u.nd Lägen sind veedei. Vtr wistan jetzt die Wehchelt und werden sie sagen. Der dünn dann den Kanrpf nech cnisivehinrn auf die Gefahr hin, baß unser« Wsttmack -um Tumnmlplatz det Krieget wird? DoS kann nlencand »n-:hr, uicd La> n:utz heute gesagt werden. Wir kL.nncn von der Regierung kein prcuhischec Lmp'inden verlcn^cn. Wat weih ein Erz berger von Preußen und seiner Derganuendeit, »der ein Schckdvnrann, oder ein Paycr, o>«r ein Prinz von Baden! ist diesen Nicht preußen unser altes gutes srioerlzianifches ProußeiUandl Das ist daS End« Pccuhnis u,:d damit bat E:i>de des Reiches. Alle Verbrämungen, wie Niun uns das urvL-g::«.»! machen will, täuschen unS nicht mehr. EX« Zeil stt vorbei. DaL .ft das Furchtbare an unserer Lage: die Er kenntnis, daß hier Deutsch« gegen Deutsch« gestritten hvoen.' (!) Der KanzrerLrlrf S Verlln, 13. Oktober. (Eigener Drahtberich t.) Das Kervölk, das wegen deü K a n z l e r b r i e f es an den Prinzen Alexander von Hohenlohe unseren inuervoUtischcn Horizont von neuem zu verdüstern drohte, wird sich nun doch wohl verscheuchen lassen. Zunächst haben wir Grund anzunehmen, daß dieser Brief morgen früh in der «Bordd. Ailg. Zkg." im Wortlaut vcrSssenllicht wcreen wird. Das ls! eine sehr vernünftige Maß regel. Damit wird allem Geraune und Getuschel der Boden ent zogen. Zcbermann weiß dann, worum eS sich handelt, und jeder yal die Möglichkeit, sich selbständig ein Urteil zu bilden, in zwischen hat man aber doch auch, wie wir glauben möchten, in Kreisen der Parlamentarier im allgemeinen und d-eS inlerfrak- ioiieilen Ausschnffrs im besonderen die Dinge kühler anzrrsehen begonnen. Man fängt an zu wägen und abznwägen: das impul- tve Produkt einer verärgerten Angenblicksskimmung und dagegen sie Garant!«, die die ganrr Persönlichkeit des Kanzler« innen- und autzenyolltisch fitr die Anbahnung des heißersehntcn Friedens sowohl als auch fllr den AuSgang der mit erfreulicher Energie in Angriff genommenen Reformen zu geben scheint. Diese Erwä gungen. sind noch nicht abgeschlossen. Bor allem haben die So zialdemokraten sich noch nicht endgültig entschieden, vielmehr das lrtzke Wort der Fraktionssitzung am Dienstag überlassen, immerhin besteht einige Hoffnung, daß die so umoilikommenc und im ungelegensten Augenblich aufgetauchle Schwierigkeit sich noch wirb auSglelchen lassen. Der Reichskanzler hat sich vor den Mit gliedern des inkerstakklonellrn Ausschusses und den SlaekS- sekretären offen und klar ausgesprochen. Er war dabei in der Loge, eine Reibe von bisher nicht bekannten Schritten mitzuteilen, die er im Laufe ter letzten 3ahre in der Richtung feiner Politik unternommen hat. Fall» seine Person ein FriedenShinherntS wäre und er nicht von allen MchrheitSpartvtnr unterstützt wäre, würde er sein Aml nicht mehr behalten. Ha«L 1«. Oktober. (2ig. D r «h t b e r t ch t.) Erst hent« wurde durck Lslrablätter dem holländischen Publikum Kenntnis vvn der mögl'chtn Kanzlerkrise in Deutschland geged:n. Der .Niellwe Rosterd. Eaurank* widmet dieser Angelegenheit eln« auSführ- liche Besprechung: Für dle so herrlich begonnenen