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Dienstag, 18. März 1SS8 Sächsische voliszeltnng Nummer SS, Selle S mehr, Venn mit dem gestrigen Tage ist die Grundlage zur Einheit gelegt, auf welche die Entroickttmg Oesterreich» leit 18 Jahren hinsteuert. Schuschniggs Astgana und der kühne Schritt de» Führer» haben den Lveg freigemacht in «ine große gemeinsame Zukunft. Ueber Innsbruck» Nordketten erglimmt der letzt» Schimmer des Tages und die ersten Lichter glitzern von den Höhen. In Innsbrucks Straßen nehmen die Massen Auf stellung. um den Fackelzug zu erwarte», der diesen bedeut samen Sonntag beschließen soll. Wo immer aber man fragt und hört, was einer zu dem allen zu sagen hat, da ist zu meist die Antwort: „Wir können es noch nicht fassen, es ist zu schön, es «st zu schnell gekommen.« Zu schnell? Die Schnelligkeit des Handelns war Voraussetzung und Element dieses neuen großen Sieges nationalsozialistischer Führung. Mitteilung an die ausländischen Regierungen Notifizierung des Gesetzes über di« Wiedervereinigung DNB, Berlin, 18. März. Die diplomatischen Vertreter des Reiches haben gestern Weisung erhalten, den fremden Regierungen da» Reichsgesetz über di« Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich vom IS. März mit dem Zusatz zu notifizieren, datz dl« bisherigen österreichischen diplomatischen Vertreter im Ausland den Auftrag erhalten hätten, sich mit ihrem Personal den deut, schen Bertre«ungen zu unterstellen. » An den Relchsaußenmlnlfier übergeben DI« GeschLft« de» österreichischen Außenministers übertragen. Wien, 15. März. Der Bundcsminister des Aeußern, Dr. Wilhelm Wolf, übergab am Montagabend die Geschäfte des österreichischen Außenamtes an den Reichsaußenminister, indem er nach Ankunft von Ribbentrops erklärte: „Ala letzter österreichischer Außenminister übergebe ich, in tiefster Seele erfreut, di« Geschäft« des österreichischen Außen- amtes in Ihr« Hände. Wir Oesterreicher haben nur ein Vater land. Das ist Deutschland.« E>eyß-Inquart dankt dem Führer Stk Verlauf der Vefrelungekuudgebuug (Fortsetzung von Seit« 1.) in schmucker Heimattro-Ht einen Blumenstrauß. Der Führer streicht den Mädeln über die blonden Köpfe. Dann steigt er die Treppe zum Portal der Burg hinauf. Gleichzeitig geht die Fiihrerstandarte auf dem Balkon der Hofburg hoch. Sie funkelt im strahlenden Sonnenglanz, stür misch gegrüßt von dem Iubelschroi der Masten aus dem Ric- senplatz. Einem Orkan gleich fliegen die Heilrufe Uber die einzigartige Kundgebungsstätt«. Der Führer betritt den Balkon. Di« Stunde, der Augen blick, auf den diese» Volk hier gewartet hat, dem es jahrelang entgegensieberte, ist gekommen. Der Führer des geeinten Deut schen Reiches steht vor seinen Volksgenossen im nationalsozia listischen Wien. Die Siegheilruse der Massen wollen kein Ende nehmen. Einzigartig, unbeschreiblich ist die Begeisterung auf dem Heldenplatz, jener historischen Stätte, auf der schon vor Jahren di« ersten gläubigen österreichischen Nationalsozialisten zu ihren Kundgebungen ausmarschiert waren. Immer wieder geht der Blick des Führers stolz und glück lich zugleich über dieses Riesenseld, über das Weichbild der alten deutschen Kaiserstadt, bis weit hinein in den Wiener Wald und hinüber In die Lande der deutschen Südostmark. Und wohin das Auge schallt, überall der jsieick« Jubel, die gleiche Freude, der gleiche Glanz und die gleiche Begeisterung. Deut sche, nur deutsche Männer und Frauen stehen hier und der, der dieses Wunder vollbracht hat, steht vor ihnen. Minutenlang dauert es, bis dieser unerhörte Iubelsturm sich so weit legt, daß AelchSffatthalter Dl.Seyß-Znquart endlich das Wort ergreifen kann. Reichsstatthalter Scyß-In- quart führt mis: „Mein Führer! Als letztes oberstes Organ des