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Sächsische Volkszeitung : 30.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193803301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380330
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-30
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.03.1938
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Mittwoch, 80. März 1V38 Sächsische Volkszeitung Nummer 70, Seit« 4 Vrvselsn : Dee Dank der Oesterrelcher. Die taufend Boiksgenosirn aus Wien, die am Sonnlag gelegentlich ihrer KdF.-Reis« durch die deutschen Gaue in Dresden weilten, sandten an Bürger meister Dr. Kluge folgendes Telegramm: „Allen Dresdnern herzlichen Dank für die liebevolle Ausnahme der Arbeiter im Handel und Transport aus WtonI" : Todessall. Der Leiter der Personalabteilung der Reichs bahndirektion Dresden, Direktor Dr. Otto Tschierfchky, ist am Dienstag gestorben. Tschterschky, der im 57. Lebensjahre stand, trat Ende 1St2 in den Dienst der vormals Preussischen Staatseisenbahn und war in Breslau, Oppeln und Halle über wiegend mit Personalangelegenheiten beschäftigt. Am 1. Fcbr. 1938 war ihm die Leitung der Personalabteilung der Reichs bahndirektion Dresden übertragen worden. : I» 10». Lebensjahr gestorben. Kurz vor Vollendung des 10b. Lebensjahres starb in Wasewitz die Witwe Fanny Göh ring. Die Verstorbene war das 18. Kind einer Apotheker- famltie aus Leipzig. : Am Sbagerratplatz hat die Tingangstveppe zum Rosen garten Aigurenschmucd erhalten. Saat und Ernt«, Gar tenbau und Viehzucht werben von den Figuren versinndildet. — Die Strohmatten, die in diesem Teil des Rosengartens dem Betrachter auffallrn, dienen dazu, die aus der Ausstellung „Garten und Heim" hierher übertragenen Koniferen vor zu schnellem Austrocknen durch Sonnenschein zu schlitzen. Sobald di« neueingepkianzten Bäume fest verwurzelt sind, verschwindet der Strohschutz wieder. : An der Marktstratz« ist jetzt der Durchgang sowohl vom Altmarkt wie von der KSnig-Iohann-SIrasse und Moritzstrasse aus wieder möglich. Gegenwärtig wird das vierstöckige Ge bäude niedergerissen, das bisher den Einblick in den riesigen Bauplatz von der König-Iohann-Strahe her verdeckte. : Borbereitmtgskursiis auf bl« Meisterprüfung. DieHano- werkskamrner Dresden oeranstallet durch die Kreishandwer- kerschast auch Im Sommersemester 1938 wieder Vorbereitungs kurse auf die Meisterprüfung. Diese beginnen voraussichtlich mit einer Vorbesprechung am Donnerstag, dem 28. April, 19 Uhr, in der Aula der DietrichEckart-Schule, Marschnerstr. 18. Anmeldungen nimmt die Kreishandwerkerfchaft Dresden, Gru- naer Strohe 54, entgegen. : Der leichtfertig« Schütz« «rmitttlt. Bor einigen Tagen war, wie gemeldet, im Ostragehege ein 14 Fahr« alter Junge, der mit einigen Kameraden sein Modellflugzeug steigen lieh, von einem Unbekannten erschossen worden. Es ist jetzt gelun gen. den Täter, der den unglücklichen Schuh abgegeben hat, in der Person eines 18 Jahre alten Lehrlings aus Dresden zu ermitteln und festzunehmen. Offenbar hatte der junge Mann, der mit der Schuhwaffe nicht richtig umzugehen verstand, den tödlichen Schuh aus Versehen abgegeben. : Wegen Trunkenheit am Steuer bestraft. Der Kraftwa genführer Erwin Hertwich, geb. am 19. 11. 