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Mittwoch. 80. MSrz 1SS8 Sächsische Volkszeitung Nummer 76. Seite 7 Ufd»d<ss«ir»cdt»»ckut»i 0?»l QueU»n-Verl»g, Xvnlgsdrllek 8^ '! W»:r^'^4.r.zL2 LNISI^SM Wenn muht? in ab könnte haben ^I'bsisiöilloilöl'll dervaäer» s-roS« Nu»«»KI unU «oUcie V«r»rd«IIun8 1OSO dl« 2VV ?' ''Ä> Dr'e koman von Kinirik 8ctt^ivi8vciro 'S L »SI-liiNLNlkisikN In «ol<>, kicke u. UuSbuum.In eilen llrvo-n 2Uls6Illk'>Lll1UI1si6ll eut verrlnk«, aurilekdsr 70. 80 u »8 Z «snlsdeksngslsngvn «°8 Zvksibengsi-äinenstSbo «2 mit »Nein Ltbekvr, okn« !?toN,e 00.1—. u. 8ll t SUlllsIpvllvp Mi« 8to» Iv; iso 8 so. «/iso eso ikule vueiUIk, In vielen v«»In», III cm Steter HktUNdlUVN z go, Ivo cm lileier 1 70. SS cm Sieter I SS VsnöMs86N8vlwN6I- ^780.'^oöü.'«/« »öo Vi3886sl6>tUNg8-fIl686N-8vKoN6s 7.". 777'.^evo Biel verlangt! P. M. in R. — „Sag doch einmal ein kräftig Wörtlein gegen die Damen, die so manchen lieben Nachmittag im Kaffee sitzen und sich den Magen mit Kuchen füllen, dann aber darüber Klagen, daß sie dick werden! Solch eine Tafelrunde von Schwer gewichten könnte mich jedesmal in Zorn bringen!" — Du hast ein zu hitziges Tem;wramcnt, mein Lieber. Gewiß: ein „Kränzchen" kugelrunder Damen ist nicht für jedes Njän- ncrauge ein erquicklicher Anblick. <Wir find ja nicht im Orient, wo man die Schönheit nach der Zahl der Kilogramme mißt.) Gcrechterweisc mutzt Du aber auch das Gegenstück bedenken: Ein Stammtisch feucht-fröhlicher Herren mit dauerhaftem Sitz fleisch erfreut das Auge der Frauen auch nicht. Es kann eben niemand über seinen Schatten springen. Und jeder sicht die Fehler gern am anderen, während er sie bei sich selber — übersieht. Ich aber werde mich hüten, gegen die Kränzchen und Stammtische etwas zu sagen: Wenn ich cs mit den Kasses schwestern und Biertrinkern, mit Konditoren und Gastwirten ans einmal verdürbe, dann könnte cs mir gar schlimm ergehen. Ich vertraue auf die Vernunft und aus die Heranwachsende Jugend mehr als^ aus die Gewalt meiner Beredsamkeit. Schon unsere Generation, die an Wandern und Sport ihre Freude hat, kennt die „Bierwampen" früherer Geschlechter nicht mehr. Die Jugend aber, die jetzt in Lagern und in fröhlicher Jugend gemeinschaft zu Klarheit, Frische und Härte gegen sich selbst erzogen wird, mag uns gegenüber noch einmal den gleichen Fortschritt erzielen. Auch in dreitzig Jahren wird man noch Kuchen essen und Bier trinken — aber nicht mehr, als man ohne Störung seines Gleichgewichts und ohne Minderung seiner Straffheit vertragen kann! Marabu. man seststellen will, was etwa in einem bestimmten Falle zu bevorzugen ist. Der Autobus ist beweglicher als die schienen- gebuiäene Bahn. Er bringt den Menschen in engeren Kontakt mit der Landschast. Es gibt heute sehr nette Konstruktionen: Aussichtswagen, die einen freien Blick nach allen Seiten und teilweise auch nach oben ermöglichen. Auf der anderen Seite mutz der Autobus den Reisenden aus Gründen der Rentabilität und der Beweglichkeit des Wagens aus ein Minimum von Raum beschränken. Man sitzt da manchmal ein wenig im Stile „Sprottenkiste". Autzerdem ist man meist von seinem Gepäck getrennt, das auf dem Dach des Wagens mitgcführt wird. Und wenn man Uber den Nädern sitzt, hat man allerlei Stötze aus zuhalten . . . Diese Nachteile gibt es in der Eisenbahn nicht. Man hat reichlich Platz, sein Gepäck bei der Hand, im D-Zug kann man sogar aus dem Gang promenieren und im Speise wagen frühstücken. sIch kenne treffliche Leute, für die dieses Frühstück ini Speisewagen den Hauptreiz einer Reise aus- macht.l