FrtedenSbesprechun- pen könnte eine plötzlich nuSdrechenö« Kanzlerkris« ein harte- Hinöern,iS werben. Da- Schicksal dsr Wett entscheidet sich in dtefem Augenblick in Waskinglvn. Prästbant Wilson hat durch seinen Botschafter Gerard e,'n sehr günstiges Zeugnis über die Persönlichkeit deä Prinzen Max von Baden erhalten. Es wäre bedauerlich, weun dies« Persönlichkatt in ksesen «'.ische»d«,den Tagen vom poetischen SchnupluH« verschwinden ssllt«. Dach kann dias« Kanzlerkrise, wenn sie darauf hincnMtinf*, b«tz eine soztallstlsche Persönlichkeit das Amt des Kanzlers übernimmt (?), auch als günstig bezeichnet werden. Da mit würde man beweisen, daß die gegenwärtigen Parteien niemanden tn ihren Reihen halten wollen, der nicht immer zu der FrtedenSsrage den gleichen Standpunkt eingenommen hat. Kunst und Wissenschaft Konzert von Lott« Mäder. ES gab seines, nickt auf äußeren Lst,kt, wohl ober aus künstlerische Wirkung e.ri^esiell'eS Musizieren. Vortreff lich geschult ist bi« Stimme der Sängerin: ein au her ordentlicher bieg samer Koloratursopran, gr»rn aiterhanö bai-brecherische Schikanen gefeit bank erlangter, säst undcdincstcr technischer Sicherheit. Zu äußerst wert vollem Können kommt stark entwickeltes musikalisches Gefühl und jenes «-rsreuliche Mltemvsin-den, dar dem vieldurckdrochenen Ko'.avcrtarwrrk den Lharakler der bloßen Studi« benimmt. Frl. Lotte Mäder, vom Pubii- kum aufS beste ausgenommen und von Herrn Gg. Kiehig am Blüthner biSkret begleitet, sang Sacken ouj alter und n<.ucr Zeit uvd hotte sich noch di« Herren M. Schwr-dlcr, A. Gieihberg und H. Kunath alt blasrnSe Mithelfer am Werk htnz.igrwählt. Die beiden Erstgenannten bewiesen thre erwählte Kunst noch besonders mit Stücken sür Flöte (von Mehnl und Mozart) und sür Oboe (von Häudeli. Die Künstlerin hakte sich sehr anspruchsvo'l« VorlragSodjekie ausgcsuctsi: z. V. jene unheimlich lange Arie aut Händels .Lothar' und die allerliebste aus ÜsvuavdS .Lotterie- loS', die allein sckon ein kleines gesangStechnischeS KompeMwm tm Pompadour darstelli. Ater Frl. Mäder bestand das sich selbst brreilcte Sinoeexomen in dcr Tat intt allen Ehren und gewann deren noch mohr mit der schönen Wiedergabe zwc <r Arien aus Vater Bach- Kats««- ui»d HochseltSkäntale (mit obltgoter Flöie bzw. Oboe). Ebenso gerecht wurde dt« Kouzertgetxrin dem reizenden, von Klarinellenklang illustrievien Schudertschcn ÜLyll .Der Hlri auf dem Felsen' und seinen verschiedLN- arkiaen Stimmungen. Frl. Mäders Vortrag hat mann'gs-Llltae A'o- wcchstrng, bedingt und herdciq<rnscM durch gut» und immer daS Nichtige findend« Auffassungsgabe. Das letzte Progra nmdrlilci galt, wie oben er- wähnt, neueren Komponisten, nämlich Gg. Gohicr. Gz. Kicssig und H. Pfitzn«r. E» zu hören, mußte ich niir tcib«r versagen, airderer Lina« halb«. Zudem ist's noch nicht aller Tag« Abend, und bi« neue Musik woch« wind mich ohnehin unter den fleißigsicn Besuchern Les Kaufhaus- saalet finden. Prof. Lugen Segnitz. >. Drahm-abend. Da- im vorigen Jahre begonnen« Unternehmen, sämtliche Kammermusikwerke von BrahmS zur Vorführung zu bringen, warb am Sonnabend fortgesetzt, und zwar in einer für dle noch in Autsicht genommenen vier Abende rech! verheißungsvollen Weise. Nur ward dies mal fast zu viel des Guten geboten: Verzeichnet« doch da« Programm neben den beiden KlavIertr-oS Op. 8 und 87 noch d'e 38 Gesänge um fassenden beiden Teile dcr LiebeSIiedcr-Walzer, deren Wiedergabe mehr denn zwei Stunden erforderte. Die sehr zahlre ch erschienene Zu hörerschaft Harri« aber bi- zuletzt aus. Verriß «irr gute- Zeichen. 