1907 In Dresden, wohnhaft In Dresden, Bodenbacher SIrahe 91 b, 1., ist mit acht Tagen Haft bestraft worden, well er, unter erheblicher Ein wirkung geistiger Getränke stehend, einen Personenkraftwagen auf der Waisenhausstrahe in Schlangenlinien gefahren und da durch den Verkehr stark gefährdet hat. VreSdner pollzelderlcht Zwei Schwerverletzt« bei einem Berkehrsunfall. Auf der Strohe Dresden — Königsbrück wurde in der Nähe des Gast- hofes „Hirsch" tn Ottendorf-Okrilla ein von einem Tischler lehrling gezogener Tafelwagen von einem überholenden Last zug gestreift und zertrümmert. Der Lehrling trug einen Becken bruch und andere schwere Verletzungen davon; sein Zustand ist bedenklich. Bet dem Unfall hatte der Lenker des Lastzuges scharf gebremst, wobei die beiden Anhänger Ins Schleudern ge rieten. Der letzte Anhänger prallte gegen das Gasthofsgrund stück. Dabei wurde der Beifahrer aus dem Wagen geschleudert und ebenfalls schwer verletzt. Die beiden Verunglückten muhten sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Gegen eine Vrückenmauer gefahren. In Hermsdorf fuhr ein mit drei Personen besetzter Kraftwagen gegen eine Mauer der Lausebachbrücke. Der Anprall war auherordentlich heftig, alle drei Insassen erlitten zum Teil schwere Verletzungen und fanden Aufnahme im Krankenhaus. Handtasch«ndleb« In d«r Dresdner Held«. In der Dresd ner Heide entrissen zwel 16 bis 18 Jahre alte Burschen einer Spaziergängerin die Handtasche und ergriffen die Flucht. Dl« hellgraue Lederhandtasche enthielt eine mit Brillanten besetzte Brosche, eine Urlaubskarte Hamburg — Dresden sowie 33 RM. Bargeld. d. Welndöhla. Tödlicher Betriebsunfall. Der 17jährige Sohn Horst d«s Molkereibeützers Vorholz in Wein böhla ist im Betrieb der Zentralmolkerei Buttstädt in Thü ¬ ringen, wo er als Lehrling beschäftigt war, tödlich verunglückt. Er ivar hinter eine in Gang^ befindliche Maschine gekrochen, um ein dorthin gefallenes Werkzeug hervorzuholen. Dabei wurde er von der Maschine ersaht und erlitt schwere Kopfver letzungen, denen er Im Krankenhaus erlag. d Radeberg. Er wollte nicht geschlachtet wer den. Als ein zum Schlachten bestimmter Bulle im Brauerei grundstücke geivogen werden sollte, gelang es dem Ti«r, nach der inneren Stadt zu enttveichen. Nach einer aufregenden Ver folgung konnte der Bulle endlich im Hof« eines Grundstückes der Kirchstrahe wieder eingefangen werden. t.siprig ) Di« Taufpatin d«s KdF.-Schisfes „Robert Ley", die Wollsorliercrin Lieschen Kichling, war ziveimal Siegerin im Reichsberufswettkampf. 1935 war sie der beste Sortierlchr- iing unter dreihig und bekam den ersten Preis, 1938 war das gleiche der Fall, und 1937 hat sie sich noch einen zweiten Preis dazugeholt. Sie ist 18 Jahre alt und gehört dem Betrieb der Leipziger Wollkämmerei seit vier Jahren an. Don den dreihig deutschen Musterbetrieben war di« Leipziger Wollkämmerei dies mal dazu auserschen worden, die Taufpatin des KdF.-Schisfes zu stellen Lieschen Klehling wurde aus etiner Reihe von Bc- russkameradinnen, die sich im Betrieb ausgezeichnet hatten, durch das Los bestimmt. ) Ein« lustig« Jagd inoä-te am Dienstag der „Seestadt" Leipzig alle Ehre: Der Seebär war aus der Robbenanlage des Zoologischen (»artens entkommen und trieb sich nun munter in Leipzigs Gewässern umher. Zuerst In der Plasse und dann in der Parthe wurde er gesichtet. Mit Stangen und mit Gat tern rückte man ihm zu Leibe. Aber es dauert« sieben Stun den, bis es gelang, den Seebären tn den Zoo zurückzubringen. Am Ufer hatten sich sehr zahlreich Schaulustige eingefunden, die der spassigen Jagd mit sichtlichem Wohlgefallen folgten. ) Lastkraftwagen fährt gegen et« Hausgrundftück. Am Montagvormittag fuhr ein Lastkraftwagen an der Einmündung der Ludwigstrahe in die Tauchaer SIrahe beim Ausweichen vor einem umlenkenden Kraftwagen einen 24 Jahre alten Rad fahrer an und dann