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Sächsische Volkszeitung : 14.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193803144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380314
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-14
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.03.1938
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vr«s«I»n vre«den siürle Sexllchöfierrelch« »estelniig Dresden, 14. März. Die Begeisterungswelle, die das ganze deutsche Volk ersaht hat,,sand am Sonnabendmittag in einer spontanen Massenkundgebung auf dem Ralhausplätz in Dresden einen gewaltigen Ausdruck. Dicht gedrängt strömten die Men- schcnmassen aus den Betrieben, Büros, Geschäften nach dem Zentrum der Stadt, mit dem Wunsche, diese bedeutsamen Schick- salsstundcn aller Deutschen gemeinsam zu durchleben. Im Zeitraum von wenigen Minuten stand eine unübersehbare Menge Kops an Kopf vor dem Rathaus. Mit kurzen Worten würdigte hier Kreisleiter Walter die historische Bedeutung der Stunde und kündigte die Uebcrtragung der Proklamation des Führers an. Die Botschaft Adolf Hitlers vernahm die Menge in ergriffenem Schweigen. Unerwartet für alle, die gekommen waren, erschien sodann der Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann. Er kam direkt von Berlin und lieh cs sich nicht nehmen, zu dem gewaltigen Geschehen der letzten 24 Stunden in seiner bekann ten kernigen und treffenden Art zu sprechen. Seine Ausfüh rungen gipfelten in dem Bekenntnis unverbrüchlicher Treue und des Vertrauens zum Führer aller Deutschen. Aus der Hochstimmung des Augenblicks heraus formierte sich ein geivaltiger Marschblock. Mit den Weiheliedern der Nation und dem Grutz an den Führer fand die geivaltige Kund gebung am Hauptbahnhof ihren erhebenden Abschluß. : Staatsmlnlster Dr. Fritsch weiht« ein Gefallenenehren- mal. Am Helden gedenk tag weihte der Sächsische Minister des Innern, Dr. Fritsch, in der (Gemeinde Gompitz ein Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Söhne der Heimat. Im Ver laufe der eindrucksvollen Weihcstunde feierte der Minister mit begeisternden Worten den Sieg des Nationalsozialismus in Oesterreich. „Heute steht Deutschland in einer Front und in einem Glauben: die Saat der zwei Millionen toten Kameraden des Weltkrieges ist herrlich aufgegangen!" : Gedächtnisfeier der Pioniere. Die ruhmreiche Tradition der sächsischen Pioniere, die in diesem Jahr auf 240 Jahre ihres Bestehens seit der Gründung der ersten Pionierformation unter August dem Starken zuriickblicken kann, lebt fort in den sächsischen Pionierbataillonen der jungen Wehrmacht. In An wesenheit von Vertretern dieser Truppenteile führten die Kame radschaften ehemaliger sächsischer Pioniere eine Gedächtnisfeier am fahnenumstandenen, von Tausenden umgebenen Pionier denkmal am Terrasscnuser in Dresden durch. Kamerad Auen- müller sprach in ergreifenden Worten von Geschichte, Helden tum und Geist der Pioniere, der sich in allen Kriegen und auf allen Schlachtfeldern Europas während der letzten 240 Jahre bewähr) hat. : Der Kommandierende General begrüßt dl« Truppen des Standortes Dresden. Aus Antatz der Ucbernahme des Befehls über das IV. Armeekorps begrüßte Sonnabend mittag der Kommandierende General, General der Infanterie v. Sähwed- dcr, die in Dresden stehenden Stäbe und Truppenteile der 4. Division. Hierzu waren Stäbe und Truppenteile mit ihren