Bundes staates Oesterreich melde ich dem Führer und Reichskanzler den Vollzug des gesetzmäßigen Beschlusses nach dem Willen des deutschen Volkes und seines Führers. Oesterreich ist ein Land des Deutschen Reiches. (Stürmischer Beifall.) Dein deutschen Volke und der ganzen Welt verkünde ich, daß Adolf Hitler als Führer und Reichskanzler zur Stunde in die Burg der alten Reichshauptstadt, der Hüterin der Krone des Reiches, eingezogen ist. (Erneuter Jubel.) Wonach Jahrhunderte deutscher Geschichte gerungen haben, «osllr ungezählte Millionen der besten Deutschen geblutet haben und gestorben lind, was in heißem Ringen letzt«» Ziel, was in bittersten Stunden letzter Trost war — heut« ist es vollendet: Di« Ostmark «st heimgekehrt. (Erneuter Begeisterungssturm: Sprechchöre: „Wir danken unserem Führer!") Da» Reich ist wiedererstandrn, da» Volksdeutsche Reich ist geschaffen! Mein Führer! Die Kräfte aller Generationen des deutschen Volkes sind in Ihrem Willen zusammengeballt und Sie, mein Führer, schufen das Werk für alle Generationen der deutschen Zukunft. Heute grüßen alle Deutschen aus der Ewigkeit den Führer als den Vollender, heute grüßt der Führer das neue ewige Deutschland! (Erneuter Jubel. (Flugzeuge brausen über den Platz.) z Mein Führer! Wir kennen nur eines: Wir danken dem Führer. Wir sagen Dank. (Wiederum Begeisterungsstürme und Sprech chöre: „Wir danken unserem Führer!") Wir sagen Dank, den Dank, der restlos? Liebe und bedingungslose Treue ist. Mein Führer! Wie immer der Weg führt, wir folgen nach! Heil mein Führer!" Dann nahm der Führer, umbrandet von den Iubelrusen der Menge, das Wort zu feiner Rede. (Wortlaut siehe Seite II) Unaufhörlich tosen die Sieg-Heil-Rufe nach dieser denk würdigen Rebe des Führers über den historischen Platz. Die Hymnen des deutschen Volkes, das Deutschlandlied und das Lied Horst Wessels, werden in tiefer Ergriffenheit von den Hun- derttausendrn angestimmt. Wohl selten in der deutschen Ge schichte sind die Lieder der Nation so inbrünstig und so bewegt von Deutschen gesungen worden, wie in diesem Augenblick, da der Führer im Herzen des deutschen Wiens die endgültige Heim kehr des deutschen Oesterreichs in das Reich verkündet hat. Mi« Schwurlieder brausen die Hymnen gen Himmel, zum Zei chen, daß Wien und Oesterreich immer deutsch waren und immer deutsch bleiben werden. Die Vesprechungen Dr. Fricks in Wien Wien, 15. März. Der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, der gestern mit dem Flugzeug von München kommend auf dem Flugplatz in Aspern von Vizekanzler Glaise-Horstenau, Botschaftsrat von Stein und Staatssekretär Dr. Stuckart emp fangen wurde, begab sich sofort ins Bundeskanzleramt, wo er von Bundeskanzler Dr. Seyß-Inquart auf das herzlichste begrüßt wurde. Der Bundeskanzler stellte dem Reichsminister die Mitglieder der österreichischen Staatsregierung vor. Hierauf fanden Besprechungen über die Erweiterung der gesetzlichen Maßnahmen statt, die von Staatssekretär Stuckart bereits ein geleitet worden waren. Nachmittags erwartete der Reichs minister Dr. Frick mit seiner Begleitung den Führer und Reichskanzler am Riederberg und beglückwünschte den Führer zu der historischen Tat der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche. Reichsminister Frick begleitete hierauf den Führer bei seinem triumphalen Einzug in Wien. Abends sanden eine Reihe von Besprechungen zwischen dem Reichs minister Dr. Frick und der österreichischen Staatsregierung Natt, die der Fortsetzung der gesetzgeberischen Maßnahmen olentrn. Deutsche und österreichische Polizei vereinigt Wien, 15. März. Nachdem nunmehr durch österreichisches und deutsches Gesetz Oesterreich ein Teil des Deutschen Reiches wurde, ist auch die bisherige österreichische Polizei