3n au-gezeichnetem, auch an den schwierigsten rhythmischen Stellen trefs- lichnn Zusammenspiel vermittelten öl, besden Geraer KInftter, di« Lrrren Konz,rimeister Josef Vlünll« und Kranz Schmidt fviotoneello) M» Gemei l Ft m» K«rn Anatol von Roessel di« «inzoln«, t» AuS- WMk />ar^. c.ist sch «chkß «faßten Sätze der b^den Lrlcck Klangt'ch ganz prächtig auSgeglicyen wurdrn alle Pianostellen wiedergegeben. Diese- so wohltuende Gleichgewicht. daS eine genaue Verfolgung feinst dvnami'cher Ausarbeitung hei den Streichinstrumenten ermöglichte, ward aber sofort gestört, svha'ck kraftvolleres Spiel verlangt wurde. Denn dann bcordeiiete Herr von Roesiel die Lasten mit einer Kraft, als ob er nicht gegen zwei Solisten, sondern g«v^n ein volles Orchester an- znknmpsen hätte. Altes, was Lle Slre chinttrumenke dann zu sagen hotten, dlteb zum guten Teil unverständlich, ganz abgesehen davon, daß man auch ein klanrkck falsch?- Bild erhielt. 3m Hinblick ans die VesamtwirKung war da- reckt schede. Weit besser geriet d e vierhändig« Klavierbegleitung zn den Liebesliedern, um die sich neben Herrn von Roeflel noch Herr Oswin Keller verdient machte. E'n künstlerischer Genuß war «4, dem Gesang de- auS den -Demen Helling-Rosenthal und Adam sowie den Herren Ltßmann und Dr. Rosenthal bestehenden Quar tetts zu lauschen, deren Sttnnncn so sckkn zueinander passen und die klanglich wie nach seilen ausdrucksvollsten Vortrags durch hochanzu- erkennende Leistungen sich d<en herzlichen Dank aller Zuhörer in reichem Matze zu erwerben wußten. Curt Hermann. Lehrauftrag über Psychologie der Reklame. Man schreibt unS: D.r pbil. Walther Moed« erhielt für daS Wintersemester 1Ül8/19 an der HandolShochschuie Berlin einen Lehrauftrag über Psychologie der Reklame auf cxperlmenteller Grundlage. Damir wird dieses Ge biet der exakten psychologischen Arbeit erschlossen. Dr. Mced: (geb. 1883 zu Sorau i. Pr.) promoviert« ISIS an der llniversitä- Leipzig mit einer Arbeit über Psychologie, Physiologie und Biclcz e. Alsdann arbeitete er im Wundischen Laboratorium, wo seine erste größere expert- menlclle Arbeit der Analyse des ZeitsinneS x.'widmrt war. Er würbe alsdann Assistent am gleichen 3nst:tuc. Diese Stellung b.kleidet« er bis Kriegsausbruch. Während des Kriege- betätigt« er sich alt Psycho loge im Heeresdienst». Zunächst richtet« er «in Laboratorium für Behtrnbeschädigle «In im Rese-rvelazarett tn Leipzig- Connewitz, ging attdann zur Kraftfahrtruppe über, wo er das psycho- logisch« Prüsiingtwefen mifbe,ründ»te. Gegenwärtig 'st er als fach- psycholoaischer Beirat de- Kommando- der Kraftsabr-Lrsatzabttllung«n tätig. Äi4 erster Cchuipsychologe