Föhnen und Standarten auf dem Kasernenhos des IR 10 in einem offenen Viereck angetreten. Nach der Meldung durch den Kommandeur der 4. Division, Generalleutnant Raschik, schritt der Kommandierende General und Befehlshaber im Wehrkreis IV die Front der in Paradcaufstellung flehenden Truppen ab. Im Anschluß daran hörten die Truppen die Uebcrtragung der so bedeutungsvollen Proklamation des Führers und Reichs kanzlers. Darauf nahm der Kommandierende General, während die Truppe unter präsentiertem Gewehr stand, das Wort und hob die geschichtliche Denkwürdigkeit des Tages hervor. Nach dem die Nationalhymnen erklungen waren, nahm der Kom mandierende General den Vorbeimarsch der Truppen ab. : Der bunte Abend der Schutzpolizei zugunsten des WHW. am 15. Ntärz 1938 in der Ausstellung muß aus dienstliche Gründen verschoben werden. Neuer Termin wird noch bckannlgegcben: gelöst« Karten behalten Gültigkeit. : Neue Filme im Dresdner Museum für Tierkunde. Im Museum für Tierkunde, Ostraallce 15, werden jetzt besonders lehrreiche Naturfilme vorgcführt Mit dem Brutleben des Halsbandrcgenpscifers, eines prachtvollen Vogels unserer Mee resküsten, macht uns der eine bekannt. Er zeigt sehr eindrucks voll den seltsamen Trieb dieses Vogels, sich bei Gefahr flügel lahm zu stellen und dadurch den Feind van Nest und Eiern fort zulocken. In das See- und Stromschnellen-Gebiet Finnlands führt uns ein Tonfilm, der die großartige Landschaft und Ein zelheiten aus dem Leben der bei uns so selten gewordenen Nerze und Fischotter wiedergibt. Nur ungern nehmen wir schließlich von dem Sleinadlcrhorst und seinen stattlichen In sassen Abschied. — Die Filme werden täglich laußcr Mittwochs) um 11 und 12 Uhr, Mittwochs um 18 und 19.30 Uhr, Vorge fühl». Frlh Sette : „Der Herzog von Enghien" Uraufführung lm Staatlichen Schauspielhaus. Der Vourbone Herzog Louis d'Enghien nimmt in der Weltgeschichte einen bescheidenen Platz ein, obwohl bei seinem Tode eine Wvlle der Empörung durch Europa ging. Mir wissen von ihm, daß er in der Emigrantenarmec seines Großvaters, des „letzten Condö", focht, dann russische Dienste annahm, um erst dreißigjährig zu resignieren und mit Prinzessin Roldan, die er damals heiratete, in Ettenheim in Baden eine sehr glückliche Ehe zu führen. Durch ein falsches Gerücht mit Dumouriez und durch Bonapartes Vermutung mit der Verschwörung Cadoudals in Zusammenhang gebracht, wurde er l804 völkerrechtswidrig in Ettenheim verhaftet, nach Vincennes gebracht und von einem Kriegsgericht ohne jede Spur eines Veiveises und völlig un schuldig auf direkten Befehl Bonapartes zum Tode verurteilt und drei Stunden später erschossen. Diese gcschichllicl-e Begebenheit nahm der junge, kämpfe rische Dichter Fritz Helke zum Anlaß, nm zunächst einen welt anschaulichen Roman zu forme», dessen Kritiker ihn schon da mals auf die dramatische Spannkraft seines Inhalts hinwiesen. Jetzt hat er aus dem Roman die am Sonnabend mit ansehn lichem Erfolg urausgesührte Tragödie erstehen lassen. Der Düs ter beleuchtet die geschichtlichen Vorgänge gänzlich neu, indem er Talleyrand zum Gegenspieler des Herzogs werden läßt. Der dunklen Erscheinung dieses gewiß begabten, aber ebenso bestech- liäsen wie in der Wahl feiner Mittel geradezu teuflischen Mini sters legt Helke den Plan zur Beseitigung Enghiens zur Last, wenn er auch di« Schuld Bonapartes hereinklingen läßt. Der Kaiser selbst tritt nicht