mit der deutschen Polizei vereint. Der Reichssührer SS und Chef der deutschen Polizei, Himmler, hat bereits die entsprechenden Maßnahmen getroffen und den Chef der Ordnungspolizei. SS-Obergruppenführer General Daluege, sowie den Ches der Sicherheitspolizei, SS-Obergruppensiihrer Heydrich, be auftragt, kür ihre Arbeitsgebiete das Weitere zu veranlassen. Nach der Uebernahme gilt in Zukunft auch für den österreichi schen Teil der deutschen Polizei die gesamtdeutsche Organisation, und zwar in folgender Form: a) Die Ordnungsvolizei, in der die im Ordnungsdienst beschäftigte uniformierte Polizei und Gendarmerie zusammengefaßt ist: b) die Sicherheit polizei, In der die Geheime Staatspolizei, Kriminalpolizet und für Oesterreich auch die Verwaltungspolizei zusammen gefaßt Ist. Unter dem Kommando des Reichsführers SS Heinrich Himmler trifft ein besonderer Befehlsstab der Reichspolizei van Wien aus bereits alle Maßnahmen, um neben der unbehindert weiterlausenden polizeilichen Arbeit auch in Oesterreich die Polizei zu dem zu machen, was sie im Reiche schon lange ist: Zu einem zuverlässigen, nationalsozialistischen, volksverbunde nen Machtinstrument In der Hand des Führers. Dementsprechend ist auck die Vereidigung der Polizei in Oesterreich auf den Führer und Reichskanzler in Vorbereitung. Die Llmaeflaltung der Wiener presse Wien, 16. März. Auch in der österreichischen Presse hat sich ein gewaltiger Umbruch vollzogen. Die jüdischen Blätter „Telegraf", „Echo" und „Nachtausgabe" wurden von SA besetzt und eingestellt: der „Telegraf" erschien am Samstag erstmals als „NS-Telegraf". Auch der „Wiener Tag" und die „Stunde" haben das Erscheinen eingestellt. Das „Neue Wiener Journal" und die „Neue Frei« Presse" haben sich ebenfalls den neuen Verhältnissen angcpaßt. Das „Neuigkeitsweltblatt" ist nicht mehr erschienen. Vielleicht die auffälligste Wandlung hat aber die „Relchspost" durchgemacht. Nachdem sie noch am Freitag die Schuschnigg-Abstimmung verherrlicht hatte, brachte sie am Sonntag auf der Titelseite ein großes Bild des Führers mit der Ueberschrift „Der Erfüllung entgegen". Die gleiche Wand lung hat auch Ihr für das Volk bestimmter Ableger „Das kleine Volnsblatt" durchgemacht. Auch das „Kleine Blatt", das seine marxistische Vergangenheit bis zuletzt nicht verleugnen konnte, bereitete seinen Lesern die Ueberraschung, daß ihnen heute aus der ersten Seite ein FUHrerbiid präsentiert wird. Im Leit artikel der „Wiener Zeitung" spiegelt sich der Umbruch wider. In den großdeutfchen „Wiener Neuesten Nachrichten« ist der 1834 eingesetzte Regierungskommissar verschwunden und mit ihm der Chefredakteur, der dem Kommissar nur allzu bereit« »illftz gefolgt war. Veue Leitung der Evangelischen Kirche OefierrelchS Wten, 15. März. Der zuständig« Unterrichtsminister, Prof. Dr. Oswald Menghin. beurlaubte den bisherigen Kirchenvor stand der Evangelischen Kirche Oesterreichs und berief den Staatsanwalt des Jugendgerichts, Dr. Robert Kauers, al« neuen Präsidenten des Obersten Evangelischen Kirchcnrates, also zum staatlichen Führer der Evangelischen Kirche während der Su perintendent von Gosau, Dr. Eder, als Leiter des Geistlichen Amtes der Evangelischen Kirche Oesterreich» berufen wurde. Superintendent Eoer kündigte an, daß der neue Oberkirchenrat binnen kürzester Zeit eine neue Evangelische Generalsynode «inberufen werde, um der Evangelischen Kirche die ihr zuge sicherte Gleichberechtigung mit den anderen staatlich anerkann ten Kirchen zu geben. Oer Durchbruch an -er Aragon-Front Zn 50-Kilometer-Front 100 Kilometer weit vorgedrungen - Hervorragender Kampfgeist der Aatlonalen Salamanea, 15. März. Wie der nationale Heeres bericht meldet, besetzten die Nationalen auf ihrem Vormarsch an der Aragon-Front