gegen ein Hausgrundstück. Der Radfahrer erlitt einer. Schädelbruch, der Lenker des Kraftwagens leichte Verletzungen. — Aus dem Dtttrichring geriet der Anhänger eines Fernlastzuges in der Kurve nach rechts ins Rutschen und drückte einen 63jährigen Radfahrer gegen einen parkenden Kraftwagen. Mit einem Unterschenkelbruch, Kopfverletzungen sowie einer Gehirnerschütterung muhte der Mann ins Kranken- lMis geschafft werden. ) Schwindel mit Ferntransporten. Die Grohe Strafkam mer des Landgerichts Leipzig verurteilte den 28 Jahre allen Kurt Sommer aus Markkleeberg wegen Rückfallbetruges, Ur kundenfälschung und Rückfalldiebstahls zu insgesamt vier Jah ren Zuchthaus, 300 RM. Geldstrafe und drei Jahren Ehren- rechtsvcrlust. Eine aus Hamburg stammende, 22 Jahre alte Mitangeklagte wurde mangels Beweises freigefprochen. Der bereits erheblich vorbestrafte Sommer verlieh im Jahre 1936 kurz nach einer Strafverbühung seine Familie in Leipzig, um seine Erfahrungen „auszunutzen", die er früher als Fernlast- fahrcr gemacht hatte. Er erschien nach und nach in über 20 deutsä-en Städten, vornehmlich bei Laderaumverteilungsstellen, und holte sich Aufträge für „seinen Fernlastzug", den er über haupt nicht besah. Die Hauptsache waren ihm natürlich Vor schüsse, die er in den meisten Fällen auch erlangte. Dann tauchte Sommer bei Abschleppfirmen auf, erzählte etwas von einem Unfall, den er gehabt hätte, und beauftragte di« Firma mit dem Adschleppcn „seines" Lastzuges. Diesen konnte man natürlich, da nicht vorhanden, lange suchen, ebenso den Mann, dem man noch gutgläubig für das „Umladen der Waren" und die „Benachrichtigung seiner Auftraggeber" Geld geliehen hatte. Sommer hatte bis zu seiner Festnahme in knapp zweieinhalb Monaten nicht weniger als über vierzig Geschäftsleute um über 1900 RM. erleichtert. f Schkeuditz. Unheil durch einen führerlosen Kraftwagen. Auf dem Parkplatz vor dem Amtsgericht setzte sich plötzlich ein Kraftwagen, dessen Handbremse vermut lich gelöst worden war, von selbst in Bewegung. Der führer lose Wagen durchbrach zunächst die Absperrketten am Rundteil des Marktplatzes und fuhr dann gegen den bcleuästeten Weg weiser, der umgerissen wurde. Der Wagen erlitt erhebliche Beschädigungen. Spenden für Oesterreich Alle deutschen Volksgenossen, die an der Linderung der No» im Lande Oesterreich mithelsen wollen, können Geldspcn- den «inzahlen aus das Konto „Oesterreich" bei allen Dienststel len des WHW. oder bei allen in der Reichsgruppe „Banken" zu sammengeschlossenen Kreditinstituten (Banken, Girozentralen, Sparkassen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Kreditgenos senschaften) und bei allen Postscheckämtern. Dietrich Eckart: „Dünkte Wege" Erstaufführung im Theater d«s Volkes, Dresden. Der Dresdner kennt Dietrich Eckarts satirische Zeitkomö- di« schon ein wenig von einer Aufführung des erfolgreichen Stückes „Ein Kerl, der spekuliert" her. Er batte auch in die sen Tagen Gelegenheit, wieder einmal die geniale „Peer Gyni"- uebersetzung tm Schauspielhaus zu sehen, di« man getrost als eine grossartige Nachdichtung bezeichnen darf. Nun ist nur zu wün schen, dah man auch die übrigen dramatischen Werke dieses Dichters aussührt, elrva weitere aus der Reihe der Gesellschasts- komödlcn, vor allem aber ,Heinrich den Hohenstaufen", der schon 1915 ein Erfolg war. Eckarts Werk verdient jetzt dop pelt« Ehrung, nachdem zu seinen Lebzeiten alles darongesetzt wurde, ihn totzuschweigen. Darum darf man auch dem Theater de» Volkes Dank wissen, dah es in Erinnerung an den 70. Ge burtstag dieses