auf, steht aber als das Prinzip der Macht, als hemmungsloser Diktator, immer im Mittelpunkt zwischen den Prinzipien des Guten (Enghien) und des Bösen (Talleyrand). Enghien ringt sich zu dem Entschluß durch, das Gut« in Napoleons Wirken anzuerkcnnen und sich ihm als Mitarbeiter anzubieten. Deshalb hört er nicht auf Warnungen und folgt willig den ihn eskortierenden Dragonern. Er will nicht mehr der Bourbone sein, er fühlt, daß die Zeit seines Hauses abgelausen ist. Aber er liebt sein Vaterland heiß und will ihm künftig als Patriot dienen, wohin man ihn auch stellen follie. DI« Gedankenwelt des napoleonischen Imperiums konnte seine Seele nicht fassen, und der Adel seiner Vater landsliebe konnte sich mit dem Machtrausch des Diktators nie mals vereinbaren. Diese Tragik, zu svät erkannt, führt zur Vernichtung des Herzogs. Die Idee des Dienstes am Volke und des bedingungslosen Kämpfertums auf legaler Grundlage Oer Heldengedenktag in Dresden Dresden, 14. März. In würdiger Welse hat gestern auch die Landeshauptstadt den Heldengedenktag begangen. Am Morgen hatten die Dienstgebäude der Wehrmacht Halbmast geflaggt: »eben der Reichskriegsflaggr wurde die frühere Kriegsslagge gesetzt. Auf dem Garnisonsriedhof legte der Kom mandant von Dresden, Generalmajor o. Keifer, einen Kranz am Ehrenmal nieder. Eine Feierstunde der Wehrmacht, an der Abord nungen aller Truppenteile und Dienststellen des Standortes Dresden teilnahmen, fand 10 Uhr in der Staatsoper statt. An der Feier nahmen Reichsstatthalter Mutschmann, der Kom mandierende General und Befehlshaber im Luftkreis 3, General der Flieger Kesselring, der Kommandeur der 4. Division, Gene ralleutnant Raschik, Innenminister Dr. Fritsch, SA-Obergrup- penführcr Schepmann, SS-Gruppenführer Berkelmann, NSKK- Gruppenführer Lein, Generalarbeitsfllhrer v. Alten, zahlreiche weitere führende Männer aus Staat, Partei, deren Gliederun gen und angeschlosscnen Verbänden, des Soldatenbundcs, Ma rinebundes und Luftwaffenbundes, Abordnungen dieser Ver bände sowie zahlreiche höhere Offiziere der alten und neuen Armee und Abordnungen aller Truppenteile und Dienststellen des Standortes Dresden teil. Nach dem Gralsrittermarsch, den die Staatskapelle unter Leitung von Kurt Striegler meisterhaft zu Gehör brachte, würdigte der Kommandierende General des IV. AK und Be fehlshaber im Wehrkreis IV, General d. Ins. v. Schwedler, die Bedeutung des Heldengedenktagcs 1938. Wie 1935 und 1936 stehe der Gedenktag auch diesmal im Zeichen gewaltigen ge schichtlichen Geschehens. Um uns und andere Brüder In Deutsch österreich schlingt sich ein neues, hossnungsvolles Band. Wir gedenken in dieser Weihestunde in gleicher Weise der reichs deutschen und der deutschösterreichischen Kameraden, die im Weltkrieg ihr Leben dafür gaben. Wir gedenken des schweren Leides, das deutsche Mütter, Witwen und Waisen tapfer dul dend ertragen. Eine starke, tatenfrohe Gegenwart gibt uns heute die tröstliche Gewißheit, daß alle diese Opfer nicht um sonst gebracht worden sind. — Der Kommandierende General schloß seine Ansprache mit dem Gelöbnis, das er im Namen aller Wehrmachtsangehörigen im Wehrkreisbercich ablcgte: daß wir alle jederzeit, was auch die Zukunft bringen mag, dem großen Vorbild unserer Toten in Pflichterfüllung gegen Volk und Vaterland nacheisern werden. : Kinderjubel Im Schauspielhaus. Am Sonntag fand für die Jugend der hiesigen