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I«MWWWW»UI!W»W!W!!W!WWWWW!UWWWUU Spanisches Notturno Durchschnittsmenschen das deutsche Volk zusammen- denen e(ner in der Welt immer noch so viel wert ist Andere- waren Aber wieder wilde Wesen, Hand gebeugt Mädchen von Jahre älterer Skizze vsn V. Sa-kville.west „Line Selbstverständlichkeit" Ounnor 6unnar«»on über «/«> l^/ec/ervereiaijunj Oe«/erre/cä« m/t «/em /ke/cst. Leim Lu>o «/er /Vor«/i»c/iea t/ere//rc/ia// j/nA ein 5r/>reibe» «/er «/änirc/ien O/cä/e^r Ounnar Ounnarrron ein, «a </em «Zierer ru «/er lViec/ervere/n/jucij Oe«/erreic/ir mit c/em Ke/cb §/e//unj nimm/, /n l/ierem 5c/>reiben beiüt er.' „Lr/ouben §ie mir, ruerr/ meiner freuc/e /turi/riicili r» jeden über r/o, jroüe Freijnir, </en 2llrammenred/nL Oer/er- reic/i» mit üeutrcd/anc/. Sie lvirren /a, «/nF icd «/ieren 2urom- menrcd/iiü /ünjrt a/r eine 8e/brtverrtüni//icddeit cinZereden bad», seirt ^ann icd meine derr/icden 6/ücdkiiünrcde aiirrprecden, </aü er ro rcdne// jercdad, un«/ c/oü er in ?>ieüen jercdad. //ier war man /a etwa« bed/ommen vn«/ verrtan«/ «/ar nicdt/ d/an datt« wird/icd edr/icd «iaran Koj/oubt, c/aü c/ie Oeutrcden in Oerter- reicd, «/ie nacd Oenirc/i/an«/ ruriied wo//ien, nur eine d/cin» d/inl/errad/ wären, /tonn man Verrtänünir von deuten erwarten, «/ie ro rcd/ecdt un/erricdtet rin«/? d/an rejte ricd au/ über «//» „6ewa/t" un«/ «/ar „l/nrecdt", «/ie c/em örterre/cdircden Vo/d je- rcdoden. rtber man r/rracd nicdt von 6ewa/t un«/ l/nrecdt, a/r man reinerreit Oerterreicd dinc/erte, ricd l>eutrcd/anc/ anru- rcd/ieüen, im LeZentei/, ein verrtümme/ter Oerterreicd a/r eine» 8<aat von Oeutrcden au/r/cdte/e, «/er «/aru r/icnen ro//te, wie eine /t/ammer au/ einen anc/eren 8/aat von Ocutrcden rr» wirden. Oerartije /?ecdtrbejri//c dann icd nicdt ru «/en meines macden. /cd reje micd medr au/ über «/ie //eucde/ei «/er a/tenl ^frisl/enmacder" a/r über Oeutrcd/anr/r /etrije //anl//unjrwoir«.^ Die vom Führer geschaffene Wehrmacht ist der stärkste Garant des Friedens! Das; Deine Arbeit gesichert ist, dankst Du dem Führer. Bekenne Dich zu ihm am 10. April mit Deinem Ja! wenn sie im sauberen, strohvollen und ungesährliclwn Zelt hät ten schlafen dürfen. Er muh ziemlich dumm sein, wenn er nicht weiß, daß ein paar Millionen Väter heute noch in der SA., sn -er SS., im Flieger- und Kraftfahrkorps oder beim Luft schutz einen nicht ganz leichten Dienst tu», der manchen Feier abend und Sonntagmorgcn verschlingt, auf den der müde Vater nach der Tagesarbeit mehr Anrecht hat als der Pimpf nach sei nen siins Stunden Schulbank..." „Uebcrhaupt: Ist dein Vater denn ein Spießer? Wenn ja, warum? Weil er Zigarren raucht und einen Stammtisch hat? Weil er die Hyazinthen zwischen den Fenstern pflegt und Hausschuhe anzieht, wenn ihn sein Rl/eumatismus zmicht? Weil er regelmäßig morgens zur Arbeit fährt und an, Zahltag seinen Lohn nach Mark und Pfennig und auch für dich einteilt? Weil er kein Held, kein Rennfahrer, kein Stratosphärenslieger und kein Meisterboxer, sondern nur ein Durchschnittsmensch ist? Wenn ja, dann denke daran, daß sich aus diese» treuen, braven, fleißigen setzt, von wie zehn andere. Von seinen Pflichten und Sorgen ahnst du vorläufig ja noch gar nichts, und erst später einmal wirst du dankbar dafür sein, wie still und selbstverständlich er sie getra gen hat." gingen zu einer Gesellschaft. Zeit viele Orte in Sevilla, wo Fremde ! Zigeuner tanze, . ' punkt. Es war keine öffentliche fand in einem Privathaus statt. Künstler, der seit vielen Jahren Triana sdem Zigeunerviertelf gut durch