aufrechten deutschen Mannes seine Vorkriegs- komödle „Der Froschkönig", die in der Neubearbeitung den Titel „Dunkle Wege" erhalten hat, in den Spielplan aufnahm. Fast läßt sich das Stück an wie eine Krlminalkomödie, wenn auch die liesst«, die j« geschrieben wurde. In die über hebliche, herzlose Gesellschaft eines Kommerzienrate« der Vor kriegszeit dringt der „Graf" «tn, der sich, innerlich zernagt und zermürbt aus der Such« nach einer lebendigen Seele, di« Exi stenz eines Meifterdieds gewählt hat, weil er glaubt, sein inne re» Weh nur dadurch zu überwinden, datz er diese kernfaule Gesellschaft säxädigt, wo er nur kann. So stiehlt er der Kom- merztenrättn «inen Schmuck, um gleich daraus zu entdecken, datz es sich um Simiftbrillanten handelt. Al» vollendeter Ka valier sucht er den Kommerzienrat auf, droht »hm mit der kompromittierenden Veröffentlichung und erpvetzt 10000 Mark von ihm. Dabei wird er mit der Familie und besonders mit der jüngeren Tochter Gerda bekannt. In ihr erkennt er den Menschen, der llm wie im Märchen vom Froschkönig entsühnen und mit dem Menfchendasein aussöhnen könnte.. Gerda liebt Ihn, und die Epoche des Glückes scheint zu beginnen. Als er ober dem Mädchen sein Geständnis ablegt, erweist sie sich doch als zu schn-ach. Sie kommt Uber die Vorurteile ihrer Zeit nicht hinweg. Mit tiefster Bitternis geht er seine dunklen Weae weiter, die ihm früher oder später das Leben kosten müssen. Die Neueinrichtung von Dr. E. Leopold Stahl, die allzu Zeitgebundcnes entfernt und darum das Stück der Gemein verständlichkeit nähergebracht hat, zeigt des Dichters Kamps gegen untätige Sattheit noch konzentrierter. Die Aufführung unter Iähnig, der selbst einen geschwätzigen, genutzsüchtigen Hausarzt sehr beweglich gibt, dürft« vielleicht in den heiteren Szenen noch eine kleine Teinpobeschleunigung vertragen. Sie war aber gut durchdacht und zeigte einige Darsteller in best.'M Licht. Hannes Döbbeltn zeigt als „Graf", scharfes Profil und überzeugende Sehnsucht nach Ehrlichkeit. Ille Bork gibt das liebende, zaudernde Mädchen. Eine üble Literatentype spielt Kurt Heinz Welke mit Anstand. W. von Hend- richs, der repräsentable Kommerzienrat, Dora Max, seine alberne Fran, Madeleine Halka als eingebildete, mit dem Literaten verheiratete ältere Tochter, Allgayer als grüner Forstassessor, Melcher als dumm-dreister Polizeirat, Willi als einziger Seelenmensch in diesem Kreise, spielen die Umge bung der bestohlenen Familie wirksam, deren Sommerheim Kämmerling entworfen, und für deren zeitgemässe Klei dung M. Scheinpflug und R. Lautner sorgten. Man zollte der Aufführung freundlichen Bcisall. Franz Zickler. Seethovens „Mffa solemnIS" Als 10. Anrechtskonzert bekamen die Besucher der Dres dener Philharmonie mit Beethovens „Missa sotemnis" noch ein berühmtes Arosswerk zu hören, für welches sich mit wundervollem Gelingen auch der Dresdner Lehrergesangverein einsetzte, den Hans Richter-Haaser vorbereitet hatte. Die Gesamtlettung hatte Daul van Kem pen Die alte Frage, ob Beethoven mit dieser Konzertmesse ein gesteigertes, idealisiertes Kirchen werk habe schaffen wol len. oder ob es, wie Hugo Wolf sich ausdrückt«, di« „dogmen freie Auseinandersetzung eines vom höchsten Ethos durchglüh- 1«n Künstlers mit den religiösen Enügkeitsproblemen" sei, wird tn der neuesten Beethoven- Biographie wieder ausgenom men und dahin entschieden, dass Beethoven wirklich ein« „reprä sentative, künstlerisch gesteigerte Vermittlung des dogmatischen Symbolgehaltes des vrdinariums" geben wollte. Set es, wie es wolle: da« monumentale