erholt er gemeinsam mit Dr. Pior- kowski den Auftrag, experimentell, Prüfung-Methoden für die Aus wahl hochdefäb'gter Kinder vorzaschlagen und die Prüfungen ftir die Berliner Begodtenschulen rorzrinehmen. Sein s-ldene- D,k!»rf»dtsSum feiert heute, rm 18. Oktober, der bekannte frühere Stvd'enr.'ktvr am K^>c!!e7ke:pS ia Dresden, G:- heinver Hvsrat Prvsessar Dr. phil. Edmund Götze. Der 3ubUar er warb vor 20 Jahren bi, Doktorwürde der phtlosoph'fchen Fakuliät zu Leipzig. Di, Kßl. G^ellschuft d« HKffensehaft«* ln Göttingen Has nach dem Jahresbericht mr llnlrrstllWmg wissenschaftlicher Arbeiten dewNt'gt: Prof. Dr. P. vedye, Direktor Gdftlns« physikalische' 5ns".t 4, Montag, Ls. vsuooer iviv Ausruf der preußischen Pole« Das potzÄch* Prrsssb««au l» BorÜn versandet fotgenck« MH«» M Dl-^'^pagbr Kch Lctkubg Polen- war öl« kssssost« DevgmvafttzMW der tntve- mMottäts« Gevecytiodett in d« Geschüm« ter B«viert, und dadurch schon wurde st« zue Hc:>ptgv«ll« dieser und BeorstckunstLp-litik, die in Europa öen Lars ewiger UnrVhcn bit in )>lc- cheuNgcn - wo« hlpetn bildete. Wer as!s» aiffkMig wck «Irlich di« Hetnd zum Auchcnlon vin«r n«»«n, Htzl der Achtzmz dc§ RechäeS basieren Zukunft der Vmker mit anleg«n «m, der muß di« Rcstttuüicm des dell Polen zng^-'ügteu Unrechtes als «st« an«rtäßllche Bedingung diese- großen Werkes betrachten. Nur die V«r«intgunvzu einem Ganzen aller in den polnischen Ländern wohnc'n^en VolkStetl«, die di« vollen Rechte «ln«s Staates be sitzen, kann die Dewährvng «inc< daaernibon BrndnisseS der Völker hWöen. DaS hat der Präsident Wilson anerkannt, indem er in feinmn FrSeden-pragromm öl« Bildung «Ines unabhängigen, au- allen polnischen LaudeSteilen zusa:nm«nges«tzi*n und eine eigen« Mecr-riÄist« b«W«nd«n Palen« aufpellte, al« «ine der Grundlagen «l:ver gerec(tt«, iniernaBkinalrn Weltvranuno. Aus der Tatsache, daß die deuischr Negiernng daß Pr«. aramm Wi!,ons ohne Vorbei!t als Grundlage d«r FrivdenSverhond- la:Mu angoil»nlmon hafte, muß man folgen:, daß st« mit den Rich!- ltnien öiese- Programms in bezug auf die polnische Frage einverstanden ist.... Wir, die zu Preußen gehö.igen Lmidesteile bewohnenden Paten, stellen dieses EU,Verständnis und d.rse Einigkeit durch die Unterschrift alter unserer leitenden oolikischcn Organisationen, aller polnischen Parteien ohne Ausnahme und der ganzen Presse, nll AuSlegcrin der -ffcaÜ'ch:.: Meinung fest. Der Punk! 13 des Wilsonschen Programms vom 7. Zanuar 1918 lautet: .Ein unabhängiger polnischer Staat, her alle Lander, die von einer unzweifelhaft po!n!scl>en Bevölkerung bewohnt sind, und der einen gcsicher.en, srcch,: und zuverlässtgen Zugang zur See besitzt, und dessen polillsche und wirtschaftliche umchhungig. kci! sow»e territoriale Anver'rctziichkcft durch urtcrnnfts-nalen Ver trag garantiert sein müßte, sollte errichtet werden.' Natürlich könnte cS sich dab«i nur um relnvoinische Landstriche handeln. Die preußischen Ostmarken sind aber gemischt bevölkert, von kleinen Stellen cbgeseben, die von gemisc>',tsprachlc,2r LandeS- tcilsn umgeben sind. Auch ist von der früheren Zugehörigkeit