langen, vertrauten Umgang „ „ ... mal als Modell zu dienen. Daraus hatten sie die Gewohnheit entwickelt, verhältnismäßig ungezwungen In seinem Hause ein und aus zu gehen, ohne den Verdacht zu hegen, sie würden in irgendeiner Weise ausgeniitzt werden. Wir klopften und wurden eingelassen. Die Türe nach der Straße schloß sich rasch und geheimnisvoll hinter uns. Der Innenhof schimmerte von den farbigen Lichtern vieler La ternen, die längs der Balkons des oberen Stockwerks auf gehängt waren. So gedämpft und verschwimmen!) waren diese Lichter, daß sie uns nur den Eindruck von viel Farbe und die undeutlichen Umrisse von im Schatten hockenden Menschen vermittelten. Ein Brunnen, plätscherte inmitten des Hofes. Der Nachthimmel bildete mit seinen Sternen eine schwarze viereckige Decke. Jemand schlug ein paar Saiten auf einer Gitarre an Eine riesig dicke Frau, die dickste Frau, die ich semals gesehen habe, kam unter dem Balkon hervor, und indem sie sich auf einen gefährlich kleinen Stuhl neben dem Brunnen niedergelassen hatte, fing sie zu singen an. Sie begann etwas wie eine endlose Wehklage, und wie sie so sang, wiegte sie sich vor- und rückwärts, als ob sie tatsächlich einen für ihr Gebirge Spanien war noch bis vor kurzem vom Ausländer kaum „entdeckt" morden. Dieses stolze Volk hauste, iu sich selbst abgeschlossen, hinter der Verschanzung der Pyrenäen. Die Zurückhaltung, die Unnahbarkeit, der Anflug orientalischen Geheimnisses im spanischen Charakter sonderte die Bewohner sogar noch wirkungsvoller ab als die Grenze ihrer Berge. Dem seltenen Reisenden, der in dieses abgesonderte Land eindrang, wurde die Schwierigkeit, sich das Geheimnis dieses Volkes zu erschließen, bald ebenso offenbar wie die Schönheit des Landes oder die malerische Erscheinung seiner Bewohner. Es begab sich einmal, vor Jahren, an einem Abend in Sevilla, daß ich dem Geist Spaniens am nächsten gekommen zu sein glaubte. Es war ein Maiabend, und die Lust in den engen Straßen war erdrückend erfüllt von dem Duft der Orangen blüten. Wir gingen zu einer Gesellschaft. Nun gab es zu jener Zeit viele Orte in Sevilla, wo Fremde hingehen konnten, um Zigeuner tanzen zu sehen: aber das war kein solcher Treff- Beranstaltung, sondern sie Ein in Sevilla ansässiger mit den Zigeunern von bekannt mar. hatte einige dazu gebracht, ihm manch- aber versucht man, diese Zusammenhänge gründlich und wissen schaftlich zu klären. So hat man in den Vereinigten Staaten Kaninchen zeitweilig einer roten Bestrahlung ausgesetzt und festgestellt, daß sie dadurch — ohne irgendwie gequält zu sein — wild wurden. Hennen legten 30 Prozent mehr Eier, wenn ihre Nester mit gelben Lampen beleuchtet wurden, und auf gleiche Weise ließ sich auch der Milchertrag in Kuhställen stei gern. Kinder können übrigens in der Regel keine Farben unter scheiden, bis sie vier Jahre alt sind. Dann fühlen sie sich durch Rot am meisten angezogen, dann durch Gelb und schließlich durch Grün. Auf Erwachsene wirkt aber, wie gesagt, Rot und Blau am stärksten ein — die Farben, denen deshalb auch im Farbenfilm die größte Rolle zufallen wird. „Der falsche Zungenschlag" Eine Stellungnahme der HI. „Wenn unsere Lieder den verspießten Bürger ausrüt teln .." — „Wenn der Spießer noch in seinem warmen Bett- chen liegt..." — „Könnte ein Spießbürger von zwei bis drei Zentnern im Zelt schlafen?" — „Darüber freuen wir uns am meisten, daß uns der sogenannte Erwachsene nicht versteht..." Solche und ähnliche markige Sätze schrieb in der Lagcrzeit des letzten Sommers ein Pimpf in der Iungenzeitung seines Stammes. „Er