Werk muh j^»en empfindenden Menschen ergreifen. Es gehört zu den grössten Emanationen des menschlichen Geistes, Die Einzelabschnttte sind in ihrem Ausdruck ausserordentlich vertieft: stammt doch all«« aus der Zett des „letzten" Beethoven. Glücklich war di« Wahl der dies- maligen Solisten: Helene Fabrui, die ihren Sopran mühe los in höchste Höhen führte; Hildegard Hennecke mit war mer Altstimme begab»; Dr. Max Fischer, ein Heller, leichter Tenor, und Fred Drissen, als Bassist hier schon geschätzt. Das berühmt« Biolinsolo im Benediktus spielte Toni Fass bender mit Innigem Ton. Dr. Kurt Kreiser. l. Bautzen. Freilicht-Filmveranstaltung heute Mittwoch, den 30. Mörz auf dem Fletschmarkt. Beginn 19.30 Uhr. — Von Leipzig kommend, wird der Grosstonfilmzug der Gauleitung Halle-Merseburg heute abend auf dem Fleischmarkt zu einer Freilicht-Grohtonfilm-Beranstaltung eingesetzt wer den. „Hakenkreuz über Deutschösterreich" ist der Grosstonsilm benannt. Er zeigt den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Deutsä-österretch und den Einzug des Führers. Eintritt wirb nicht erhoben. l. Bautzen. Unter st ühungszahlung an Klein rentner für April 1938 am 1. April von 15.30 bis 18.30 Uhr 'm Landhaus, Erdgeschoss. Gleichzeitig erfolgt die Ausgabe der Fettmarken. l. Bautzen. Das grosse WHW.-Wunschkonzert der Kreisleitung der NSDAP, am Sonntag in den Kronesälen erbrachte einen Reinertrag von über 5000 RM. l. Bautzen. In einer Sitzung des Aufsickisrates der Ver einigten Bautzener Papierfabriken wurde die Iahresrechnung für 1937 festgestcllt. Diese zeigt einen Gewinn von 805 330,07 RM. (1936 : 4322,55 RM.) nach Abschreibungen auf Anlagen von 347 588,40 RM. (1936 : 202 981,05 RM). DI« Hauptverjanmrlimg wird auf den 25. April 1938 nach Bautzen einberufen werben. l. Bautzen. In das Bereinsregister ist heute als neuer Verein eingriragen worden unter Nr. 188: Landheim Land- ständische Oberschule Bautzen in Bautzen. Amts gericht Bautzen, den 19. März 1938. I. Bautzen. Handelsregister: Veränderungen: A 79: Ernst Hentschel, Bautzen. Frau Johanna Erna verw. Kinike geb. Fleischer in Bautzen ist ausge-schieden. Gesellschafter: Ur sula Kinike, geb am 18. 2. 1922, Hans-Günther Kintke, geb. am 22. 1. 1924, beide In Bautzen. Osten« Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Jun» 1937 begonnen. l. Bautzen. Sterbefälle. Nach schwerem Leiden ent schlief am Montag Frmi Eugenie ocnv. Heinze geb. Schubert, Wettinstrasse 40a. — 27. 3.: Klingenberger, Clara Emilie geb. Helass, Elfenbein-Bildhauerswitwe, 75 Jahre; Grundlach, Gustav Daniel Adolf. Glasmacher, jetzt Invalidenrentner, 79 Jahre; Kunack. Kart Emil, Siechenheiminsasse, 82 Jahre. l. Kottbus. Von Einbrechern niedergeschoj- sen. In den Abendstunden überraschte in einem Hause ein Hausmeister in den Gesci-äftsräumen einer Krankenversiche- vung zwei Einbrecher. Einer der Einbrecher streckte den Haus mann durch einen Schuh nieder, woraus die Eindringlinge oie Flucht ergriffen. Sie konnten jedoch von der Polizei gefasst werden. Es handelt sich um zwei Fürsorgezöglinge im Alter von 17 und 18 Jahren. l. Grossschönau. Unfall. Beim ->piel stürzte in Ho e- walde die achtjährige Annelies Hauptmann im Grundstück ihrer Grosseltern von einem Felsen in den „Mordgrund" hinab. Das Kind blieb bewusstlos liegen. Es wurde mit inneren Ver letzungen und zwei Beinbrüchen ins Zittauer Krankenhaus gebracht. HA Amtliche SelannImachunäenMWM Kamenz. Nm 1. April 1938 sind die Bran d oer s icherun gs- beiträge sür das erste Halbjahr 1938 fällig und an das Stadtsteueramt Kamenz zu bezahlen. Die Beiträge werden in Höhe von 50 v. H. des am 1. Juli 1933 In Kraft getretenen Tausendsatzbeitragcs erhoben. BerbraucherhSchstpreise für Kasfee-Ersatz. Das Sächsische Derwaltungsblatt vom 29. März 1938 enthält in Ergänzung der bestehenden Verordnung die Verbraucherhöchstpreise sür Er zeugnisse der Schälmühlen- und Kaffee-Ersatz-Industrie. Ein zelheiten sind aus dem Sächsischen Verwaltungsblatt zu ent nehmen. 