einzelner Landesicile zum Königreich Pol<n in Wilfo:6 Worten keine Rede. Der .gesicherte, freie und zuverlässige Zugang zur See' endlich ist auch durch Freihäfen und entsprechenden freien Zugang zu ihnen zu erreichen. Wilson hat aber auch gefordert, cs dürften sich auS der Regelung nicht .neue oder die Verewigung alter Elemente von Zwist und Gegnerschaft, dle -en Frieden Europas und somit Ser ganzen Welt wahrscheinlich bald wieder stören würden', ergeben. DaS ist nur dann zu vermeiden, wenn Einbußen an deüischcm Reichsgebiet im Osten auSgeschlofsep biciben. Der neue Kur« in Valen Warschau, 14. Oktober. (Dr-ahübc richt.) Wie di« Morgenbläktsr melden, fand gestern c»n Ä r onra t statt, der sich mit der tunlichst baldigen Uel>ern<ch>ine der L a n d e'S v er u> al t ung und «der Heere-- blldnna besoßte. .Gazeta Prraana' oerzelchwet Gerüchte, daß -i« polnische Rvgierung Schritte unternommen habe Z'rr Tttksnathm« ein« öM-MisiilTnon-Anleth» in Deutschland sör den Wiederaufbau. All« Blätter bringen eine Verordnung des Warschauer G«r<ratoom>e'nenveul- betre-ssenb di-eAush«1>ungder R«1sescheiir«, dos sind Au-wetS- parier, die filr die Bevölkerung z».ir Reise iimecholb de« General gouvernements bisher nstweickig m-aven. Der .'Deutschen Lodzer Zeitung' zufolge beabsichtigt der Lodzer Ckadtteronöneke Senn«, nach Moskau zu reisen. Ihm werden sich von Warscl-au aus drei Stadt verordnete cnrschiießon. Da die Sow j et reg ie ruug es abletz-nk«, über die Auszahlung von Entschädig nngLstummen an polni-sche Städte mit dem Berxollmüchligten de- Ne«ntschastsrakes Ledmlckt zu verhandeln, entschlossen stch ük Städte, sich selbst um die Sv-nrmen zu be mühen, die sie noch aas Rußland zu bekommen Hecken. Hauptsächlich handelt eS sich um Entschädigungen für gezahlt« Reservistengetder. Dor Lodzer Magistrat erbat den Sckntz für die veavslvogbm Herr«« bei de« bvotschen Behörden und der russischen Gesan-büschafi m Berlin. Bolfchemiftifche Vraflk^arrd« in Warschau Ladlln, 11. Oktober. (Drahtderichk.) .Zlemla Lubelfka' meldet auS Warschau, öatz der Bolschewistenfithrer Fürftenberg- MoneckI inkognito in Warschau wette. Er brachte «tuen groß«« Stab Hilfskräfte und großes Kapital mit. Unter den p-intschen Bauern mache bereit- die Zeitschrift .Granada' für die russische« Klassenkämpfe Propaganda. D Dee Rcich-verband der aalioualliberalcn Presse hrelt gestern ln Berlin seine Zahrc-versammlung ad, in d«r der Abgeordnete Skrcsemann oeriraultch über die Entwicklung unserer militärischen und politischen Lage und dir Vorgeschichte der letzten Ereignisse sprach. Im Ansck'u"c an diesen Vortrag wurde in längerer Aussprache eine Entschließ., g gefußt, di« an<!tsichlS der welipvllttschen EreiAiffr -«n Zutril- d«r nativ aal liberalen Reichstagsfrakklon zu den Mehrhe!tspart«>en billigt. Heute früh vcrsammrlten sich di« Partcifekre'äre und Lande-vsrsitzenden der nationalllberalen Partei za einer Sitzung, in der gleichfalls Dr. Stresemann über basftib« Thema referierte. O WS Nachfolger de- Herrn v. Berg wird, wie man sich in gut unter richteten Kreisen erzählt, neben a,»deren