Wohlfahrtsanstalten eine Aufführung des Weihnachtsmärchens „Das Lied der Königin" im Staatlichen Schauspielhaus statt. Mit glückstrahlenden Augen und klopfenden Herzen lauschten über 1000 Kinder dem frohen Spiele, das ihnen die große Künstlerfchar darbot. Mit großer Hingabe und völlig uneigennützig stellten sich eine große Zahl von Schauspielern, Musikern und Angestellten unseres Staats theaters dieser fröhlichen Gästeschar zur Verfügung, die bei den Kleinen in freudiger Erinnerung verbleiben wird. — Viele her zensgute Hände bereiteten einer ansehnlichen Zahl von Kindern nach Schluß der Vorstellung im Restaurant an festlich mit Blu men geschmückten Tischen eine Kaffeetafel. Dabei wurden die kleinen Gäste durch den Kinderfreund: Schauspieler Reih mann, das Kinderballett Kreideweiß, eine Singgruppe des Stadtkindcrheims mit sauber und fröhlich gesungenen Volks liedern und einer ansehnlichen Zahl von Musikern künstlerisch unterhalten. Für diese Nachfeier gebührt den Künstlern als Wohltätern und dem Sammelvormund von Tolson Dank. : Ein religiöser Bildungsabend mit Lichtbildern findet heute abend 20 Uhr Käufferstraße 4 statt. Kaplan Pfeiffer spricht über „Der christliche Deutsch e". Dresdner pollzelderlcht Tödlicher Verkehrsunfall. Am Sonnabend gegen 12.30 Uhr ereignete sich auf der Staatsstraße Dresden — Radeberg in der Nähe vom Jischhaus ein tödlicher Derkehrsunfall. Der in Gers- dorf wohnend: 14 Jahre alte Kurt Hammel war als Bei fahrer auf einem Hanomag-Schlepper mit 2 schwer beladenen Anhängern mitgcfahren. H. hatte, weil für ihn auf dem Schlep per keine Sitzgelegenheit vorhanden war, auf der Ladung des ersten Anhängers Platz genommen. An der Unfallstelle wollte er während der Fahrt wahrscheinlich über die Kupplungsstange zum zweiten Anhänger klettern, wobei er abrutschte und unter die Räder dieses Wagens kam. Er wurde nach dem Waldfried hof, Bad Weißer Hirsch, überführt. Kraftwagenfahrer vorläufig festgenommen. In den Nach mittagsstunden des Sonntags fuhr der Händler Richard Vog ler. Dresden, Essener Straße 9 wohnhaft, mit seinem Liefer kraftwagen auf der Straße zwischen Auer und Weinböhla einen in gleicher Richtung gehenden Fußgänger an. Vogler versuchte, den verletzten Mann zu bestimmen, von der Hinzuziehung der wird am Beispiel des unglücklichen Bourbonen in überaus wirksamer und schlüssiger Weise herausgestellt. Dr. K. H. Böhm ließ di« Tragödie wie ein Stück des jungen Schiller spielen mit sein«r Hevausarbeitung der Intri ganten- und Gerichtsszenen. Mahnke und Fanto schufen den würdigen Rahmen dazu. Die beiden Gegenspieler waren Hessen land als adeliger Enghien, der vor Gericht und im Kerker hinreißend Haltung zeigte, und Hoffmann, der den glatten Teufel Talleyrand großartig gestaltete. Alle anderen Darsteller sind nur mit Episoden bedacht; unter ihnen stehen Virginia Dulon als ängstliche Prinzessin, Rainer als war nender Chatölct, Kleinoschegg äls Fuchs FouckL, Mllhl- tz o f e r und Schmieder als die deutschen Freunde des Her zogs, Lindner und Liedtke als Emigranten, Klingen« berg, v. Smeldinq als napoleonische Kreaturen, Peter Hamel und Deearli als wirkliche Offiziere und Kame raden an hervorragender Stelle. Der Dichter wurde mit den Hauptdarstellern zuletzt ost vor die Rampe gerufen. Franz Zickler. Dora-Menzler-Schul«. Wie schon im vorigen Jahr, aber In noch erweitertem Umfang, stellt« die erfolgreiche Dora-Menzler« Schule