Die Aussicht freilich ist beschränkt, man muh höllisch aufpassen, datz man nicht gar die richtige Station versäumt. Und nicht überallhin kann man mit der Eisenbahn gelangen: ost mutz noch In den Omnibus' umgcstiegen werden . . . Trotz dem ziehe ich mir für lange Strecken die Eisenbahn vor; sür kurze mag der Omnibus nützlicher sein. Und wem beides nicht behagt, der mag eine Seereise machen . . . Vielleicht war er dazu auch moralisch schön zu tief gesunken. Er wappnete sich vielmehr mit Trotz und Ablehnung gegen die Vorwürfe Margrets, die nun wohl kommen würden. „Was willst du denn?" fragte er gähnend. „Ich will wissen, wo die Pferde sind. Die Ställe sind leer — ..Die habe ich verkauft." „Verkauft!" Margrets Augen blickten starr geradeaus. „Verkauft!" wiederholte sie langsam. „Die Füchse, die unseren Hochzeitswagen gezogen haben und von denen du einmal sagtest, du würdest dich nie von ihnen trennen —." Er lachte ärgerlich. „Das sind ja Gefühlsduseleien." „Und wo ist der Mrgen?" „Ebenfalls verkauft. Ich habe ein Auto dafür er- standen, weil es praktischer ist. Man kann bester damit über Weg. Pferd und Wagen sind in unserer Zeit doch eigentlich veraltet." „Sprichst du wirklich im Ernst?" „Aber natürlich doch!" Sie sah mit verschwimmenden Blicken in sein läch.In- des, unbekümmertes Gesicht und fühlte nur zu deutlich: Alles würde wieder vergeblich sein, Tränen, Bitten, Vor würfe. Alles prallte an dieser lächelnden Sorglosigkeit ab. Und sie stand machtlos, mutzte zusehen, wie der Hof unter seinen Händen zerrann. Wie hatte der Vater einmal ge sagt? „Der kommt noch lebendig vom Hof herunter!" Vielleicht war dieser Zeitpunkt nicht mehr sehr fern. Ihr armes Kind! „Du!" In einer verzweifelten, leidenschaftlichen Auf wallung krampften ihre Hände sich um seine Schullern, schüttelten sie. „Ich frage dich auf Ehre und Gewissen, kannst du verantworten, was du tust? Datz du das Erbe deiner Väter vergeudest? Datz du deine Kinder zu Bettlern machst?" Ihre Worte trafen ihn doch, aber trotzdem zeigte er ein gleichmütiges Gesicht. „Was du schon .Vergeuden' nennst!" „Ist es vielleicht kein Vergeuden, wenn du nächtelang durchzechst? Wenn du ein Gespann für ein Auto verhan delst und sicher noch eine grotze Summe zuzahlst? du dir nun ein paar neue Arbeitspferde kaufen Wozu gebrauchst du denn ein Auto? Wenn wir gelegener Gegend, weit ab vom Verkehr wohnten, ich deinen Wunsch vielleicht verstehen. Aber wir nur eine Viertelstunde bis zum Bahnhof und von da gute Verbindung nach allen Richtungen. Und die Kreisstadt können wir mit dem Wagen bequem in einer Stunde er reichen. Ein Auto ist Verschwendung, Luxus, und darum verlange ich, datz du den Handel rückgängig machst!" „Fällt mir nicht ein!" „Du mutzt! Hörst du! Sag mir, mit wem du gehandelt hast!" „Du willst dich wohl gar selbst mit ihm in Verbindung setzen?" Lanns lachte kurz guf. ,,Fertig bringst du es! Nee, nee, glb dir nur keine Mühe; es bleibt so, wie es ist. Du kannst dir alle deine schönen Reden sparen. Sie machen absolut keinen Eindruck auf mich. Das solltest du auch nachgerade wissen. Und nun latz mich noch ein paar Stun den schlafen." Er warf sich im Bett herum und schlotz die Augen. Kümmerte sich nicht mehr um die erregte, verzweifelte Frau. Margret sah ein, das; sie nicht mehr erreichte. Da ging sie hinaus. Drinnen in der Küche hörte sie den Erotzknecht mit der alten Lene sprechen. Er wolle die Frau fragen, ob die Kartoffeln im Esch angepslügt werden sollten. Um Margrets Mund zuckte es bitter. Die Frau wollte er fragen! Die Frau, die für alles sorgen, an