5ücjv/ss»-5ciciissn tz. Burgstädt. Unfall mit Todesfolge. Als der 55 Jahr« alte Arbeiter Pester aus Mylau seine Arbeitsstätte in Hartmannsdors mit dem Fahrrad verliess, wurde er von einem Kraftwagen angefahren und schwer verletzt. Nester ist an den Folgen des Unfalls im Chemnitzer Krankenhaus ge storben. tz. Lrlmmttschau. Vom Zug überfahren. Beamte der Reichsbahn fanden aus dem Bahnkörper zwisä-en Crim mitschau und Schweinsburg die Leiche einer jungen Frau, der der Kopf vollständig vom Körper abgetrcnnt war. Die Unter suchung hat ergeben, dah die Frau Selbstmord begangen hat. Es handelt sich um eine 20 Jahre alte Crimmitscl-auer Einwoh nerin, die verheiratet und Mutter eines Kindes war. tz. Reichenbach i. V. Die Ausführung des Projekts der Erweiterung der Vereinigten Gewerbe- und Berufsschule ist nun auch prakttsch in Angriff genommen wordon. Begonnen wurde mit den Ausschachtungsarbeiten für das zu errichtende grohe Lehrwerkstättengebäude. In etwa zwei Wochen dürften auch di« Maurerarbeiten ihren Anfang nchmen. bö. Böhmisch-Leioa. Diebstahl in der Kirche. Nachts wurden aus der Kirche des alten Augustinerklosters wertvolle Musikinstrumente von unbekannten Dieben sortge- schleppt. Der Wert des gestohlenen Gutes beträgt ettva 70 000 Kronen. . .... bö. Komotau i. Bö. Nach einem Wirtshaus st reit erschlagen. In Netluk erschlugen die beiden Brüder Rlh aus Netluk nach einem Wirtshausstreite den 48 Jahre alten Landwirt Josef Meixner. Meixner wurde heut« früh ml» fürchterlichen Wunden in einer Blutlache tot ausgefunden. Er war ostenbar zu Tode geprügelt worden. Die Gendarmerie verhaftete die beiden Brüder, die hartnäckig leugnen. Da jedoch beide frische Verletzungen aufweisen, steht Ihre Schuld wohl außer Zweifel. Tragisch an dem Falle ist, dass der Landwirt Meixner erst kürzlich seine Frau verlor und nunmehr sechs Waisen um ihren Ernährer trauern. . Aus dem Dresdner Kmifileden Staatsoper. In der prächtigen Neuoinstudievung der bei den Opern „Baurrnehre" u. „B a j a z z 0" waren am Diens tag einige wichtige Neubesetzungen zu verzeichnen. Den Alfio in der „Bauernehre" fang diesmal Paul Schäffler, dar stellerisch beherrscht, dramatisch höchst eindrucksvoll, stimmlich in bester Verfassung und mtt sicherster Musikalität. Im „Ba jazzo' sang Tino Pattiera die Titelpartie: stimmlich eben falls in glänzender Verfassung, schauspielerisch mtt ergreifen- der Tragik -und äusserst vorteilhaft in der äusseren Erscheinung Den Tonio endlich spielt« diesmal Kammersänger Robert Burg: mtt der ganzen dämonischen TriebhaftigkÄt des von Natur und Schicksal stiefmütterlich behandelten, verschmähten und rachesüchtigen Liebhabers. Der „Prolog" tvug dem in Dres den nnt Recht beliebten und oftmals bewahrten Künstler star ken Sonderbeifall ein. Die Rolle des Beppo hatte diesmal Kammersänger Hanns Lange übernommen. Die beiden von Kurt Strie g le r dirigierten, von Hans Strohdach mit feinstem malerischem Empfinden und starker Bildhaftigkeit inszenierten Aufführungen fanden wiederum stärksten Beifall des sehr gutbesuchten Hauses. Felix von Lepel.
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