im Komödien Haus am Sonntagnachmittag den hohen Wert ihrer Arbeit unter Beweis. Man sah zunächst be kannte gymnastische Hebungen, die man als „Haltungsschutung" bezeichnet. Aus ihnen bildet sich dann di« später gezeigte „De- wegungsschulung" heraus. Anschließend sah man Uebungen mit Mcdizinball und Springseil. Ganz vrächtig wirkten als Ab schluß des ersten Teils des reichhaltigen Programms deutsche und schwediscl)« Volkstänze. Der zwene Teil begann mit Mu sikstudien und Schülerinrprovisationen, wie sie zu den Bews« pungsübungen vcrivendet werden. Zuletzt sah man in Zusam menfassung der Uebungen drei sehr schöne und exakt ausge führte Gestattungen und als Ausnlang des Ganzen Gruppen und Einzelvorführunqen, di« das Endergebnis der Vorübungen (ganz besonders in herrlicher, begeistert aufgenommener Grup penbewegung!) zeigten. Die Freude der vorzüglich durchgebil deten Schülerinnen überträgt sich auf den Zuschauer: ein aus verkauftes Haus besudelte di« Ausführung, die von Hildegard Mars mann geleitet und von Fritz Spies sorgfältig am Flügel betreut wurde. Franz Zickler. Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden. Auch dem dritten'Studienabend der Abteilung „Opern schule^ lm Saale der Andreasgemeind« (Canalettostraße) durfte ein in fe der Beziehung vorbildliche» Gelingen nachgerühmt werden. Be- Während die Weise vom guten Kameraden erklang, senk- ten sich die auf der Bühne aufmarschierten Jahnen und Stan darten der in Dresden stehenden Truppenteile und 27 Fahnen der alten sächsischen Armee. — Die Egmont-Ouvertüre bildete den Ausklang der Feierstunde. Nach der Feier nahmen die Generäle o. Schwedler und Kesselrinaam „Italienischen Dörfchen" den Vorbeimarsch der von Major Aßmann geführten Fahnenkompanie ab. — In der Mittagsstunde sand in den Kasernen Gemeinschastsrmpfang des Staatsaktes in Berlin statt. y. Musikalische Heldengedenkfeier im Gewerbehaus. Als Feierstunde der Stadt Dresden sand Sonntag abend im Ke» werbehaus eine würdige, erhebende He l de n ged e n k» feier statt. Die hohen musikalischen Schönheiten des mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden ausgezeichneten „Deutschen Heldenrequiem" von dem hochbegabten Dresdner Ton setzer Gottfried Müller schlugen die andächtig ge stimmte Hörerschaft erneut in ihren Bann. Es ist neuzeitliche Musik von großer, schon erstaunlicher Formenreife, die hier eindringlich zum Hörer spricht. Aber auch Siegmund von Hauseggers wundervoller, von stärkster Wirksamkeit er- füllter „Totenmarsch" (Mannerchor und Orchester) verfehlte seine tiefe Wirkung nicht. Bekannten Tonwerken von Hugo Wolf („Dem Vaterland") und Karl Maria Pemba ur („Vor der Schlacht") ivar das übrige Programm dieser feste-, schönen musikalischen Heldengedenkfeier gewidmet. In pracht vollem, leuchtendem Glanze erstrahlte das Spiel der Dresde ner Philharmonie, der als mitwirkende Faktoren -er Sinfoniechor, die Dresdner Liedertafel und im Werk von Pembaur (als Gcsangssolist) RVathie» Ahlers, meyer, der Bariton der Dresdner Staatsoper, ebenbürtig zur Seite gestellt ivarcn. Dank und höchste Anerkennung für die Durchführung der Feier gebührt vor allem ihrem musikali schen Leiter, Karl Maria Pembaur. Nicht unerwähnt dürfen aber auch die Vertreter der kleineren Solopartien, Claus Hermanns (Tenor) und Richard Gutweniger (Baß) bleiben, sowie auch Hannes Döbbelin vom Theater de; Volkes, der der Feier mit