alles denken mutzte! Nach dem Bauern fragte schon lange keiner vom Gesinde mehr! Sie bemühte sich, ihrem Gesicht einen ruhigen Ausdruck zu geben und ging hinein, um mit dem sehr tüchtigen jun gen Menschen alles Notwendige zu besprechen Sie sah wohl die stumme Frage auf seinem Gesicht, aber sie geivann es nicht über sich, von den Pferden zu sprechen. Dann schickte sie noch die beiden Mädchen in den Gemüsegarten zum Jäten. Als sie zurückkam, erschrak die alte Lene, so grau und verfallen sah ihr Gesicht aus. „Ich habe nichts erreicht", sagte die junge Frau. „Nun will ich zu dem alten Wellermann gehen. Er war ja mit Hanns zusammen; vielleicht kann er mir nähere Auskunft geben." „Das — wolltest du tun?" fragte Lene. „Ich mutz es wohl tun." Da sagte die Alte nichts mehr; sie wußte, was der stolzen Frau dieser Entschluß kostete. Es wurde em namenlos schwerer Weg für Margret. Sie mutzte ja fremde Menschen einen Blick in ihre Ver hältnisse tun lasten. Mutzte etwas preisgeben von dem Elend ihrer Ehe. Fast unerträglich mar ihr dieser Ge danke, und manchmal war sie nahe daran, umzukehren. Aber zuviel hing von diesem Wege ab; da mutzte sie alle Scheu, allen Stolz beiseitestellen. Wettermann war ja der einzige, der ihr vielleicht den Namen des Händlers ver raten oder ihr Angaben machen konnte, wie der Handel zustande gekommen war. Margret wählte einen Vinnenweg, um mit möglichst wenig Menschen in Berührung zu kommen. Die warme, lachende Frühlingssonne, das Sttachsen, Blühen und Duften ringsum war ihr wie ein Hohn auf ihr Elend. Ueberall aus den Feldern rvaren die Leute emsig beschäftigt; nur ihr Mann lag im Bett und schlief seinen Rausch aus! Nun hatte sie Wettermanns Hof erreicht. Breit und behäbig dehnte sich das stattliche Wohnl/aus. Die beiden Knechte, die auf dem Hofraum beschäftigt waren, sahen ihr neugierig nach. Was wollte denn die Hcidbrinksche schon zu so früher Stunde hier? Margret zeigte sich sonst sehr selten bei den Nachbarn. Wettermann, ein grauköpfiger Sechziger, kam ihr auf der grotzen Diele entgegen. Auch auf seinem Gesicht lag ein leises Verwundern. „Guten Morgen", sagte Margret, äußerlich sehr ruhig. „Habt Ihr ein wenig Zeit für mich, Vater Wettermann? Ich möchte Euch gern etwas fragen." „Aber selbstverständlich!" Er lud sie in die Wohnstube, wo Margret auch Frau Wettermann und Lisbeth vorfand. Sie hätte lieber mit dem Mann allein gesprochen, aber schließlich war es ja einerlei. Die beiden Frauen wußten vielleicht schon mehr als sie selbst. Co begann sie denn zögernd zu erzählen, was sie bergefübrt batte. «Sornewmg 'olgl' 23. Fortsetzung. Fassungslos starrte Margret ihn an. Sie griff sich an den Kopf. Was war das? Wie kam das Auto Hierher? Sollte Hanns —? Sollte er es gekauft oder gar — gegen das Gespann vertauscht haben? Sie stöhnte leise auf und wankte mit zitternden Knien in das Haus zurim. Was tun? Wie sich Gewißheit ver schaffen? Eie durfte es nicht wagen, Hanns fchon jetzt zu wecken. Nach kurzem Zögern ging sie zu der alten Lene, die noch im Veit lag. Margret hatte bis jetzt noch kein Wort mit der alten Frau von ihrer Herzensnot gesprochen. Aber jetzt drängte es sie, sich ihr nntzuteilen; sie würde ja ohnehin schnell genug alles erfahren. Es wurde eine lang« Beichte. Wie ein lange zurückge dämmter Strom den Damm durchbricht, so stürzten die Worte von Margrets Lippen. Eie war in dieser Stunde nicht mehr die starke, stolze Margret, sondern ein innerlich -er- mürbtes Weib. In stummem Entsetzen streichelte die alte Frau ihr Haar. Ach, sie war ja nicht ahnungslos gewesen, sie hatte