wird sich", schrieb die „HI.", die amtliche Zei tung der Reichsjugendführung der NSDAP., „stolz und stark dabei vorgekomnren sein, und wir gönnen ihm das von Herzen. Aber die vielen Eltern tun uns leid, die das vor die Augen und bestimmt in die falsche Kehle bekommen haben, weil sie glauben, daß alles amtlich und die richtige Meinung ist, was schwarz auf weiß gedruckt wird. Wir möchten jedenfalls nicht, daß die Ellern glauben, ihr Sohn sehe in ihnen, den sogenann ten Erwachsenen, verächtliche Spießer, weil ihm die Hitler jugend das so beibringt. Wir wollen ihnen sagen, daß wir von dieser kleinen Großschnäuzigkeit sehr weit abrücken..." „Der Pimpf, der sich so markig über die Spießer hinaus schwingen wollte, ist derselben Beschränktheit verfallen, die einen Spießer erst zum Spießer macht. Er hat vergessen oder noch nicht erfahren, daß die Spießhaftigkeit nicht in den Jah ren, sondern im Herzen liegt. Er ist wahrscheinlich zu jung, um sich zu erinnern, wie viele Väter, die heute vielleicht zwei Zentner wiegen und gerne Sonntags morgens im warmen Bettchen liegen, während des Krieges sroh geivesen wären, von Fleisch unerträglichen persönlichen Kummer hinausklage. Die Zusammenstellung ihrer grotesken Erscheinung und di« herrlich tiefen Töne ihrer Klage ließen an einen urzeitlichen Jammer denken, der sich nicht anders ausdrllcken liest al« durch die Laute dieses heulenden Gesangs. Sie brach ebenso plötzlich ab, wie sie begonnen hatte, und säst da und wischte sich befriedigt den Schweih von der Stirne. Die Gitarre Hub eine näselnde Weise an, und die undeutlichen Gestalten kamen aus dem Schatten hervor. Jetzt erst sah ich, datz sie alle Mauren waren. Sie waren ausnahmslos die schönsten Menschen, die mir jemals vor Augen gekommen sind. Manche von ihnen freilich waren alt und runzlig: aber selbst diese trugen noch die Spuren ihres jugendlichen Aussehen» in der knöchernen Architektur ihrer Gesichtszüge und in der tragischen Würde ihrer eingesunkenen Augen. in der Blüte ihrer Jahre, reif und selbstbewußt, andere waren göttlich jung, jugendlich-scheu wie die sich nie dem Schmeicheln auch der gütigsten hätten. Da war insbesondere ein Paar, ein etwa achtzehn Jahren und ein vielleicht zwei „ . junger Mann. Sic entfernten sich nie von einander, arg wöhnisch und wachsam, so als bedrohe die Außenwelt ihr Ein vernehmen. Er bewachte sie aufmerksam und eifersüchtig, sie an sich zu reißen und zu beschützen: und sie flüchtete enger zu ihm. sooft ein anderer Mann zufällig in ihre Nähe kam. Sie waren beide so edel und anmutig wie ein Paar Antilopen. Die Gitarren schwirrten jetzt gemeinsam. Der kleine Innenhof war erfüllt von diesen seltsamen Molltönen. Füße stampften den Takt. Nach und nach begann der Tanz. Zuerst mar cs kaum viel mehr als ein unwillkürliches Mitwirgen des Körpers: dann fielen Füße in den Takt, Finger begannen zu schnalzen, und der Hof belebte sich mit diesen seltsam wogen den und sich windenden Gestalten, die mit einer erstaunlichen Hingabe tanzten. Kein Gedanke an Sinnlichkeit mar darin; öder vielleicht sollte man sagen, dast das Ganze ein Ausdruck von Sinnlichkeit, Liebe und Leidenschaft war, so unpersönlich, dast es alles Triviale oder Alltägliche in der Erregung über stieg und es in ewiggiiltige Ausdrucksformsn übersetzte, mit denen die Musik, die Nacht und die Farben untrennbar ver knüpft waren. Ich dachte, die Gitarren würden nie aufhören: sie schwirr ten weiter und immer weiter, bis ihre Wirkung nahezu hypnotisch wurde. Ich bemerkte dann, dast sich die Mitte des Hofes leerte und die