die Straßenkreuzung Calanda sowie die wichtige Stadt Aleaniz. Weitere Truppenteile besetz ten Lanizar, Gargallo, Montalbo und Mala de los Olmos. Sämtliche Ortschaften liegen an der Straße Montalban — Al eaniz. Die Zahl der Gefangenen beträgt über 1580, darunter viele ausländische Bolschewisten. Zahlreiche Geschütze, Maschi nengewehre, Munitionslager und Venzinvorräte wurden er beutet. An der Granada-Front wiesen die Nationalen feind liche Gegenangriffe auf die in den letzten Tagen eroberten Stel lungen zurück. Sieben sowjetspanische Flugzeuge wurden ab geschossen. Der Frontberichterstatter des nationalen Hauptquartiers teilt hierzu ergänzend mit, daß der Feind keinen wesentlichen Widerstand an der Aragon-Front zu leisten vermag. Die Ver - lusts der Roten an Gefangenen, Toten und Verwundeten betrügen rund sechs Divisionen in sechs Kampftagen. Der Vormarsch sei in einer Tiefe von 100 Kilometer bei einer durch schnittlichen Frontbreite von 50 Kilometer erfolgt. Die natio nalen Truppen seien von bestem Kampfgeist beseelt und war teten mit Ungeduld auf weitere Marschbefehle. Die in den von den Bolschewisten geplünderten und verwüsteten Ortschaften zurückgebliebenen Einwohner berichten über die entsetzlichen Mordtaten der geflohenen Machthaber. In der Stadt Alcaniz, deren Kathedrale von den Sowjets in einen Speicher umgewan delt worden war, konnten mehrere nationalgesinnte Frauen, die erschossen werden sollten, in letzter Minute befreit werden. (Weitere Meldungen über den Vormarsch in Spanien siehe Seite 5!) Sowjetspanlsche Flugzeuge über französischem Gebiet Pari», 15. März. Lmrt einer Meldung des „Journal" ans Perpignan überflogen am Mantagvormiltag 5 sowietspanische Flugzeime die französische Küste bis Port Vendres. Ein Massrr- flugznm stog etwa 50 Meter über Cerbires hinweg, und die Insassen zeigten der Bevölkerung die zum bolschewistischen Gruß geballte Faust. Das Flugzeug trug 6 kleine Bomben und einen Torpedo. Unter der Bevölkerung von Cerböres entstand eine Panik. Die Menschen flüchteten in die Unterstände. Das französische Schnellboot .Suippe" eröffnete schließlich auf die Flugzeug bas Feuer, das diese zur Umkehr nach Sowjetspanien zwang. Vor neuen Theaterprozeffen in Moskau Diplomaten und Generäle als Trotzkisten Warschau, 15. März. Wie „Expreß Poränny« aus Moskau berichtet, wird dort gegenwärtig die Anklage schrift zu einem neuen Theaterprozeß ansgear- beltet, in dem weitere SS Sowjetwürdenträger. dar. unter die früheren Sowjetdiplomaten in Tokio, Warschau. Helsinki, Bukarest und Reval, auf der Anklagebank Platz nehmen sollen. Nach diesem Prozeß werde Stalin sich mit den Generälen der Roten Armee ongrinandersetzen und ma« werd« Dubienko sowie voraussichtlich auch Woroschilow. Mar- schall Blücher und Budjenny, von denen man immer deutlicher als von trotzkistischen Schädlingen spricht, vor Gericht stellen. Neben diesen großen Theaterprozessen seien zum Früh jahr kleinere Prozesse in Kiew, Charkow, Odessa und Lenin- grad in Aussicht genommen. Veisehung des erschossenen poln. Grenzsoldaten Scharfe Sprache gegen Litauen. Warschau, 15. März. In dem Dors Mareinkowee an der polnisch-litauischen Grenze fand unter großer Beteiligung die Beerdigung des bei einem Grenzzwischenfall von Litauern erschossenenpolnischenGrenzsoldaten statt. Der Gemeindevorsteher, der im Namen der Zivilbevölkerung am Grabe sprach, wandle sich in scharfen Worten gegen die Maß nahmen und Schikanen, denen, die polnische Bevölkerung in Litauen ausgesetzt sei. Wie die Polnische Telegraphenagentur aus Riga und Reval meldet, rufe die unversöhnliche Haltung der litauischen Amts tellen, die sich einer Regelung des Verhältnisses zu Polen wider« ehten, dort große Beunruhigung hervor. Lettland und Estland