vieles beobachtet, aber dieses Leid erschütterte sie unsäglich. Allmählich wurde Margret ruhiger. Die Aussprache hatte ihr wohlgetan; das Bewußtsein, datz jemand mit ihr fühlte, hatte etwas Beruhigendes. „Sei ganz still, Kind , stigte die alte Frau. „Ich stehe jetzt auf, wir wecken die anderen und versorgen das Vieh. Und dann gehst du zu Hanns. Er mutz dir doch Rede und Antwort stehen. Vielleicht läßt der Kauf sich noch wieder rückgängig machen." Margret erhob sich. Es war nun schon wieder etwas von der alten Tatkraft in ihr. Sie vermochte den Dienst boten ein ruhiges Gesicht zu zeigen und würgte auch bei Tisch ein paar Bisten herunter. Dann ging Margret zu ihrem Manne. Es war in zwischen 7 Uhr geworden. Den kleinen Gerd, der auch er wacht war, übergab sie der alten Lene. Hanns öffnete unwillig die Augen, als sie ihn an den Schultern rüttelte. „Was ist denn los? Weshalb weckst du mich?" Er richtete sich ein wenig auf. Der Kopf war ihm wirr und benommen. Seine Schläfen hämmerten. Einen Augen blick sah er sie verständnislos an, aber dann kam ihm das Erinnern. Donnerwetter, ja, das war ja eine verrückte Nacht gewesen, und dann zum Schluß der tolle Handel —! Er war mit Langeweg in irgendeiner Wirtschaft gelandet. Es sammelte sich rasch ein Kreis um sie, und sie hatten ge zecht und waren ausgelassen lustig gewesen. Von Weller mann hatte er nichts mehr gesehen. Und dann, als die Stimmung den höchsten Grad erreicht hatte, war dieser Pferdehändler aus Oldenburg aufgetaucht und — ja, da mrtte er sich zu dem tollen Handel verleiten lasten. Er hatte Pferde und Wagen gegen dessen neuen Viersitzer verhandelt Und mutzte ihm noch ein nettes Sümmchen zuzahlen. Wahrhaftig, es war eine verrückte, sehr kostspielige Nacht gewesen, und Hanns Heidbrink war nicht wohl zu mute bei dem Gedanken daran und an das andere. Das Gewissen schlug ihm, aber seine herrische Natur litt es nickt. dak er ein Unrecht etnaestand und autzumachen suchte. Nur die Ruhe . . . R. S. in D. — „Was kann man tun, um einem „Fihkops" die nötige Ruhe und Stetigkeit Im Arbeiten zu geben? Durch seine aufgeregte Wirrköpsigkeit schadet er doch nur sich und anderen." — Jeder „Fitz" hat einen bestimmten Grund. Und aus diese „Wurzel des Uebels" wird es ankommen, ob Du Deinem Freunde helfen kannst oder nicht. Häufig ist es ein gefürchteter Vorgesetzter, der an dem „Fitz" seiner Untergebenen schuld ist: Sie wollen ihm attes nur ja recht machen und stolpern dabel vor Eiser über die eigenen Füße. Da kann nur der Gefürchtete selbst Wandel schaffen, Indem er eine Atmosphäre von Beruht- gung und Ermunterung um sich legt. Ist er ein strenger, aber gerechter Mann, der an sich selbst wie an andere hohe An« Forderungen stellt, dann wird niemand vor Ihm Angst zu haben brauchen, der ehrlich bestrebt ist, feine Pslicht zu tun. Einen nervösen und reizbaren Borgesetzten aber, der womöglich selbst nicht über der Sache steht — ja, den müßte man erst selbst heilen, ehe man die Nervenstörungen in seiner Umgebung ausnurieren kann. Immerhin: weitaus in der Mehrzahl der Fälle sind nicht äußere Umstände, zu denen außer einem unbe quemen Vorgesetzten auch Arbeitsüberlastung usk. gezählt wer« den können, an unserem „Fitz" schuld, sondern die Unordnung in unserem eigenen Innern. Es gibt Menschen, die einfach nicht geordnet zu denken gelernt haben und schon durch ver hältnismäßig einfache Dinge in Verwirrung gesetzt werden. Da gibt es nur ein Mittel: Liebe und Güte! Man muß diesen Armen, denen vielleicht Krankheit oder ein verhängnisvolles Erlebnis in der Kindheit die innere Sicherheit genommen hat, erst das Selbstvertrauen wiedergeben — dann schwindet der „Fitz" von selbst. Geordnetes Denken, Selbstvertrauen und Humor: das sind die Waffen, mit denen man sich auch an schlimmen Arbeitstagen erfolgreich gegen den Polypen „Fitz", der seine Fangarme um uns schlingen will, wehren kann? Ksslkfobkleklen m vi-i-n dunien Nsrden IVO, SO, 78 u. 8O§ !