auch der Staat-Minister Cl«m«S v. D« lbrll «, der frühere Vizekanzler und Skatssekretät d«s Inextn, au-er sehen. für Untersuchungen über Molekül- und ÄtomstruLkvr 1-00 bem Literarhistoriker Geh. Rat Pvos. Dr. Ed. Schröder (EötLngenj für d.e Herausgabe der mittelalterlichen BibliotheksLgtaloge 1000 ^L; dem Orlon-altsten Prof. Dr. phil. Andreas in Göttingen für sprachliche Ett:dicn mit Kriegsgetangen«n 1006 für die HerauSgaae der Werke von Gauß 7500 «lt-, für die Bearbeitung des Poggendr-rffschkn Hand wörterbuches VOO ferner der Kgl. Sächsischen Gesellschaft d« Wisjen- schcrsten sür dir Tcnerkfsa-Expedilion 600 .tt. » Ho«hfchalanHriü)le«. Wie wir hören, hak Prof. Dr. Gulske in Straßburg den Ruf an dle Universität Marburg als Nach folger von Geheimrat König angenommen und wird die Leitung der dortigen chirurgischen K'in-K in den nächsten Tagen übernehmen. — In Wien starb der frühere Direktor der Ho-fbidllothLk, emer. vrd. Professor der Geschichte deä Orients und Ihrer Hilfswissenschaften an der dortigen Universität Hofrat Dr. Josef Ritter von Karabacek im 74, Lebens jahre. — Den Heldcnlod starb der a. o. Professor für mittelalterliche und neuer: Geschichte an der Universität Gieß«n Dr. Ernst Vogt. Der ficbrnhundertjährig« Danucbrog. Der Dannebrog, da- dänische Reichsbanner, kann demnächst seinen 700. Geburtstag begehen, denn am Waldemarstaqe (11. Dezember) de- Jahre- 1219 ist er in die dänische Geschichte eingekreken. Schon jetzt beginnt man tn Dänemark mit den Vorbereitungen zu der Feier dieses Gedenktages, »nd der .Danmark- samfund' ist soeben, w e aus Kopenhagen berichtet wird, mit dem Plane an die Oeffenilichkett getreten, am Tage de- Feste- dem König ein Reichsbanner zu schenken, da- in einen Brsnzesuh «den dem Throne ausgepfianzt werdrn soll. Dieser Brmizefuß soll da- ReichS- wappen und die Wappen aller Harden und Städte des ganzen LanöcS trogen. Der SiebcnhnndertjahrStag de- Dannebrog« soll noch auf «ine Mette Weise gcseicrt werden: durch die Schaffung einer großen Stif tung, deren Ausgabe u. a. ist, vaterländisch« Arbeiten literari scher und w t s f r n s ch a f l l ich e r Art zu unterstützen. Von Ihsen und Björnfvn teilt S. Iacobsohn in «Iner Schaubühnen'- Kritik i.D « Weltbühne' )ilV, 41) fügendes nette Geschicktchen mit: Auf einer Seefahrt won Dronkheim nach Bergen wollte Björn Björn- s o n durchaus nicht von der Kommandobrücke herunter. Al« ihm nichts mekr half, da schmetterte er dem Kapitän entgegen, er sei der Sohn d«4 größten norwegischen Dichter«. Dl« seelenruhig« Antwort laute:-: .DaS nützt Ihnen hier bei mir gar nlch^, Herr Äsen.' * Theaterchronik. Dcr bekannte Lyriker Ernst L > ssauer wird fetzt auch mt einem Bähnrnwerk, einem Einakter, .Die Anfechtung', als Dramatiker an die Oeffentlichkeit treten. Ebenso mit einem in Vor bereitung befindlichen .Casaaova in Dux'. Buch- mrd Bühuen- vertag Haden O«p«rhe^ L Co., Berka V 15. — ,Mar«'»»n', Komödie tn drei Akten von Karl Rod«ma»a, gesägt in ov »Sch- stea Zeit «n Deutschen Theater tn B««» e»_zm llrcnrttnbr—.».
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