meisten der Tänzer sich in die Schatten zurückgezogen hatten. Sie kauerten dort und schlugen mit ihren Händen klatschend de» Takt. Wie die Musik lauter und aufreizender wurde, stiessen sie heisere Schreie aus und erhoben sich in der Erregung der Musik, wobei sic einen enger werden den Kreis bildeten, bis sie das im Scheine der Laterne noch einsam tanzende letzte Paar umringten. Das waren die beiden, die ich besonders beobachtet hatte. Alles andere um sich her vergessend, lohfarbcn und schön, beugten und neigten sic sich vor einander, so als prüfe einer den anderen in einem todcsgcfährlichen Spiel. Dann liest der junge Mann sich auf ein Knie nieder: sanft klatschend, halb in Bewunderung, halb mit drohender Verachtung, während das junge Mädchen allein weitertanzte. Herausfordernd kam sie ihm ein wenig entgegen, und er machte eine Gebärde, als wollte er sie fangen. Flüchtig entglitt sie ihm. und die ganze Zeit schwang hier ein drohender Unterton von Wahrheit mit. Was ich als nächstes mutzte, war, dast sie alle wie Kinder über einen rein possenhaften Vorfall lachten. Die beiden jungen Gestalten waren entschwunden, und ich sah sie nie wieder, noch wünschte ich mir, sie wiedcrzusehen. Ich hatte sie einmal gesehen, und das war genug. Ich hatte unvergeh- liche Schönheit in menschlicher Gestalt gesehen, und sie hatten mir unbewutzt den wahren Geist Spaniens nähergebracht. (Berechtigte Uebertragung Hans B. Wagenseil.) Seltsames vom Emslusz der Farbe aas den Menschen Vie soll man Schaufenster dekorieren? — Sollen Zahnbürsten orangefarben oder elfenbelnfarbig fein? Farben haben eine weit größere Wirkung auf unseren Körper und auf unseren Geist, als uns bewustt wird. So soll Rot, die Farbe des Feuers und des Blutes, das Temperament anseuern und den Menschen froh und lebhaft erhalten. Sein Einfluß verführt die Männer dazu, Geld auszugeben und kleine Tändeleien anzusangen: Rot macht die Frauen jünger und hebt ihre Laune. Tatsächlich spielt der Einfluß der Farben auf den Menschen eine erhebliche Rolle im ganzen Leben, die noch längst nicht genügend bekannt ist. Viele, besonders amerikanische Firmen geben jährlich Millionen aus, um die Wirkung bestimmter Farben für Warenpackungen oder Werbeplakate zu erforschen. Eie haben dabei manche merkwürdigen Tatsachen entdeckt: die zum Beispiel, dast rotes Licht im Fenster eines Fleischerladens die Spcckumsätze um 40 Prozent steigert, während die beste Farbe für Fischhändler ein blasses Blau ist. Beleuchtung durch „Tagcslicht"-Lampen läht Fisch frischer und appetitlicher erschei nen. Gelbes Licht wiederum hebt den Umsatz in Obstläden, da es den Früchten ein saftiges und exotisches Aussehen gibt. Uebrigens, um bei Rot und Blau zu bleiben: Ein ameri kanischer Farbensachverständiger hat festgestellt, dast Rot in irgendeiner Tönung die Lieblingsfarbe der meisten Frauen ist. während Blau an zweiter Stelle folgt. Bei den Männern ist das umgekehrt. Männer, die blaue Schlipse tragen, sollen nach der Meinung des gleichen Sachverständigen in der Regel zu verlässig und verantwortungsbewußt sein. Männer mit blauen Schlipsen seien demnach für alle jungen Mädchen die besten Ehegatte» Leider — so fügt der Amerikaner hinzu — seien sie meist schon glücklich verheiratet. Aber eine so einheitliche Vorliebe für bestimmte Farben ist selten festzustellen. Gerade auf diesem Gebiet machen sich Einflüsse der Mode, des Volkstums und der Umgebung am stärksten bemerkbar Man hat festgestellt, daß schwarze Autos, die sich In der Stadt sehr gut verkauften, auf dem Lande abge lehnt wurden. Wenn