(I086UpSpisi'tsSl1SI' „IS I»cki«rt, 80 u. 28 z XlollsNbUwIsngru-nltui- 2°8o,iOii>" L» u"i- cui e«pvl»tc t 2 SO, 2 28 u 188 Fragen hinter der Wand Freundliche Antworten sür humorige Leute Aus der Geschichte der Ostmark P. S. in L. — „Unser liebes Oesterreich bildet in diesen Tagen das allgemeine Gespräch. Willst Du uns nicht einmal «in paar Zahlen und Tatsachen zusammenstellen, wann die Ostmark gegründet und seit wann sie vom Reich getrennt ist?" Die Geschichte Oesterreichs beginnt mit dem Kampfe Pippins, de» Sohnes Karls des Großen, gegen die Avaren. Nach der siegreichen Beendigung dieses Krieges im Jahre 808 wird das menschenleere, im Krieg verödete Gebiet östlich des Inns von Bayern aus besiedelt. Im Kampfe gegen die Ungarn geht die Ostmark verloren; nach dem Stege Ottos des Großen aus dem Lechseid Söb wird sie wiederhergestettt. Seit V76 wird sie von Markgrafen aus dem Geschlechte der Babenberger ge leitet, bleibt aber nach wie vor dem Herzogtum Bayern unter stellt. Ende des Iv. Jahrhunderts kommt für die Ostmark der Name „Ostarrichi" auf. Das Siedlungsgebiet der Ostmark, das anfangs etwa nur bis zur Linie Krems—St. Pölten reichte, wird 1043 bis zur Leitha erweitert. Im Verlause der Ausein andersetzungen zwischen Staufen und Welfen werden die Baben berger vorübergehend Herzöge von Bayern. Als sie 11ö6 Bayern und die Herzogswiirde wieder an Heinrich den Löwen abgeben müssen, ernennt sie Friedrich Barbarossa zu Herzögen von Oesterreich. Seit 11öS also ist die Ostmark Bayern gegenüber selbständig, bleibt aber dem Reich aufs innigste verbunden. Eine erste Trennung vom Reiche erfolgt, als der Premslide Ottokar von Böhmen 12S1 Oesterreich widerrechtlich an Böh men angliedert; er verliert 1278 gegen Rudolf von Habsburg Land und Leben. Unter den Habsburgern, die von 1278 bis 1018 Uber Oesterreich geherrscht haben, bleibt das Land im Verbände des alten Reiches; aber Im Zuge der Entwickelung der Habsburgischen Hausmacht wird diese Verbindung mehr und mehr zu einer äußeren Rechtsform, während die Habs burgischen Länder tatsächlich ein staatliches Einzelleben führen. Dieser tatsächliche Zustand wird auch zu einer rechtlichen Tren nung, als Franz II. 1804 den Titel eines Kaisers von Oester reich annimmt. Der „Deutsche Bund" von 181ö bedeutet keine Wiederherstellung des Reiches; 186S scheidet Oesterreich auch aus diesem lockeren Verband deutscher Staaten aus. — Das Gefühl der Zusammengehörigkeit aber ist bei den Deutschen jenseits wie diesseits des Inns lebendig geblieben. Die Tat des Führers erfüllte die Sehnsucht, die in den deutschen Men schen der Ostmark über allen Wechsel der staatsrechtlichen Verhältnisse hinweg lebendig geblieben war. Und gab Oester reich die stolze Aufgabe zurück, die es im Anfänge gehabt und jahrhundertelang treu erfüllt hat: Ostmark des Deutschen Rei ches zu seinl Autobus oder Eisenbahn? L. R. in D. — „Die Reisezeit naht. Da haben wir darüber gestritten, ob es netter ist, seine Ferienreise mit der Eisenbahn oder (wie es immer häufiger geschieht) mit einem Autobus zu machen. Was meinst DU dazu?" — Autobus wie Eisenbahn haben beide ihre Vorzüge wie Nachteile, die man ruhig gegeneinander abwägen muß, wenn