eien an einer Konsolidier ungim Baltikum interes- iert, die jedoch ohne eine vorherige Ordnung der polntsch-litau- schen Beziehungen unmöglich sei. Kommunistischer Agitator spioniert für Moskau Eine Wahrheit, die sich in England wieder bestätigt. London, 15. März. In London sind am Montaguachmittag drei Betriebsangehörige des bekannten englischen Woolwich« Waffenarsenals wegen Spionage zugunsten der Sowjetunion zu sechs, fünf bzw. drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Der Hauplangeklagte Glading war eine treibende Kraft in der englischen Gewerkschaft und Mitglied der kommunisti schen Partei, für di« er eine rege Agitatlonsarbeit in England geleistet hat. Seine „Ausbildung« hat Glading 1929 in der Lenin-Kommunlstenschul« in Moskau erhalten. > i Sie englisch-irischen Verhandlungen ergednlsios abgebrochen London, 15. März. Die englisch-irischen Bespre chungen sind, wie sich jetzt herausstellt, auf.unbestimmte Zeit vertagt worden. Man rechnet allerdings damit, daß sie ge gebenenfalls Ende dieses Jahres neu angeknüpft werden. Alle bisherigen Verhandlungen haben zu keinem Ergebnis gesührt, nicht einmal zu einem wirtschaftlichen Abkommen. Men aus dem österreichischen Zustlzdlenst entfernt Wien, 15. März. Der Minister sür Justiz hat die Enthe bung aller Richter und Staatsanwälte, die Juden oder Halb juden sind, sowie eine Sperre der Ausnahme von Juden oder Halbjuden in die Rechtsanwaltschaft oder in die Notariate ver fügt. In Florenz ist jetzt die Restauvierung der uralten Apostel kirche vovgenmnmen worden. Die Ueberlieferung sckreibt ihre Gründung Karl dem Großen zu. Um der Vorderseite die ur sprünglichen Grötzenverhältnisse wiederzugeben, wurde beschlos sen, den ganzen vorgelagerten Platz auf das ursprüngliche Dresdner Schlachtviehmartt vom 15. März Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 43, b) 39. B. Bullen: a) 41, b) 37, c) 32. C. Kühe: a) 41, b) 35-37, e) 28—31, d) 20—23. D. Färsen: a) 42, b) 38. 2. Kälber: A. Sonder klasse: —. B. Andere Kälber: a) 83, b) 55—57, e) 40—48, d) 35—38. 8. Lämmer, Hammel und Schafe: A. Lämmer und Hammel: a) 1. 50—52, 2. —, b) 1. 50 —52, 2. —. B. Schafe: a) 42. 4. Schweine: a) 55,5, b) 1. 54,5, 2. 53,5, e) 51,5, d) 48,5, g) (Sauen) 1. 52F, 2. —. Auftrieb: Rinder 609, darunter Ochsen 123, Bullen 155, Kühe 288, Färsen 48. Zum Schlachthos direkt: Kälber 1303, direkt 3, Schafe 1251, direkt 2, Schweine 3908, direkt 19. Ueberstand: Schafe 18. Marktverlaus: Rinder langsam, Kälber mitsel, Schafe mittel, Schweine verteilt. 1630 Schweine wurden von der Reichsstelle heraus- g-mommen. Börse vom 15. Mrz (Eigene Drahtmeldung.) Ruhig. Die Mitteldeutsche Börse zeigte auch am Dienstag eine freundliche Grundstimmung. Das Geschäft be wegte sich in kleinen Grenzen, und es ergaben sich nur gering« Schwankungen. Am Aktienmarkt stellten sich Reichs- und Staatsanleihen 0,25 Prozent höher. Sachsen-Boden Liquida tionen wurden wieder notiert und erhöhten sich um 0.83 Pro zent, Mittelboden-Liquidationen dagegen minus 0,25 Prozent. Stadtanleihen waren unverändert. Am Aktienmarkt gewannen von chemischen Werten Fritz Schulz 1, während Chem. Heyden 2 drei Viertel Prozent ver loren. Don Textil-Aktien. zogen Köditzer Leder 2 ein viertel und Cahier Jute 8 Prozent an. Färberei Münchberg wurden 1 rin halb Prozent niedriger wieder notiert. Unter Lieferungen stellten sich Thüringer Gas 3 Prozent höher. Unter Maschinen- und Metall-Aktien gewannen Cart.-Loschwitz 2 «in Viertel Prozent, dagegen büßten Wanderer 2 Prozent ein. - . - Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresdeo. Wettervorher- kge für Mittwoch, den 16. März: Schwacher südwestlicher Wind. Nach Frühnebel heiter. Stellenweise leichte; Nachtsrost. Am Tag« plötzliche Erwärmung.