einem wundervollen „Vorspruch" einen würdigen Auftakt gab. Mit einer kurzen vaterländischen Ansprache, die die Bedeutung des Tages gebührend würdigte, ließ Bürgermeister Dr. Kluge die Feierstunde ausklingen. Felix von Lepei. Polizei abzusehen Er fuhr auch mit seinem Wagen weiter, um gleich darauf in einem Straßengraben zu landen. V. wurde auf Veranlassung des Leiters der Unfallkommission vorläufig fest genommen, weil der Verdacht alkoholischer Einwirkung bestand. Aus Dresdner GerlchtSsSlen Nachspiel eines schweren Verkehrsunglücks. Vor der 35. Großen Strafkammer des Dresdner Land gerichts stand der am 18. April 1901 geborene Airton Usler aus Dresden unter der Anklage der fahrlässigen Tötung, -er Fah rerflucht und der Verweigerung der Hilfeleistung. Es handelte sich um das Nachspiel eines schweren Vcrkehrsunfalles, der sich in der Nacht zum 2. Februar auf dem Bönischplah in Dresden ereignete und bei dem ein Straßenpassant den Tod fand. — Der Angeklagte hatte am Abend des 1. Februar mehrere Gast stätten besucht und befand sich nachts gegen 2 Uhr aus der Heim fahrt über den Bönischplatz. Ein die Straße von links über schreitender Fußgänger wurde durch den Wagen des Angeklag ten erfaßt, zur Seite geschleudert und bei dem Sturz so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus starb. Der Angeklagte hatte den Unfall bemerkt, >var aber in rascliein Tempo davongcsah- ren, inn sich der Feststellung zu entziehen. Trotz seiner Flucht war aber sein Wagen festgestcllt worden, so daß die Polizei bald nach dem Unfall in seiner Wohnung erschien. Der Ange klagte, der sich bereits entkleidet hatte, um ins Bett zu gehen, flüchtete nun aus der Wohnung und versteckte sich in einer Bodenkamnnr, wo er aber kurz daraus ausfindig gemacht und festgenommen wurde. Zu seiner Verteidigung brachte der Angeklagte vor, der Verunglückte, der übrigens unter erheblichem Alkoholeinfluß gestanden hatte, sei allein schuldig, denn er sei plötzlich in -en Kraftwagen hinoingclaufen. Entgegen dieser Behauptung stellte das Gericht fest, daß der von links kommende Verun glückte erst mehr als die halbe Straßenbreite überquert hatte, cl>e er in die Fahrbahn des Angeklagten geriet. Dieser mußte bei größerer Aufmerksamkeit den Fußgänger unbedingt so recht zeitig sehen, daß er zu entsprechenden Maßnahmen noch im stande war. Besonders belastet war der Angeklagte natürlich durch sein unglaublicl)es Verhalten nach dem Unfall. Die Fah rerflucht verdiente besonders scharfe Ahndung. Entsprechend dem Antrag des Staatsanwaltes verurteilte das Landgericht den Angeklagten zu einer Gesamtstrafe von zehn Monaten Gefängnis. sonderen Reiz gewann der Abend durch die Aufführung einer musikgeschichtlichen Rarität, des Monodrams in einer Szene „Ariadne auf Naxos" von Josef Haydn (szenisch« Erst aufführung in Dresden). Im weiteren Verlauf horte man meh rere geschlossene Szenen aus „Zar und Zimmermann" und aus „FreischU h". Die Wiedergabe der Opernbruchstücke unter Ernst Hintzes Leitung war ausgezeichnet. Felix von Lepel. Ehorwerke für Männerchor und gemischten Chor. Die Kantorei Dresden-Briesnitz veranstaltete gemeinsam mit der Sängerschaft des Turnvereins für Neu- und Antonstadt unter der zielbewußten, erfahrenen Lei tung von Kantor Alfred Krähnert einen wohlgelungenen Konzertabend, an dem eine Reihe bedeutender und anspruchs voller Ehorwerke von Orlando di Lasso (15Z2—1594), Brahms, Keldorfer (Wien), Stier, Grabner, Perleberg und Weidt ein« klanglich sehr schöne, gepflegte und dynamisch sorgfältig abge wogene Wiedergabe erfuhren. Das Hauptinteresse durfte die Kantate „Feier des Lebens" für gemischten Chor, Violine, Hörner, Pauken und Klavier von dem jungen, hochbegabten Dresdner Tonseher Otfried Wauer beanspruchen. Die Kantate zeichnet sich durch überaus starke Erfindungskraft, rei- ches melodisches Leben, gewählten, harmonischen Farbenreichtum und wohlgelungene Klangkombinattonen aus und fand anläßlich ihrer Uraufführung eine unbestritten freudige Aufnahme Der Komponist war anwesend. Mitwirkende waren, außer dem schon genannten Chore, die Herren Oe der (Violine), Eber lein und Balzer (Horn), Kliehe (Pauke), Korndörfer (Klavier). Felix von Lepel. Trioabend. Das Trio der Herren Emil Klinger (Kla vier), August Baum (Violine) und Karl Grosch (Cello), die Dresdens Musikfreunde schon oft durch ihr schönes, formanstisch abgerundetes, stilistisch reifes Kammermusiksplel erfreuten, konzertierte im Harmoniesaal und sicherte dem berühm ten, unvergänglich schönen D-Mioll-Trio des sächsischen Kompo- Nüster Robert Volkmann (1815—1883) eine prächtige, form klare WIvdergba«, die besonders durch die geglättete Anschlagskunst des Pianisten Klinger und das klangsatte Spiel der beiden Gei ger gekennzeichnet war. Auch je ein klassisches Triowerk von Mozart und ein neuzeitliches Triowerk von dem Rusten Aren sky (1861—1906) sanden eine mulikantisch beschwingte, glän zend studierte Wiedergabe, für di« man mit Stecht lebhaft dankte. Der obengenannte Cellist war übrigens für den schwererürankten Arthur Zenker in sehr verdienstsicher Weise eingesprungen. Felix v. Lepel. 70000 del messe hatte verzeichnen, haben etwa ' zu kommen RÄchsmestest sonders vietz dustriegebiet. Zum S Reichssta tag eine T« aus den Eir* gerungen für Reichshandiv für die west Zum se für Technik > nik, Gauwal Technik I sämtlicher Ar ) Der i Morgen mit der Krypta der Wehrmo ortsälteste, E des Völkcrsä sriedhof Krai feier im Neu Generalmajvi den. Im An dem Neuen 2 ) Lelpzi Auf dem Auf ten a »gesicht eine Ehrende Partei auf, i sichen Stund umstanden di ter Weiten ge österreichische ) Groß! WH«. Mit Leipziger NH großzügigen tragen, die S In einem Gi ten Musikzüg keitung von ( Programm b ) Todes benssahre de August Walt« tz. wolk »en tödli fünf Jahr« < einer Inginas tödlich ltberfa tz. Auer Im Kreis Ai stmgsaktion , in über 30 ' genossen und Eindruck der herrschte gro Uebertraqung der sächsische geisternder V Dienstag sein. — Abe Siüben-Rohsai Mittwoc Käseaufstrich, fein, Tomatei Eellerie-Rohsi Donnere tosfeln. — A Freitag: tosfeln. — ! pilnzchen. Sonnabl Kartoffeln. - «.Ziehung «Ohne glewkhi roooo^r au: k«««F9r aul »000 9L4 au! «73 <3S0) 43 ms <300> ers »l 01? 030 (SKO> « 533 977 <S5O) 3! 273 <300> SV8 4! 324 SW SS« 734 431 <SS0) 748 S- VW <SK0) 883 St 77« <390) K70 31 214 K03 918 »74 ,LL0) 9S7 Sk MI Skt »48« 849 K7S 791 77S »«814 09» k SSL K38 4« 701 144 (SSO) »884 M3 W4 8L0 » MO SKS SSO SS« SW «2199 »SS «74 078 »90 4K1 44k <3ÜV> »4 lkl SS« 797 »4» »50 SW 98» »7 27904 814 740 4 134 7KS WS SSO MO Ü77 »04 09k »0S04 477 « Sl» »»LS» <30 559 ISS0> 394 790 088 4S7 883 130 SKS 80k 844 81« 8S7 «4077 363 «3« SW 484 1150 830 SS» 443 «84 SL4 584 494 153 <SS0> ,74 <35 «SS <LÜ0> VSS 4« 203 4831k 094 35, «KONI K84 <>
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