SO v. H. alles verkauften Porzellan geschirrs in einem bestimmten Jahre grün bemalt ist, so kann schon im nächsten Jahr Blau eine ebenso bevorzugte Stellung einnehmen Auch nach Einkommensgruppen wechselt die Bor liebe für bestimmte Farbtöne. Zahnbllrftensabrikanten haben herausgefunden. daß sich von den 50-Pfennig-Zahnbilrsten die orangefarbenen am besten verkauften, mährend der Mensch, der sich eine Zahnbürste zu 1.80 Mark leisten kann, fast immer »Ine bernsteinfarbene wählt. Grün macht ruhig. Obwohl Grün die Farbe der Natur, das Symbol des Frühlings und der Wiedergeburt ist, läßt sich doch nicht feststellen, daß seine beruhigende Wirkung auf der artige Gedankenverlündungen zuriickzufiihren ist.. Weder Che miker »och Psychologen haben es bisher vermocht, den eigent lichen Grund dafür aufzuspilren, warum Grün die Nerven beruhigt Es steht jedenfalls fest, daß die Kabinen von Flug zeugen am besten mit grünem oder blauem Licht ausgestattet werden, weil Gelb oder Hellrot die Luftkrankheit begünstigt. Der British Colour Council, eine englische Organisation, die sich die Aufklärung dieser Zusammenhänge zum Ziel gesetzt hat, hat ferner festgestellt, daß eine nach wisiemchastlichen Grundsätzen gewählte Wandfarbe die Leistungsfähigkeit der Arbeiter in Fabriken und Büros erheblich steigern kann. Hand arbeiter sollen sich danach in grün-weißer Umgebung am mohlsten fühlen, während Geistesarbeiter in dunkelbraun tape zierten oder getäfelten Wänden am wenigsten zerstreut sind. Unbewutzt passen sich übrigens auch die sonstigen Lebens gewohnheiten der Menschen der Farbe ihrer Arbeitsstätte an. In Hellen, klaren Fabrikräumen patzt man nicht nur auf die Einzelheiten seiner Arbeit, sondern auch auf die seines Aus sehens besser auf. Der Besitzer einer AutomobUfabrik in Bir mingham will beobachtet haben, datz nach einer entsprechenden Umwandlung seiner Gebäude viel mehr Leute morgens nicht mit umgewundenen Schal, sondern mit Kragen und Schlips zur Arbeitsstätte kamen! Auch in der Medizin spielt die Farbenlehre eine gewisse Rolle, besonders bei der Behandlung von Nervenkrankheiten. Melancholische Personen, „eingebildete Kranke" und andere ner vöse Menschen sollten täglich eine Stunde im Lichte einer ozcanblauen oder rosaroten Fensterscheibe sitzen. Gelbes Licht regt die Nerven an. Magenschmerzen sollen sich bei grünem oder blauem Licht beruhigen. Rot ist ein Spezifikum gegen Herzansälle, Schwindel, Hohen Blutdruck. Und Kopfschmerzen werden durch blaues oder violettes Licht günstig beeinflußt. Allerdings gibt es auch hierbei zweifelhafte Heilmittel. Streit herrscht darüber, ob man stark nervösen Patienten raten soll, sich In möglichst seltsam, mit bunten Streifen und Flecken bemalten Räumen aufznhalten Während einerseits behauptet wird, datz die äussere Buntheit zur Ablenkung vom eigenen Zustand und damit zur Heilung beiträgt, sagen andere, daß sich der nervöse Mensch zwar in den bunten Räumen wohlfühlen mag. aber um so unfähiger wird, sich der normalen Welt an zupassen. Vielleicht haben beide recht, vielleicht ist die äußere Vunthcit ein Uebergangsheilmlttel in einen Zustand, aus dem sich der Kranke durch eigene Willenskraft emporreisten must — wie die Menschheit ja auch aus der futuristischen Malerei und der besonders schrillen Dissonanzenmusik der Nachkriegszeit herausgekommen ist... Seit Jahrhunderten ist es bekannt, dast auch Tiere auf Farben in bestimmtem Sinne ansprechen — das rote Tuch - und der Stier beweisen das, ebenso wie der Einfluß des Pfauenschwanzes auf das Pfauenwelbchen. Erst seit kurzem